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Gasgeruch auf der Hauptstraße

Ein Anwohner der Hauptstraße in Kevelaer nahm am Vormittag des Ostersamstags Gasgeruch auf der Hauptstraße wahr und verständigte daraufhin die Feuerwehr. Sofort wurde der Löschzug Stadtmitte um 11:23 Uhr durch die Leitstelle zur Hauptstraße alarmiert. Die ersteintreffenden Einsatzkräfte konnten keinen Gasgeruch wahrnehmen, leiteten jedoch sofort Evakuierungsmaßnahmen in dem betroffenen Bereich ein. Der Bereich wurde weiträumig abgesperrt und durch Techniker des Gasversorgers auf eventuell austretendes Gas abgesucht. Nach kurzer Zeit konnte Entwarnung gegeben und die Absperrungen zurückgenommen werden. Im Einsatz waren vier Fahrzeuge mit 20 Feuerwehrleuten Besatzung sowie der Rettungsdienst des Kreises Kleve.

Ehrungen und Beförderungen

Löschzugführer Thomas Fehst konnte zahlreiche Kameradinnen und Kameraden der Einsatz-, Jugend- sowie der Alters- und Ehrenabteilung auf der Jahreshauptversammlung des Löschzuges Kervenheim willkommen heißen.
Besonders begrüßte er den stellvertretenden Leiter der Gesamtwehr der Stadt Kevelaer Heinz Josef Tepest, Kreisbrandmeister a.D. Matthias Schwartges, Diakon Berthold Steeger, Ortsvorsteher Martin Brandts, Stadtbrandinspektor a.D. Heiner Schraml sowie die stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Middeldorf.
Nach dem Gedenken an die verstorbenen Kameraden durch eine Schweigeminute wurde der Jahresbericht durch den neu gewählten Schriftführer Florian Joosten verlesen. In 2018 rückte der Löschzug Kervenheim insgesamt zu 39 Einsätzen aus, 22 waren im Ortsgebiet von Kervenheim und 17 auf der Bundesautobahn A57. Von den 28 technischen Hilfeleistungen waren eine Vielzahl an Verkehrsunfällen zu verzeichnen. Des Weiteren gab es elf Brandeinsätze, die vom Pkw-Brand bis zur brennenden Hecke reichten.
Nach der Ansprache der Ehrengäste standen noch Neuwahlen sowie Beförderungen und Ehrungen auf dem Programm. Kassenprüfer wurden Roger Schmitz und Michael Reintges. Der langjährige Schriftführer Johannes Schmitz wurde durch den Kameraden Florian Joosten abgelöst.
Aufgrund ihres Engagements und der Erbringung der geforderten Lehrgänge wurden einige Kameraden durch den stellvertretenden Stadtbrandinspektor Heinz Josef Tepest befördert: Nach erfolgter Probezeit sowie Übernahme aus der Jugendfeuerwehr zum Feuerwehrmann wurden Konstantin Schröder, Jan Niklas Schmitz, Luca Bastian Schmitz, Roger Schmitz, Clara Schmitz, Michael Nelles und Lukas Scholten. Oberfeuerwehrmann ist nun Marco Josephs und Unterbrandmeister ist Andreas Borgs.
Eine Ehrung für 25-jährige Mitgliedschaft wurde Robert Bremner zu teil. 40 Jahre ist Heinz Schmitz dabei. Ein besonderer Moment war die Ehrung des Kameraden Heinrich Halmann, der seit 70 Jahren Mitglied des Löschzuges Kervenheim ist. Er war bis zur Neugliederung 1969 Wehrführer der eigenständigen Gemeinde Kervenheim/Kervendonk und ab der Eingliederung in die Stadt Kevelaer Löschzugführer.
Nach dem offiziellen Teil der Versammlung wurde das Jahr 2018 nochmal in Form einer Präsentation angeschaut, die von dem Kameraden Robert Bremner erstellt worden war.
Foto: privat

An der Spitze hat sich was getan

Auf der Jahreshauptversammlung des Löschzuges Kevelaer der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Kevelaer waren neben dem Bürgermeister auch viele Vertretern der städtischen Gremien und mehr als 80 Personen vertreten.
158 Mal wurden die 67 Feuerwehrleute im Jahr 2018 zu Feuerwehreinsätzen alarmiert. 124 dieser Einsätze bezogen sich auf Hilfeleistungen und kleinere Einsätze, von denen die Öffentlichkeit meist nichts mitbekommen hat. Zu verzeichnen waren aber auch 34 Brandeinsätze, davon fünf Großbrände, die von den Bürgern nicht unbemerkt blieben.
So sorgten die heißen Sommermonate für diverse Flächen- und Fahrzeugbrände. Einmal gerieten mehrere Hektar Feld in Brand, so-dass Gefahr für angrenzende Höfe und Wohnhäuser bestand. Auch ein Dachstuhlbrand im historischen Stadtkern bescherte großes Aufsehen. Nur durch das mutige Vorgehen der im Inneren des Mehrfamilienhauses eingesetzten Kräfte konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden.
Älterer Mann wurde vom Erdboden verschluckt
Auch spektakuläre Hilfeleistungen stellten die Wehrleute immer häufiger vor große Herausforderungen. So wurde ein älterer Mann bei der Pflege seines Vorgartens regelrecht vom Erdboden verschluckt. Ein vor Jahrzehnten gegrabener und nur spärlich abgedeckter Schacht brach unter der Erde in sich zusammen und riss den Mann zwei Meter in die Tiefe. Von mitgesackten Steinen und Erde wurde der Mann äußerst kompliziert eingeklemmt. Die Feuerwehr benötigte mehrere Stunden, um die Person zu befreien.
Die Zahl der Toten und Verletzten durch Verkehrsunfälle im direkten Einsatzbereich der Kevelaerer Feuerwache ging im Jahr 2018 deutlich zurück. So ereigneten sich mit neun Alarmierungen zwar ebenso viele Unfälle wie in 2017, davon jedoch keiner mit Todesfolge. Sechs Personen wurden verletzt. (2017: 15 Verletzte/ein Todesfall).
Zu den weiteren Einsätzen der Hilfeleistung zählten dringende Türöffnungen, Personen in Notlagen und eine Tierrettung.
Die Brandschutzerziehung, eine weitere Pflichtaufgabe jeder Kommune, wird in Kevelaer von einem kleinen Team spezialisierter Feuerwehrleute ausgeübt. In 2018 wurden 26 Termine mit Kindertageseinrichtungen in Kevelaer durchgeführt und rund 500 Kindern nicht nur die Feuerwehr nähergebracht. Es wurde auch ein großer Schritt im vorbeugenden Brandschutz getan. Darüber hinaus standen im Konzert- und Bühnenhaus, beim Ballonfestival, zur Motorradwallfahrt und anderen Ereignissen jederzeit gut ausgebildete Feuerwehrleute bereit, wenn es darauf angekommen wäre.
Ende 2017 leisten 68 Feuerwehrleute ihren Dienst im Löschzug Kevelaer. Die Alters- und Ehrenabteilung setzt sich nach dem Tod von Günter Baumanns und Theo Thyssen aus zehn Mitgliedern zusammen. Die Jugendfeuerwehr zählt weiterhin 28 Mitglieder und lässt auf eine solide Nachwuchsarbeit für den Einsatzdienst hoffen. Eine Neuheit gab es auch in der Jugendabteilung. Es wurden erstmalig auch drei Mädchen aufgenommen, was vorher nicht zuletzt am fehlenden weiblichen Betreuerteam nicht möglich war. Aus diesem Grund wurden auch zwei Feuerwehrfrauen ausgebildet, die dem Jugendteam um Jugendfeuerwehrwart Frank Holt­appels zur Seite stehen.
Auch der Spielmannszug, mit dem man sich die Räumlichkeiten der Feuerwache an der Wember Straße teilt, ist als Abteilung nach wie vor ein fester Bestandteil der Feuerwehr. Stefan Jansen, erster Vorsitzender des Spielmannszuges, erfreut sich an einem positiven Mitgliederzuwachs, insbesondere an neuen Musikanten im jugendlichen Alter. Jansen freut sich auch auf die kommende „Saison“ und verweist auf diverse Auftritte in Kevelaer und der nahen Umgebung.
Wechsel der Zugführung
Nachdem der stellvertretende Löschzugführer Pascal Endress bereits Mitte vergangenen Jahres sein Amt zur Verfügung gestellt hatte, reicht nun Tobias Schülpen die Verantwortung des Löschzugführers weiter, ein Jahr vor Ablauf der eigentlichen Amtszeit. Zu dieser Entscheidung führten wohl an erster Stelle Schülpens berufliche Veränderungen innerhalb der Berufsfeuerwehr Düsseldorf.
Das Zepter übergibt Schülpen an den 32-jährigen Brandinspektor Markus van Oorschot, der sogleich von Wehrleiter Metzelaers zum Zugführer ernannt wurde. Seine Stellvertreter sind der ebenfalls neu gewählte Brandinspektor Maurice Birkhoff sowie der schon in seiner 4. Amtszeit fungierende Brandoberinspektor Thomas van Well.
Im Ausblick auf das laufende Jahr berichtet van Oorschot von der bevorstehenden Ausrichtung des Orientierungslaufs im Juni sowie einem Tag der offenen Tür, der am 1. September geplant ist.
Auch die Nachfolgerschaft des hauptamtlichen Gerätewartes bleibt für van Oorschot ein spannendes Thema. Da diese Stelle, wie in den vergangenen Jahren schon kritisiert, nach wie vor unbesetzt ist, wird die Arbeitslast der ehrenamtlichen Mitglieder unnötig an ihre Grenzen gebracht. Als Nachfolge für den langjährigen Gerätewart und Urgestein der Feuerwehr Werner „Bolle“ Borkowski wünscht sich der Zugführer, dass Bewerbungen aus den eigenen Reihen Berücksichtigung finden.

Feuerwehren üben Rettung aus Unfallwagen

35 Kameradinnen und Kameraden der Löschzüge Wetten und Winnekendonk trafen sich zu einem gemeinsamen Übungsabend. Geübt wurde die Zusammenarbeit der beiden Löschzüge bei der technischen Rettung aus einem verunfallten PKW. Angenommen wurde, dass ein PKW und ein Traktor frontal zusammen gestoßen waren. Die beiden Insassen des PKW, welche von Kameraden des Löschzuges Winnekendonk gemimt wurden, waren eingeklemmt aber ansprechbar. Die Kameraden und Kameradinnen aus Winnekendonk begannen mit der Rettung des Beifahrers, die Wettener kümmerten sich um den Fahrer des PKW. Da der Fahrer des PKW schwerer verletzt war, entschied sich die Einsatzleitung für eine Sofortrettung. Dazu wurde die Tür des PKW mit Hilfe des hydraulischen Spreizers geöffnet und anschließend die Rettungsöffnung mit der Säbelsäge vergrößert. Somit konnte der Patient “achsengerecht”, wie es in der Fachsprache heißt, aus dem Auto gerettet werden.

Um die Rettung des Beifahrers kümmerten sich zu gleicher Zeit die Winnekendonker Wehrleute. Um Zugang zum Patienten zu bekommen, entfernten sie die Beifahrertür mit dem Spreizer. Da der Frontlader des Treckers auf das Dach des PKW drückte, wurde es mit einem hydraulischen Stempel abgestützt. Der Frontlader wurde zusätzlich mit Spanngurten gegen Absinken gesichert, zeitgleich wurde die Frontscheibe mit der Glassäge entfernt. Die Kofferraumklappe wurde ebenfalls entfernt. Anschließend wurden die A-, B- und C-Säulen des PKW mit der hydraulischen Schere beidseitig geschnitten, um das Dach abzunehmen. Somit konnte auch dieser Patient mit dem Spineboard (Rettungsbrett) gerettet werden.
Das Fazit der Einsatzleitung und der Beobachter fiel im Anschluss an die Übung positiv aus. Die Rettung der Patienten und Zusammenarbeit der beiden Löschzüge hat reibungslos funktioniert, alle Beteiligten waren mit dem Verlauf sehr zufrieden.
Ein Dank geht an die Organisatoren des Übungsabends und an die Firma Auto Wessels für die Bereitstellung des PKW.

Hitzebeständig, mit Visier und schlagfest

Nach und nach trudelten die Kameraden der Wettener Feuerwehr ins Gerätehaus ein. Bereits zwei Tage zuvor hatten sie eine erste grobe Einweisung zum Tragen der Helme erhalten. Nun erfolgte die Übergabe im Beisen von Georg Metzelaers.
„Was sich hier vollzieht, ist ein Systemwechsel“, machte der Leiter der Kevelaerer Feuerwehr deutlich. Das alte Modell sei „ein Wehrmachtshelm als leichtere Ausführung mit Aluminium nachempfunden“ und die bestehende Nachkriegsform seit Jahrzehnten.
In den letzten Jahren habe sich viel in Bezug auf Arbeitsschutz getan, auch bei der Feuerwehr. Vor fünfeinhalb Jahren habe man die Uniformen auf eine moderne Form umgestelt, alle Stiefel und alle Handschuhe. Jetzt wären die Helme an die Reihe.
„Wir als Feuerwehr haben im letzten Jahr fünf verschiedene Helmtypen Probe getragen“, erklärte Metzelaers. Per Fragebogen wurde nach dem Jahr ausgewertet, welcher der Helme den höchsten Tragekomfort und die größte Sicherheit aufweist. Vier Halbschalenhelme und ein Vollschalenhelm standen dabei zur Auswahl. „Der Vollschalenhelm schützt die Ohren mit.“ Das böte letztendlich einen Rund-um-Kopfschutz. „Das war dann das maßgebliche Kriterium.“
In Goch habe man sich für das gleiche Modell entschieden, so der Wehrleiter: „Das zeigt, dass die Kollegen ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Die Zug- und Verbandsführer tragen die Helme in Weiß, der Rest in Gelb.“
Um die Investition zu tätigen, musste man die Stadt überzeugen. Immerhin kostet die Anschaffung der 226 Helme für die gesamte Feuerwehr Kevelaer rund 70.000 Euro. „Wir sind der Stadt da dankbar“, unterstrich Metzelaers. „Wir halten das für sinnvoll. Dann sind alle auf dem gleichen Sicherheitsstand.“
Heuzutage bekomme man als Feuerwehrmann nicht mehr nur das Signal „ein Stapel Holz brennt“. Man habe auch mit Chemikalien und anderen Stoffen zu tun. „Deshalb ist Gesundheitsschutz ein immer stärkeres Thema“, sagte Metzelaers.
Die mit speziellem Kunststoff beschichteten Helme sollen bis zu 1.200 Grad aushalten und schlagfest sein. Sie verfügen über ein eingebautes Visier, Schutzbrille, einen Nackenschutz und einem herausnehmbares Innenkopfteil zum Reinigen.
Bei dem alten Helm sei schon mal das Risiko da gewesen, „dass man damit in engen Räumen hängenbleibt“, nannte der neue Wettener Löschzugführer Dirk Kerkmann einen Vorteile des neuen Kopfschutzes. „Was man an Neuem bekommen kann, was der Sicherheit dient, das ist gut.“
Sein Feuerwehrkollege Helmut Ingenhaag betonte bei der Anprobe den neuen „Tragekomfort“ des Helmes. „Er sitzt auf jeden Fall besser als der andere Helm.“ Die Umstellung falle ihm leicht. „Ich bin gewohnt, Rad- oder Skihelme zu tragen. Das ist ein viel besseres Gefühl.“ Wie er sich im Einsatz machen wird, das wird man in Zukunft sehen.
Nach Weten werden auch die anderen Standorten in Kevelaer mit den neuen Helmen ausgestattet.

Das Ende einer Ära bei der Feuerwehr

Es war ein besonderer Moment während der Jahreshauptversammlung, als Ludger Gipmans nach 13 Jahren als Löschzugführer der Feuerwehr Wetten verabschiedet wurde. Der Leiter der Kevelaerer Feuerwehr, Georg Metzelaers, entließ den 58-Jährigen, der seit 2006 die Geschicke der Wettener Feuerwehr geleitet hatte, offiziell aus seiner Funktion, dankte ihm für seine „aufopferungsvolle Tätigkeit“ und sprach von dem „Ende einer Ära“.
Metzelaers ließ die Karriere von Gipmans in kurzen Worten Revue passieren. Er sprach von dessen Eintritt in die Feuerwehr und der Übernahme der verschiedenen Fuktionen sowie die Übernahme des Löschzuges nach dem Tod von Heinz Kremers und der Verleihung des DFV-Ehrenkreuzes in Bronze 2018.
Mit dem Abschied von Gipmans scheide der dienstälteste Löschzugführer in Kevelaer „und damit der letzte, den ich nicht selbst ernannt habe“, aus dem Amt. „Damit wird jetzt auch in der Führung der Feuerwehr Kevelaer der Generationenwechsel vom System Schraml endgültig vollzogen.“
Metzelaers hob die Gelassenheit von Gipmans als prägende Eigenschaft hervor und bezeichnete ihn als „Stütze, Ruhepol und Freund“. Er kenne ihn nur in Führungsfunktion, auch wenn er nie den Anspruch gehabt habe, „in die erste Reihe zu müssen.“ Dabei habe Gipmans nie „den alten Hauptfeldwebel raushängen lassen“, sondern sei „mit seiner eigenen Art, die Dinge so zu lenken“, aufgetreten.
Der Sohn eines Schusters war 1980 in die Feuerwehr eingetreten, „weil es damals so eine Clique gab“, die dann gemeinsam den Schritt vollzog, verriet Gipmans.
„Ich wollte immer ein bisschen mitgestalten“
Neben der Technik sei es vor allem die „soziale Ader“, die er von seiner Mutter mitbekommen hatte, die ihn dazu angetrieben hat. Schon nach fünf, sechs Jahren Mitgliedschaft sei er als Beisitzer mit in den Vorstand gewählt worden. „Ich wollte immer ein bisschen mitgestalten“, sagte der gelernte Elektroinstalleur. So wurde er schon 1990 stellvertretender Löschzugführer und übernahm 16 Jahre später von dem kranken Josef Kremers das Amt des Löschzugführers. Gipmans‘ Dank galt seiner Frau Maria und den beiden Söhnen, „die auf vieles verzichten mussten“, wenn es für ihn auf Lehrgänge, wochenlange Schulungen, Einsätze und Bereitschaftsdienste ging.
Er habe sich bewusst zu dem Schritt entschlossen, das Amt niederzulegen. „Was sich in den letzten zehn, 15 Jahren an Technik und Neuem getan hat“, das erfordere die Notwendigkeit, „voll am Ball zu bleiben.“ Nach einer weiteren Amtszeit wäre er schon 65 Jahre alt.
Er habe viel über Menschen gelernt, lobte Gipmans die Truppe vor Ort: „Ein toller Löschzug mit einer tollen Kameradschaft.“ Er werde der Feuerwehr im Einsatz erhalten bleiben, unterstrich der engagierte Feuerwehrmann. Auch seine Arbeit im St-Martins-Komitee und bei der Brandschutzerziehung in den Kindergärten und Grundschulen möchte er gerne fortsetzen.
Zugleich möchte sich der Familienmensch seinem elf Monate alten Enkel und dem Privatleben widmen. „Ich habe jetzt einige Termine weniger“, versicherter er und fügte dennoch hinzu: „Ich werde mich schon schwer tun, wenn ich am Übungsabend nicht die Begrüßung machen soll.“ Zu seinem Nachfolger wurde Dirk Kerkmann bestimmt, der seit 2007 Gipmans‘ Stellvertreter war. „Die Menschlichkeit, wie er halt ist. Er hat einen unmittelbaren Zugang zu Menschen und kann sie auch ohnen Diktatorentum führen“, beschrieb der 48-Jährige die Qualitäten seines Vorgängers.
Große Schwierigkeiten, dem neuen Amt gerecht zu werden, sieht Kerkmann für sich nicht: „Ich leite hauptberuflich die Kevelaerer Rettungswache mit 30 Mann. Das ist für mich nichts Neues.“ Er äußerte die Erwartung, „dass man fair miteinander umgeht und der Rest läuft von alleine.“
Stellvertreter von Kerkmann ist Heiner Vos. Auch er äußerte seinen Respekt vor der Leistung von Ludger Gipmans, der „immer Lösungen parat hat und im Einsatz immer eine coole Sau ist.“ So „cool“ sei er nie gewesen, meint Gipmans selbst: „Das sieht nur nach außen so aus. Aber so überträgt sich die Ruhe auf die anderen.“

Wenn Feuerwerkskörper brennen

Bei klirrender Kälte versammelten sich gut 60 Feuerwehr-Führungskräfte auf dem Hof von Paul Kuhnen auf dem Tönneshof. Bevor die ganze Geschichte am Kapellener Weg ihren Lauf nehmen sollte, nutzte der stellvertretende Wehrleiter der Kevelaerer Feuerwehr, Heinz-Josef Tepest, die Gelegenheit, die Anwesenden über den Ablauf aufzuklären. „Wir beschießen jetzt gleich eine Feuerwehrmannattrappe mit Feuerwerkskörpern, damit wir sehen können, wie die Einsatzkleidung darauf reagiert“, erläuterte er den Ansatz der ersten Übung, Danach wolle man testen, ob und wie Feuerwehrskörper-Paletten in Brand geraten.

Für den Supermarkt-Ernstfall

Auf dem Weg zu der großen Freifläche, wo die Attrappe in Feuerwehr-Schutzmontur schon aufgestellt war, erkärte Tepest für die KB-Leser, was der Auslöser für die Innitiative zum Testen war: „Vor eineinhalb Jahren bei den ganzen Baugenehmigungen haben wir uns gefragt: Wenn da Pyrotechnik benötigt wird, wie sicher ist das eigentlich?“ Aufgrund dessen habe man bei den Bezirksregierungen in Düssseldorf und Münster nachgefragt, ob man das üben könne.

Pascal Verhülsdonk vom Bauamt der Stadt pflichtete dem bei. „Wenn Aldi oder Lidl gebaut werden, muss man sehen, ob andere Auflagen erfüllt werden müssen.“ Auch Vertreter des Kreises Kleve und der Bezirksregierungen Düsseldorf und Münster verfolgten den Ablauf des Geschehens.

Jörg Flossbach, Sacharbeiter für das Sprengstoffrecht in Münster und mit zuständig für die Genehmigung von Feuerwerkskörpern für den Einzelhandel, freute sich über die Initiative der Kevelaerer Feuerwehr. Die Behörde hatte über eine Firma für das notwendige Testmaterial gesorgt.

Der letzte Versuch sei etliche Jahre her, und die Produkte hätten sich verändert, so Flossbach. „Von daher ist es sinnvoll, so einen Test zu machen.“ Die Feuerwehrleute „sollen geschult werden und das sehen, damit die geimpft sind für den Einsatzfall.“ Der Kunde im Supermarkt müssen sich aber wenig Sorgen machen. „Die Sachen sind relativ sicher, und zumeist so gelagert, dass nicht viel passieren kann.“

Der Versuch mit der Attrappe dauerte dann ein paar Minuten. Funken flogen, der „Feuerwehrmann“ wurde von Rauch eingehüllt – den Feuerwehrleuten bot sich ein durchaus spektakuläres Bild. Anschließend durften sie das Ergebnis begutachten. Bis auf ein paar dunklere Stellen war der Attrappe nichts weiter anzusehen. „Die Feuerwehrschutzkleidung hat wunderbar gehalten“, durften Tepest und Co. zufrieden feststellen.

Beherrschbare Lage

Danach nahmen zwei Feuerwehrleute einen Brandbeschleuniger und betraten den alten Waggon der Feuerwehr Issum, der geschützt abseits stand. Dort standen drei Paletten mit mehreren eingepackten, fehlproduzierten alten Feuerwerksböllern, die die beiden Männer mit dem Brandbeschleuniger zu entzünden versuchten. Und das gelang.

„Die Verpackung soll ja schwer entflammbar sein, aber es brennt weiter, obwohl das nicht weiterbrennen sollte“, meinte Tepest. Das sei wohl darauf zurückzuführen, dass es sich um ältere Paletten handele und die „Verpackung nicht schwer entflammbar ist, sondern die Umverpackung halt brennbar sei.

Die entscheidende Erkenntnis dieser Demonstration fasste er so zusammen: „Wenn´s brennt, würden wir das mit einem kleinen C-Rohr unter Kontrolle kriegen – oder vielleicht auch mit einem Feuerlöscher.“ Auch Wehrführer Georg Metzelaers zeigte sich im Anschluss an die Übung entspannt. „Das ist alles für uns kein Super-GAU. Das ist eine beherrschbare Lage, wo wir Brandbekämpfung durchführen können.“

Entsprechend gelassen konnten sich beide Männer bei den Behörden und dem Hofbesitzer für die Unterstützung bedanken und wünschten allen Kameraden: „Ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch!“

36 Wehrleute schließen Lehrgang zu technischer Hilfeleistung erfolgreich ab

Die Ausbildungskooperation zwischen den Feuerwehren Kevelaer, Uedem und Weeze hat erneut einen Lehrgang zum Erfolg geführt. 36 Wehrleute wurden in den letzten Wochen intensiv im Ausbildungsmodul 4 mit dem Einsatzschwerpunkt der technischen Hilfeleistung geschult. Mit dem erfolgreichen Ablegen der Prüfung haben nun alle Teilnehmer die Feuerwehrgrundausbildung erfolgreich abgeschlossen und können nun in ihren Einheiten zu Einsätzen mit ausrücken, um qualifizierte Hilfe zu leisten.

Im absolvierten Modul ging es hauptsächlich um das Einsatzspektrum der technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen im Straßenverkehr. So wurden an schrottreifen Fahrzeugen der Einsatz von hydraulischem Rettungsgerät sowie diverse Einsatztaktiken und Einsatzgrundsätze geschult. Aber auch Themen wie Verkehrsabsicherung, das Ausleuchten von Einsatzstellen und Mechanik standen auf dem Stundenplan.

Auch zukünftig wird es im Rahmen der Ausbildungskooperation der drei Feuerwehren möglich sein, sich bestmöglich auf mögliche Einsätze vorzubereiten und ausbilden zu lassen. Es steht bereits ein Lehrgang Modul 1+2 für das nächste Jahr fest, in dem neu eingetretene Feuerwehrleute ihre Karriere als Feuerwehrfrau oder Feuerwehrmann starten werden.

Wohnungsbrand in Wetten

In der vergangenen Nacht auf den 1. November 2018 um 23.22 Uhr wurde die Feuerwehr Kevelaer zu einem Wohnungsbrand nach Wetten alarmiert. Aufgrund der Meldung an die Leitstelle wurden schon im ersten Schritt die Löschzüge Stadtmitte, Wetten und Twisteden zur Einsatzstelle alarmiert. Bereits beim Eintreffen der ersten Rettungskräfte musste ein Wohnungsbrand im ersten Obergeschoss in voller Ausdehnung bestätigt werden. Die Erstinformation, dass noch Personen im Gebäude vermisst werden, bestätigte sich zum Glück nicht. Es wurden jedoch fünf Personen bei dem Feuer verletzt, diese befanden sich während der Brandentstehung im Gebäude. Die Bewohner wurden umgehend durch den ebenfalls vor Ort befindlichen Rettungsdienst versorgt und betreut.

Mehrere Trupps unter schwerem Atemschutz wurden zur Brandbekämpfung in das Gebäude geschickt, während von außen ebenfalls Löschmaßnahmen eingeleitet wurden. Durch die Trupps im Inneren des Gebäudes konnte ein Vogel, der als Haustier gehalten wurde, unversehrt gerettet werden. Für eine Katze, die sich ebenfalls im Gebäude befand, kam jedoch jede Rettung zu spät.

Aufgrund der schweren Brandverletzungen eines Bewohners wurde ein Rettungshubschrauber der Bundeswehr aus Nörvenich (Kreis Düren) angefordert. Nach der Erstversorgung des Brandverletzten wurde dieser mittels Rettungshubschrauber einer Spezialklinik in Bochum zur weiteres Versorgung zugeführt. Drei weitere betroffene Personen wurden mit Rauchgasvergiftungen in umliegende Krankenhäuser gebracht. Ein Fünfter konnte nach kurzer Untersuchung durch den Rettungsdienst die Einsatzstelle selbstständig verlassen.

Gegen 1.45 Uhr konnte “Feuer aus” gemeldet werden. Die Nachlöscharbeiten und eine Brandsicherheitswache dauerten jedoch bis in den frühen Donnerstagmorgen an. Im Einsatz waren rund 70 Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, dem Deutschen Roten Kreuz und der Notfallseelsorge. Das Gebäude wurde durch den Brand stark beschädigt und ist nicht mehr bewohnbar.

Feuerwehr rettet Pony aus Schlammloch

Am Donnerstagnachmittag (11.10.2018) wurde der Löschzug Winnekendonk der freiwilligen Feuerwehr Kevelaer gegen 14:45 zu einem Tierrettungseinsatz zum Steensweg gerufen. Vor Ort steckte ein zuvor von einem Reiterhof entflohenes Pony bis zum Hals in einem Schlammloch fest. Das Tier konnte sich aus eigener Kraft nihct mehr als dem Loch befreien. Mit Hilfe von Schläuchen und Gurten konnten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr das Tier nach kurzer Zeit gemeinsam aus dem Loch retten. Das Pony kam mit dem Schrecken davon.