Fragen zur Welt von morgen
Über 70 Frauen waren der Einladung gefolgt, die der ‚Fachausschuss für Frauenfragen‘ des Evangelischen Kirchenkreises ausgesprochen hatte.
Über 70 Frauen waren der Einladung gefolgt, die der ‚Fachausschuss für Frauenfragen‘ des Evangelischen Kirchenkreises ausgesprochen hatte.
Die Wallfahrtsstadt Kevelaer wird sich auch in diesem Jahr wieder an der „Orange the World“-Kampagne von UN Women beteiligen und Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzen.
Anlässlich der bundesweiten Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit “ weist die Landesseniorenvertretung darauf hin, dass Einsamkeit eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft ist.
Zu einem intensiven Austausch über kirchliche und gesellschaftliche Themen trafen sich der Landtagsabgeordnete Stephan Wolters und der Rektor der Wallfahrt und Pfarrer an St. Marien in Kevelaer, Gregor Kauling.
Die erste große Veranstaltung nach Beginn der Corona-Pandemie hätte für die Kevelaerer Bürgerschützen kaum besser laufen können: angenehme Temperaturen auf Hin- und Rückmarsch, strahlender Sonnenschein zum Wettkampf-Finale, ein zügiges Preisschießen und ein Wettstreit der vier Königsanwärter, der nicht spannender hätte sein können. All das hatte das Vogelschießen für die Mitglieder des Kevelaerer Vereins zu bieten.
Dieser Fall – er ist anders als so viele Verfahren, die man vor Gericht üblicherweise so erlebt. Allein das Alter des Angeklagten – 81 Jahre – ist vor Gericht durchaus eine Seltenheit. Und die Geschichte, die mit dem Vorwurf der schweren Brandstiftung im Zusammenhang stand, beleuchtete ein bisschen die Art und Weise, wie wenig aufmerksam unsere Gesellschaft manchmal gegenüber älteren Menschen ist.
Geboren in Berlin, lebte der frühere Bautechniker bis zum 20. Lebensjahr in Wedding, siedelte dann über in die Schweiz. Immer unterwegs, ledig, ohne Kinder. Dort bleibt er bis etwa „1985, 1990“, bis er nach Deutschland zurückkehrt.
Die nüchterne Erzählung der Tat, wie sie die Staatsanwaltschaft zu Beginn vortrug, war folgende: Am 27. August 2020 steckte der Mann in Kevelaer seine Giebelwohnung in einem Dreifachhaus an, verteilte an fünf verschiedenen Stellen Benzin und zündete dieses an. Das Feuer griff auf das Mobiliar über. Dass es sich ausbreitete, konnte durch die Feuerwehr verhindert werden.
„Ich verstehe es selber nicht“, räumte der Mann die Tat sofort ein, an die er sich im Detail aber nicht mehr erinnern könne. „Ich sollte ausziehen an dem Tag, war eine Woche vorher nicht gut in Schuss, weil ich keine Tabletten genommen habe“, meinte er mit unverkennbarem Berliner Akzent. Er ist Diabetiker.
Eigenbedarf angemeldet
Die Vermieter, die auch auf dem umgebauten Bauernhof wohnen, hatten Eigenbedarf angemeldet, „weil die jüngere Tochter und der Schwiegersohn da einziehen wollten“, obwohl er „fast zehn Jahre“ dort – auch unter dem vorherigen Vermieter – gewohnt hatte. Die Frist zum Verlassen der Dachgeschosswohnung war einmal verlängert worden. Seine Bitte um einen weiteren Aufschub über das Wochenende war abgelehnt worden. Die Gerichtsvollzieherin sollte an diesem Tag um zehn Uhr kommen, das wusste der Mann. Sie hatte ihm zu verstehen gegeben, dass der Vermieter die Möbel behalten kann, wenn er nicht auszieht.
„Ich hatte alle Kleider zusammengepackt, ich war fix und fertig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich sowas gemacht habe“, sagt er. „Wie konnte ich meine eigene Wohnung anstecken, sagen Sie mir das. Ich habe alles verloren, was ich hatte.“ Wie die über die Jahre zusammengekauften Möbel, die Kleidung, die Erinnerungen.
Einer seiner wenigen Bekannten hatte er am Vorabend eine Nachricht auf das Handy hinterlassen. Dort stand: „Falls wir uns nicht mehr sehen sollten, wünsche ich Dir alles Gute.“ Er habe nie gesagt, dass er sich was antut, sagte die Frau, die er früher bei Spaziergängen mit seinem verstorbenen Schäferhund ab und an besucht hatte. „Aber häufig sagte er: Was soll ich noch, wen hab ich noch auf dieser Welt?“ Nein, umbringen habe er sich nicht wollen, betonte der alte Mann.
Keine unmittelbare Gefahr
Den Benzinkanister habe er als Reserve für das Auto in der Wohnung aufbewahrt, aber nicht bewusst zum Anzünden der Wohnung. Seine DNA wurde von der Polizei auf dem Kanister festgestellt.
Ein Brand-Sachverständiger machte im Verfahren deutlich, dass die geschlossenen Fenster und Jalousien einen dämpfenden Einfluss auf das Feuer gehabt habe. „Ohne Maßnahmen hätte der Brand eine Stunde vor sich hingedümpelt und irgendwann auf die Hauseingangstür übergegriffen.“ Dann erst wäre das Feuer irgendwann zum Dachboden und später auf die Wohnungen durchgedrungen. Eine „Gefährdung für Leib und Leben der Bewohner zu dem Zeitpunkt“ sah er nicht. „Hier wäre keinem was passiert“, war seine Aussage.
Der alte Mann verließ nach dem Legen des Brandes die Wohnung, fuhr zum Bahnhof, stieg in den Zug und fuhr nach Berlin. „Ich hab geguckt, wo ich früher gewohnt habe.“ Einr Blick zurück in eine Vergangenheit, die schöner war.
In der Zeit fahndete die Polizei mit Suchhunden und Drohnen nach dem alten Mann, „weil wir gedacht haben, er tut sich was an.“ Das berichtet der ermittelnde Beamte in dem Prozess. Die Suche führte bis zum Bahnhof, ging bis in die Abendstunden. Dann wurde sie erfolglos abgebrochen.
Dass er in Berlin übernachtet hat, verneinte der Angeklagte. Den Tag darauf fuhr er mit dem Zug wieder zurück. Ein paar Tage später kam er „nicht akkurat“ aussehend zum Stall der Bekannten. Sie überzeugte ihn, zur Polizei zu gehen und fuhr ihn auf die Wache nach Uedem. „Das haben Sie prima gemacht“, gab es für die Alltagsbegleiterin dafür vom Richter ein ausdrückliches Lob. Immer wieder kam der alte Mann über sich selbst ins Grübeln. „Das ist mir ein Rätsel, dass mir das mit 80 passieren konnte. Das muss ein Filmriss gewesen sein.“
Eine Kurzschlussreaktion
Der Richter bezeichnete die Tat später als einen „Kurzschluss“ – einen, der immerhin eine sechsstellige Schadenssumme verursacht hat, weswegen das Urteil später auf „schwere Brandstiftung“ lautete. Der anwesende Vermieter sprach von „130 000 bis 150 000 Euro“. Genaue Zahlen habe er nicht.
Die Anwältin des Mannes sprach von einer „Überforderung“ angesichts der Situation. Denn er habe nicht mehr gewusst, wohin. Eine Ersatzwohnung habe er einfach nicht bekommen, obwohl er gesucht habe. „Entweder waren es immer Wohnungen in der zweiten und dritten Etage“, wo er sich wo er sich mit seiner Bandscheibe und dem Rollator hätte hinaufquälen müssen. Oder die Vermieter wollten schlicht einen 80-Jährigen nicht mehr haben, sagte der Angeklagte. „Es kam immer die Frage: Wie alt sind Sie? Da sagen die alle: Wir rufen Sie wieder an, aber das tut keiner.“ Eine Wohnung schien er in Wetten gefunden zu haben. „Aber die Vermieter waren selber 80 und sagten: Nein, nicht noch einen.“
Und er habe niemanden gekannt, der ihm hätte helfen können. „Das Sozialamt Kevelaer sagte, sie könnten mir eine Obdachlosen-Dingsbums besorgen.“ Von einer Wohnung für einen Mann, der jahrzehntelang für 800 Euro Rente gearbeitet hat, war da nicht die Rede, sagte er. „Keiner hat ihn anscheinend da unterstützt, das halte ich für erschreckend“, sagte seine Anwältin in ihrem Plädoyer.
Offene Fragen
Selbst der Staatsanwalt plädierte auf 21 Monate mit Bewährung, sprach von einer „problematischen Lebenssituation“, sah auch wenig Sinn in der „abschreckenden Wirkung“ einer Inhaftierung. Das halbe Jahr Untersuchungshaft in Kleve und Fröndenberg hätten ihre Spuren hinterlassen, sagte seine Anwältin. Das Gericht entschied letztendlich auf eine Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren.
Der alte Mann wird jetzt im Weezer Petrusheim unterkommen, um dort seinen Lebensabend zu verbringen. „Keine schöne Lebenssituation, aber eine Konsequenz, die er sich selbst hat zuschulden kommen lassen“, nannte das der Richter. Nicht ohne anzumerken, dass er es „sinnvoll“ gefunden hätte, wenn man durch caritative Einrichtungen wie Diakonie oder Caritas für den Mann mehr hätte machen können.
„Gottes Schöpfung ist schön“. Das sagte Pfarrer Andreas Poorten inmitten auf Heuballen sitzender Kinder, frischer Landluft und der morgendlichen Hitze des vergangenen Sonntags. Die Nähe zur Schöpfung und zur Natur ist den Jugendlichen der katholischen Landjugendbewegung wichtig, weswegen sie Klein und Groß am Sonntag einluden, das Leben auf dem Land näher kennenzulernen.
Zu ihrem 60. Jahr des Bestehens entschieden sich die Jugendlichen für eine Veranstaltung, die verdeutlicht, wie fortgeschritten und modern das Leben auf dem Land sein kann. Viele der Mitglieder der KLJB sind schon seit mehreren Generationen dabei und haben diese Entwicklung des Landlebens in der Familie miterleben können. Einige sind erst später durch Freunde und Bekannte dazu gekommen. Der Verein richtet sich vor allem an Jugendliche ab 14 Jahren, die sich gerne an gemeinsamen Veranstaltungen wie Paddeltouren, Karnevalsumzügen und Feten beteiligen. Willkommen sind nicht nur diejenigen aus Winnekendonk, sondern jeder – egal ob aus Uedem, Weeze oder Kevelaer: „Wir haben keine Kilometerbegrenzung“, betonen Miriam und Sara, die auf dem Fest auf die Strohburg aufgepasst haben.
Neben der Strohburg gab es zahlreiche andere Attraktionen für Kinder aller Altersklassen: neben Stiefelwerfen und Masken- basteln waren die Ferkelrennen ein großes Highlight des Tages, welches nicht nur die Kinder, sondern auch Eltern in den Bann zog. Nicht selten kam es zu fachmännischen Debatten zwischen Vätern und Söhnen, welches der kleinen Schweine wohl am schnellsten das Ziel erreicht und umso größer war der Jubel, wenn das ausgewählte Ferkel als Sieger davonzog. Durch kleine, oftmals simple Aktionen konnten viele Familien die Schönheit des einfachen Landlebens entdecken.
Jedoch zeigte der Bröcheler Hof seinen Besuchern nicht nur diese Seite des Lebens auf dem Land: „Wir wollen dem Verbraucher zeigen, dass moderne Landwirtschaft gut sein kann. Ohne Massentierhaltung und Ausbeutung“, so Landwirt Bröcheler, der der KLJB seinen Hof für das Fest zur Verfügung gestellt hat. Er finde es wichtig, dass die Menschen wissen, woher ihre Produkte kommen. Er habe nichts zu verstecken, ihm sei die Transparenz wichtig, versicherte er.
Das Leben auf dem Land habe sich stark verändert, durch globale Konzerne und die immer weiter steigenden Nachfrage. „Früher reichten 30 Kühe vollkommen aus, um seine Familie versorgen zu können, heute müssen es mindestens 80 Tiere sein“, schildert ein Landwirt. Der Mensch müsse lernen, das zu schätzen, was er hat und bekommt, und auch lernen, dass die Milch nicht nur aus dem Supermarkt kommt. Es sei ein ständiges Dilemma zwischen Preis und Tierwohl. Vieles habe sich mit den Jahren für die Tiere gebessert, dies sei allerdings immer mit neuen Kosten verbunden. Deswegen sollten Verbraucher darauf achten, ihre Produkte regional zu erwerben, mit gutem Gewissen dem Menschen und Tier gegenüber.
Marlies und Karl Poschen können es selber kaum glauben. Am heutigen Donnerstag vor 65 Jahren gaben sie sich das Jawort und versprachen sich damit eine lebenslange Treue. In über sechs Jahrzehnten aber hat sich das Twistedener Jubelpaar viel mehr als das gegeben. Zuversicht, Zusammenhalt und gegenseitige Aufmerksamkeit. Und das in jeder Lebenslage.
Immer aufeinander aufgepasst
Ein Foto vom Hochzeitstag. Foto: privat
„Es kann nur in Gemeinsamkeit gehen“, sagen Marlies und Karl Poschen mit bewegten und dankbaren Worten. „Wir haben so viel gearbeitet, mehrere Krankheiten überstanden, uns in allen Situationen gegenseitig geholfen und immer aufeinander aufgepasst“, erklärt Marlies Poschen, die wie ihr Mann in Grevenbroich-Noithausen aufgewachsen und auch hier zur Schule gegangen ist. „Wir sind sogar zusammen in einer Klasse gewesen“, bestätigt Karl Poschen.
Fast scheint es so, als seien sie schon damals füreinander bestimmt gewesen. Denn am 28. August 1954 läuten für Marlies und Karl Poschen in Grevenbroich-Noithausen die Hochzeitsglocken. Weder für die gebürtige Marlies Schmitz noch für Karl Poschen wäre etwas anderes in Frage gekommen. „Niemals“, bestätigt das Jubelpaar, lächelt sich dabei liebevoll an.
Nur drei Tage später, genauer gesagt am 1. September 1954, führt der Weg des jungen Glücks geradewegs nach Kevelaer. Hier übernehmen sie die heutige Kultkneipe „Zum Prinzenhof“ und bewirtschaften die dazugehörige Landwirtschaft. „Damals war es eine Landgaststätte wo sich die Sportler trafen“, erinnert sich der 86-jährige Jubelbräutigam. 1961 zieht es das Paar weiter nach Twisteden. Auf Gut Neuenhof nahe der holländischen Grenze entschließt sich das Paar zu einem Neuanfang. Mit viel Arbeit. „Oh ja, Vieh und Land wollten bewirtschaftet und versorgt werden“, weiß die ebenfalls 86-jährige Jubelbraut zu berichten. Sechs Kinder, Gerda, Karl-Heinz, Christine, Werner, Georg und Andrea bereichern zudem das Familienleben auf dem großen Landsitz. 1978 nutzt Karl Poschen die Chance, bei der Bundeswehr als Landschaftsgärtner anzufangen. Bis zur wohlverdienten Rente übt er hier seinen Beruf aus.
Viele Pilgerreisen
Die Landwirtschaft auf Gut Neuenhof beenden Marlies und Karl Poschen 1982, beziehen mit der Familie ihr neues Haus im Ortskern. Twisteden ist ihnen in all den Jahren zur Heimat geworden. Und trotz der vielen Arbeit unternimmt das tiefgläubige Paar zahlreiche Pilgerreisen nach Santiago de Compostela, Lourdes und Fatima. „Der Glaube hat uns oft getragen“, versichert Marlies Poschen, die wir ihr Mann in jungen Jahren aktiv die Kegelkugel schob. „Das liegt aber schon eine Weile zurück“, schmunzelt Karl Poschen, der immer noch anliegende Arbeiten, wie Holzhacken, einkaufen oder seine Frau im Haushalt unterstützen, erledigt. „Wir unterstützen uns gegenseitig“, versichert das sympathische Paar. Das Jubelfest feiern sie im Kreise der Familie. Dazu gehören 14 Enkelkinder und 2 Urenkel.
Beim Dankgottesdienst wird der Urenkel getauft
Einen Dankgottesdienst wird es in der St. Quirinus-Kirche Twisteden geben. „Und dabei wird unser Urenkel getauft“, verkündet ein strahlendes Jubelpaar. „Kann es ein schöneres Geschenk zu so einem Tag geben“, fügt Marlies Poschen mit ergreifenden Worten hinzu. Ein Wunsch bleibt dem Paar aber dennoch: „Wir möchten, so lange es geht, hier unseren gemeinsamen Lebensabend verbringen.“
Darin waren sich Stifter, Spender und Vorstand der Kevelaerer Bürgerstiftung „Seid Einig“ immer einig: Kindern und Jugendlichen, denen es aus familiären oder finanziellen Gründen nicht gut geht, wollen sie den Zugang zum gesellschaftlichen Leben in der Stadt und seinen Ortschaften ermöglichen. Das tut die Stiftung, zu der die Idee aufkam, als die Geselligen Vereine der Wallfahrtsstadt als Dachorganisation des Vereinswesens in Kevelaer ihren 100. Geburtstag feierten, seit nunmehr zehn Jahren.
Festakt im Museum
Gefeiert werden solle das am Abend des 27. September im Niederrheinischen Museum Kevelaer, sagen Dr. Edmund Bercker und Stefan Jansen vom Stiftungsvorstand. Dazu sollen alle Stifter und Spender eingeladen werden – die entsprechende Liste umfasse rund 150 Personen. An dem Abend, so Bercker, der von Anfang an dabei ist, wolle man Revue passieren lassen, was sich in den zehn Jahren ereignet hat, aber auch über die Zukunft der Stiftung nachdenken.
Das hat der Vorstand, der jüngst ab fünf Personen erweitert wurde, schon jetzt getan. „Wir haben uns für die Zukunft auf die Fahnen geschrieben, dass jedes Kind in Kevelaer einmal die Möglichkeit haben soll, in Urlaub zu fahren“, sagt Stefan Jansen, der sich ebenfalls seit 2009 im Vorstand engagiert. Konkret heiße das, man wolle künftig aktiv die in Kevelaer angebotenen Ferienfreizeiten unterstützen. Und weil das so gut zum Jubiläumsabend passe, wolle man dies auch hier zum Thema machen. Mit Vertretern der einzelnen Ferienlager wolle man die teilweise sehr lange Gechichte beleuchten. „Wir freuen uns auf interessante Interviews mit Rückblick auf die Vergangenheit und spannende Geschichten aus der Gegenwart“, erklärt Stefan Jansen. Edmund Bercker hofft, der Abend könne ein kleiner Aufschlag werden, das Thema Tradition der Ferienlager in Kevelaer, etwa über eine kleine Ausstellung, weiter aufzuwerten und ins Bewusstsein zu rücken.
Enge Verbindung zu den Geselligen Vereinen
Ein weiteres Projekt verweist auf die enge Verbindung zu den Geselligen Vereinen: In Verbindung mit dem Jugendamt will man eine Broschüre herausgeben, in der sich alle Vereine der Stadt die Jugendarbeit anbieten, vorstellen können. Die Auflage liege bei 4000 Exemplaren, erklärt Jansen, so dass sie zwei Jahre lang über die Martinstüten verteilt und in öffentlichen Einrichtungen ausgelegt werden könnten.
Etwa 2.000 Quadratmeter öffentliche Rasenfläche werden in Kevelaer zu Wildblumen-Streifen umgestaltet. Johannes Baaken, Leiter des städtischen Betriebshofs, erklärt, welche Ziele man mit der Aktion verfolgt: Man wolle vor allem der Natur etwas Gutes tun. Außerdem seien die Blumen eine optische Bereicherung für die Bürger. Wenn man die Leute durch die Aktion zudem inspirieren könne, sei das ein weiterer positiver Effekt. „Ich habe nicht den Anspruch, jemanden zu missionieren“, betont Baaken, „es geht einfach um den Denkanstoß.“
Die Stadt sät eine eigens für den Niederrhein hergestellte Insektenmischung aus, die „Niederrhein-Mischung“. Zu finden sind die Wildblumen bald unter anderem hinter der Römerstraße am Friedhof, auf der Kroatenstraße und am Schulzentrum. Im innerstädtischen Bereich habe man Flächen ausgesucht, die eine gute Bewässerung ermöglichen, erklärt Baaken. Durchgeführt werden die Arbeiten unter anderem von Fabian Keysers (Mitarbeiter des Städtischen Betriebshofs), Rosalie Langhammer (Praktikantin des SOS-Kinderdorfs) und Waldemar Renner (Helfer im Rahmen eines Eingliederungsprogramms).
Wildblumen säen, anstatt den Garten mit Schotter auslegen, sei eine Möglichkeit des Bürgers, der Natur etwas Gutes zu tun, erklärt Baaken. Zusätzlich zur Aussaat werden in der Stadt Nisthilfen für Wildbienen angebracht. In den kleinen Häuschen aus Holz können die Bienen ihr Futterreservoir anlegen und Eier ablegen. „Die kann fast jeder mit simplen Mitteln nachbauen“, sagt Baaken. Wem die Häuschen in der Stadt gefallen, kann den Bienen also auch selbst ein Heim basteln.
Auch wenn es nochmal frieren könnte, ist die Aussaat der Wildblumen in vollem Gange. Johannes Baaken sieht es gelassen: „Die Natur kann man nicht überlisten. Und das ist auch gut so.“
Wer im eigenen Garten eine Wildblumen-Wiese anlegen möchte, kann die Niederrhein-Mischung in Kevelaer im Gartencenter Breuer kaufen.
Verlosung
Das KB verlost unter allen Lesern zehn Niederrhein-Mischungen und zehn Nisthilfen für Bienen. Zu gewinnen sind die Artikel jeweils im Paket, ein Glas Saatgut und ein Bienenhaus (Foto). Zur Verfügung gestellt werden die Inhalte der Verlosung vom städtischen Betriebshof Kevelaer und von Kurt Walter Lau vom Gut Neuenhof.
Für die Teilnahme senden Sie eine E-Mail mit dem Stichwort „Insekten“ an: redaktion@kevelaerer-blatt.de oder eine Karte an:
Kevelaerer Blatt
Johannesstraße 11
47623 Kevelaer
Die Verlosung endet am Montag, 15. April. Die Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.