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Immer ein fairer Sportsmann

Zwölf Jahre war der Kevelaerer Schachclub gerade alt, als Franz Verheyen im Jahr 1960 Mitglied wurde. Er hat den Verein mitgeprägt und durch sein ruhiges und besonnenes Auftreten viele Freunde gewonnen. Nur das Urgestein Herbert Holtappels ist mit 68 Mitgliedsjahren länger im Verein.

„Sehr spät habe ich das Schachspielen von meiner Frau erlernt“, sagte der Jubilar, als ihm im Alter von 24 Jahren die Grundzüge des königlichen Spiels erklärt wurden. Davor war er aktiver und erfolgreicher Leichtathlet. Wer hätte das gedacht, als Franz drei Jahre später zum Stammspieler der ersten Mannschaft gehörte.

Durch Selbststudium eignete er sich ein reichhaltiges Eröffnungswissen an, Material für seine Studien bot ihm seine große Schachbibliothek. Das Internet mit seinen vielfachen Möglichkeiten gerade für Schachspieler gab es zu dieser Zeit noch nicht. Zu seinen liebsten Varianten zählt er die Spanische Eröffnung und das Maroczy System in der sizilianischen Verteidigung. Seine größten Erfolge waren der Gewinn der Blitzkreismeisterschaft 1973 und der Titel des Kevelaerer Stadtblitzmeisters 1975. Ferner konnte Franz den ersten Platz im Pokal- und Plakettenturnier erringen und etliche zweite Plätze in verschiedenen Turnieren.
In unzähligen Mannschaftskämpfen kämpfte er für Kevelaer in allen drei Mannschaften von der Verbandsliga bis zur Bezirksklasse.

An die Lokalkämpfe gegen die Schachvereine aus Uedem oder Kranenburg, die ebenfalls im Jahr 1948 gegründet wurden, erinnert er sich gerne zurück. Auch in der laufenden Saison steht er im Alter von 84 Jahren immer noch als Ersatzspieler für die dritte Mannschaft zur Verfügung.

Schöne gesellige Erinnerungen verbinden ihn mit Eupen (Belgien), wo er in den 60er Jahren gespielt hat, und natürlich an die Freitagabende im damaligen Vereinslokal Voss „Zum weißen Kreuz“, wo zu später Stunde Kartenspiele angesagt waren.

Gerne erinnert er sich zudem an den denkwürdigen Mannschaftskampf Mitte der 80er Jahre, den die „Erste“ in Wuppertal mit 7:1 gewann. Damals fuhr die erste Mannschaft mit Fahrer Peter Moll in einen Kleinbus zu den Auswärtskämpfen. Dieser Kantersieg wurde in einer Düsseldorfer Kneipe recht fröhlich und ausgelassen gefeiert und wird nicht nur Franz in „guter Erinnerung“ bleiben.

„Franz war in all den Jahren immer ein fairer Sportsmann und gerne überreichen wir ihn den Ehrenbrief für 60 Jahre Mitgliedschaft“, so Thomas Rauers vom Vorstand des SC Kevelaer 194