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Solarzellen auf städtischen Gebäuden sind eines der Themen im Ausschuss für Klima, Umwelt und Gebäudemanagement. Foto: Pixabay
Gebäudemanagement hat schon einiges auf den Dächern - und noch viel geplant

Photovoltaik auf städtischen Gebäuden

Beim Thema Photovoltaik legt die Kevelaerer Verwaltung den Fokus nicht allein auf die Freiflächenanlagen. In der heutigen Sitzung (9. Februar 2023) des Ausschusses für Klima, Umwelt und Gebäudemanagement wird auch das Thema der „Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden“ aufgerufen.

In Winnekendonk müsste eine riesige Belüftungsanlage installiert werden

Dicke Luft in der Begegnungsstätte

Das Ursprungsproblem ist bekannt: Wenn in der Winnekendonker Begegnungsstätte gefeiert wird, herrscht immer dicke Luft.

Düstere Aussichten für Kevelaer

Im Mittelpunkt des Ausschusses für Gebäudemanagement und Umweltschutz standen zwei Themen: Neben dem Fünf-Jahresplan für Baumaßnahmen und dem Hochbau ging es auch um die Anregungen der Verwaltung zu den Folgen des Klimawandels und die dazu erforderlichen Anpassungen, die die Stadt dazu vorschlägt. Für die Verwaltung stellte Peter Reffeling zunächst die in 2019 erfolgreich abgeschlossenen Projekte vor. Dazu zählte unter anderem die Erneuerung der Heizungsanlage an der St. Hubertus-Grundschule, was die Gebäudeleittechnik und die Dämmung der Rohre angeht.

Außerdem ging er nochmal auf die Sanierung der MSR-Technik in der St. Hubertus-Turnhalle ein. Er sprach den Umbau und die Erweiterung dreier ehemaliger Hauptschulräume zu drei Differenzierungsräumen am Schulzentrum sowie die dortige Erneuerung der IT-Verkabelung an. Und Reffeling erwähnte den Umbau der Bürogebäude an der Karl-Leisner-Straße 17 a und 17 b zu einer Flüchtlingsunterkunft. Anschließend stellte er die wichtigsten der insgesamt 84 Instandhaltungs-, Sanierungs- und Neubaumaßnahmen vor, die ein Gesamtvolumen von über acht Millionen Euro ausmachen würden. Dazu kämen dem Plan nach noch Mittel für nicht planbare Unterhaltungs- und Reparaturarbeiten von rund 4.872.000 Euro.

Kernsanierung und Errichtung einer offenen Jugendeinrichtung

Das größte Bauvorhaben sei die bis 2023 angelegte Kernsanierung und Errichtung einer offenen Jugendeinrichtung mit angeschlossenen pädagogischen Diensten und Jugendberufsagentur in der Virginia-Satir-Schule. Die Gesamtkosten beliefen sich laut Fünfjahres-Plan auf über fünf Millionen Euro, von denen das Land im Rahmen des Landesprogramms „Soziale Integration im Quartier“ vier Millionen Euro übernehmen würde.

Im Schulzentrum Kevelaer würden die Maßnahmen hinsichtlich der Fassadensanierung, der IT-Verkabelung, der Elektroarbeiten und des Brandschutzes weiterlaufen. Das Verwaltungsgebäude der Gesamtschule soll in Modulbauweise, nach dem Auszug der Mitarbeiter ein Lehrerzimmer für das Gymnasium errichtet werden. Und in Sachen Dreifachsporthalle sei eine erneuerte Akustikdecke als ballwurfsichere Systemdecke vorgesehen.

Bis Ende 2020 soll das Empfangsgebäude im Solegarten St. Jakob fertig sein. Große Sanierungsmaßnahmen seien noch im Rahmen des Förderprogramms „Gute Schule 2020“ auszuführen. Die Erweiterung der Mensa am Schulzentrum würde um ein weiteres Jahr verschoben, weil der Bedarf vorläufig mit den vorhandenen Räumlichkeiten gedeckt werden könne.

Ausblick bis ins Jahr 2100

Im Anschluss stellte Ina D’Aleo vom städtischen Gebäudemanagement die Maßnahmen vor, die die Verwaltung im Zuge der Klimaanpassung in Kevelaer angedacht hat. Zuvor machte sie klar, welche Auswirkungen laut der Prognosen bis 2100 für Kevelaer in etwa zu erwarten seien. Demnach würde es in den kommenden Jahrzehnten mehr Niederschlag im Winter, eine Zunahme der Starkregentage und eine Abnahme der Schneetage geben. Außerdem müsse man sich auf einen Temperaturanstieg, die Abnahme der Eis- und Frosttage sowie eine Zunahme Sonnenscheindauer einstellen.

Die häufigeren und längeren Hitzeereignisse vergrößerten die Gesundheitsrisiken für die Personen unter drei und über 65 Jahren. Zunehmende Inversionswetterlagen verursachten städtische Wärmeinseln. Und auch die Überflutungsgefahr für die Gewässer wie die Niers, die Issumer Fleuth, Dondert oder die Kervenheimer Mühlenfleuth würde steigen.

Dazu sei für die Wasser- und Landwirtschaft mit dem Austrocknen der Bodenoberfläche, mit einem höheren Risiko von Bränden, Bodenübersättigung und Erosion sowie einer Belastung für die Vegetation zu rechnen. Und die Wald- und Forstwirtschaft müsse sich auf eine höhere Waldbrandgefahr einstellen. Bis 2065 würde die Anzahl der Orkantage um 40 Prozent steigen.

Gründung einer Arbeitsgruppe

Als Strategie für Kevelaer benannte D’Aleo die Gründung einer Arbeitsgruppe aus Stadtplanung, Stadtwerken, Grundstücksmanagement, Betriebshof, Ordnungsamt, Feuerwehr und Klimaschutz. Diese müsse die Minimierung der Folgen als Querschnittsaufgabe ansehen. Zudem würden kommende Maßnahmen in Zukunft regelmäßig vorgestellt.

Wichtig seien die Vermeidung der Aufheizung der Innenstadt, die Freihaltung der Luftleitbahnen und der Erhalt und Ausbau der Grünflächen. Auch Gründächer seien eine Option, trockenresistentes Stadtgrün sowie Anreize für die Bürger zur Entsiegelung der Flächen und zur Schaffung von Vorgärten.