Beiträge

Ein Abschied im Schneeregen

Beim 16. und möglicherweise letztem Golddorflauf wackelten die Streckenrekorde und es gab einen Doppelsieg. Bei den Frauen siegte Sonja Vernikov beim Jedermann-Lauf und über 10 Kilometer. 672 Teilnehmer (verteilt auf neun Läufe) hatten viel Spaß an der gemeinsamen Bewegung im Freien und bei insgesamt neun Läufen wunderschöne Strecken. Unterstützt wurden sie von zahlreichen Zaungästen. Diese sorgten für eine familiäre Atmosphäre im Dorf.
Zuerst gingen die Walker auf die 5 bzw. 7,5 Kilometer lange Strecke entlang der Gartenstraße, durch die Maria-Gilles-Straße und vorbei am Minigolfplatz und dem Tennisplatz mit der Fleuth zum neuen Sportplatz und dem neuen Markt zum Sportgelände zurück.
Diee Langstreckler durften in Richtung Wetttener Busch abbiegen, die Fleuth überqueren und am Bauerncafé Pellander eine Erfrischung zu sich nehmen, ehe es über die Binnenheide zurück ging.
„Das ist ein schöner Untergrund. Es gibt keine Schottersteine“, zeigte sich Iris Trum von Marathon Dinslaken als beste Walkerin nach fünf Kilometern mit den Bedingungen zufrieden. „Das Drumherum stimmt, es ist familiär.“ Nur „die Wertschätzung der Walker“, fehlte ihr beim Zieleinlauf.
Danach war es den Schülern vorbehalten, auf ihre jeweilige 2.000-Meter-Strecke zu gehen. „Wir laufen schneller als die Schneeflocken“, gab sich die 13-jährige Klara aus Nieukerk zuversichtlich, dass sie dem Wetter trotzen würde.
Bei den Jungs war Till Kaste vom VFL Merkur Kleve mit 6:38 Minuten der Schnellste. Und Nele Schwalenberg vom SV Viktoria Winnekendonk machte ihrem Verein mit neuem Streckenrekord (7:12 Minuten) als beste Schülerin alle Ehre: „Ich bin einfach nur glücklich grade“, strahlte die 15-Jährige nach dem Zieleinlauf.
Ein tolles Bild gaben erneut die Bambinis ab, vor dem Start animiert vom „Clown“ Michael Dahlmann. Johanna Hermans aus Gelderm feuerte wie viele Mütter ihre beiden Kinder und deren Cousins aus Bonn bei der „Feuertaufe“ auf der Strecke an. „Die sind noch nie so weit gelaufen“, fieberte sie mit. Und auch für Opa Heinz-Jürgen Metternich aus Kevelaer war die Anfeuerung selbstverständlich: „Dafür haben die Kinder mich letzte Woche noch in Bonn beim Marathon angefeuert.“

Beim Jedermanlauf auf der Strecke.


Launig und entspannt moderierte Ferdi van Heukelen durch den Nachmittag, „Ich kann‘s noch gar nicht richtig glauben, dass es vorbei sein soll. Da ist soviel Herzblut hier mit drin“, schlug er vor, einen Lauf von der ÖBS aus zu initiieren.
Der 5-Kilometer-Jedermann- Lauf war für die Familie Günther etwas Besonderes. Denn Olaf, Oliver und dessen Frau Susann, Tanja und Sven mit Tochter Jerina waren von Hamburg, München, Kamp-Lintfort und Viersen extra zum gemeinsamen Start in die „alte“ Heimat zurückgekehrt. „Sven und ich haben früher hier Fußball gespielt“, erinnerte sich Olaf Günther an die Zeit mit Peter Schlossarek als Trainer der E-Jugend und die Trainingsläufe mit Helmut Rankers in der A-Jugend.
Auf das Ergebnis kam es für sie nicht an, nur auf das gemeinsame Lauferlebnis, vorbei an der „Grupo Samba Percusssion“ mit vibrierenden Rhythmen und jubelnden Zuschauern.
Unangefochtener Sieger des Jedermann-Laufes wurde in 17:12 Minuten Mindaugas Minevicius vom Bataver Lauftreff Emmerich. Als beste weibliche Läuferin schrammte Sonja Vernikov (LAZ Puma Rhein-Sieg) mit 17:49 Minuten um zwei Sekunden am Streckenrekord vorbei.
„Ich bin gut gelaufen, das tut nicht weh“, grübelte die 17-Jährige nicht lange. Sie trat einfach später beim 10.000 Meter-Hauptlauf nochmal an und gewann auch diesen in der Zeit von 39:28 Minuten. Bei den Männern trug Ralph Lössner in 36:51 Minuten den Sieg davon.
Als am Ende der Veranstaltung das Viktoria-Orgateam mit Andrea Schlossarek und ihrem Mann Peter an der Spitze samt Hund bei Schneeregen über die Ziellinie liefen, hatte dies schon was Symbolhaftes. So ein Wetter hatten sie zum Schluss wohl „nicht verdient“. Die Zukunft des Wettbewerbs steht jedenfalls in den Sternen. „Bis jetzt haben wir noch keinen Plan“, war bei Andrea Schlossarek ein wenig Melancholie zu spüren. Die Stadt Kevelaer und die katholische Kirchengemeinde als Partner des Pachtvertrages beabsichtigen, das Sportplatzgelände für bauliche Maßnahmen zu vermarkten. Dann wäre der Sportplatz nicht mehr nutzbar.
https://www.kevelaerer-blatt.de/golddorflauf-20129/

Et löpt in Wido

Am Samstag, 13. April, ist ganz Wido wieder im Golddorflauffieber. Der 16. Golddorflauf wird ab 14 Uhr über die Bühne gehen. Neben den klassischen fünf und zehn Kilometer Läufen und dem Nordic Walking wird außerdem ein Schnupperlauf für Einsteiger angeboten.
Schüler und Schülerinnen können beim Schulcup Teamgeist beweisen und ihre Klassenkasse aufbessern. In den vergangenen Jahren gingen konstant etwa 1.000 Läufer und Läuferinnen in den verschiedensten Wettbewerben an den Start. Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung war stets der Sportplatz an der Kevelaerer Straße.
Durch seine zentrale Lage mitten im Dorf ist es möglich, die Laufstrecken durch den Ort zu führen. Anwohnende lassen sich so leichter in die Veranstaltung einbeziehen. Das macht zu einem großen Teil den Reiz des Golddorflaufes aus. Alle Teilnehmenden freuten sich bislang immer über die gute Stimmung und das Mitfiebern der Zuschauer. Sämtliche Zieleinläufe finden auf dem Sportplatzgelände statt, so dass für Zuschauende und Schlachtenbummler keine weiten Wege entstehen. Dieser Sportplatz wird im nächsten Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen.
Die Veranstalter von Viktoria Winnekendonk müssen davon ausgehen, dass mit dem 16. Golddorflauf eine Ära zu Ende gehen könnte. Die Stadt Kevelaer und die katholische Kirchengemeinde als Partner des Pachtvertrages beabsichtigen das Sportplatzgelände für bauliche Maßnahmen zu vermarkten. Dann könnte der Golddorflauf nach dem altbewährten Konzept so nicht mehr stattfinden. Ob es eine Alternative geben wird, ist noch völlig offen.
Am 13. April heißt es aber noch einmal „Et löpt“ in Wido. Damit der möglicherweise letzte Golddorflauf eine unvergessliche Veranstaltung wird, werden, wenn auch mit etwas Wehmut, alle Kräfte mobilisiert. Damit am Ende alle sagen können: „Schön war’s in Wido beim Golddorflauf“. Wer also noch einmal dabei sein möchte: Infos und Anmeldung unter: www. golddorflauf.de