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,Prakesiere, prakesiere!‘

Kevelaer. Wenn Kevelaerer vom Alt Derp sprechen, meinen sie die alte Pfarrkirche und ihr Umfeld mit der Gaststätte, der das „alte Dorf“ seinen Namen gab und die schon zu Beginn der Wallfahrt Herberge war. Hier, im Haus ‚Alt Derp‘, ist Franz Stassen am 29. Oktober 1917 als neuntes von elf Kindern zur Welt gekommen.
Der Junge wollte Förster werden. Doch seine Lehre begann er nach der Marktschulzeit in der Baumschule Peters. Im Krieg war er bei der Luftwaffe, stationiert auch in Russland, wo er Casino-Dienst tat. „Da mussten wir nicht hungern.“
Zum Kriegsende setzte er sich nach Rosenheim ab; die Amerikaner nahmen ihn fest und entließen ihn nach vier Wochen. Er stieg wieder bei Peters ein und machte seinen Meister.
Franz Stassen wollte sich auf dem elterlichen Anwesen an der Seite seiner Frau Klara, geborene Blankenmeier, mit einem Blumenfachgeschäft selbstständig machen. 1952 riss er eine alte Scheune nieder, klopfte 22.000 Steine ab und verbaute sie im neuen Haus. Im Jahr darauf starb seine Frau nach der Geburt von Söhnchen Franz im Wochenbett. Später kam auch der Junge ums Leben.
Der Mann behielt seinen Lebensmut. Am 12. August 1956 heiratete er Marga Claßen, geboren am 6. Juni 1935 in Kevelaer. Sie bildeten ein gutes Team – in der Familie (die um die drei Jungen Georg, Heiner und Bernd wuchs), ebenso wie im Geschäft: Gemeinsam kümmerten sie sich um die Kinder, Marga führte Haushalt und Laden, Franz besorgte den Blumeneinkauf und dazu die Binderei.
„Das war oft eine Schinderei“, erzählte er dem KB einmal. Wenn montags Beerdigungen waren, arbeiteten wir sonntags bis spät in die Nacht. In der Adventszeit gab es nur lange Tage und kurze Nächte.“ 1996 schlossen sie den Laden für immer.
Er bewunderte seine Frau
Franz Stassen bewunderte seine Frau Marga, gerade auch wenn er auf diese arbeitsreichen Jahre schaute. „Sie verstand einfach alles richtig anzupacken.“ Und als er zusammenfasste, was er an seiner Frau schätzte, sagte er spontan und schlicht: „So viel Gutes!“
2006 feierten die beiden ihre Goldene Hochzeit.
Dankbar war er auch seinen Kindern – und Kindeskindern: Maike von Sohn Bernd und Fritz von Sohn Heiner. „Sie sind unsere Sonnenstrahlen“, sagte Franz Stassen 2006. Ihnen hatten die Großeltern in ihrem großen, lang gezogenen Garten, den wohl niemand zwischen der Gaststätte und dem angrenzenden Haus vermutet, eine wunderbare Spiellandschaft geschaffen.
Das war das Metier von Franz Stassen. Ihm gelang alles, was er in die Hand nahm. Familie, Freunde und Gäste freuten sich über die einmalig schönen Sachen, die er bastelte, baute und von Hand modellierte. „Meine Mutter Gertrud beherzigte schon das Motto: ‚Prakesiere, prakesiere!‘ Sie konnte ‚üt nix wat maeke‘“, erzählte Franz Stassen.
Aus Tausenden von Teilen setzte er geduldig und mit gefühlvollen Fingern eine riesige Eisenbahnplatte zusammen. Im zugehörigen Städtchen mit einer Kirche und funktionstüchtigem Glockenwerk lag eine Villa: das „Haus Maike“, und der Zug hielt im Bahnhof Fritz-Tal. Eine Gebirgsbahn mit Handkurbelbetrieb schwebte über einem echten Wasserfall, der ein kleines Mühlrad antrieb.
Franz Stassen freute sich an dem Garten mit seinen schönen, selbst geschaffenen Wandmalereien, Skulpturen, Teichen, Wasserspielen und einer bunten Blumenpracht.
„Nebenher“ sang Franz Stassen 60 Jahre lang im KMGV (dafür ehrte ihn die Sangesgemeinschaft im März 2007) und engagierte sich in der St.-Antonius-Gilde. Viele Jahre pflegte er ehrenamtlich das St.-Tönnes-Hüske.
Im Juli 2007 starb er im Alter von fast 90 Jahren.

DRK-Blutspenderehrung in Kevelaer

Kevelaer. Menschen, die Leben retten, wurden vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), Kreisverband Kleve-Geldern, für ihre Verdienste um in Lebensnot geratene Menschen mit goldenen Blutspenderehrennadeln ausgezeichnet.
Herzlichen Dank im Namen der unbekannten Blutempfänger sprach Bürgermeister Dr. Dominik Pichler aus und überreichte eine Urkunde. Die DRK-Blutspenderehrennadeln in Gold heftete DRK-Kreisvorstandsmitglied Maria Anna Kaußen den Lebensrettern an.
Für 125-malige Blutspende erhielten Heiner Beckers, Jörg Garzke, Doris Jacobs und Michael Walter die Blutspenderehrennadel in Gold mit Eichenkranz in Gold, 6 Brillanten und einem Granat.
Die Blutspenderehrennadel mit Eichenkranz in Gold mit 12 Brillanten und einem Granat für 100-malige Blutspende wurde verliehen an Josef Blenkers, Erwin Tekath und Frank Tunnissen.
Für 75-malige Spende bekamen Ralf Blumenkemper und Antonius Radau die Blutspenderehrennadel in Gold mit Eichenkranz, 4 Brillanten und einem Granat.
Für 50-malige Spende erhielten Blutspender-ehrennadeln mit Eichenkranz in Gold, 6 Brillanten und einem Granat: Peter Dufhaus, Dieter van Esch, Tanja Eyhorn, Christian Marquardt, Frank Ohmann und Inge Pool.
Die Gravur 25 hatten die Blutspenderehrennadeln in Gold mit Eichenkranz von Cordula Achten, Reinhard Baal, Thomas Canders-Knell, Gregor Douteil, Ute Drißen, Hans Grüntjens, Thomas Hitzfeld-Evers, Bernhard Hoffmann, Theresia-Maria Jansen, Agnes Janßen, Martin Lörcks, Monika Maas, Michael Nägl, Gerhard Ortmann, Axel Peters, Michael Plönes, Wilfried Renard, Christel Teller-Weyers, Anita Wehren, Michael Wellmans und Birgit Winkels.
Der Dank der Anwesenden galt auch den ehrenamtlichen Mitarbeitern/innen der DRK-Blutspendearbeitskreise unter der Leitung von Andrea Niederholz sowie Eva-Maria Magoley.

„Unter uns“-Star Ramon Ademes mit sozialschwachen Kids im Irrland

Twisteden. Der Verein Kölsche Kraat Hilft e.V. war vergangenen am Sonntag, 13. August, mit 60 Vereinskindern sowie zehn Kindern von der Arche Köln und vielen Mitgliedern und
Sponsoren zu Gast im Irrland in Kevelaer. Der Erlebnis Bauernhof ist für Kinder bis 13 Jahren ein absolutes Highlight.
Ramon Ademes, „Unter uns“-Star und Gründer des Vereins: „Wir hatten im Irrland ein Haus
gemietet mit eigenem Grillplatz und hatten mit insgesamt 120 Personen einen spannenden
Tag in Kevelaer. Wir wollten den Mädchen und Jungen in den Ferien Abwechslung.“
Der Verein ist auf Spenden angewiesen, um sozialschwache Kinder und Jugendliche zu
unterstützen. Die Busfahrt von Köln nach Kevelaer wurde von Rheinland Touristik organisiert und gesponsert.
Der Verein Kölsche Kraat Hilft e.V. von RTL „Unter uns“-Star, Sänger und Entertainer Ramon Ademes aus Köln unterstützt seit vielen Jahren Familien mit sozialschwachem Hintergrund und möchte den Kindern helfen das Leben etwas einfacher und schöner zu gestalten. Mit vielen bunten Aktionen in jedem Jahr zaubert der Verein den Kindern ein strahlendes Lächeln ins Gesicht.  Weitere Informationen: www.koelschekraat-hilft.de

Alle Jahre wieder

Der Buchstabe T ist in Kevelaer allseits bekannt. Wer sich im hiesigen Schützenwesen auskennt, weiß es: „T“ – dat es „de Männ“.
Nun verbirgt sich hinter diesem Buchstaben allerdings auch noch etwas anderes und hat mit Schützen nichts zu tun. Viele Deutungen sind möglich, ich will es auf zwei bestimmte eingrenzen.
T und T – was für ein Unterschied verbirgt sich hinter diesem einen Buchstaben!
Das eine steht für Tamilen, das andere für Tinker. Ich habe sie jetzt nicht zum ersten Male erlebt – beide Gruppen. Die Tamilen kommen seit Jahren zu „ihrer“ Mutter Maria, bringen Kerzen mit oder kaufen sie hier, sind farbig bis bunt gekleidet und strahlen Ruhe und Frieden aus. Dass wir uns als Kevelaerer Bevölkerung in den Anfangsjahren dieser Wallfahrt die Augen gerieben, und – jawohl! auch die Nase gerümpft haben: es ist inzwischen Geschichte. Diese Völkergruppe ist uns seit Jahren herzlich willkommen.
Tja – und dann treffe ich auf einem großen Parkplatz auf die andere T-Gruppe. Sie heißen auf Deutsch „wandernde Kesselflicker“. Wenn auch vielfach umherwandernd, selten sesshaft, gingen die Kesselflicker der vergangenen Jahrhunderte einem ehrbaren und nützlichen Handwerk nach. Bevor ich jetzt also weiter rede, entschuldige ich mich bei den gerade Erwähnten. Sie haben nichts gemein mit dem, was da in Kevelaer und anderen Städten unseres Landes abgeht. Wie die Heuschrecken fallen sie mit teuren Wohnwagen in die Städte ein, missachten jedwede Konvention, lassen jede Höflichkeit außer Acht, nennen sich „katholisch und mariengläubig“ und wollen an einem Marienfesttag Hochzeiten feiern. Sie hinterlassen Müllberge und den vollgekoteten Vorgarten einer Kevelaerer Gastwirtschaft nebst verwüsteter Toilette!
Das Kevelaerer Blatt titelte vor Kurzem „Irrfahrt der Iren“. Wer solche Menschen auf seine Stadt zurollen sieht, sollte sich rechtzeitig und konsequent an die sprichwörtliche Zugbrücke stellen, Herr Bürgermeister. Es muss nicht immer erst zu bösen Ausschreitungen kommen, bis die Verwaltung einschreitet. Unsere Stadt kann gewiss auf den Besuch dieser Kevelaer-Pilger verzichten, wenn sie nicht bereit sind, sich in den wesentlichen Verhaltenskonventionen an die ortsüblichen Gegebenheiten zu halten.
Mechel bleibt sprachlos, selten genug!
Euer Hendrick