Beiträge

Cap Anamur auf dem Krippenmarkt

Wenn man auf dem Kapellenplatz vor der Friedensstele steht, muss man unwillkürlich an Rupert Neudeck und die von ihm gegründete Bewegung Cap Anamur denken.

Rupert Neudeck hat schon zu Zeiten, als noch nicht viele Menschen über das Flüchtlingsproblem sprachen, viele Tausend Menschen vor dem Ertrinkungstod gerettet. Immer hat er mutig gegen Ungerechtigkeit, Krieg und Elend gewettert und hat auch die Konfrontation mit wichtigen Staatsmännern und -frauen nicht gescheut.

Rupert Neudeck hat auch eine wichtige Wallfahrt ins Leben gerufen. Seit dem Jahre 2015 findet in Kevelaer die interreligiöse Friedenswallfahrt statt. Da treffen sich Anhänger verschiedener Religionen – Christen, Muslime, Juden u. a. –, um für den Frieden zu beten. Dabei scheut man sich auch nicht, Missstände laut anzusprechen und mahnende Worte an die politisch Verantwortlichen zu richten.

Rupert Neudeck ist im Jahre 2016 verstorben. Sein Vermächtnis wird aber fortgesetzt und die Wallfahrt findet weiterhin jährlich statt. Noch in diesem Jahre war seine Witwe bei der Wallfahrt zugegen und hat den Teilnehmern Mut zugesprochen.

Diese Bemühungen von Rupert Neudeck in Kevelaer haben auch dazu geführt, dass eine Skulptur, die Friedensstele, auf dem Kapellenplatz, zwischen Kerzenkapelle und Forum Pax Christi aufgestellt wurde. Diese soll uns alle mahnend daran erinnern, wie viele Menschen unter Kriegen in aller Welt leiden. Es ist eine Aufforderung, Menschen, die aus Kriegsgebieten vertrieben werden, aufzunehmen und ihnen wieder eine Basis für ein lebenswertes Dasein zu geben.

Montags und donnerstags an der Friedensstele

Seit einigen Jahren ist es nun bereits Tradition, dass jeweils in der Fastenzeit und in der Adventszeit an jedem Montag ein Friedensgebet stattfindet. In diesem Jahr wird diese Aktivität noch etwas ausgedehnt:

Während des Krippenmarktes soll jeweils am Montag und am Donnerstag ein solches Friedensgebet stattfinden. Treffpunkt dazu ist an den beiden Wochentagen immer nach der Abendmesse, um 19.15 Uhr, an dieser Stele. Nicht nur die Besucher des Krippenmarktes, sondern alle Kevelaerer sind zu diesem Friedensgebet herzlich eingeladen, gemeinsam ein Zeichen für den Frieden und gegen Gewalt und Krieg zu setzen.

Von Zufrühkommern und Fakenews

Bitte klatschen, bis ich am Mikrofon angekommen bin, das üben wir jetzt noch mal.“ Mit diesen Worten begann Stefan Verhasselt sein Programm ‚Wer kommt, der kommt – Kabarett 4.0‘ und nahm so direkt die gut 160 Gäste im Knoasesaal in Wetten mit auf eine Lehrstunde für niederrheinischen Humor und lokales Lebensgefühl.

Im Rahmen des Volksbank KulturHerbstes bot der WDR-4-Kommentator und Cabarettist einen Spitzenauftritt und sorgte für beste Sonntagabendunterhaltung.

„Wer kommt, der kommt eben und die wenigen freien Plätze liegen wohl an denen, die ihre Karten schon vor einem Jahr gekauft haben und jetzt nach ihrer Trennung doch nicht mehr zusammen ins Kabarett gehen wollten, da nutzt keine Trennungsgrundrücktrittsversicherung“, eröffnete Verhasselt sein mit viel Witz und scharfer Zunge vorgetragenes Programm.

Einen Merkelmund machen ist am Niederrhein eine „Schöpp“ ziehen, Nachdenken ist „Prakesieren“ und „Das ist ein Tun“ ist ein Kommando noch etwas zu erledigen – so nebenbei eben – ob man will oder nicht. Flammneu bedeutet sozusagen neu neu, keine halben Sachen heißt am Niederrhein „ein ganzer Tisch“ und hier gibt es auch einen „letzten Rest“.

Verhasselt, der Kempener, der ursprünglich aus Straelen stammt, kennt den Niederrhein eben wie seine Westentasche und ist sich sicher: „Fakenews fangen hier immer an, wenn der Satz fällt `Hasse schon gehört´ und als Antwort kommt oft `Sisse, hab ich doch gesacht´“. Er machte deutlich, wo der Unterschied zwischen Comedie und Cabarett liegt.

Statt nur abzulachen sind die Inhalte nachhaltig, weil sie die Menschen spiegeln und ihre Lebenswirklichkeit wiedergeben. Sie erkennen sich, wenn Verhasselt beschreibt, dass im Supermarkt vor einem Feiertag der Einkaufswagen so voll gemacht wird, als ob es den Laden nach dem Feiertag nicht mehr geben würde, oder wenn er „Gutmeiner“ beschreibt, die ihrem erwachsenen Kind sagen: „Du musst es ja selbst wissen, aber wir meinen es ja nur gut.“

Hier siedelte er auch die „Zufrühkommer“ an. Gäste, die so weit vor der Einladung erscheinen, dass sie einem noch im Bad beim Anziehen oder Frisieren helfen können oder „Zufrühaufsteher“, die im Flugzeug bereits nach dem Aufsetzen im Gang stehen oder vorzeitig die Vorstellung verlassen, um ihren letzten Bus nach Winnekendonk oder Kervenheim zu bekommen.

Viele weitere Lebenswirklichkeiten eines Niederrheiners trug Verhasselt vor und verschaffte so manchem Gast ein erleichterndes Lachen, weil es ja anderen auch so gehen würde wie einem selbst. Auch dass es eben geschickte Diplomatie und ein Befehl ist, wenn man „mal ebkes“ etwas sofort – ohne Verzögerung – machen soll und das Wort „schön“ in unserem Landstrich eben auch unschön werden kann, wenn es heißt: „Das machen wir jetzt mal schön zusammen.“

Es gab bei tosendem Applaus übrigens keine „Zufrühaufsteher“ und in der Zugabe beruhigte Verhasselt noch alle zufriedenen Gäste: „An der Himmelspforte stehen bestimmt keine Schilder mit dem Hinweis, dass man kein Eis oder kein Tier mit hineinbringen darf, und vielleicht sehen wir uns dort alle einmal wieder, denn Gott sagt bestimmt – Wer kommt, der kommt.“.

Von Liebe und Moral

Der Stoff ist bekannt. Was macht man mit einer Erzählung wie dem „Glöckner von Notre Dame“ von Victor Hugo, den man bereits in so vielen verschiedenen Formen – ob als Theaterstück oder im Film – gesehen hat?

Vor sechs Jahren stellte sich das Puppenspiel-Theater „Con Cuore“ aus Schlitz genau diese Frage – und kam auf die Idee, eine völlig eigenständige Version des Stoffes zu machen, der die Vielschichtigkeit und Doppelbödigkeit von Leidenschaft, Moral, Religion und Sünde in besonderer Form aufarbeitet.

Dazu wählten Virginia und Stefan P. Maatz eigene Texte, Zitate aus literarischen Stoffen wie Umberto Ecos „Friedhof in Prag“, französische Chansons, die die entsprechende Stimmung erzeugten und die Musik aus „Taxi Driver“ – ebenfalls ein Film mit einem „verunstalteten“ Außenseiter, womit die Künstler eine weitere Ebene in die Inszenierung hineinwebten.

Rund um den „Kiosk“ der Frau (als Puppenspiel-Bühne) erfand das Paar die Geschichte um den Priester zu Notre Dame, Claude Emanuel Schmitz, und der Mademoiselle Minou Reinhard.
„Ihre Familie stammt von den Fahrenden und verkauft seit Jahrhunderten vor Notre Dame Souvenirs“, sagt der Priester, kauft täglich dort seine Zeitung und versucht, der Versuchung der Mademoiselle zu widerstehen.

Auf dem Stuhl, der auch wie ein elektrischer Stuhl erscheinen könnte, nebst einer Lampe, die wie ein Galgen erscheint, begehrt er wie in der Kanzel gegen seine Leidenschaft mit Umberto Ecos Zeilen „Die weibliche Anmut besteht nur aus Schleim und Blut“ auf.

Eines Tages liest er von der Sonnenfinsternis, „die uns aus dem Jetzt schleudern kann“, und sich zuletzt „genau vor 500 Jahren, also 1512“ ereignet hat. Und so träumen sich die beiden Protagonisten zurück in die damalige Zeit.

Sie landen in der (Puppenspiel)-Zeit von Esmeralda, die mit ihren tänzerischen Reizen selbst als Puppe so lebendig wirkt, als könne sie jeden Mann verführen. Ihr verfallen sind der verunstaltete Glöckner Quasimodo, der Dompropst Claude Frollo und der eitle Hauptmann Phoebus als Nebenbuhler, der von einem Auftragskiller Frollos getötet wird. Dann soll Esmeralda zu Tode kommen, was Quasimodo zu verhindern weiß.

Das Stück endet mit abgeschlagenen Köpfen – und nach dem „Erwachen“ finden die beiden Liebenden – der Priester und die Zigeunerin – zusammen, frei nach dem prägenden Satz: „Es gibt nur einen schmalen Grat der Liebe, der sich durch die Zeit schlängelt und den wir oft nur im Traum ertasten.“

70 Minuten lang zog das Paar mit seinem ruhigen Spiel, dem fesselnden Plot und sehr natürlich-menschlich wirkenden Figuren die Zuschauer in ihren Bann. Dabei gelang es ihnen, die Doppelmoral des Priesters („Die Sünde ist durch die Sünde in die Welt gekommen“) zu entkleiden und dem Stoff eine dramatisch-philosophische Tiefe und Vielschichtigkeit zu verleihen, die das Publikum in der Darstellung sehr berührte.

Kerzen, Kekse und Kapellengeist

Schon beim Gang zum Minigolfplatz säumten Lichter und vorweihnachtliche Motive den Weg. Am Eingang standen schon die ersten Besucher.

„Wir sind kreativ als Outdoor-Gruppe in Twisteden“, pries „Fitmacherin“ Katja Schmidt mit ihrer Tochter Jolina Weihnachtsdekoration aus Betonstein und Holz an. „Die Beton-Schale mit dem Zapfen kommt auf den Wohnzimmertisch“, freute sich Tanja Lenzen über ein Schnäppchen: „Der Markt spiegelt unsere Heimat wider und alle waren so fleißig.“

35 Stände fanden sich auf der Fläche, die vom gemalten Kunstwerk bis zum selbstgemachten Tropfen ziemlich alles Vorweihnachtliche zu bieten hatten. „Die Voraussetzung ist: Man muss aus Twisteden sein und die Sachen müsssen von Hand sein“, erklärte der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins, Werner Neumann. Das Konzept habe sich schon bei der Premiere 2017 bewährt. Und 80 Prozent der Leute an den Ständen seien auch im Heimat-und Verkehrsverein.

Die Damen vom Verein verkauften zum Beispiel Gelee und Marmelade und der Jugendraum Twisteden Kekse und Keksspenden von Eltern und Omas.

„Geht echt gut weg, et läuft“, freute sich der 17-jährige Leon über den Zulauf. Bei Johanna Ambrosius aus Kleinkevelaer gab es selbstproduzierten Bienenhonig, Christrosen, alte Gebetbücher als gefalteten Klein-Engel und ein Tröpfchen „Kapellengeist“ zum Probieren.
Flusskrebse, Kerzen und Fußballer-Porträts hatte Christine Langner-Toonen in ihrem Repertoire. „Und Engel gehen immer“, meinte sie mit einem Lächeln. Kerzen-Engel in jeglicher Form aus Holz boten Iris Maags und ihre Freundin an. „Man sitzt davor und dann kommen die Ideen“, beschrieb sie Freude an der Kreativität. Reibekuchen, Bratwürstchen und Glühwein sorgten für die Stärkung zwischendurch.

Am Abend tauchte die untergehende Sonne den Platz in beschauliches Licht und nach dem offiziellen Ende blieben einige noch auf ein Pläuschchen auf dem Platz zusammen.

Im kommenden Jahr soll der Markt erstmal eine Pause machen: „Wir wollen das zukünftig alle zwei Jahre machen“, erklärt Neumann den Konflikt mit dem Dorffest. „Wir wollen uns da nichts gegenseitig wegnehmen, weil es für die Twistedener Bevölkerung sein soll.“

Barbara Hendricks zu Besuch im Kevelaerer Museum

Zu einem Kennenlerngespräch trafen Barbara Hendricks, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Kreis Kleve, und Veronika Hebben, Leiterin des Niederrheinischen Museums für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer, zusammen.

Veronika Hebben ist seit dem 1. Juli Leiterin des Museums und hat in ihrer noch jungen Amtszeit bereits einige bemerkenswerte Erfolge erzielt. So sei die laufende Ausstellung „Das war vor dem Beamer“, die historische Schulwandkarten zeigt, insbesondere bei Schulklassen ausgesprochen beliebt. Damit habe sich die zugrundeliegende Absicht erfüllt: Der Kunsthistorikerin, die in Weeze aufwuchs, ist es ein besonderes Anliegen, das Museum als außerschulischen Lernort zu etablieren.

Auch Barbara Hendricks zeigte sich von den historischen Karten und Wandbildern begeistert: „Manche der Karten kenne ich noch aus meiner Schulzeit!“  Gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Dominik Pichler berichtete Frau Hebben über die anstehenden Entwicklungen im Museum, aber auch im direkten Umfeld. Die Umgestaltung des Mechelner Platz wird Anfang 2019 beginnen.

 

Adventsmarkt in Winnekendonk

Seit vielen Wochen sägen, hämmern, nähen und malen sie: Die vielen Aussteller des Winnekendonker Adventsmarktes stehen bereit und warten in freudiger Anspannung auf das erste Adventswochenende. Einmal mehr lädt der Heimatverein „Ons Derp“ Winnekendonk an zwei Tagen zum Adventsmarkt auf dem Alten Markt ein.

Unzählige Lichterketten und liebevoll dekorierte Holzhütten setzen den gemütlichen Dorfkern an diesen Tagen wieder ganz besonders in Szene. Und auch in diesem Jahr strömt der Duft von Waffeln, Glühwein und Honig bereits ab Samstagnachmittag über den Marktplatz. Ein vielfältiges Sortiment soll die Besucher am Samstag, 1. Dezember, von 16 bis 21 Uhr, und am Sonntag, 2. Dezember, von 11 bis 18 Uhr, begeistern.

Im Vordergrund des Angebotes der Aussteller stehen wieder Unikate und Selbstgemachtes. So werden neben Produkten aus Honig und weihnachtlicher Floristik auch Näh- und Häkelarbeiten sowie Gebäck in den Holzhütten präsentiert. Das Sortiment des Marktes bietet darüber hinaus eine große Auswahl an Dekorationen aus Glas, Holz, Stoff und Schmuck.

Neben privaten Anbietern werden auch Vereine ihre Produkte auf dem bereits zum 28. Mal stattfindenden Markt verkaufen. Ehrenamtliche des Heimatvereins übernehmen wie in jedem Jahr den Auf- und Abbau des Marktes und auch kulinarische Stände werden durch sie betreut. Das Gesamtangebot der deftigen Speisen reicht von Grillwürstchen, Grünkohl, Ofenkartoffeln bis hin zu Reibekuchen. Andere Stände bieten Süßes wie Zuckerwatte, Popcorn und Waffeln. Selbstverständlich sind auch Glühwein und Kakao im Angebot.

Bei Kaffee und Kuchen in der angrenzenden Öffentlichen Begegnungsstätte können sich die Besucher zwischendurch bei einer filmischen Untermalung ein wenig aufwärmen.

Für die jungen Besucher gibt es viel zu entdecken und auszuprobieren. Traditionell besucht der Nikolaus den Markt in Winnekendonk. In seinem Gepäck hat er lecker gefüllte Tüten für die Kleinen. Außerdem erwartet die Kinder ein Karussell. In einer der vielen Holzhütten gibt’s auch wieder eine Verlosung, bei der die Gewinnlose direkt eingelöst werden können.

Die Jugendgruppe des Musikvereins untermalt die schöne Atmosphäre am Samstag ab 16 Uhr mit weihnachtlichen Klängen. Am Sonntag ab 12.15 Uhr stimmt Karl Timmermann mit bekannten Melodien auf den Tag ein.

Jeder nahm einen Engel mit nach Hause

„Wenn Dich ein Engel mit den Flügeln berührt, wird es ruhig in Deiner Seele“ oder „Engel verlängern die Arme Gottes bis zu den Menschen auf die Erde“ waren einige Aussagen beim Konzert der Musikgruppe Glaubhaft in der St.-Urbanus-Kirche.

Gut 250 Besucher füllten das Gotteshaus und zeigten so, dass diese Form der Wortverkündigung sehr ansprechend ist. Musik zum Zuhören, Mitsingen und Genießen boten die 16 Sängerinnen, junge Erwachsene aus Winnekendonk und Umgebung, die von einer Band (Piano, Gitarren, Querflöte, Schlagzeug, Bass) begleitet wurden. Zum Thema „Engel“ wurden besinnliche Texte und neue geistliche Lieder vorgetragen. Auch schon mit Blick auf den Advent wurde eingeladen über „Engel“ und „Selber ein Engel sein“ nachzudenken.

Auf einer Großleinwand wurden teilweise die Liedtexte eingeblendet oder stimmungsvolle Fotos oder Videos eingespielt. Sie berichteten in Liedern „Von der Zärtlichkeit Gottes“ oder vermittelten „Manchmal fällt ein Engel vom Himmel“. Sie beschrieben, wie es ist, wenn man „Vom Flügel eines Engels berührt“ wird oder beschrieben das „Staunen über Gott“. In einer Geschichte „Es gibt noch Engel“ und in der Meditation „Gott hat seinen Engeln befohlen“ wurde deutlich, dass mit Engel nicht nur himmlische Wesen gemeint seien. Jeder Mensch könne auch für einen anderen Menschen zu einem Engel werden.

Kleine Gesten, wie die Frage danach, wie es einem geht oder die Zeit, die man einem anderen Menschen schenkt, könnten zu der göttlichen Nähe führen, die Engel zu vermitteln wüssten.
Nicht nur der inhaltliche Sinn, sondern auch die Qualität des Gesangs und der Musik sprachen an. Besonders die Soli wie bei „Engel“ von Wise Guys oder dem gleichen Titel von Johannes Oerding (beide unterlegt mit original Musikvideo) sorgten für Spontanapplaus. Mit Standing Ovation zum Schluss des Konzertes bedankten sich die Besucher für eine zuherzengehende Einstimmung auf die Advents- und Weihnachtszeit.

Als Erinnerung bekamen alle noch einen kleinen Engel aus Filz mit auf den Weg, der sicher den Einen oder Anderen an die Botschaft erinnern wird, die „May the Lord send angels“ und aus dem Schlusslieder „Mögen Engel dich begleiten“ verkündigt wurde: „Mögen sie dir immer zeigen, dass dich Gott unendlich liebt. Mögen Engel dich begleiten auf dem Weg, der vor dir liegt. Mögen sie dir immer zeigen, dass dich Gott unendlich liebt.“

Glaubhaft sind:

Sopran: Mirjam Van Dop, Judith Drießen, Gaby Janssen, Susanne Drießen, Anna Werner, Lisa Rademacher und Anke Scholz
Alt: Anke Schweizeck, Marion Wellesen, Ursula Mülders, Birgit Eilmans, Helga Janssen, Gisela Maaßen, Monika Tissen und Anne Verheyen
Alt und Mezzo: Marion Schink
Bassgitarre und Bassstimme: Ingo Reintjes
Querflöte und Altstimme: Monika Reintjes
Schlagzeug und Gesang: Petra Terlinden
Gitarre und Gesang: Lisa Werner und Christiane Hendricks
Klavier: Jutta Baumann
Schlagzeug: Jos Baumann

 

Ausritt durch die Felder

Bei bestem Wetter konnte der Reiterverein Wetten seinen Vereinsausritt durchführen. Mehr als 20 Reiter starteten nach dem Treffen an der Reithalle in zwei Gruppen (Galopp- und Schritt-Trab-Gruppe) einen Ausritt durch die Felder.

Nach einem kleinen Zwischenstopp auf der Hoenselaerer Heide ging es weiter zum Hof von Familie Hagmanns in Kapellen. Hier trafen sich alle, auch der Planwagen mit weiteren 15 Vereinsmitgliedern kam dorthin.

Familie Hagmanns hatte alles die Vereinsmitglieder vorbereitet: Es gab Kaffee, Kakao, kühle Getränke und auch für mit Käse oder Schinken belegte Weckmänner war gesorgt worden.

Im Anschluss an den Ausritt war für die Versorgung der Pferde genügend Zeit eingeplant. Am Nachmittag trafen sich viele Teilnehmer wieder im „Waldschlösschen“, um den Tag in gemütlicher Runde ausklingen zu lassen.

Von Händel und Vivaldi bis Elmar Lehnen

Markus Birkhoff spielt einmal mehr mit seinem Gitarrenensemble zahlreiche Konzerte in den Kirchen der Umgebung.
Neben der Musik von Bach, Händel und Vivaldi erklingen auch moderne Kompositionen wie  des aus Kevelaer stammenden Organisten und Komponisten Elmar Lehnen, der eigens für das Ensemble ein Stück geschrieben hat.
Abgesehen von den vielen jungen Talenten, mehrere von ihnen sind erste Preisträger beim Wettbewerb “Jugend musiziert“ , erklingen Instrumente der weltweit bekanntesten Gitarrenbauer, unter ihnen Hermann Hauser II, Ignacio Fleta oder Gerold Karl Hannabach, die den Klang des Ensembles wunderbar unterstützen.

Am Sonntag 16. Dezember, um 17 Uhr gastiert Markus Birkhoff mit seinem Gitarrenensemble in der Clemenskapelle St. Antonius an der Sonnenstraße in Kevelaer.

Experiment geglückt

Dass einem beim Betreten des Dachstudios der öffentlichen Begegnungsstätte mal Kuheuter ins Auge fallen würden, allein das war für die gut 80 Besucher des Abends schon die erste große Besonderheit.

Rund um die Stuhlreihen für die Gäste waren entweder auf Staffeleien, einer Leinwand oder auf den Tischen mehrere Kuhbilder des Kevelaerer Malers Paul Wans zu entdecken. Und im kleinen Foyer hatte Gertrud Aengenheyster von der gleichnamigen Kevelaerer Buchhandlung einen Tisch mit einigen Büchern von Wans aufgestellt.

Tierischer Maler

Sie begrüßte die Gäste zunächst einleitend zu dem besonderen Experiment, gab dann das Mikrofon an den „tierischen“ Maler Wans und den SWR-Rundfunkjournalisten Ulrich Lund weiter.

Der 61-jährige Maler, dessen Werke schon in Peking und New York zu sehen waren, erläuterte kurz, was den Zuschauer und Zuhörer erwartete: eine Melange aus der visuellen Wucht der Bilder und der akustischen Wirkung der Musik, Töne und dem gesprochenen Wort des Rundfunkfeatures „Melkroboter machen auch Mist“.

Dann gab Wans das Startsignal, um das 55-minütige Radiostück einzuspielen. In dem ungeheuer dichten, durchaus spannenden Werk schwangen die Kritik an der extensiven, ausbeuterischen Landwirtschaft der Großbetriebe und dem Sterben der kleinen Betriebe mit – und der Wunsch nach Rückbesinnung auf die natürlichen Werte des Lebens und den Wert von Lebensmitteln wie Milch.

Lund hatte dazu mit Schwarzwaldbauern gesprochen, mit Landwirten in hochtechnisierten Milchviehbetrieben und mit mongolischen Nomaden, die die Milch als etwas sehr Kostbares betrachten. Und auch Wans, den Lund bei einem Besuch in Kevelaer ausführlich interviewt hatte, kam in dem Feature mit seinen Gedanken zu Wort.

Im Anschluss boten Wans und Lund den Anwesenden an, Fragen zu beantworten – das Bedürfnis erwies sich nach dem ausführlichen Höreindruck allerdings als nicht so besonders groß. Lund berichtete aber nochmal aus seiner Sicht ausführlich, wie man so ein Hörfunkstück entwickelt und wie man es letztendlich so zusammenfügt.

Am Ende war Wans von dem Abend positiv überrrascht. „Ich fand´s gut, eine sehr gute Resonanz“, meinte der Künstler. „Viele konnten mit dem Begriff Radiofeature nicht so viel anfangen, viele sind schlauer geworden und es war für viele spannend, so ein Ding zu hören.“

Im Publikum ergab sich ein durchaus differenziertes Bild. „Es gibt keine Wertschätzung mehr fürs Tier – mein Vater hat auf seinem Bauernhof für die Tiere Musik gespielt und kannte jeden Namen“, erzählte Christel-Johanna Schönen-Schlootz aus Rheurdt. „So zu tun, als wollten Kühe lieber an Maschinen als auf die Wiese: I don´t believe it“, fand die 55-Jährige das Format des Abends „ganz spannend.“

Ähnlich sah es der in Kevelaer tätige Geographielehrer Matthias Schuba aus Rees. „Spannend die Kombination aus den Bildern und dem Sound – die Komposition, die Computergeräusche und die landwirtschaftlichen Sounds mit dem Fernöstlichen, hab ich so noch nicht erlebt“, meinte der 26-Jährige.

„Nix gemacht“

Der Kevelaerer Daniel Wouters fand’s dagegen nicht ganz so gelungen. „Er kommt auf die Bühne und hat nix gemacht“, hätte er „das Radiofeature lieber zuhause im Sessel gehört“ als in dem Saal. Und Sonja Mietz, Unternehmensberaterin für Milchviehbetriebe bei der Landschaftskammer NRW, gefiel die ganze Ausrichtung der Botschaft nicht.

„Da war nur Klischee-Quote – dieses Bild von großen bösen Milchviehhaltern ist mir noch nicht über den Weg gelaufen“, kritisierte sie das inhaltliche Konzept. „Die leben für ihre Kühe genauso 365 Tage im Jahr. Die so an den Pranger zu stellen, dass die ihre Tiere ‚ausquetschen‘, finde ich unglaublich.“

Zwei Ziele erreichte der Abend: Er brachte die Menschen zum Nachdenken und in den Austausch. Und zum zweiten kamen für die Stiftung Kerpenkate aufgerundete 450 Euro zusammen.