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Ein Gefühl der Besonderheit

Schon frühzeitig füllte sich die Antonius-Kirche mit den 73 Firmlingen, ihren Katecheten und den Angehörigen, um das besondere Ereignis zu feiern.
Zu den Firmlingen zählte auch Hendrik Barz, der mit seiner Mutter die Kirche betrat. „Ich bin aufgeregt. Wenn man da vorne stehen muss vor so ganz vielen Leuten“, bekannte der 14-Jährige. Für ihn bedeute die Firmung: „Vertrauen schaffen zu Gott und mehr Verbundenheit.“.
Immer wieder habe man sich in den letzten Wochen zum Austausch getroffen, meditiert, „wo auch Gott und Jesus Thema waren“ und sei in die Jugendherberge zum Wolfsberg gefahren.
Für sich nehme er „viel Positives und Wissen“ mit aus der Zeit. „Man hat mehr Teamfähigkeit“, fieberte er wie alle anderen gespannt dem Moment der Firmung entgegen.
Auch Lilli Kostyra war aufgeregt. „Ich darf gleich noch den Bischof für alle begrüßen“, sagte die 14-Jährige. Ihr Mutter Nicole konnte sich an ihre Firmung irgendwie nicht mehr so recht erinnern: „Aber den Zettel vom Glaubensbekenntnis habe ich noch im Gotteslob.“
Der Weihbischof ging kurz vor der Messe direkt auf die Firmlinge zu, auch um ihnen etwas den Respekt vor seinem Amt zu nehmen. Er freue sich über diese Firmung hier, auch weil er 1988 selbst Diakon in St. Antonius gewesen sei, sprach Rolf Lohmann die Firmlinge an. Man wolle sich gleich im Rahmen der Feier über die Idee austauschen, „was Christsein ausmacht“.
Schon bei der ersten Firmung in Winnekendonk viele Jugendliche erzählt, „welche Wege sie gegangen sind, was am Wolfsberg so geschehen ist. Das finde ich sehr gut.“ Lohmann machte deutlich, dass Christsein „auch was mit Begeisterung zu tun“ hätte. „Also gebt gleich ruhig mal ein wenig Gas“, ermunterte er sie, sich in beim Gespräch vor der Firmung aktiv zu beteiligen. Danach begann die große Feier mit dem Einmarsch der geistlichen Würdenträger sowie der Begrüßung durch Lilli und Pastor Andreas Poorten: „Ihr habt euch viele Wochen auf den Weg gemacht“, sprach dieser von einem „wichtigen Etappenziel“, das erreicht sei. Später dankte Poorten den Katecheten für ihre Begleitung und Bischof Lohmann.
Die Firmlinge drückten aus, was die Firmung bedeutet: „meinen eigenen Eweg zu gehen“ oder „auf meinem Weg zu Gott ein neues Kapitel aufzuschlagen“. Danach oblag es Lohmann, durch die Bankreihen zu gehen und mit den Firmlingen und ihren Angehörigen über die Bedeutung dieses Momentes ausführlich zu reden. Er betonte, dass die Taufe, das sei „was uns verbindet.“ Zudem sei Christ (der Gesalbte) „unser Markenzeichen. Man sieht es uns nicht an, aber man soll es merken“, sprach er von einer „lebendigen Beziehung zu Gott.“
Das Chrisam, das er den Firmlingen als „Besiegelung der Taufe“ aufleg, sei schnell eingezogen. „Was aber fatal wäre, wenn wir es nicht merken“, forderte er die Jugendlichen auf, stolz darauf zu sein, Christ zu sein und „zu den Gesalbten“ zu gehören.
Danach kamen die Firmlinge mit ihren Paten nach vorne. Lohmann legte ihnen die Hand auf den Kopf, sprach die Firmungsworte und wechselte mit jedem von ihnen noch einige Worte. „Er hat mich nach dem Namen gefragt und was ich in der Freizeit so mache“, erzählte Hendrik später. Er habe dem Bischof geantwortet, dass er sich mit Freunden treffe, am PC sitze und für Kevelaerer Blatt schreibe: „Das fand er toll.“
Nach der gut eineinhalbstündigen Messe verließen die Angehörigen und die „frisch Gefirmten“ die Kirche, um mit ihren Liebsten den Tag zu feiern. Unter ihnen war auch Hendrik, der in dem Moment als vor dem Bischof stand, „ein Gefühl der Besonderheit“ empfunden hätte.