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Ein Ball für König Keysers

Am Freitag war Königsball bei der St.-Hubertus-Gilde Keylaer für König Fabian Keysers mit Königin Marie Weber sowie Adjutant Heinz-Gerd Peters mit seiner Frau Claudia und Prinz Jan Schiffer mit Adjutant Theo Wilbers. Nach dem Einzug der Abordnungen der geladenen Ehrengäste, Vereine und Verbände (davon gab es 19) spielte die „X.O. Band“ zum Tanz auf, den das Königs- und das Adjutantenpaar mit dem Ehrentanz eröffneten. Als die Gäste nach einer Zugabe riefen, stellte Vize-Präsident der Gilde und Vater des Königs Theo Keysers lächelnd fest: „Das hat er jetzt seinem Vater voraus; bei ihm hat nach dem Tanz keiner Zugabe gerufen.“

Verlosung

Von der Schießgruppe gab es wie in jedem Jahr eine attraktive Verlosung zugunsten der Jugendarbeit.

Die Sankt Hubertus-Gilde ist ein Verein mit über 170 Mitgliedern. Dass es mit Fabian Keysers in diesem Jahr einen so jungen König gibt, liegt an der Altersstruktur der Gilde, die sehr ausgewogen ist. Viele junge Mitglieder stießen in den letzten Jahren zum Verein, sodass dessen Fortbestand gesichert scheint. Pflege des Schießsports, Jugendförderung, Unterhaltung des Vereinsheimes, Pflege der Hubertuskapelle zu Keylaer, Errichtung und Unterhaltung von Anlagen, um die zuvor aufgeführten Aufgaben zu gewährleisten, sind die Ziele der Gilde. Zur Pflege des Schießsports und zur Jugendförderung unterhält die Gilde eine Schießgruppe.

Früher mit Festessen

Alljährlich zum Hubertustag am 3. November begeht die Gilde ihre Kirmes. In früheren Zeiten wurde zur Kirmes eine gemeinsame Heilige Messe gefeiert. Danach traf man sich zu einem Festessen. Nach dem Essen verteilten sich die Gildenbrüder auf die umliegenden Bauernhöfe der Mitglieder und feierten ihre Kirmes. Seit 1960 wird die Hubertuskirmes in der jetzigen Form mit einem Festzelt durchgeführt. Ein Höhepunkt der Kirmes ist heute der Königsball am Kirmesfreitag.

Die Hubertuskirmes ist mit ihrem Programm ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in Kevelaer geworden. Der jüngste König in der Geschichte der Gilde und seine Königin genossen offensichtlich den zu ihren Ehren veranstalteten Abend.

Kindergartenplätze weiter am falschen Ort

Im Jugendhilfeausschuss am kommenden Dienstag stellt die Stadtverwaltung Kevelaer die Prognose für den Bedarf und das Angebot an Kindergartenplätzen in den kommenden drei Jahren vor. Ob diese Zahlen katastrophal oder ausgezeichnet sind, hängt wohl von der Sichtweise ab.

Gesetzliche Ziele erfüllt

Die gute Nachricht: Stadtweit gibt es unter Berücksichtigung der Überhangplätze ein ausreichendes Angebot, um alle Kinder zwischen drei und sechs Jahren in Kindergärten zu betreuen. Das ist vorbildlich und mehr, als manche andere Kommune vorweisen kann. Aufgrund der neuen Gruppe, die im März 2019 in Kevelaer eröffnen wird, könnte das Angebot ab 2020 sogar ohne Überhangplätze den Bedarf leicht übersteigen.

Für Kinder unter drei Jahren erzielt Kevelaer im aktuellen Kindergartenjahr eine Versorgungsquote in Kindergärten von 28,54 Prozent. Für das Folgejahr dürfte sie etwas besser ausfallen, da der prognostizierte Bedarf leicht sinkt. Das sind zwar nicht die 35 Prozent Versorgungsquote, die der Gesetzgeber vorschreibt, aber die umfasst auch zusätzlich die Plätze in der Tagespflege – und da kommt Kevelaer auf 31 Tagespflegepersonen, die derzeit 151 Kinder, darunter 116 Kinder unter drei Jahren betreuen. Kurzum: Auch in dieser Altersgruppe erfüllt Kevelaer wie in den Vorjahren problemlos die geforderte Betreuungsquote.

Weniger rosig sieht es jedoch aus, wenn man die Zahlen nach Ortschaften aufschlüsselt. In der Altersgruppe der Drei- bis Sechsjährigen sind die 59 Plätze in Twisteden seit Jahren nicht ausreichend und auch in der Prognose für die kommenden Jahre fehlen stets 13 bis 15 Plätze. Noch extremer sieht es bei den Kindern unter drei Jahren aus: Hier kommt aktuell auf einen Bedarf von 51 Plätzen ein Angebot von ganzen sechs Plätzen – weit entfernt von 35 Prozent Versorgung, gäbe es nicht noch die Tagespflege. Auch im kommenden Jahr dürfte sich daran wenig ändern. Der Anbau einer weiteren Gruppe an den bestehenden Kindergarten sei jedoch aus räumlichen Gründen nicht möglich, erklärte die Stadtverwaltung wiederholt.

Kervenheim fehlen 20 Plätze

Ähnlich dramatisch ist die Situation in Kervenheim. Für Kinder ab drei Jahren fehlen aktuell und wohl auch in Zukunft 20 bis 22 Plätze. Wie in Twisteden gibt es auch hier nur sechs Plätze für Kinder unter drei Jahren, bei einem aktuellen Bedarf von 40 Plätzen – der wohl auch im kommenden Jahr ähnlich ausfallen wird. Demnach liegt die Versorgungsquote durch den Kindergarten aktuell bei 15 Prozent.

Wetten auskömmlich

Die auf dem Papier bislang ebenfalls problematische Situation in Winnekendonk hat die Stadtverwaltung elegant gelöst: Entsprechend dem bisherigen Anmeldeverhalten wird die Kindertagesstätte Marienkäfer in Schravelen künftig bei der Versorgung nicht mehr Kevelaer-Mitte, sondern Winnekendonk zugerechnet. Aus dem in diesem Jahr noch herrschenden Mangel von 50 Plätzen in der Ü3-Versorgung wird im kommenden Jahr so ein Defizit von nur noch acht Plätzen, die durch Überhangplätze abgefangen werden können. Entspannter war auch schon zuvor der U3-Bereich, wo aktuell mit 20 Plätzen eine Versorgungsquote von 22,47 Prozent erreicht wird – ohne Berücksichtigung der Tagespflege. Auch in dieser Altersgruppe dürfte die Quote sich im kommenden Jahr dank des „Marienkäfers“ verbessern.

Weitgehend auskömmlich versorgt ist eigentlich nur Wetten. Zwar fehlen auch hier in den kommenden Jahren ein bis neun Ü3-Plätze, doch das lässt sich weitgehend durch Überhangplätze abfangen. Die Versorgungsquote im U3-Bereich beträgt schon jetzt 31,58 Prozent, auch weil aufgrund einer anderen Gruppenstruktur hier zwölf statt nur sechs Plätze vorgehalten werden.

Dafür, dass dennoch alle Kinder über drei Jahren einen Platz finden, ist das Überangebot in der Stadtmitte verantwortlich. 40 Plätze mehr als dort benötigt gibt es und dank der neuen Gruppe gibt es ab kommendem Jahr 500 Plätze – bei laut Prognose sinkendem Bedarf. Dazu muss man allerdings wissen, dass in den Bedarf etwaige Zuzüge – beispielsweise durch Neubaugebiete wie auf der Hüls geplant – noch nicht eingerechnet sind. Ähnlich ist die U3-Situation: Hier erreicht die Stadtmitte bereits ohne Tagespflege ein Versorgungsangebot von 35 Prozent, Tendenz steigend. 45 der Plätze in der Stadtmitte werden derzeit für Kinder mit Behinderung, Sprachstörung oder heilpädagogischem Bedarf vorgehalten.

Stadtverwaltung zufrieden

Die Stadtverwaltung fasst die Situation so zusammen: „Insgesamt kann sowohl im Ü3-Bereich als auch im U3-Bereich im kommenden Kindergartenjahr ein solides Angebot vorgehalten werden.“ Das ist aufs gesamte Stadtgebiet bezogen richtig – viele Eltern insbesondere in Kervenheim und Twisteden dürften aber zu einem anderen Fazit kommen.

Weiter zusammenhalten

Das mit Landesmitteln geförderte Projekt – „NRW hält zusammen – für ein Leben ohne Armut und Ausgrenzung in Kevelaer“ (das KB berichtete) – ist im Dezember 2017 ausgelaufen. Und dennoch kamen rund 25 Kevelaererinnen und Kevelaerer zur Folgeveranstaltung ins Forum der Öffentlichen Begegnungsstätte. Denn die Ergebnisse der im vergangenen Jahr vorgestellten Befragung sollen nicht einfach so „verpuffen“. Eine „Ideen-Börse“ sollte diese Veranstaltung werden und nach einer kurzen Einführung durch den Beigeordneten Marc Buchholz und den Sozialausschuss-Vorsitzenden Heinz Ermers wurde die rund zweistündige Zusammenkunft dann auch so etwas wie ein Netzwerktreffen vieler mit der Jugendarbeit Beschäftigten in Kevelaer.

Vanessa Freienstein hatte zunächst noch einmal die Daten aus der Befragung für den Bereich der Jugendarbeit vorgestellt. Daraus hatte sich für die Mitarbeiterin des Jugendamtes unter anderem die Frage ergeben, wie Jugendliche ab der 7. Schulklasse ihre Ferien verbingen – denn rund 30 Prozent hatten in der Befragung etwa angegeben, dass sie im Sommer nicht in den Urlaub gefahren seien.

Daraus hatte man im Jugendamt unter anderem abgeleitet, Ideen für Angebote in den Sommerferien zu überprüfen und gegebenenfalls zu ergänzen. „Wir wollen und können natürlich niemanden zwangsweise in den Urlaub schicken“, machte Buchholz als zuständiger Dezernent klar. Aber man wolle gemeinsam mit weiteren Anbietern in Kevelaer Überlegungen anstellen, wie man mit einem gezielt gesteuerten Programm die Jugendlichen besser ansprechen könne.

Dazu – das war nur eines der Ergebnisse der Ideenbörse – will man zunächst einmal zusammenstellen, welche Angebote es denn überhaupt gibt, und wie diese angenommen werden. Auch die Möglichkeit, Jugendliche über andere, modernere Kanäle zu informieren und für die Angebote zu interessieren, wurde angesprochen. Des Weiteren stellten die Veranstalter exemplarisch Beispiele für Jugendarbeit in den Sommerferien und ebenso für alternative Finanzierungsmöglichkeiten, etwa über Ferienpatenschaften, vor.

Die Ergebnisse der Ideenbörse sollen den Teilnehmern zukommen und als Grundlage für weitere Aktivitäten in der Jugendarbeit dienen. „Es muss nicht die letzte Folgeveranstaltung des Projekts gewesen sein“, stellte der Beigeordnete Marc Buchholz fest. Ebenso erfreut über das große Interesse und die hohe Teilnehmerzahl war der Vorsitzende des Sozialausschusses, Heinz Ermers. Er stellte fest, dass das soziale Netzwerk in Kevelaer besser funktioniere als in anderen Städten – und bedankte sich bei den Teilnehmern der Ideenbörse unter anderem dafür.

Integration kommt ins Rollen

Es heißt, Rad fahren verlernt man nie. Das setzt aber voraus, es irgend wann einmal gelernt zu haben. Auf viele der in Kevelaer lebenden Flüchtlingsfrauen trifft das allerdings nicht zu. In ihrer Heimat wurde ihnen häufig nur ein begrenzter Aktionsradius zugestanden. Rad fahren passte da nicht ins Konzept, wenngleich viele Männer dort durchaus auf zwei Rädern unterwegs waren.
Der „Runde Tisch Flüchtlinge“ (RTF) möchte das nun ändern und auch nach Kevelaer geflohenen Frauen helfen, das Rad fahren zu erlernen. „Anfangs ging es um Grundbedürfnisse wie Kleidung“, beschreibt Ulrich Hünerbein-Ahlers vom RTF die Motivation des Vereins, „jetzt geht es um Integration“. Die Idee zur jetzt geplanten Aktion stammt von der Caritas, die über ein ADFC-Projekt in Wesel darauf aufmerksam geworden ist.
Während Kinder – auch jene, die als Flüchtlinge hierher gekommen sind – meist mutig ans Rad fahren herangehen und nach wenigen Anläufen halbwegs sicher darauf unterwegs sind, haben Erwachsene, die noch nie auf der Fiets gesessen haben, oft großen Respekt davor. „Wir orientieren uns an einem erfolgreichen Projekt aus Krefeld“, schildert Hünerbein-Ahlers. Einmal pro Woche gibt es dort auf einem Schulhof ein Radfahrtraining für Flüchtlingsfrauen. „Dort hat man die Erfahrung gemacht, dass die Frauen oft Angst vor dem Losfahren und dem Bremsen haben.“ Die simple Lösung sei die, die sich auch für Kinder seit Jahren durchgesetzt hat: das Laufrad. Und weil wohl kaum so ohne weiteres Laufräder für eine größere Gruppe Erwachsener zu bekommen sind, sollen kurzerhand von der RTF-Fahrradwerkstatt, die schon länger Fahrräder für Flüchtlinge herrichtet, Räder mit niedrigem Einstieg genommen und vorübergehend von ihren Pedalen befreit werden.
Um dieses Angebot realisieren zu können, sucht der RTF nun ehrenamtliche Helfer, genauer Helferinnen. Es geht darum, beim Training die Fahrräder zu stabilisieren, also am Gepäckträger oder Sattel mit anzufassen, bis sich die Frauen sicher auf dem Rad fühlen. „Wahrscheinlich muss man auch mal an der Schulter festhalten“, vermutet Hünerbein-Ahlers. Daher sollten diese Aufgabe Frauen übernehmen. Aufgrund der kulturellen Unterschiede dürften sich die Flüchtlingsfrauen dabei wohler fühlen – und vermutlich werden auch deren Ehemänner genau beäugen, was ihre Frauen da machen.
Jeder kann helfen
Rollen und bremsen die Flüchtlinge mit den „Laufrädern“ sicher, soll der nächste Schritt das richtige Fahrrad sein. Am Ende der Aktion ist eine Radfahrprüfung mit der Polizei geplant – wie in der Grundschule. „Das haben wir auch schon für die Flüchtlinge gemacht, die bereits Rad fahren konnten“, erinnert sich Hünerbein-Ahlers.
Besondere Fähigkeiten müssen die Helferinnen nicht mitbringen, Jung und Alt sind gleichermaßen willkommen. Auch die Sprache dürfte kein Problem darstellen. „Wir haben mittlerweise in jeder Gruppe zwei bis drei Flüchtlinge, die recht gut Deutsch sprechen“, weiß Daniel Heinrichs, der beim RTF Flüchtlinge über Sportangebote integriert. Zudem sei es sicher auch nicht nötig, jede Woche mithelfen zu müssen. „Wir wollen ein Team bilden, das sich dann selbst organisiert“, betont Heinrichs.
„Wenn auch die Frauen Rad fahren können, können sie ihre Kinder in den Kindergarten fahren oder gemeinsam mit Mann und Kindern unterwegs sein“, hofft er. Das fördert zudem das Selbstbewusstsein und bringt sie aus der Wohnung heraus unter Menschen – einer der wichtigsten Schritte zur gelungenen Integration.

Unverbindlicher Infoabend
Wer Interesse hat, dieses Integrationsprojekt zu unterstützen, kann sich zunächst bei einer Informationsveranstaltung unverbindlich die Details anhören. Das Treffen dafür ist am Mittwoch, 14. November, um 20 Uhr im Raum 107 in der Öffentlichen Begegnungsstätte, Bury-St.-Edmunds-Straße. Vorabinfos gibt es auch per E-Mail unter info@rtf-kevelaer.de.

Ein famoses Turnier

In Twisteden trug der „Nitz-Fritz-Club-2015“ bei goldenem Oktoberwetter seine dritte Boule-Meisterschaft aus. „Wir waren total motiviert und mittelmäßig darauf vorbereitet“, gestanden die Gründungsmitglieder Kay Fritz und Marcel Nitzsche nach Beendigung des sehr fairen Turniers. Gemeinsam mit ihren Mitstreitern und Neuzugängen aus dem vergangenen Jahr, Daniel Verfürden und Achim Spitz, – die mindestens genauso gut vorbereitet waren –, trafen sich die vier Mitglieder des „Nitz-Fritz-Clubs 2015“ auf der Boule-Bahn am idyllisch gelegenen Minigolfplatz in Twisteden.

Sie begrüßten sich traditionsgemäß und ganz nach französischer Sitte mit Rotwein, Baguette und Camembert. „So konnten wir schon zu Anfang und in Ruhe die Boule-Bahn analysieren“, erklärten die in sich ruhenden Spieler. Denn jede Aufregung sollte vor einem so wichtigen Turnier vermieden werden. Die Boule-Anlage zeigte sich den Spielern wieder einmal – wie auch bei den vorangegangenen Meisterschaften – in einem sehr guten Zustand. Dennoch verlangte sie den Spielern einiges ab. Denn auch auf der Boule-Bahn machte sich die lange Trockenheit des Sommers bemerkbar. „Stellenweise war die Bahn hart wie Beton, dabei lief die Kugel wie auf Schienen“, erklärte Kay Fritz, „an der anderen Stelle aber war sie wieder weich wie unser mitgebrachter Camembert, dann blieb die Kugel nach der Landung an Ort und Stelle in einem Sandbunker liegen“, berichtete das Gründungsmitglied weiter.

Pokale beflügeln

Aber genau das sind die Herausforderungen einer solch wichtigen Meisterschaft. Je zwei Team-Mitglieder bildeten eine Mannschaft. Gespielt wurde nach den deutschen Regeln des Boule-Verbandes und um begehrenswerte Pokale. Diese Neuerung beflügelte den Ehrgeiz eines jeden Spielers. Eröffnet wurde das Turnier um 18.10 Uhr durch Team Eins mit Marcel Nitzsche und Achim Spitz, die auch gleich das erste Spiel mit 13:2 gewannen. Zu diesem Zeitpunkt machte sich ein leichter Trainingsrückstand von Team Zwei mit Daniel Verfürden und Kay Fritz bemerkbar. „Die sportliche Fitness ist bei diesem Sport schon nicht so unwichtig“, erklärten die Mitstreiter. Zwar sei es ein Sport ohne Stress und Hektik und so ziemlich genau das richtige für Männer und Frauen ab dem vierzigsten Lebensjahr. Aber dennoch erfordere es eine nicht unerhebliche Anzahl an Laufschritten mit Auf-und Ab-Bewegungen. „Dennoch kann man sich dabei noch prima über das Weltgeschehen und Familienereignisse unterhalten“, beschwichtigten Kay Fritz und Marcel Nitzsche.

Die anschließende zweite Runde verlief auch wesentlich spannender. Team zwei mit Daniel Verfürden und Kay Fritz konnte das Spiel mit 12:13 für sich verbuchen. Aufgrund der herannahenden Dunkelheit wurde die doch von eher wenig, beziehungsweise gar keinen Zuschauern besuchte Meisterschaft mit einem mobilen LED-Strahler beleuchtet.

Liebevoll angestrahlt liefen die beiden Mannschaften im dritten und letzten Spiel (gerne hätten die Mannschaften noch eine weitere Runde gespielt, doch die Batterie des Strahlers versagte ihren wichtigen Dienst) zur Tageshöchstform auf. Team Eins konnte diese schon fast aufregende Partie mit 13:11 für sich entscheiden.

Gegen 21 Uhr – die totale Finsternis hatte bereits eingesetzt und auch herbeigeholte Taschenlampen brachten nur noch wenig Licht ins Dunkel – stand das Siegerteam mit Marcel Nitzsche und Achim Spitz eindeutig fest. Sie freuten sich riesig über die gewonnene Meisterschaft und den Gewinn des größten Pokals. Aber auch das zweite Team mit Daniel Verfürden und Kay Fritz konnte sich über einen kleineren Pokal freuen. „Mitmachen ist alles“, so ihr einstimmiger Tenor. Bei einer anschließenden Siegesfeier wurde das Spiel bis ins Detail analysiert und die Sieger gefeiert.

Auch im kommenden Jahr möchte der „Nitz-Fritz-Club-2015“ eine Boule-Meisterschaft in Twisteden austragen.

Sind die Bäume noch zu retten?

Für vier bis fünf grüne Gesellen kommt jede Hilfe zu spät. Das geht eindeutig aus dem Gutachten hervor, das im Frühjahr in Auftrag gegeben wurde. 95 Bäume wurden von einem externen Gutachter im Rahmen der geplanten Maßnahmen zur Stadtkernerneuerung untersucht. Mit dem jetzt veröffentlichten Ergebnis beschäftigt sich auch der aktuelle Newsletter der Stadt. Zentrale Aussage: „Der allergrößte Teil der 95 Bäume, die begutachtet worden sind, kann aufgrund des Zustandes erhalten bleiben.“

Keine Zeit für Jubel

Doch für Jubel bleibt keine Zeit, denn die differenzierte Bewertung der einzelnen Bäume zeigt auch, dass großer Handlungsbedarf besteht.

Das „Ampelsystem“ in der Übersicht zeigt eindeutig, dass vier bis fünf Bäume in einem so schlechten Zustand sind, dass sie entfernt werden müssen. Sie sind so stark geschädigt, dass die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben ist und sollen deshalb in den kommenden Wochen entfernt werden. Es handelt sich um zwei Linden vor dem Priesterhaus, eine Linde zwischen Kerzenkapelle und Petrus Canisius Haus sowie eine Kastanie am Durchgang zum Museum. „Diese Bäume sind so geschädigt, dass sie eine Gefahr darstellen und zwingend zu beseitigen sind“, heißt es im Newsletter. Eine weitere Kastanie an der Gnadenkapelle müsse noch auf einen Bakterienbefall untersucht werden.

Eine Gefahr

Zwischen den beiden Linden vor dem Priesterhaus, die gefällt werden sollen, steht eine weitere kleine Linde. Sie wurde vom Gutachter als „vergreist“ eingestuft, weil sie sich an ihrem Standort nicht entwickeln konnte. Da hier Kanalsanierungsarbeiten anstünden, solle auch dieser kleine Baum gefällt werden, heißt es von der Stadt.

Die vielen mit der Farbe Gelb markierten Bäume könnten dagegen erhalten werden, steht im Gutachten. Allerdings seien dazu pflegerische Maßnahmen zu ergreifen. Außerdem stellt der Gutachter erwartungsgemäß fest, dass viele Standorte wenig optimal gestaltet sind (zu kleine und nicht geschützte Baumscheiben, Befahrung mit Kraftfahrzeugen und Fahrrädern möglich etc.). Zudem könne sich durch Bau- und Kanalarbeiten der Zustand der Bäume durch Beschädigungen verschlechtern, mahnt der Gutachter explizit. Und auch die Entnahme von Bäumen bleibe für das Umfeld nicht ohne Wirkung: Sollte beispielsweise am Luxemburger Platz, wie zunächst von Kirchenseite gefordert, die Baumreihe am Petrus Canisius-Haus gefällt werden, würde sich die Standfestigkeit der gegenüberliegende Baumreihe verschlechtern. „Weitere Beeinträchtigungen im Wurzelbereich würden dazu führen, dass wahrscheinlich der ganze Bestand gefällt werden muss.“

Was passiert mit dem Luxemburger Platz?

Der Luxemburger Platz scheint allerdings für die Verantwortlichen zunächst keine hohe Priorität zu besitzen: „Es wurde bereits vereinbart, die Planungen zunächst auf den Kapellenplatz und den Johannes-Stalenus-Platz zu konzentrieren“, heißt es im Newsletter zu den „Arbeitsgesprächen“, zu denen sich „Vertreter von Kirchen, Politik, Fachleute und Planer“ nach dem Willen des Stadtentwicklungsausschusses treffen sollen. „Die nun zu erarbeitenden Planungsentwürfe für die beiden Plätze werden dann natürlich auch mit der Öffentlichkeit diskutuiert“, heißt es zumindest von der Seite der Kevelaerer Stadtplanung.

59. Hubertuskirmes auf Keylaer startet ab dem 31. Oktober

Ab dem 31. Oktober bietet das neu gestaltete Festzelt in der kleinen Bauernschaft zwischen Kevelaer und Weeze über drei Wochen jede Menge Veranstaltungshighlights.

Zum Auftakt gibt es in diesem Jahr am 31. Oktober bereits eine Halloween-Party unter dem Titel „Blood´n´Bass“. Die DJs Bugatty, Da Hool, DJ Dune, DJ Quicksilver und Sylver werden für den passenden Beat an diesem Abend sorgen.

Zu Ehren des Königs der St. Hubertusgilde Keylaer steigt am Freitag, 3. November, der große Königsball im Festzelt. Bei packender Tanzmusik von der „X.O. Band“ ist jeder herzlich eingeladen, dieses Ereignis im Festzelt gebührend mitzufeiern. Der Eintritt ist an diesem Abend frei.

Nach diesen Auftaktveranstaltungen folgen eine ganze Reihe von Veranstaltungshighlights, die bis tum 17. November im Hubertus-Festzelt auf Keylaer geboten werden.
So findet als großes Highlight am Samstag, 3. November, die Popschlagernacht mit Live-Diskofox-Music von den Stargästen Julia Buchner und Nico Gemba sowie der Live-Band „X.O.“ statt.

Der Sonntag steht dann ganz im Zeichen der Familie: Ab 11 Uhr wird im Festzelt eine große Indoor-Kirmes für Groß und Klein, ein Kindertrödelmarkt, ein Frühschoppen sowie Kaffee und Kuchen und vieles mehr bei freiem Eintritt angeboten.  Am Montag, den 5. November feiert die St. Hubertusgilde ihr traditionelles Patronatsfest. Zum großen Dämmerschoppen am 5. November, ab 19 Uhr, sind alle Gäste herzlich eingeladen.
Präsentiert von der Volksbank an der Niers steht der legendäre Bullenball am 10. November auf dem Programm. Die Top-Band Q5-NewStyle aus den Niederlanden wird im Zelt für die richtige Stimmung sorgen.

Den Abschluss der Festveranstaltungen bildet die 80er-90er Party am 17. November, präsentiert von der Sparkasse mit der Band „Sup-X“.

Details zu den Veranstaltungen sowie Infos Kartenvorverkauf unter www.hubertuskirmes.de.

Integration weiter voranbringen

Vertreter aus Politik, den benachbarten Kommunen, der Ortsgemeinschaften Kevelaers und der Initiativen waren der Einladung zum Auftakt des neuen „LEADER“-Projekts der Caritas Kleve-Geldern in das Hotel Klostergarten gefolgt.

Dort begrüßte Gerrit Hermans, zuständig bei der Caritas Geldern-Kevelaer für Integration und Migration, die Gäste, ehe die Vorsitzende des Integrationsausschusses im NRW-Landtag, Margret Voßeler, ihr Grußwort sprechen durfte.

Das an diesem Abend vorzustellende Projekt sei das fünfte in der Region und das mit 229 000 Euro am besten dotierte, sprach Voßeler von einem „Vorzeigecharakter für die Region“. Es gehe um das Zusammenwirken der verschiedenen Akteure vor Ort und die Nachhaltigkeit der Integration. „Integration muss überall gestaltet werden.“

Der Veränderungsprozess müsse von den Kommunen gestaltet werden, hob sie dabei die Bedeutung der Vereine dafür hervor. Dieses aktuelle Projekt sei in dem Kontext ein weiterer „Puzzlestein“, machte sie deutlich.

Grundlage für das Handeln müssten dabei „die katholische Soziallehre“, die fünfte Sure des Koran oder der Talmud sein, in denen sinngemäß steht: „Wer nur ein Leben rettet, der rettet die ganze Welt.“

Beitrag zur Zukunftsfähigkeit

Dominik Pichler unterstrich als Vorsitzender der „LEADER“-Region „Leistende Landschaft“ („LeiLa“), der Kevelaer, Straelen, Geldern und Nettetal angehören, das Ziel, die ländliche Region zukunftsfähig zu gestalten. Dafür stünden „LEADER“ hier 2,7 Millionen Euro an öffentlichen Miteln zur Verfügung.

Die Gestaltung des Zusammenlebens mit den Zugewanderten sei im Dorf „die Sache aller. Das kann nicht verordnet und muss vor Ort immer neu ausverhandelt werden.“ Die neuen Mitglieder des Ortes „verändern das Bild des Dorfes, sie gefährden es aber nicht.“

Eine Grundlage des Handelns sei dabei die demografische Entwicklung, die man als Chance begreifen solle. Sport könne dabei eine wichtige Rolle einnehmen, verwies Pichler auf Projekte wie den „outdoor“-Bewegungsparcours in Straelen für Zuwanderer. Er hoffe, dass das Projekt hier „zu einer selbstverständlichen Marke unserer Dörfer wird.“

Gerrit Hermans führte dann anhand einer Studie „Integration im ländlichen Raum“ aus, wie wichtig es dafür sei, „verlässliche Strukturen, den politischen Willen und eine Strategie“ zu haben.

Dazu müssten die Akteure miteinander in Kontakt treten, was in der Region ganz gut gelungen sei, lobte Hermans die Anwesenheit der Partner aus Straelen und Geldern, die das Projekt mit unterstützten, und das Engagement über die Integrationsbeauftragten. Er drückte die Hoffnung aus, dass es gelingen werde, das Angebot über die drei Jahre Förderung aufzubauen und das Ganze danach langfristig zu festigen.

Potenzial im
ländlichen Raum

Der ländliche Raum biete für Migranten „viel Potenzial“, das reiche von der überschaubaren Betreuung im Kindergarten bis zur unmittelbaren Anbindung an ein Jobcenter. „Das sind die Bedürfnisse, die wir in der ländlichen Region erfüllen können.“

Von sehr viel positiven Erfahrungen konnte der Gelderner Blumenhändler Andreas Pelens berichten. Von 23 Mitarbeitern hätten zwölf mit Migrationshintergrund, darunter seien Arbeitskräfte aus Sri Lanka, Eritrea, Syrien und ein Bewerber aus Benin. „Ein Syrer ist Agraringenieur – der ist für den ganzen Pflanzenschutz zuständig.“

Er sehe in den Flüchtlingen ein großes Potenzial, verwies aber auf die enormen bürokratischen Probleme im Einzelfall, vor denen auch seine Kollegen immer wieder Angst hätten. „Aber es ist ganz leicht, wenn man weiß, wie es geht.“

Anschließend durften sich die drei neuen Dorfintegrationshelferinnen Saskia Elders für Walbeck und Pont, Michaela Neuhaus für Twisteden und Winnekendonk und Jessica Schicks für Straelen und Herongen mit ihrer Arbeit den Beteiligten vor Ort vorstellen.

Netzwerke nutzen
und ausbauen

Man wolle das, was an Netzwerken da ist, nutzen, um die „Willkommenskultur für Zuwanderer zu stärken, das Zusammenleben von Migranten und Dorfbewohnern unterstützen und gucken, dass die Menschen das als Bereicherung erleben“, unterstrich Elders als Projektleiterin stellvertretend für die drei Frauen.

Durch Zuwanderung könne man abmildern, dass die Dörfer veralten, Migranten als aktive Mitglieder im Dorf binden und die Zugänge für sie langfristig in den Betrieben verbessern.
Dazu wolle man die Kooperation zwischen den bestehenden Netzwerken und die Kooperation zwischen den Verantwortlichen und Einrichtungen zwischen den Dörfern ausbauen. Es gehe um „passgenaue Unterstützung und Entwicklung für jedes Dorf.“ Dazu soll es Hilfsangebote vor Ort bei sozialen und sonstigen Fragen geben.

Die „Dorfintegrationshelfer“ sollen Integrationsnetzwerke und Maßnahmen insbesondere zur Verbesserung der Bildungs- und Arbeitsmarktperspektiven von Neuzugewanderten in den Ortschaften von Geldern, Kevelaer und Straelen initiieren.

Konkret geht es um Informations- und Begleitangebote für Kitas und Schulen, um den Aufbau von Job- und Bildungspatenschaften oder die Schaffung von Kennenlernangeboten in Sportvereinen, Musikvereinen oder Freiwilligen Feuerwehren.

Paul Kammann feierte seinen 80. Geburtstag

Sogar der Bürgermeister stand vor der Tür, als Paul Kammann am 17. Oktober seinen 80. Geburtstag feierte. Und er begrüßte seinen Parteigenossen, wie es sich gehört, mit „Hallo Dominik!“ Schließlich ist Kammann bereits seit 1972 SPD-Mitglied.

„Dominik“ ließ sich nicht zweimal bitten und stieß mit „Paul“ zu dessen Ehrentag mit einem (alkoholfreien) Bierchen an. Der Jubilar lebt mit seiner Frau Ursel, die ihn liebevoll umsorgt, seit vielen Jahren auf der Alten Weezer Straße. Die guten Kontakte zu seiner Familie sind ihm wichtig, besonders die vier Enkel liegen ihm sehr am Herzen.

Sein Hobby sind seine elf Hühner, die ihm regelmäßig das Frühstücksei liefern. Zum Elf-Ührke waren schon zahlreiche Gäste erschienen und das Geburtstagskind genoss jeden Augenblick dieses besonderen Tages.

34 Blutspender retteten 1.650 Mal Menschenleben

hen Roten Kreuz (DRK), Kreisverband Kleve-Geldern, für ihre Verdienste um in Lebensnot geratene Menschen mit goldenen Blutspenderehrennadeln ausgezeichnet.

Herzlichen Dank im Namen der unbekannten Blutempfänger sprach Bürgermeister Dr. Dominik Pichler aus und überreichte eine Urkunde. Die DRK-Blutspenderehrennadeln in Gold heftete DRK-Kreisvorstandsvorsitzende Maria Anna Kaußen den Lebensrettern an.

Für 125-malige Blutspende erhielten Josef Bröcheler, Heinrich Kisters und Ludger Valkysers die Blutspenderehrennadel in Gold, 6 Brillanten und Granat. Die Blutspenderehrennadel mit 12 Brillanten und Granat für 100-malige Blutspende wurde verliehen an Dieter Pflug. Für 75-malige Spende bekamen Karl Aengenheyster, Werner van Gisteren, Willi Holtappels und Margret Kascher die Blutspenderehrennadel in Gold mit Eichenkranz, 4 Brillanten und einem Granat.

Für 50-malige Spende erhielten Blutspender-Ehrennadeln: Christoph Baer, Werner Borkowski, Mike Jansen, Ralf Koppers, Rafael Lamers, Wilhelm Joachim van Meegeren, Anke Ohmann und Joachim Ziehm. Die Gravur 25 hatten die Blutspenderehrennadeln in Gold mit Eichenkranz von Barbara Aben, Rolf Dieter Behrends, Anja Bosch, Hedwig Bossmann, Jörg van Diffelen, Karla Drießen, Bruno Helmus, Marion Elisabeth Hendrix, Marcus van Husen, Enrico Koch, Sascha Christian Kracht, Verona Marliani-Eyll, Daniel van Lück, Johanna Maria van de Meer, Gregor Peters, Pascal Verheyen und Dirk Verhoeven.

Der Dank der Anwesenden galt auch den ehrenamtlichen Mitarbeitern/innen der DRK-Blutspendearbeitskreise unter der Leitung von Andrea Niederholz sowie Eva-Maria Magoley.