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Der Rhythmus des Lebens

Schon beim Betreten der Kirche wurde deutlich, dass die Besucher ein besonderer Gottesdienst erwartete. Zahlreiche Teelichter, eine brennende große Kerze, ein Kreuz und dazu das kleine Schild mit der Aufschrift „Für wen zündest Du ein Licht an“ ebneten den Weg in das Gotteshaus. Dort war der komplette Altarraum rötlich illuminiert und mit Kerzen versehen, ein Schlagzeug stand an der Seite. Zwei kunstvoll ineinander verwobene Herzen standen als Symbol der Liebe links daneben. Und mit den leuchtenden Teelichtern, die die Menschen mit hineingebracht hatten, entstand ein atmosphärisches Bild und eine ganz eigene, würdevolle Atmosphäre. Mit einem Herzschlag und einer Trommel-Improvisation zu „Played-a-live“ wurde die „Nacht der Lichter“ eingeleitet.

Die Messdiener der Petrus-Gemeinde – Carla und Jona Ophey, Sina Paul, Timo und Bertram Vos, Christian Backus sowie Annika und Dennis Hartjes – hatten den Gottesdienst unter das Thema „Rhythm is a dancer“ gestellt, angelehnt an den Dancefloor-Hit von Snap aus den 90er Jahren. „Uns ging es darum, die ‚verstaubte‘ Kirche etwas zu entstauben“, meinte Dennis Hartjes danach. Die folgende Stunde erbrachte den Nachweis, dass ihnen das gelungen war.

Tradition der Rorate-Gottesdienste

Als Startimpuls lasen sie die Übersetzung des Titels „Rhythm of my life“, machten dann auf die Tradition der sogenannten Rorate-Gottesdienste – dem Gottesdienst im Schein vieler Kerzen – als Vorbereitung auf die Ankunft Jesu aufmerksam. „Denn sie spiegeln ein Stück weit das Licht wieder, das vor mehr als 2.000 Jahren in einem kleinen unscheinbaren Stall in Bethlehem zu uns in die Finsternis der Welt kam: Jesus Christus – das Licht der Welt.“

Darüber schlugen sie die Brücke zu dem Evangelium, wo den zwei Jüngern „das Herz in der Brust“ brannte, als er sich ihnen nach seiner Wiederauferstehung zeigte. „Sie waren Feuer und Flamme“, kam von diesem Gedanken aus der Bogen zum „Rhythmus“, der im Leben Herzschlag, Puls und den Lebens-Rhythmus bestimmt und der für die Jünger nach dem Tod Jesu „aus dem Takt gekommen war.“

„Rhythmus ist wie ein Tänzer – ein Begleiter der Seele“ – ließen die Messdiener den dazugehörigen Snap-Song in der Kirche hören, zitierten dann den kompletten Songtext mit Passagen wie: „Wir haben nur so wenig Zeit auf diesem Planeten, also tanz um Dein Leben. (….) Das Leben erleben ist mehr als nur Glück.“

Aus dem Lukas-Evangelium

Mit einem lauten atmosphärischen Trommelspiel setzten sie nochmal den Herzschlag in den Raum. Im Anschluss daran lasen sie dann aus dem Lukas-Evangelium und gaben die Begegnung Jesu mit den beiden Jüngern wieder, die ihn beim Gang durch das Dorf Emmaus zunächst nicht erkennen und später in dem Bewusstsein seiner Wiederauferstehung zueinander sagten: „Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete?“

Der positive „Rhythmus der Seele“ sei für die Jünger und Freunde Jesu mit seinem Tod zunächst aus dem Takt geraten – doch als sie ihn erkannten, „schlug ihr Herz höher – der Rhythmus ist wieder im Takt.“

Passend dazu erklang im weiten Rund Helene Fischers Lied „Herzbeben“, die Anwesenden durften ihre rechte Hand auf ihr Herz legen. Und zum Schluss des Gottesdienstes kam vom Band der Song „Rhythm of the night“, der die Besucher des Gottesdienstes mit dieser Botschaft in die Nacht entließ. Ergänzt wurden die Textimpulse und Gebete durch den Chor „Klangfarben“ – unter der Leitung von Biggi Lehnen – der mit seinen Gesangsbeiträgen und Liedern wie „Praise the Lord“ oder „Christus mein Licht“ Idee und Botschaft der Stunde wunderbar unterstrich.