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Der Beständige

Hermann Voss sitzt mit seiner Ehefrau Yvonne gewissermaßen auf „gepackten Koffern“ und fiebert Sonntagabend in seinem Haus an der Endstraße dem Abflug entgegen. „Um drei Uhr nachts geht es Richtung Düsseldorf, um sechs Uhr geht die Maschine“, erzählt Voss, dass man sich in Richtung westliche Agäis zu den nördlichen Sporaden Griechenlands aufmacht.
„Statt Geschenken gibt es den Urlaub mit der Frau – das war einfach mal eine gute Idee. Aber wir feiern mit der Familie sicher nach“, kann er auf diese elegante Weise auch dem Chor der Gratulanten entgehen. Und die 46-Jährige ergänzt: „Und es ist die Hoffnung, dass es ruhiger wird.“
Vor 65 Jahren erblickte Hermann Voss im Kevelaerer Krankenhaus das Licht der Welt – das Baugeschäft des Vaters befand sich unmittelbar neben dem Hospital, „da wo die Krankenwagen heute runterfahren“. Für ein Jahr geht der junge Hermann noch zur Volksschule am Markt, danach ist er auf der Antonius-Grundschule an der Biegstraße.
Auf dem Kardinal-von-Galen-Gymnasium absolviert er die mittlere Reife, geht auf die höhere Handelsschule in Geldern. „Ursprünglich wollte ich Luftverkehrskaufmann werden und bei einer Fluggesellschaft arbeiten“, erinnert sich der Jubiliar.
Weltweite Kontakte
Stattdessen macht er anschließend bei den Deutschen Edelstahlwerken in Krefeld eine Lehre als Industriekaufmann, kommt in die Logistik und organisiert das „english overseas shipment“ , wo die Güter in Containern in Schiffe geladen werden. „Das war interessant, da hat man weltweite Kontakte geknüpft, das hat immer Spaß gemacht und nach Welt geatmet.“ Dort arbeitet er 45 Jahre lang, bis er am 1. Juni diesen Jahres in Rente geht.
Im Jahr 1971 tritt er in den Bürgerschützenverein Kevelaer ein. „Die Schützen waren bei mir früh auf dem Schirm“, lächelt der 65-Jährige. Schon der Vater war bei den Schützen, der Klassenlehrer war dort Major – und als Kind war Hermann bereits Vogelträger.
„Wir sind mit einem Stamm von fünfzehn Leuten über zwei Jahren hinweg eingetreten, die alle noch heute irgendwie aktiv sind.“ Dabei ist auch Gerd Aengenheyster, der ihn über die Jahre als Freund und später als stellvertretender Präsident stets begleitet.
1978 wird er Adjutant des Präsidenten Werner Zumkley. „Ich werde das machen, wenn ihr dort mitmacht“, machte Voss gegenüber seinen Schützenfreunden deutlich. Denn sich nach vorne hin groß aufplustern und in der ersten Reihe stehen, ist seine Sache nicht. „Wat mutig angeht, war ich ‚ne bange Bux‘“, gesteht er heute im Rückblick.
Als Zumkley zehn Jahre später schwerkrank wird, ist es für Voss selbstverständlich, für ihn das Amt zu übernehmen. Denn seine Einstellung ist glasklar: „Egal in welchen Verein ich reingehe, da muss ich bereit sein, Verantwortung zu übernehmen.“
Festkettenträger
Seine Frau Yvonne, die in der stationären Jugendhilfe tätig ist, lernt er 1991 auf der Hubertuskirmes kennen. Die achtzehn Jahre Altersunterschied machen dem Paar nichts. „Da war irgendwie sofort die Chemie da, das hat gepasst“, war für beide die Sache sofort klar.
Ihr Vater war als Feuerwehrmann Festkettenträger, sie selbst geht früh in den Reiterverein. Gerd Plümpe ist ihr Mentor. „Die Geselligen Vereine waren mir also nicht unbekannt“ – und somit klar, dass sie die Leidenschaft ihres Ehemannes mitträgt. Was sie besonders am ihrem Hermann schätzt? „Seine Kontinuitität und Beständigkeit, das Sich-Kümmern und gegenseitig den Rücken freihalten.“
Mittlerweile ist er seit 1988 ununterbrochen im Amt, durfte in der Zeit dreimal mit dem Verein die Kirmes organisieren und den Festkettenträger stellen. Im Jahr 2001 trägt Voss die Festkette sogar selbst. „Das ist die größte Ehre und Auszeichnung, die man als Miglied der Geselligen Vereine erhalten kann“, merkt man ihm bis heute die Freude und den Stolz über diese Ehrenbezeugung an.
Generationenwechsel
Im vergangenen Jahr ist sein Freund Gerd Aengenheyster aus dem Vizeamt ausgeschieden, 2018 wird ihm Hermann Voss nachfolgen. „Dreißig Jahre sind eine ganz lange Zeit – da muss dann mal irgendwann auch ein Generationenwechsel her“, zeigt sich der Jubiliar überzeugt, dass es dann auch ganz gut sein wird, „auch mal Schütze A… in der letzten Reihe zu sein.“
Mit dem Rentnerdasein und dem Rückzug vom Amt wird für den passionierten Doppelkopfspieler und Gartenarbeiter dann für diese Vorlieben mehr Zeit bleiben – genauso wie für seinen neunjährigen Labrador und die Familie.
Mit seinem Motorroller kann er seine Frau auf ihren Motorradfahrten entlang des Niederrheins und nach Holland nun häufiger begleiten – und als relativ „junger“ Vater mit zwei Jungs von 21 und 18 Jahren möchte er von deren Weiterentwicklung noch soviel miterleben, wie es eben geht. „Das ist ein wichtiges Ziel“, sagt er ganz bewusst.
 
 

Mobbing betrifft jede Schule und jeden Schüler

Mobbing ist ein sehr aktuelles Thema und betrifft jede Schule, jede Schülerin und jeden Schüler.
Das Thema Mobbing wird seit dem Amoklauf in München (2016) wieder neu besprochen. Vor allem viele Jungen reagieren auf Kränkungen mit totalem Rückzug oder Aggression. Viele Täter, so heißt es, seien Mobbingopfer gewesen. Der junge Täter wurde laut Schule und Schülern von Mitschülern schikaniert. Sie urinierten auf seine Kleider, misshandelten ihn, nahmen ihm Sachen weg.
Wer die Gefühlsmischungen menschlicher Mobber untersucht, findet die Szene aus der Tierbeobachtung durchaus überzeugend: Wer mobbt, tut es meist, weil das Opfer seine Erwartungen nicht erfüllt. Es sind primitive Erwartungen, nicht unbedingt niveauvoller als die des Huhns, das den hinkenden Artgenossen hackt: Gemobbte “stören”, sie “passen nicht zu uns”, sie “sollen verschwinden” oder “müssen passend gemacht werden”, so die Sicht der Mobber.
Doch was kann man tun? Beispielsweise wird an manchen Schulen Mobbing mit einer Streitschlichtung, die von anderen Schülern geleitet wird, aus dem Weg geräumt. Trotzdem sollte man Mobbing sofort beim Lehrer, Eltern oder Freunden melden und so schnell wie möglich versuchen das Problem zu lösen. Bei starkem Mobbing ist es ebenfalls ratsam psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Leon Parzer, Arthur Wolf, Patrick Schumann
9C, Kardinal-von-Galen-Gymnasium

Sind Bundesjugendspiele noch zeitgemäß?

Am Dienstag, den 27. Juni 2017, fanden erneut die Bundesjugendspiele des Kardinal-von-Galen-Gymnasium statt.
Ich habe mich länger mit dem Thema auseinandergesetzt und als jahrelange Teilnehmerin halte ich die jährlichen Bundesjugendspiele für nicht mehr zeitgemäß. Wer sich heute mit Anderen sportlich messen möchte, kann dies im Verein tun, dafür muss kein Schultag verschwendet werden.
Weiterhin ist die Begrenzung auf Leichtathletik fragwürdig. Es gibt viele Kinder und Jugendliche, welche in anderen Sportarten sehr gut sind, wie z.B. Fußball oder Turnen.
Außerdem führen die Bundesjugendspiele zu einem Konkurrenzkampf zwischen Schülerinnen und Schülern. Dies kann dazu führen, dass sich viele Schüler schlechter als andere fühlen, wenn sie anstatt einer Ehren- eine Siegerurkunde bekommen.
Bundesjugendspiele sind als freiwillige Veranstaltung erhaltenswert, als Pflichtveranstaltung aber nicht mehr zeitgemäß.

Janna Gerlitzki
9C, Kardinal-von-Galen-Gymnasium

Sternschnuppen über Bönninghardt

Die Kinder und Erzieher des Familienzentrums Sternschnuppe der Lebenshilfe Gelderland machten am 21. Juni 2017 einen Tagesausflug zum Abenteuer-Kinderspielplatz Bönninghardt.
Mit insgesamt drei Kindergartengruppen machten sich alle Erzieher auf den Weg, um mit den insgesamt knapp 60 Kindern den jährlichen Kindergartenausflug zu unternehmen. Der am Wald gelegene Spielplatz ist ein beliebtes Ausflugsziel, um mit Kindern etwas zu erleben und Spaß zu haben. Die verschiedenen Spielmöglichkeiten liegen alle in einem Waldgebiet und lassen keine Wünsche offen.
Für jedes Alter gibt es individuelle Möglichkeiten, um sich richtig auszutoben. Von der Seilbahn bis zum aufwändigen Piratenschiff, welches nicht nur kleine Piraten erkunden können, gibt es viele Spielmöglichkeiten, welche für viel Freude bei den zwei bis sechsjährigen Kindergartenkindern sorgen. „Ein besonderes Highlight für unsere Kinder, war die besondere Lage des Kinderspielplatzes, welcher in einem Waldgebiet liegt. Außerdem waren natürlich die Spielgeräte super, um darauf zu spielen und zu toben“, berichtete Melanie Kaets-Ulbrich, Erzieherin in der Sternengruppe, die an diesem Ausflug teilnahm. Alle Kinder waren sehr begeistert und durch die große Anzahl von Kindern aus verschiedenen Gruppen konnten sich viele neue Freundschaften entwickeln und jeder spielte mit jedem.
Natürlich war so ein langer Tag für die Kleineren noch ziemlich anstrengend und so wurde kurzerhand auf der Picknickdecke Mittagsschlaf gemacht. Dieser Tag war ein großer Erfolg und hat sowohl den Kindern als auch den Erzieherinnen viel Freude bereitet und wird noch lange bei den Kindern als „Highlight des Jahres“ in Erinnerung bleiben.

Lina Kaets
9C, Kardinal-von-Galen-Gymnasium

40 Jahre im Dienst an den Kindern

Seit 40 Jahren arbeitet Hildegard Holtmann nun schon im St.-Antonius-Kindergarten. Ihre heutigen Kindergartenkinder hatten schon im Vorfeld des Dienstjubiläums Bilder ihrer Leiterin gemalt und in Worten ausgedrückt, was Hildegard für sie ist. „Hildegard ist die Chefin“, meinte Eva. „Sie arbeitet ganz viel“, fügt Mathilda an, Nel wusste: „Sie druckt Sachen aus“ oder Hally-Ann: „Mir fällt zu Hildegard ein, dass ich sie lieb habe.“
Am vergangenen Dienstag wurde das Dienstjubiläum gebührend gefeiert und mit einer Andacht in der St.-Antonius-Kirche begonnen. Unter Leitung von Erzieherin Urs Grave-Bousart, die sich als Hirt verkleidete, verwandelten sich vor dem Altar einige Kinder in Schäfchen, in einen Hütehund und einen Wolf. „Hildegard ist wie eine Hirtin, dann seid ihr wie ihre Schafe. Sie kennt all eure Namen, sorgt für euch und schützt euch“, erklärte Urs. Und Pastor Andreas Poorten fügte an: „Jesus muss so ähnlich sein wie Hildegard: Beide sind ganz und gar für uns da!“
Nach der Andacht konnten die Eltern Hildegard bei einem vorbereiteten Empfang zum Dienstjubiläum gratulieren. Einige davon, darunter Sabine Schmitz, war selbst als Kindergartenkind bei Hildegard und weiß nun ihren Sohn Christian dort in besten Händen.
Am Nachmittag hatten die Erzieherinnen für Hildegard ein Überraschungsprogramm geplant. Sie hatten neben Kirchenvorstandsmitgliedern, dem Pfarrhausteam, Elternvertretern und Amtskollegen auch frühere Kollegen eingeladen. Die weiteste Anreise hatte Gudrun Heiss, die extra die 250 Kilometer aus Zeeland angereist war. Unter Anleitung von Mara Roßmann und Birgitt Ambaum sangen die Kinder, überbrachten Glückwünsche und präsentierten Tanzeinlagen. Als Geschenk überreichten die Kinder eine selbst mit Nägeln und Fäden gebastelte Silhouette von Kevelaer. Hildegard Holtmann war dabei den Tränen nah und dankte den Kindern und ihrem Team: „Das habt ihr ganz toll gemacht. Mir fehlen die Worte.“
Einer der Gäste war Pastor Gerd Coenen, der Hildegard Holtmann damals als junge Frau mit 20 Jahren im St.-Antonius-Kindergarten angestellt hatte. Diese war selbst als Kindergartenkind dort. Schon während der Schulzeit wusste sie, dass sie gerne Erzieherin werden wollte. Nach einem Anerkennungsjahr im St.-Antonius-Kindergarten bewarb sie sich für Wetten und für den St.-Antonius-Kindergarten, doch Pastor Coenen ließ in Richtung Wetten verlauten: „Die möchte ich behalten!“
Auch Anne-Maria Kassing war bei der Feier dabei. Sie war im Anerkennungsjahr ihre Praxisanleiterin. „Hildegard war von Anfang wie geschaffen für die Arbeit mit Kindern: Sie hatte so viel Phantasie, so viele Ideen und Geschick!“ Auch in der Chronik des Kindergartens von damals, von Birgitt Ambaum verlesen, hieß es nach dem Anerkennungsjahr: „Sie hat sich sehr gut und sehr schnell eingelebt!“ Da die damalige Kindergartenleiterin Christel Gietmann bald erkrankte und verstarb, wurde Hildegard rasch nicht nur mit der Gruppenleitung, sondern auch mit der Gesamtleitung beauftragt. Bis heute ist Hildegard die Leiterin.
„Sie strahlen immer Ruhe und Kompetenz aus und haben sich immer mit Herzblut für Ihren Kindergarten eingesetzt. Ich wusste den Kindergarten während meiner Zeit in sehr guten Händen“, sagte Pastor Andreas Poorten in seiner Ansprache.
Als „fachlich, ehrlich, zuverlässlich, hinterfragend und stets freundlich“ bezeichnete Verbundleiter Rudolf Just Hildegard Holtmann. Er wusste sogar noch interessante Daten zu liefern: „Dich durften etwa 1450 Kinder kennenlernen, 120 Pädagogen, 39 Anerkennungspraktikanten arbeiteten mir Dir im Kindergarten. 3 Pastöre und ca. 60 Kirchenvorstandsmitglieder hast Du in der Zeit kennengelernt.“ 8.920 Arbeitstage im Kindergarten rechnete Just vor.
„Es hat nicht jeder Tag Spaß gemacht. Auch hat sich in 40 Jahren viel verändert“, machte Hildegard Holtmann deutlich. Sie erwähnte die Umbauten im Kindergarten, die neuen Regelungen durch die U3-Kinder, die vielen Dokumentationen, die hinzugekommen sind, es gebe wenig Zeit zum Plaudern unter den Kollegen und auch die Arbeit am Kind selbst werde immer schwieriger.
Doch machte sie mit einem Lachen deutlich: „Ich bin aber immer gern hier hingekommen. Bis auf wenige Jahre bin ich in meinem Leben gar nie vom St.-Antonius-Kindergarten weggekommen. Ich kenne ihn in- und auswendig und habe ihn schon von klein an geliebt.“

Wiesenzauber-Kinder machen das Quassel-Diplom

Vom Strolch zum Forscher ist es in Kevelaer kein weiter Weg. Man muss nur alt genug sein, gut quasseln können und in den Kindergarten „Wiesenzauber“ gehen. Denn der nimmt gerade mit dem Projekt „Große Wiesenstrolche bewegen sich zum Quasseln“ für die mittlere Altersgruppe am städtischen Wettbewerb „Kevelaerer Gesundheitstage pro-fit“ teil. Wer fleißig mitmacht – und das waren bei der gestrigen Vergabe der „Diplome“ alle Kinder der Gruppe – wird im kommenden Jahr sicherlich ein großartiger Wiesenforscher sein.
Das Klatsch-Patsch – Quatsch! – das Patsch-Klatsch-Lied, bei dem spielerisch zum Gesang Koordination und die Begriffe „rechts“, „links“ und „Stop“ trainiert werden, meistern die Kinder mit links. Und auch der „schriftliche Teil“ des „Diploms“, bei dem sie den Namen der Handpuppe „Quasseline“ nachschreiben – beziehungsweise nachmalen – sollen, fällt ihnen meist nicht schwer. Und wenn, dann können sie ja die Erzieherinnen Christiane Krauhausen oder Rita Schaffers fragen. Oder „Quasseline“ selbst, die quasi der spielerisch verlängerte Arm von Rita Schaffers ist und mit der die Wiesenstrolche reden, als sei sie eine von ihnen.
Die einzelnen Projekttage wurden fotografisch dokumentiert und die Kinder präsentierten die Erlebnisse und Ergebnisse anhand der von den Erzieherinnen erstellten Collagen im verglasten Innenhof der Kita Wiesenzauber stolz den Eltern, berichtet Leiterin Simone Wäger. Zu ein paar Sprachübungen haben sie die zukünftigen Forscher übrigens auch eingeladen. „Dazu brauchst Du aber Gummibärchen im Mund“, klärten sie sie auf.
„Die Kinder sollen über die Bewegung die Sprache für sich und im Miteinander erleben und Freude beim alltäglichen Experimentieren mit der Sprache entwickeln“, lautet das Ziel des Projekts. Dass das funktioniert, davon überzeugten sich Ruth Trötschkes vom Jugendamt und Ina Optterpohl vom Jugendzentrum „Kompass“ beim gestrigen Besuch. Die Kita „Wiesenzauber“ stellt ihr Projekt beim „Familienpicknick“ am 3. September vor.


Die Kevelaerer Gesundheitstage „pro-fit“
Die Kevelaerer Gesundheitstage „pro-fit“ gehen in die zweite Runde. Der erste Teil des Programms hat bereits begonnen: Seit dem 15. Mai und noch bis zum 30. August können sich Einrichtungen der Jugendhilfe, Schulen und Vereine am „pro-fit“-Wettbewerb beteiligen. Dazu muss eine Aktion durchgeführt werden, die sich mit Ernährung, Bewegung und/oder Entspannung beschäftigt. Eine Jury wählt am Ende die beste Aktion aus. Ruth Trötschkes vom Kevelaerer Jugendamt organisiert die Aktion in Kooperation mit der Lebenshilfe Gelderland, dem SOS-Kinderdorf Niederrhein, der Familienbildungsstätte Geldern-Kevelaer, dem Kindergarten Spatzennest und dem Jugendzentrum Kompass.
Der zweite Teil des Programms ist das Familienpicknick am 3. September. Hier werden nicht nur alle Aktionen aus dem Wettbewerb vorgestellt und nach Altersgruppen prämiert. Von 13 bis 17 Uhr sind Kinder, Jugendliche, deren Familien (alle Generationen) und Fachkräfte eingeladen, gemeinsam im Bereich des Jugendzentrums und der Mensa am Schulzentrum zu picknicken, den Tag einfach zu genießen oder Bewegungsangebote auszuprobieren. Im Vordergrund stehen Aktivitäten, die bereits heute nachhaltig angeboten werden und für Jung und Alt sowie Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen zugänglich sind. Damit auch Eltern in den Genuss kommen, Qigong, Stockkampf und mehr auszuprobieren, gibt es vor Ort eine Kinderbetreuung. Fachkräfte sollen mit den unterschiedlichen Anbietern in Kontakt kommen, um neue Aktivitäten in ihr Repertoire aufzunehmen. Auch hier dürfen sich gerne noch weitere Vereine und Organisationen mit eigenen Angeboten oder einfach nur Infoständen beteiligen.

Entscheidung zur Klassenbildung an der Overberggrundschule vertagt

Am Donnerstagabend hat Kevelaers Schuldezernent Marc Buchholz die lang erwartete – aber nicht die erhoffte – Entscheidung der Bezirksregierung erhalten: Die heute zu Ende gehende zweite Klasse in Kervenheim solle nach den Sommerferien aufgelöst, die Schüler im dritten Schuljahr auf die beiden Parallelklassen in Winnekendonk verteilt werde. Allerdings werde eine dieser beiden Klassen, die 3b, künftig in den Räumlichkeiten in Kervenheim beschult.
Heute morgen hat Schuldezernent Buchholz daraufhin intensiv mit der Bezirksregierung über diese Entscheidung diskutiert. Das Ergebnis: Die Entscheidung über die Klassenbildungen zum kommenden dritten Schuljahr an der Overberggrundschule, mit dem Teilstandort in Kervenheim, wird noch nicht getroffen, sondern bis zum 21. Juli 2017 vertagt. Bis dahin können Eltern der jetzigen Klassen 2a und 2b sich erklären, ob ihre Kinder am Teilstandort zum Schuljahr 2017/2018 beschult werden sollen.
Dieses Modell hatten Schule und Schulträger favorisiert: Würden sich acht Kinder aus Winnekendonk finden, die freiwillig an den Standort Kervenheim wechseln, könnten alle drei Klassen fortgeführt werden. Einzelne Eltern hatten daraufhin zwar die Bereitschaft signalisiert, diesen Standortwechsel in Kauf zu nehmen, um von kleinen Klassengrößen zu profitieren. Diese Bereitschaft war jedoch nicht bis zur Frist am vergangenen Montag schriftlich bestätigt worden. Jetzt gibt es dafür nicht nur eine Fristverlängerung. Die Bezirksregierung hat außerdem signalisiert, dass es genügen würde, wenn fünf Familien bereit wären zu wechseln. Sollte dann – warum auch immer – die Schülerzahl in Kervenheim erneut die Mindestgrenze von 15 Schülern unterschreiten, könne diese dennoch fortgeführt werden. Eine tatsächliche Entscheidung der Eltern über den Standort ist nun bis zum 21. Juli 2017 schriftlich gegenüber der Schule mitzuteilen. Die Schulleitung ist dazu ab Montag, 9 Uhr, in der Overberggrundschule zu erreichen. “Als Schulträger bitte ich die Eltern, die sich für einen Wechsel entscheiden, mir diese Information ebenfalls unter marc.buchholz@stadt-kevelaer.de zukommen zu lassen”, so der Schuldezernent. Er wolle dann kurzfristig helfen, Fragen wie die Schülerbeförderung zu lösen.
“Es ist bedauerlich, dass die Bezirksregierung keine Möglichkeit sieht, einen Tag vor Ferienbeginn, eine Duldung für eine Klassenbildung unterhalb des Richtwertes von 15 Kindern auszusprechen”, erklärte der Schuldezernent im Gespräch mit dem KB. Eltern hatten darauf hingewiesen, dass es nach dem Schulgesetz eigentlich möglich sein müsse, von dieser grundsätzlichen Mindestgröße in Ausnahmen abzuweichen. Dennoch sei er der Bezirksregierung dankbar, sagte Buchholz, dass sie heute Vormittag so viel Zeit für Gespräche aufgebracht und damit immerhin die nun gefundene Lösung ermöglicht habe.
Aufgrund der heute morgen und auch am Vormittag noch laufenden Abstimmungen mit der Bezirksregierung hat es heute nicht den versprochenen Elternbrief mit der Entscheidung gegeben. Der soll nun auf dem Postweg zugestellt werden und dürfte am Samstag die Haushalte erreichen.
Sollte sich auch im zweiten Anlauf bis zum 21. Juli nicht die nötigen fünf wechselwilligen Kinder finden, wird es wohl zu der Entscheidung kommen, die die Bezirksregierung eigentlich schon am gestrigen Abend angekündigt hatte – die Zwei-Klassen-Lösung, verteilt auf zwei Standorte. Einer Zwei-Klassen-Lösung am Standort Winnekendonk hatten Schulleitung und Schulaufsicht bereits im Vorfeld eine Absage erteilt, weil dies vor allem für die Lehrkräfte große organisatorische Probleme bedeuten würde.
Weil klar ist, dass auch der nachfolgende Jahrgang 2018 vor dem gleichen Problem stehen wird, stehen Schulträger und Elternschaft in enger Abstimmung, um die von der Schulaufsicht eingeforderten Veränderungen im Grundschulverbund dauerhaft anzugehen. Spätestens ab 2019 werden den Prognosen nach beide Ortschaften zusammen genügend Grundschüler einschulen, damit drei stabile Klassen gebildet werden können. Ein Wahlrecht über den Standort wird es jedoch nicht mehr geben – auch wenn die Schulleitung sicherlich weiterhin versuchen wird, Wünsche zu berücksichtigen.

Twistedens Jugend geht auf Reisen

Nun ist es wieder soweit: Vom 7. bis zum 25. August begeben sich circa 88 Kinder mit 14 Betreuern, sechs Kochfrauen und einem Lagerleiter zum 42. Mal in das Sauerland. Schon einige Wochen vor der Abfahrt ins Sauerland kommen die einzelnen Gruppen mit ihren Betreuern zu den Gruppentreffen zusammen, wo sie sich gemeinsam einen Gruppennamen, eine T-Shirt-Farbe sowie ein Design für eine Flagge bzw. ein Maskottchen überlegen. Dort wird dann auch die Flagge oder das Maskottchen hergestellt.
Dieses Jahr werden sie in dem Städtchen Medelon unter dem Motto „Wasser, Wellen, Korallenriff – 19 Tage auf dem Schiff“ in einer Schützenhalle unterkommen. Unter anderem werden sie dort in Gruppen von circa neun bis zehn Kindern in vielen verschiedenen „Lagerspielen“ Punkte sammeln können, um den Lagerpokal zu gewinnen. Auch kann man als Gruppe zwei weitere Pokale gewinnen, bei einem Brennballturnier und einem Fußballturnier. Außerdem kann man jeden Tag bis zu zehn Punkte für die Nachtruhe und bis zu zehn Punkte für die Ordnung bekommen. Die Gruppe, die am Ende des Lagers die meisten Punkte für die Nachtruhe und die Ordnung des Schlafplatzes hat, gewinnt ein Trikotset, wovon jeder aus der Gruppe ein Trikot behalten darf.
Bis auf die Programmpunkte haben die Kinder und Jugendlichen dort viel Freizeit, die sie so nutzen können, wie sie wollen.  Bei dem täglichen gemeinsamen Frühstück, dem Mittagessen und dem Abendessen bleibt keiner hungrig und viele Köstlichkeiten werden durch die Kochfrauen für sie hergerichtet.
Die Kinder sowie die Betreuer und Kochfrauen haben jedes Jahr eine Menge Spaß, Erlebnisse und neue Freundschaften, die sie aus dem Lager mit nach Hause bringen. Interessierte Kinder und Jugendliche im Alter von ca. 7 bis 15 Jahren können sich nächstes Jahr zu einer neuen Lagerfahrt anmelden.

Justin Bujok
9A, Kardinal-von-Galen-Gymnasium

Schüler schreiben im Kevelaerer Blatt

Die meisten Leser werden es schon bemerkt haben: Seit zwei Wochen erscheinen sowohl in der Print- als auch in der Onlineausgabe des Kevelaerer Blattes Artikel, die Schülerinnen und Schüler des Kevelaerer Kardinal-von-Galen-Gymnasiums verfasst haben. Dahinter steckt ein gemeinsames Projekt der Schule und der Heimatzeitung.
In den letzten Wochen vor den Ferien haben sich die Gymnasiasten der neunten Klassen intensiv mit dem Thema Zeitung beschäftigt. Ein Ergebnis waren Artikel, die die Schüler eigenständig recherchiert und verfasst haben, und die eine “junge Sicht” auf Kevelaerer Themen bieten.

Auch in den ersten Ferienwochen werden wir noch weitere Beiträge der Schüler veröffentlichen. Gesammelt zu finden sind die Artikel unter www.kevelaerer-blatt.de/tag/junge-seite. Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre der Berichte unserer jungen Autoren!

Einblicke in eine Schlossgeschichte

Viele Autos und zahlreiche Räder säumten die Park- und Rasenfläche vor dem Schlossgelände. Bei strahlendem Sonnenschein waren Theo und Sandra Kamps mit dem Rad aus Kleve „die paar Meter“ rübergekommen, um sich nach Jahren mal wieder umzusehen und sich „überraschen zu lassen“ .
Auf der Schlossmauer begrüßte ein entspannter Schlossherr Raphael Freiherr von Loe die Besucher. Hoch oben startete er den Abriss der Historie des jahrhundertealten Schlosses. Später führte er die Besucher in den großen Saal, an dessen Eingang ein Geburtstagsfeier-Bild mit 111 Nachfahren des Großvaters von Loe zu sehen ist. „Jede Generation hat sich jeweils dem Stil der Zeit und den Notwendigkeiten angepasst“, erinnerte er sich daran, wie er selbst im Jahr 1973 mit 15 Jahren dort einzog. Der Kevelaerer Jan Subicki hörte gerne zu: „Man merkt halt die Erfahrung, das auch mit schönen Geschichten zu erzählen.“
Auf der Terrasse gönnten sich Sascha und Nadine Tschache Waffeln, gebacken von der Krankenbruderschaft Rhein-Maas, die erneut als Veranstalter fungierten, um die Erlöse des Tages für die kommende Krankenwallfahrt 2018 nach Lourdes zu verwenden. Während die 41-jährige Kevelaererin die Natur und das Schloss „einfach nur toll“ fand, hat ihr Mann einen anderen Bezug zum Schloss. Er führte früher in dem ausgetrocknetem Teich unter der Brücke Renovierungsarbeiten aus. Er erinnerte sich gut daran, dass das Ganze gar nicht so einfach war. Den ergänzenden Input bot Führer Paul Hage. Er berichtete anhand von Bildern ausführlich über die Renovierungen der letzten Jahre. Sie wurden unter anderem an der auf Stelen stehenden Kapelle, am Mauerwerk der Vorburg, an der 80 Meter hohen Nordwand und am Torhaus durchgeführt.
„Biste vorne fertig, kannste hinten wieder anfangen“, zeigte sich der Lübecker Martin Beckwerwerth bei seinem ersten Wissen-Besuch von dem Aufwand für den Erhalt des Schlosses beeindruckt. „Das wäre auch fatal, wenn es verfällt.“ Ähnlich sahen das die Walbecker Bernd und Antonie Croonenbrock. „Das hier ist ein Stück Heimat.“
Im Innenhof boten Privatleute und Händler ihren Schmuck, Marmeladen, handbemaltes Porzellan und Kunsthandwerk an. „Gutes Wetter, tolle Stimmung, super verkauft“, bilanzierte Eva Ophey, die Gegenstände aus Haushaltsauflö­sun­gen an den Mann gebracht hatte. Auf der Schlosswiese versammelten sich dagegen die Kinder zum Ponyreiten, ließen sich das Gesicht anmalen oder fuhren eine Runde mit dem Boot.
Einen eigenen Zugang zu dem Gelände bot Bertrand von Löe. Im Rahmen eines Kurzvortrags und einer dreiviertelstündigen Fußtour bis zur früheren Orangerie klärte der heute in Luxemburg lebende Bruder des Schlossherrn über die besonderen, bis zu 200 Jahre alten Baumarten auf. Dazu zählten eine hochgiftige Taxushecke, eine von den Allierten im zweiten Weltkrieg „durchgeschossene“ Lindenallee, alte Platanen und Trompetenbäume sowie einer der größten deutschen Walnussbäume. „Der trug jahrzehntelang keine Früchte, dann kam ein Kind und wollte sammeln. Der Hausherrr sagte: pro Nuss ein Euro“, sorgte von Loe mit zahlreichen Anekdoten für anregende Unterhaltung. Dank mehrerer Kinder wären 1.200 Nüsse in einer Dreiviertelstunde herunter gekommen.
Die Kids durften danach im Verlies einen Einblick in die beengten Verhältnisse der Gefangenen nehmen. Überrascht wurden die Kinder dann, als nach dem Öffnen der Luke aus dem Dunkel zwei „echte“ junge Gefangene in Lumpen herauskletterten und schreiend flüchteten. „Einfach cool“ , fand der 14-jährige Simon seinen Tag aus Kirche, Kuchen, Bootstour und Verlies absolut gelungen.
https://www.kevelaerer-blatt.de/sommerfest-auf-schloss-wissen/