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Wenn der Pastor das Glöckchen leise bimmelt…

Als sich die Frauen der Gemeindecaritas und der Frauen-Gemeinschaft vor über 30 Jahren zu ihrem ersten Frauenmittag trafen, mussten sie noch Geschirr für Kaffee und Kuchen mitbringen. Die Zeiten sind lange vorbei. Diesmal war für 262 Damen und vier Herren aus der Gemeinde St. Antonius im Konzert- und Bühnenhaus der Tisch festlich gedeckt.
Mit dem Jahresmotto „Herrlich. Weiblich. – Ihre kfd – Mitten im Leben.“, begrüßte Karin Knechten neben den aktiven kfd-Frauen und den Vertreterinnen der Pfarrcaritas aus Kervenheim, Twisteden, Wetten, Winnekendonk und der benachbarten kfd St. Marien, auch kfd-Frauen aus Goch und Uedem. Ein besonderer Gruß galt Präses Pastor Andreas Porten. „Sie kennen sicherlich die geballte Frauenpower hier im Saal“, wendete sie sich zudem an den Verein Imole-Lichtstärke Kinderarzt Dr. Abiodun Ogundare mit seiner Ehefrau Inge und seinem Vorstandskollegen Heinz Verrieth.
Knechten lud außerdem zu den vielseitigen Angeboten ein, die in diesem Jahr anstehen. Dazu zählen unter anderem ein Besinnungstag zu Theresia von Avila in Reichswalde, ein Ausflug zu einer Bauernkäserei in Stenden oder die Tagesfahrt nach Monschau. Damit die Gemeinschaft jung und dynamisch bleibt, sprach sie besonders junge Frauen an, die neue Ideen einbringen könnten.

Karin Knechten.


Bei einer Kaffeetafel mit Kuchen und belegten Brötchen folgte ein Reigen aus informativer Ausführung und unterhaltsamen Darbietungen. Eröffnet wurde dieser von einer Gruppe aus dem Kindergarten St. Antonius, begleitet von den Erzieherinnen. Sie griffen mit engagiertem Spiel und in bunten Kostümen mit dem Märchen „Sterntaler“ das auf, wofür die kfd- Frauengemeinschaft und die Pfarrcaritas stehen: durch Teilen reich beschenkt werden.
Als Sprecherin der Caritas-Konferenz von Antonius Kevelaer hob Maria Verhaag hervor, welche unterschiedlichsten Dienste von Ehrenamtlichen geleistet würden. Mit Einfühlung und Geduld, mit Takt und Güte werde Menschen in Not beigestanden. Krankenbesuche, Seniorennachmittage, Kleiderkammer und Sprachkurse für Flüchtlinge sind dabei nur einige Beispiele: „Seien Sie unsere Augen und Ohren. Lassen Sie uns gemeinsam im Sinne der Nächstenliebe bei den Menschen sein, die uns brauchen.“
Als Vorsitzender stellte Dr. Ogundare die Arbeit von Imole-Lichtstärke – Hilfe für Nigeria vor. Aus seinem Elternhaus in der Diözese Oyo, welches er dem Verein übertrug, wurde die St. Lucy Imole Augenklinik Ilora, die die Versorgung im Einzugsgebiet von knapp einer halben Million Menschen gewährleistet. Das Ziel von Imole ist es, Blindheit zu verhindern (zugleich Schutz vor Armut und sozialer Isolation), Erblindete zu behandeln und ihnen Sehvermögen in Aussicht zu stellen.
Die Spendensammlung an diesem Nachmittag, unter anderem für den weiteren Ausbau der Klinik, für mehr Personal oder für die Versorgung der schwer zu erreichenden Landbevölkerung ergab einen Betrag von 963 Euro.
Zuvor klingelte aber Pastor Poorten leise mit einem Glöckchen. Es war das Glöckchen, was dem Heiligen Antonius als ikonografisches Attribut zugeteilt wurde. „Das Glöckchen bittet um Aufmerksamkeit, nicht für sich selbst“, erklärte der Präses. „Antonius zieht sich zurück, nimmt sich aus dem Blickfeld und beschenkt die Notleidenden. Lasst uns den Blick auf die richten, die unserer Hilfe bedürfen.“ Andreas Poorten bedankte sich bei den Frauen für ihren Einsatz: „Wer sich einsetzt, hinterlässt Gemeinschaft und wird mit tiefer Zufriedenheit beschenkt.“
Die Schlümpfe kommen
Danach wurde es stimmungsvoll auf der Bühne. Theatergruppe und das kfd-Team gaben in blauen Zipfelmützen und als Schlümpfe verkleidet die musikalische Einstimmung zur Kaffeetafel. Die Theatergruppe führte traditionell eine Reihe Sketche auf. Aufwendige Bühnenbilder und Kostüme sowie eine schon fast profihafte Spielweise mit viel Witz und Esprit begeisterten das Publikum.
„Das Aufgebot“ zeigte Herrn und Frau Schnodderichs, die sich beim Kartoffeln ausmachen kennenlernten und die heiraten wollen. Sie gehen zu Pastor Jansen. Der macht ihnen klar, dass so eine Prachthochzeit, wie sie es sich wünschen, schon etwas kosten wird. 468 Kerzen und ein riesiger „Roter Teppich“, der durch die ganze Kirche gehen soll, müssen nun einmal bezahlt werden. Nun gut, dann müssen die zwei noch ein bsischen sparen…
Klärchen Evers wurde nach dem Stück „Das Aufgebot“ geehrt. Sie steht bereits seit über 35 Jahren und über 70 Mal auf den Brettern, die für sie die Welt bedeuten.

Maria Verhaagh.


„Die Perle Emma“ putzt in einem gehobenem Haushalt. Sie versteht die Anweisungen ihrer Herrin nicht immer und dies augenscheinlich wissentlich. So vertreibt sie alle Gäste, denn es kommt der Käse in die Reinigung und die Zwillinge unter die Käseglocke. Und zur Krönung liegt der neue Lover der angeberischen gnädigen Frau, die ihn zuvor in höchsten Tönen mit Sixpack und Knackarsch beschrieben hatte, in nasse Windeln.
Die Tänze „CocoJamboo“ und „Polka, Polka, Polka“, mit viel Schwung und ausgefeilter Choreografie von den Landfrauen vorgeführt, brachten zusätzliche Stimmung ins Bühnenhaus. Bei dem Elan der Tänzerinnen konnte man schon an die Schilder an einigen Supermarktkassen denken „Man sieht ihnen ihr Alter gar nicht an“.
„Wat de Buur nit kennt, dat fritter nich“ und so ist bei „Bei McDonald´s“ die Auswahl nicht so einfach. „Mc Nugget“ sind dann Hühnerplätzchen und „Fischmack“ Formfisch. Was aber auf keinen Fall sein soll, ist schicken, es sollte schon etwas zum hier essen sein.
„In der Schule“ ist Lehrerin Frau Mümmelmann der einzige Esel in der Umgebung. Da wird es klar, das Kühe essen und Väter fressen und die „Zeitform“ am Schönsten ist, wenn die Lehrerin krank ist, es einen Unterschied macht ob eine Katze oder der Vater hinter Gardinen sitzt und die Mehrzahl von einem Ochsen „Die Behörde“ ist. In Mathematik werden Aufgaben so gelöst:8×4 ergibt Deospray, 4×7 feiner Sand und 3 Packen weniger 2 Packen verhilft den Kindern zum Schulschluss, denn es heißt einpacken.
Beim großen Finale riss es die Gäste dann endgültig von den Stühlen. Umrahmt von 266 mit ihren Taschentüchern winkenden Gästen endete ein großartiger Frauenmittag, an dem Gemeinschaft genossen wurde.
Auf der Bühne
Das kfd-Team bereitete vor: Monika Bach, Adele van Bonn, Irmgard Jansen, Ulla Kascher, Karin Knechten, Maria Pasch, Birgit Niersmann.
Es spielte die Theatergruppe: Klärchen Evers, Steffi Feddema, Irmgard Jansen, Elli Kisters, Maria Pasch (Moderation), Cläre Peters, Johanna Ressing und Käthi Tovar.
Es tanzte die Tanzgruppe der Landfrauen: Ulla Brasseler, Agnes Brünken, Alwine Ermers, Heidi Gleumes, Ingeborg Joosten, Karola Meurs, Lena Schiplack, Ria Selders, Irmgard Verheyen, Annelie Verhülsdonk und Ulla Reinders (Leitung und Choreographie).
https://www.kevelaerer-blatt.de/geballte-frauenpower-der-gemeindecaritas-und-frauen-gemeinschaft/