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Einblicke in eine Schlossgeschichte

Viele Autos und zahlreiche Räder säumten die Park- und Rasenfläche vor dem Schlossgelände. Bei strahlendem Sonnenschein waren Theo und Sandra Kamps mit dem Rad aus Kleve „die paar Meter“ rübergekommen, um sich nach Jahren mal wieder umzusehen und sich „überraschen zu lassen“ .
Auf der Schlossmauer begrüßte ein entspannter Schlossherr Raphael Freiherr von Loe die Besucher. Hoch oben startete er den Abriss der Historie des jahrhundertealten Schlosses. Später führte er die Besucher in den großen Saal, an dessen Eingang ein Geburtstagsfeier-Bild mit 111 Nachfahren des Großvaters von Loe zu sehen ist. „Jede Generation hat sich jeweils dem Stil der Zeit und den Notwendigkeiten angepasst“, erinnerte er sich daran, wie er selbst im Jahr 1973 mit 15 Jahren dort einzog. Der Kevelaerer Jan Subicki hörte gerne zu: „Man merkt halt die Erfahrung, das auch mit schönen Geschichten zu erzählen.“
Auf der Terrasse gönnten sich Sascha und Nadine Tschache Waffeln, gebacken von der Krankenbruderschaft Rhein-Maas, die erneut als Veranstalter fungierten, um die Erlöse des Tages für die kommende Krankenwallfahrt 2018 nach Lourdes zu verwenden. Während die 41-jährige Kevelaererin die Natur und das Schloss „einfach nur toll“ fand, hat ihr Mann einen anderen Bezug zum Schloss. Er führte früher in dem ausgetrocknetem Teich unter der Brücke Renovierungsarbeiten aus. Er erinnerte sich gut daran, dass das Ganze gar nicht so einfach war. Den ergänzenden Input bot Führer Paul Hage. Er berichtete anhand von Bildern ausführlich über die Renovierungen der letzten Jahre. Sie wurden unter anderem an der auf Stelen stehenden Kapelle, am Mauerwerk der Vorburg, an der 80 Meter hohen Nordwand und am Torhaus durchgeführt.
„Biste vorne fertig, kannste hinten wieder anfangen“, zeigte sich der Lübecker Martin Beckwerwerth bei seinem ersten Wissen-Besuch von dem Aufwand für den Erhalt des Schlosses beeindruckt. „Das wäre auch fatal, wenn es verfällt.“ Ähnlich sahen das die Walbecker Bernd und Antonie Croonenbrock. „Das hier ist ein Stück Heimat.“
Im Innenhof boten Privatleute und Händler ihren Schmuck, Marmeladen, handbemaltes Porzellan und Kunsthandwerk an. „Gutes Wetter, tolle Stimmung, super verkauft“, bilanzierte Eva Ophey, die Gegenstände aus Haushaltsauflö­sun­gen an den Mann gebracht hatte. Auf der Schlosswiese versammelten sich dagegen die Kinder zum Ponyreiten, ließen sich das Gesicht anmalen oder fuhren eine Runde mit dem Boot.
Einen eigenen Zugang zu dem Gelände bot Bertrand von Löe. Im Rahmen eines Kurzvortrags und einer dreiviertelstündigen Fußtour bis zur früheren Orangerie klärte der heute in Luxemburg lebende Bruder des Schlossherrn über die besonderen, bis zu 200 Jahre alten Baumarten auf. Dazu zählten eine hochgiftige Taxushecke, eine von den Allierten im zweiten Weltkrieg „durchgeschossene“ Lindenallee, alte Platanen und Trompetenbäume sowie einer der größten deutschen Walnussbäume. „Der trug jahrzehntelang keine Früchte, dann kam ein Kind und wollte sammeln. Der Hausherrr sagte: pro Nuss ein Euro“, sorgte von Loe mit zahlreichen Anekdoten für anregende Unterhaltung. Dank mehrerer Kinder wären 1.200 Nüsse in einer Dreiviertelstunde herunter gekommen.
Die Kids durften danach im Verlies einen Einblick in die beengten Verhältnisse der Gefangenen nehmen. Überrascht wurden die Kinder dann, als nach dem Öffnen der Luke aus dem Dunkel zwei „echte“ junge Gefangene in Lumpen herauskletterten und schreiend flüchteten. „Einfach cool“ , fand der 14-jährige Simon seinen Tag aus Kirche, Kuchen, Bootstour und Verlies absolut gelungen.
https://www.kevelaerer-blatt.de/sommerfest-auf-schloss-wissen/

Bald wieder Abitur nach 13 Jahren?

Nachdem 2013 “G8” in NRW eingeführt wurde, das Abitur nach acht Jahren Gymnasium, soll nun bald wieder “G9” an den Gymnasien herrschen. Am Mittwoch, den 7. Juni 2017, haben die CDU und FDP bei ihrer vierten Koalitionsrunde in Düsseldorf beschlossen, das Turboabi abzuschaffen. Ab dem Schuljahr 2019/2020 soll das Abitur prinzipiell wieder zum Regelfall werden.
Die Schulen, die bei G8 bleiben wollen, müssen aktiv werden. Diese Schulen sollen laut FDP-Chef Christian Lindner eine besondere Förderung erhalten, „um G8 besser zu machen“.
Die Schüler Kevelaers sind geteilter Meinung. Befürworter des Turboabis erläuterten, G9 sei nur noch ein weiteres Jahr in der Schule und sie kämen auch so gut im Unterricht mit. Andere wiesen allerdings die Meinung auf, mit G9 könnten sie sich ein Jahr länger auf das zukünftige Berufsleben vorbereiten und sie hätten viel mehr Freizeit und weniger Stress.
Die meisten Eltern sind ebenfalls für die Abschaffung des Abiturs nach zwölf Schuljahren, da sie der Meinung sind, dass ihre Kinder mit G9 stressfreier und gründlicher lernen könnten und die Lehrer mehr Zeit hätten, den Schülern das Unverstandene beizubringen.
Viele Fragen sind allerdings noch nicht geklärt, beispielsweise was mit den momentan laufenden Jahrgängen, die schon auf G8 vorbereitet wurden, und mit den derzeitigen Schulbüchern geschehen soll, die ebenfalls auf G8 spezialisiert sind. Sollen alle Schulbücher wieder neu geschrieben werden? Außerdem entsteht zwischen zwei Jahrgängen ein Jahr, in dem keine Abiturklasse vorhanden ist. Folglich muss man sich fragen, was mit den Schülern passiert, die das Abitur nicht bestanden haben und dieses aber wiederholen wollen.
Schlussendlich ist die Umsetzung der Wiedereinführung von G9 noch unklar und Schüler, Eltern und Lehrer müssen gespannt warten, wie es mit den Planungen für die Abschaffung des Turbo-Abis vorangeht.

Catharina-Marie Fitza
9A, Kardinal-von-Galen-Gymnasium

Zu viel Stress für Hitzefrei

Wegen der in den letzten Wochen aufkommenden Hitzewelle hatten die Schüler der Sekundarstufe 1 des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums an einigen Tagen Unterrichtsentfall und somit um 12.30 Uhr Schulschluss. Die Schüler der Sekundarstufe 2, also EF bis Q2, mussten jedoch weiter in der Schule bleiben. Wie kann es sein, dass es für die jüngeren Schüler zu heiß ist, die älteren Schüler aber bis in die Nachmittage weiter lernen sollen?
Auf diese Frage der KB-Schülerreporter gaben Lehrer der Schule die Antwort, dass die Oberstufenschüler sich keine weiteren Freistunden leisten könnten, da sie sich auf das Abitur vorbereiteten. Auch laut dem Schulministerium NRW dürfen die Schüler der Sekundarstufe 2 kein Hitzefrei bekommen, jedoch soll auf die verminderte Leistungsfähigkeit der Schüler bei solchen hohen Temperaturen Rücksicht genommen werden.

Alina Müller, Vivien Barteczko
9A, Kardinal-von-Galen-Gymnasium

Äärrgh Äärrgh war am Ende das siegreiche Team

Rainer Kürvers hat das Nachbarschaftsturnier vor drei Jahren ins Leben gerufen, als er den Vorsitz beim SV Union Kervenheim 1919 e.V. übernommen hatte. „Uns war es wichtig, den Verein im Dorfleben zu verankern und die Menschen in Kervenheim zu motivieren sich sportlich zu betätigen.“ So fand nun auf der Sportanlage am Rande von Kervenheim das dritte Fußball-Nachbarschaftsturnier mit elf Teams statt.
Nachbarschaften, Kegelvereine oder der Lauftreff hatten sich teilweise mit Fantasienamen gemeldet. So waren unter anderem „Die Stundengeier,“ Team Tommy Lemke oder Dynamo Dosenbier dabei. Und auch „Die Haudegen“, Alte E-Jugend, Team Fuhrmann, Team Paul Vloet und Die Innis waren am Start. Gespielt wurde jeweils 12 Minuten auf zwei halben Fußballfeldern. Dass bei dem Turnier der Spaßfaktor im Vordergrund stand, machten nicht nur die Mannschaftsnamen deutlich. „Wir müssen uns bei jedem Ballkontakt vergegenwärtigen, dass wir den Ball nicht in die Hand nehmen und loslaufen“, äußerte einer der Kings (Football) und ergänzte lachend „Der Ball ist auch so seltsam rund.“
Frauen und Männer, Kinder (Taylor Müller, 7 Jahre, war der jüngste Spieler) und „alte Herren“ (hier war Arndt Machost mit 48 Jahren Spitzenreiter) traten gegeneinander an. Auch Ortsvorsteher Martin Brandts ließ es sich nicht nehmen die Schützen & Friends zu unterstützen. Das der Gemeinschaftsgedanke auch funktioniert, zeigten nicht nur die rund 100 Aktiven auf dem Platz, sondern auch die Tatsache, dass drei Asylsuchende in die Manschaften integriert waren. Einer von ihnen spielt sogar in der ersten Mannschaft des Vereins mit.
Der Erlös des Verkaufs von Würstchen, Kuchen und Getränken soll der Verbesserung der Sportanlage zugute kommen. Zusammen mit der Stadt sollen die Umkleidebereiche ausgebaut werden. Mit den Kings hat die Union die größte Einzelmannschaft im Stadtgebiet. Die Umkleide- und Duschbereiche sind dafür jedoch nicht ausgelegt. Trotz stahlendem Sonnenschein ging es nicht ohne Verletzungen ab. Ein Spieler musste mit Armbruch ins Krankenhaus. Ein weiterer Spieler zog sich eine schmerzhafte Muskelverletzung zu. Mit klugem Spiel und einer geschlossener Mannschaftsleistung sicherte sich am Ende das Team von „Äärrgh Äärrgh“ den Turniersieg.
Vom 25. bis 27. August richtet Union Kervenheim ein Fußballcamp für Kinder zwischen 5 und 13 Jahren täglich von 10 bis 15 Uhr aus. Neben Fußball gibt‘s Mittagessen, Getränke und ein Überraschungspacket für 70 Euro. Anmeldungen unter: dkweirauch@gmx.de

Eltern an der Overberg-Grundschule unter Entscheidungsdruck

Grenzwertig klein ist das aktuelle zweite Schuljahr an der Kervenheimer Dependance der Overberg-Grundschule: Gerade einmal 15 Schülerinnen und Schüler, der gesetzliche Mindestwert, bilden eine Klasse. Doch jetzt wurden fünf Kinder abgemeldet – fürs nächste Schuljahr, die Klasse 3, bleiben nur zehn Schüler übrig. Zu wenig, sagt das Schulgesetz – oder doch nicht?
Drei mögliche Lösungen hat der Kevelaerer Schuldezernent Marc Buchholz den Eltern gemeinsam mit der kommissarischen Schulleiterin Dagmar Scholz und der Kreis Klever Schulaufsichtsbeamtin Dagmar Wintjens am Mittwochabend, 5. Juli 2017, in der Winnekendonker Begegnungsstätte vorgestellt.
Möglichkeit A sieht vor, die Kervenheimer Klasse aufzulösen und auf die beiden Winnekendonker Klassen zu verteilen. Künftig würde jedoch nur noch eine dieser Klassen in Winnekendonk unterrichtet, die andere in Kervenheim. Die Beförderung der Schüler zum jeweiligen Standpunkt würde durch die Stadt Kevelaer als Schulträger finanziert.
Bei Möglichkeit B würde genauso vorgegangen, jedoch fände der Unterricht für beide Klassen in Winnekendonk statt. Möglichkeit B wäre allerdings den Lehrkräften kaum zuzumuten, die schon heute in vielen Pausen und Freistunden zwischen den beiden Schulstandorten Kervenheim und Winnekendonk hin und her fahren müssen, betont Wintjens. Zudem werde es mit weniger Lehrern am Standort Kervenheim schwerer, die Aufsichtspflicht auch dann zu erfüllen, wenn beispielsweise eine Klasse auf Klassenausflug ist. Aus pädagogischer Sicht ist Variante B damit faktisch vom Tisch, wie Buchholz bestätigte – zumal auch der nachfolgende Jahrgang zu wenig Schüler haben wird, um eine eigenständige Klasse zu bilden. Würden auch hier die Schüler Kervenheim verlassen und in Winnekndonk unterichtet werden, wäre die Kervenheimer Schule nahezu verwaist. Die Ganztagsschule in Winnekendonk hingegen könnte den ganzen Andrang gar nicht mehr bewältigen.
Wunschlösung von Stadt und Schulaufsicht
Die Wunschlösung der Stadt, der Schulleitung und der Schulaufsicht wäre deshalb Variante C: In jeder der beiden Winnekendonker Klassen im jetzigen zweiten Schuljahr finden sich vier Kinder, die freiwillig an den Standort Kervenheim wechseln. Dann würden alle drei Klassen der Jahrgangsstufe im dritten Schuljahr mit je 18 Schülern fortgeführt – pädagogisch Idealbedingungen. Die Kinder kämen mit so einer Veränderung auch gut klar, berichtet Wintjens von Erfahrungen aus ähnlichen Fällen – denn Unterrichtskonzepte blieben unverändert, die Lehrkräfte dieselben, und viele Mitschüler ebenfalls. Nicht die Schule, sondern nur der Standort würde sich ändern.
Schon heute stammen von den zehn Kindern der zweiten Klasse in Kervenheim nur zwei aus der Ortschaft. Vier wohnen in Winnekendonk, vier weitere in Uedem. Variante C wäre zudem, das betont Buchholz ausdrücklich, auch eine Option für Eltern an anderen Grundschulen – beispielsweise in der Innenstadt oder in Nachbarkommungen – zum nächsten Schuljahr ihre Kinder die Schule wechseln zu lassen um die Vorteile der kleinen Klassen zu ergreifen. Soll heißen: Die acht zusätzlichen Kinder, die nach dem Sommer ins dritte Schuljahr in Kervenheim gehen sollen, müssen nicht ausschließlich vom Standort Winnekendonk kommen.
Rein rechnerisch würde es sogar genügen, wenn fünf Schüler nach Kervenheim wechselten. Dann allerdings entstehe das Problem erneut, sobald auch nur ein Schüler wegzöge. Um diese zusätzliche Unruhe zu vermeiden, plant Variante C mit einer vorgesehenen Klassenstärke von 18 Schülern entsprechenden Puffer ein. Variante A und B haben dieses Problem nicht, da es hier zwei stabil große Klassen gäbe.
Der größte Haken für die Eltern ist wohl der Zeitrahmen: Weil die Schule selbst erst seit zwei Wochen um das Problem weiß, konnte erst jetzt nach Lösungen gesucht werden. Und eine Entscheidung muss vor den Sommerferien her. Daher müssen sich wechselwillige Eltern bis Montag, 10. Juli, um 12 Uhr bei der Schulleitung der Overberg-Schule gemeldet haben (overberg-grundschule@schulen-kevelaer.de). Reicht die Zahl aus, soll Variante C zum Tragen kommen. Ansonsten wird es automatisch Variante A. Welche Schüler dann künftig in die Klasse in Kervenheim und welche in die Klasse in Winnekendonk gehen, entscheidet allein die Schulleitung –  auch wenn diese sich bemühen wird, Elternwünsche zu berücksichtigen, die ebenfalls bis Montagmittag abgegeben werden können.
Während sich bei der Elternversammlung die meisten Kervenheimer Eltern augenscheinlich gut mit Variante C anfreunden konnten, gab es aus Winnekendonk einigen Protest – bis hin zum Vorschlag, dann eben den Standort Kervenheim zu schließen. Doch ganz so einfach ist die Situation nicht, denn Winnekendonk profitiert erheblich vom Standort Kervenheim: Den Prognosen zufolge werden ab 2018 regelmäßig mehr Kinder aus Winnekendonk und Kervenheim eingeschult, als in zwei Klassen passen. Eine Dreizügigkeit in Winnekendonk wäre aber – falls baulich überhaupt möglich – nur für viel Geld herzustellen. Würden alle Schüler gleichmäßig auf zwei Klassen in Winnekendonk und eine Klasse in Kervenheim verteilt, wären nachhaltig drei eher kleine, aber eben nicht zu kleine Klassen je Jahrgang möglich. Deshalb werden künftig Anmeldungen auch nur noch am Hauptstandort Winnekendonk angenommen. Welches Kind an welchem Standort beschult wird, entscheidet dann die Schulleitung (die sicherlich auch hier nach Möglichkeit Elternwünsche beachten wird, aber dazu nicht verpflichtet ist).
Neben der Schließung des Standortes Kervenheim brachten die Eltern aber noch weitere Alternativen in die Debatte ein. Da in Kervenheim bereits heute (zukünftig ggf. allerdings nicht mehr) im ersten und zweiten Schuljahr jahrgangsübergreifend unterrichtet wird, könne man doch auch das dritte und vierte Schuljahr zusammenlegen. Schulrechtlich wäre das sogar möglich, erklärte Wintjens am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Allerdings müsste die Schule dazu ein ausgereiftes Konzept vorlegen, was in der Kürze der Zeit schlicht nicht zu schaffen sei. Ohne dieses wäre eine Genehmigung jedoch nicht möglich. Davon abgesehen brächte diese Lösung für die Schüler einige Unruhe: Die jetzigen Drittklässler haben sich nach dem gemeinsamen ersten und zweiten Schuljahr gerade erst als Klasse zusammengefunden. Ab September würden sie dann erneut zu einer Doppelklasse. Und je nach Jahrgangsstärke gäbe es mal eine, mal zwei Klassen für das gemeinsame dritte und vierte Schuljahr.
Doch noch andere Optionen?
Die naheliegendste Variante brachte am Donnerstag ein Vater aus Winnekendonk in einer E-Mail an die Stadt Kevelaer und die Schulaufsicht in Kleve ins Spiel, der sich nach dem Elternabend das Schulgesetz einmal vorgenommen hat. Wenn 15 Schüler die Mindestgröße sind, müssten doch auch Ausnahmen von der Regel möglich sein, so seine Überlegung. Tatsächlich findet sich im Schulgesetz in der Verordnung zur Ausführung des Paragrafen 93 Abs. 2 Schulgesetz, wo die Klassenstärken geregelt sind, in Paragraf 6 folgender Satz: „Geringfügige Abweichungen können von der Schulleiterin oder dem Schulleiter in besonderen Ausnahmefällen zugelassen werden.“ Bedingung ist, dass die Schule insgesamt in der Stufe einen regelkonformen Klassendurchschnitt hat – was an der Overberg-Schule so wäre. Ob 10 statt 15 allerdings eine „geringfügige Abweichung“ darstellt, darf bezweifelt werden.
Vielversprechend ist hingegen die Formulierung in Paragraf 6a: „Gebildete Klassen werden grundsätzlich unabhängig von später eintretenden Schülerzahlveränderungen fortgeführt.“ Erstaunlich, dass das weder in Kevelaer noch in Kleve den zuständigen Beamten geläufig gewesen sein soll. Auf Anfrage des Kevelaerer Blattes erklärt Marc Buchholz, dass diese rechtliche Frage mit der Schulaufsicht zu klären sei. Diese verspricht in Form von Dagmar Wintjens, dass sie die Bezirksregierung gebeten habe, kurzfristig die juristische Machbarkeit der Elternvorschläge zu prüfen, darunter auch diese Option. Ob das Gesetz tatsächlich so zu verstehen sei, dass die Kervenheimer Klasse auch mit zehn Kindern fortgeführt werden dürfe, könne sie daher noch nicht sagen. Auch darauf, was geschehe, wenn sich genügend Freiwillige für Variante C fänden und sich dann herausstellte, dass auch die Fortführung mit zehn Schülern rechtlich möglich wäre, wollte sich Wintjens nicht festlegen. Drei Klassen mit je 18 Schülern seien ja für beide Standorte in jedem Fall eine gute Lösung.
Die Entscheidung, wie es nach den Ferien weitergehe, solle aber auf jeden Fall noch vor den Ferien an die Eltern kommuniziert werden. Welche Lösung es für den folgenden Jahrgang – mit identischem Problem – geben kann, soll im September – und damit möglichst frühzeitig – mit der Schulaufsicht und den Eltern geklärt werden. Sicher ist, dass der Rat der Stadt Kevelaer ebenso wie Bürgermeister Dominik Pichler bekräftigen, den Schulstandort Kervenheim erhalten zu wollen.
Trotz der schwierigen Situation lobte Schuldezernent Buchholz die zwar emotionale, aber vernünftige Beteiligung der Eltern an der Debatte am Mittwoch. Er habe die Einwände auch gut nachvollziehen können. Umgekehrt lobten die Elternvertreter in der Pressekonferenz am Donnerstag, dass die Eltern überhaupt einbezogen würden – denn rechtlich notwendig wäre das nicht. Christiane van Elst forderte, dass die Eltern nun von der gegebenen Möglichkeit zur Mitentscheidung Gebrauch machen sollten – und eine „kinderfreundliche, nicht elternfreundliche“ Entscheidung treffen.

Fußball, Olympiade und Wanderpokale

Auf eine abwechslungsreiche Sportwoche blickt die Jugendabteilung des Sportvereins DJK Twisteden zurück. Traditionell startete die Woche mit den Leichtathletik-Vereinsmeisterschaften im Vierkampf.
Unter 125 Teilnehmern, wovon 27 Kinder das goldene Sportabzeichen erlangten, sicherten sich Anna Kersten und Lukas Walkowiak die Wanderpokale der Vereinsmeister. Sportlich und spielerisch traf man sich im Anschluss zum Familien-Spieletag. Dieser hatte mit Wasserrutsche, Kletterwagen und Hüpfburg einiges zu bieten. Vorführung der Leistungs-Turngruppen, Fußballspiele F-Junioren gegen Mütter und D-Junioren gegen Väter, (die Kinder gingen stets als haushohe Sieger vom Platz) und die Familien-Olympiade waren weitere Highlights. Zudem gab‘s den Vereinsjugendtag und zahlreiche Siegerehrungen.
Ein Familiengottesdienst in der St. Quirinus-Kirche gehörte ebenfalls zur traditionellen Sportwoche. Sportlich ging es im Anschluss auf der Sportanlage weiter. Hier spielten die Senioren um den Innogy-Soccer-Cup, den die Gastgeber ganz locker gewannen. Auch beim Beach-Volleyball-Turnier setzte sich die DJK-Volleyballgruppe durch. Mit Talent und Spaß überzeugten aber auch die anderen Hobby-Teams.
Dass gemeinsames Spiel und der Spaß während der Twistedener Sportwoche im Mittelpunkt standen, wurde besonders während der Bambini-, und Junioren-Turnieren deutlich.
Durch den Einsatz der vielen Helfer und Eltern wurde die Sportwoche zu einem unvergesslichen Ereignis. Dazu trugen auch die alle zwei Jahre stattfindenden Karl- May -Festspiele bei (KB berichtete).
Die Aufführung „Winnetou“, gestaltet vom DJK Ferienlager Twisteden, lockte über 1600 Zuschauer zum Sonnenhügel und verlieh der Sportwoche ein besonderes Highlight.

Streitschlichtung am Gymnasium

An einer Schule kommt es unweigerlich zu Streit zwischen Schülern. Am Kardinal-von-Galen-Gymnasium (KvGG) in Kevelaer besteht in Streitfällen die Möglichkeit, zur Streitschlichtung zu gehen.
Neuntklässler des KvGG werden in einer Arbeitsgemeinschaft von den Lehrern Cornelia Kleff und Paul Wans darauf vorbereitet, einen Streit zu schlichten. Themen sind Gewalt unter Schülern, Arten von Gewalt, Regeln, aber auch Vertrauen. Außerdem lernen die Schüler, Gefühle zu erkennen und werden schließlich auf die aktive Schlichtung vorbereitet, indem sie das Schlichtungsgespräch kennenlernen und üben. Um möglichst gut schlichten zu können, werden auch Kommunikation und deren Arten behandelt.
Viele der Inhalte werden den Teilnehmern durch Spiele nähergebracht. Die Grundlagen für das Gespräch werden in zwei Wochenendseminaren gelegt, diese werden in den wöchentlichen Nachmittagsstunden durch Rollenspiele vertieft.
Nach der einjährigen Ausbildung darf jeder Teilnehmer selbst entscheiden, ob er aktiv an der Schule schlichten will. Ungeachtet der Entscheidung erhält jeder der Schüler ein Zertifikat, welches auch bei Bewerbungen relevant sein kann.
Für diese AG können sich Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums am Ende der achten Klasse bei Paul Wans anmelden, dieser erklärt allen Achtklässlern auch noch weitere Details, die bei der Entscheidung helfen können. Bei Interesse wird empfohlen, sich frühzeitig anzumelden, da es eine begrenzte Teilnehmerzahl von 15 Personen gibt.

Rasul Akpinar & Matthis Lörcks
9D, Kardinal-von-Galen-Gymnasium

Nach überstandener Fernbeziehung war alles klar

Bereits vor gut einem Jahr, am 9. Juli 2016, haben Steffi Broeckmann und Henning Heimes standesamtlich geheiratet. Jetzt folgte in der Clemenskirche im Klostergarten auch die kirchliche Hochzeit.
Steffi Broeckmann und Henning Heimes besuchten vor neun Jahren gleichzeitig die Liebfrauenschule in Geldern. Sie ging in die Fachoberschule, Fachbereich Gesundheit / Soziales, er nahm an dem zweijährigen Bildungsgang Fachhochschulreife im Fachbereich Ernährung/Hauswirtschaft teil. Kennengelernt hatten sie sich in der Schule in Geldern nie. Dazu mussten die Parallelklassen erst nach Canterbury in England auf Klassenfahrt gehen.
Die begleitenden Lehrer hatten Straßenmusiker, die den Schülerinnen und Schülern gut gefallen hatten, zu einer Fete auf den Campus eingeladen, wo sie untergebracht waren. Es war eine super Party, auf der sich Steffi und Henning zum ersten Mal bewusst wahrnahmen und sich auch gleich näherkamen. Als Pärchen ging es zurück in die Heimat und man schaffte gemeinsam ein Jahr später die Fachhochschulreife.
Nun kam eine Zeit, die zur Probe für das junge Paar wurde. Da Henning Heimes in Österreich eine Ausbildung zum Hotelfachmann machte und Steffi im St.-Antonius-Kindergarten Kevelaer und auf der Liebfrauenschule ihrem Wunsch nachging, Erzieherin zu werden, blieb den Verliebten nur eine Fernbeziehung. „Das war nicht immer so einfach, denn wir haben uns ja nur im Urlaub sehen können“, erinnert sich Steffi Broeckmann. „Aber nachdem wir die Zeit überstanden hatten, war für uns klar, dass wir zusammengehören.“
Die junge Frau wollte auf keinen Fall nach Österreich ziehen, und so kam Henning Heimes für seine große Liebe nach Deutschland zurück. Bald zeigte sich, dass beide auch in schwierigen Situationen füreinander da waren und sich gegenseitig unterstützten.
Am 9. Juli 2016 heiratete das Paar standesamtlich. Er machte noch seinen Handelsfachwirt und arbeitet heute bei einem Lebensmittelmarkt. Sie arbeitet in dem Kindergarten, in dem sie alle Stadien durchlaufen hat: selbst Kindergartenkind, Praktikantin, Auszubildende und jetzt als Erzieherin.
Bei einer sehr emotionalen kirchlichen Trauung in der Clemenskapelle im Klostergarten gaben sich Steffi und Henning Heimes am 24. Juni noch einmal das Jawort und stellten ihre Ehe bewusst unter den Schutz Gottes. In jedes der liebevoll gestalteten Programmhefte war ein Taschentuch mit Herzen bedruckt eingelegt. „Für Freudentränen“ stand darauf und manch einer konnte es gut gebrauchen. Kollegen und Kinder der “Hasengruppe” gestalteten die Trauung mit. Nicht nur bei dem gleichnamigen Lied hatte man das Gefühl: „Da berühren sich Himmel und Erde.“ Zu den Klängen von „Oh Happy Day“ zog ein sichtlich glückliches Brautpaar durch ein Spalier der Eltern der „Hasenkinder“. Und die hochgehaltenen Bögen, an denen Herzchen befestigt waren, öffneten den Weg in ein fröhliches Hochzeitsfest.

Überraschung für das Brautpaar Tabea und Jan Sleuser

Polizei und Feuerwehr bei der Hochzeit – das widerfährt nicht jedem Brautpaar. Bei Tabea und Jan Sleuser hatte das am 24. Juni 2017 aber harmlose Gründe.
Tabea und Jan Sleuser lernten sich 2015 bei einer gemeinsamen Freundin kennen und gleich am ersten Abend hatte es zwischen den beiden gefunkt. Seine offene, witzige, direkte und fröhliche Art und ihre Lebensfreude zogen sich magisch an (beide strahlen über das ganze Gesicht, als sie das aufzählen). Um sich noch besser kennenzulernen, wurde direkt ein neues Treffen zu zweit vereinbart. Tabea Sleuser: „Er zeigte sich dabei als Gentleman der alten Schule.“ Jan Sleuser: „Ich konnte ihrem wunderschönen Anblick nicht widerstehen.“ Als sich dann auch noch zeigte, dass die Einstellungen zum Leben in den meisten Punkten übereinstimmten, war beiden klar: „Wir gehören zusammen.“
Im vorigen Jahr gab es einen ersten gemeinsamen Urlaub und dieser ging auf die Nachbarinsel von Malta, Gozo, in die Stadt Xlendi Bay. Vor dem Abflug hatte Jan Tabeas Eltern (hier zeigte sich auch wieder sein „ganz Gentleman alter Schule“) heimlich um die Hand ihrer Tochter gebeten und deren „Erlaubnis“ erhalten. Am 14. August, dem Tag vor Maria Himmelfahrt, waren abends in der ganzen Stadt Kerzen aufgestellt. Jan „entführte“ seine Tabea auf den der Stadt gegenüberliegenden Hügel, so dass sie von dort auf die beleuchteten Gassen sehen konnten. Tabea Sleuser erinnert sich: „Da hat er diesen extrem romantischen Moment ausgenutzt, sich plötzlich vor mich hingekniet und hat mir nach einer wunderschönen Liebeserklärung einen Heiratsantrag gemacht.“ „Und sie hat JA gesagt“, fügt Jan strahlend hinzu. Das war für die beiden dann auch direkt die Verlobung.
„Mit einem Partner fürs Leben gemeinsam ein Haus bauen, Kinder zeugen, einen Baum pflanzen und gemeinsam durch den Regen tanzen, ist unser beider Lebensplan“, berichtet das Paar. „Auch wenn man nie zu weit in die Zukunft planen sollte, weil man nie weiß, was diese bringt, so sollte eine gemeinsame Lebensplanung schon auf einem festen Fundament stehen.“
Mit dieser Lebenseinstellung und diesen Plänen wurde in der letzten Woche im Standesamt in Kevelaer geheiratet. Die Trauung nahm die neue Standesbeamtin Vanessa Freienstein vor.
Als das Brautpaar aus dem alten Rathaus kam, gab es für sie eine riesige Überraschung. Die Straße war mit zwei Feuerwehrwagen abgesperrt und zahlreiche Feuerwehrleute in Uniform standen Spalier. Jan Sleuser, der bei der Firma Horlemann in Uedem als Elektriker arbeitet, ist seit zwei Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Kevelaer. Aber noch weitere Uniformierte standen zur Gratulation bereit. Tabea ist Polizistin und eine Gruppe ihrer Kolleginnen und Kollegen ließ sich es nicht nehmen, das Brautpaar hochleben zu lassen.
Für das Eheleben haben die frisch Verheirateten einen Wunsch, aber auch eine klare Aussage: „Wir wünschen uns eine glückliche und sichere Zukunft, ohne Sorgen. Das macht aber eine gute Partnerschaft aus, dass wir das Leben in seinen Höhen und Tiefen gemeinsam meistern.“

Gemeinsam sind wir stark

Dass es mal dazu kommen würde, dass ein vertriebener Niederschlesier und eine Bäckerstochter zusammenkommen, verdanken Helmut und Marlene Stellmacher der Hartnäckigkeit der männlichen Seite.
Im Jahr 1964 lernte sich das Paar auf der Wettener Kirmes kennen. “Ich war 21 Jahre alt geworden und volljährig, hatte dazu einige Mädels eingeladen”, erzählt die heute 75-jährige Marlene. Die Eltern wollten, dass sie abends ins Festzelt gingen. “Da sind wir rein – und an einem Tisch standen bereits zwei angetrunkene Gläser Bier.”
Die gehörten Helmut Stellmacher und einem Freund, “die am Mittag ans Baggerloch gefahren waren und sich nun ins Zelt verschlagen” hatten, wie sich der 81-jährige lebhaft erinnert. “Wir wussten nicht, was wir in Asperden tun sollten. Da war eine Gaststätte mit  Teich und Anlegestelle, es wurde da dunkel. Und da saßen diese Mädchen dann.”
Als Marlene mit ihren beiden Schwestern und den Freundinnen aufbricht, in Richtung Veert-Vorstadt und Straelen fahren, folgen ihnen die beiden jungen Herren. “Ich dachte, die jagen wir jetzt, die wollen wir”, erzählt Helmut Sellmacher, und beide müssen angesichts des entstehenden Kopfkinos selbst lachen. “Er war schon ein Draufgänger”, ergänzt seine Frau schmunzelnd. So war das Feuer füreinander entfacht.
“Das Kleine und das Lachen” hatten es ihm gleich angetan, sie fand toll, “dass er nicht so’n Schwätzer war, sondern eher so’n Ruhiger.” Damit die Eltern es nicht mitkriegen, verabredete die älteste Schwester mit dem gelernten Glassschleifer und Autoglaser das nächste “konspirative Treffen”.
Sein Vater betrachtet die Liason mit der intelligenten Industriekauffrau zunächst als nicht passend. “Lass das Mädchen laufen, die ist zu hoch für Dich”, sagte er mal.  Später fand er sie auch “ganz gut.”
Zwei bewegte Leben
Der damals 28-Jährige hatte bis dahin schon ein bewegtes Leben hinter sich: mit sieben Jahren mit Eltern, Schwester und Bruder aus der niederschlesischen Heimat nach Norddeutschland vertrieben, in verschiedenen Schulen durchgeschlagen, weil der Vater – ein Schmiedemeister – von Job zu Job gehen musste.
In Oldenburg absolvierte er die neunte Klasse, ging dann ein Jahr zu einem Bauern und der Landwirtschaftsschule, ehe er 1952 in Duisburg die Glasschleifer-Lehre in einer Gläserei beginnen und dort bis 1962 bleiben konnte. Dann ging er nach Goch-Asperden. So kreuzten sich ihre Wege mit der “kleinen, lachenden” Frau.
Marlene Stellmacher war in Kevelaer als Tochter eines Bäckers geboren und aufgewachsen. In der Backstube und im Laden wirbeln schon der Bruder und die beiden Schwestern. “Die konnten da keinen mehr gebrauchen”, erledigte sie kurzerhand schon als junges Mädchen dort die Buchhaltung.
Nach acht Jahren Antoniusschule ging sie für ein Jahr in Ahaus in eine kaufmännischen Privatschule und ein Jahr auf die Handelsschule. Beim Matratzen- und Sesselhändler Meier machte sie ihre Ausbildung zur Industriekauffrau , war dann in einer Gelderner Firma tätig, die mit Futter-, Düngemittel und  Pflanzenschutz zu tun hat.
1967 heiratet das Paar schließlich – erst standesamtlich, dann einen Tag später am 28. Juni in der Antonius-Kirche “Da waren erst dunkle Wolken, Schauer, als wir in der Kirche waren. Dann kam die Sonne raus und es gab acht Wochen gutes Wetter”, erinnert sich Marlene Stellmacher gerne an die anschließende Feier mit beiden Familien.
1969 und 1971 werden ihre beiden Kinder (eine Tochter und ein Sohn) geboren. Nebenbei erledigt Marlene Stellmacher noch die Buchführung für diverse Unternehmen und trägt bei Wind und Wetter das “Kevelaerer Blatt” aus, um den Kindern ein Mehr an Taschengeld zu ermöglichen.
Zeitweise unterstützt sie dabei ihr Mann, der sich mit dem Auto nach Feierabend auf den Weg macht. Er arbeitet seit 1977 bei Schoofs in Goch und bleibt dort bis zur Rente im Jahr 2000. “Bis heute werde ich da zu Betriebsfesten eingeladen, und zur Goldfeier kommen die auch zu uns”, erzählt er mit einem Lächeln.
Radtouren und Fußball
Lange Jahre teilen beide das Hobby ausgedehnter Touren mit dem Fahrrad . “Wir sind sogar mal von Kevelaer bis an die Nordsee gefahren” , erinnert sich Marlene Stellmacher. Und beide gehen gerne zu den Fußballspielen ihrer vier Enkelkinder in Wetten, so wie früher zu den Spielen des Sohnes bei Viktoria Winnekendonk. “Manchmal müssen wir uns aufteilen, wenn die Spiele parallel laufen”, schmunzelt der rüstige Senior.
Es sei für eine Beziehung wichtig, Dinge miteinander zu unternehmen. “Ein bisschen Freiraum braucht man, aber Dinge zusammen macht ist wichtig”, findet Marlene Stellmacher.
Genauso wichtig bleibt es, auch durch kritische Zeiten gemeinsam durchzugehen, wie zuletzt, als er an Harnleiterkrebs litt. “Wenn sie nicht wäre, würde ich hier nicht sitzen”, ist Helmut Stellmacher dankbar dafür, dass seine Frau sich in der Zeit so für ihn engagiert hat.
An ihrem Hochzeitstag fahren beide gemeinsam “einfach mal weg”, am Samstag wird dann mit der Familie im Wettener Waldschlösschen gefeiert. Das KB wünscht dem Paar eine schöne Feier und alles Gute für die Zukunft.