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Integration weiter voranbringen

Vertreter aus Politik, den benachbarten Kommunen, der Ortsgemeinschaften Kevelaers und der Initiativen waren der Einladung zum Auftakt des neuen „LEADER“-Projekts der Caritas Kleve-Geldern in das Hotel Klostergarten gefolgt.

Dort begrüßte Gerrit Hermans, zuständig bei der Caritas Geldern-Kevelaer für Integration und Migration, die Gäste, ehe die Vorsitzende des Integrationsausschusses im NRW-Landtag, Margret Voßeler, ihr Grußwort sprechen durfte.

Das an diesem Abend vorzustellende Projekt sei das fünfte in der Region und das mit 229 000 Euro am besten dotierte, sprach Voßeler von einem „Vorzeigecharakter für die Region“. Es gehe um das Zusammenwirken der verschiedenen Akteure vor Ort und die Nachhaltigkeit der Integration. „Integration muss überall gestaltet werden.“

Der Veränderungsprozess müsse von den Kommunen gestaltet werden, hob sie dabei die Bedeutung der Vereine dafür hervor. Dieses aktuelle Projekt sei in dem Kontext ein weiterer „Puzzlestein“, machte sie deutlich.

Grundlage für das Handeln müssten dabei „die katholische Soziallehre“, die fünfte Sure des Koran oder der Talmud sein, in denen sinngemäß steht: „Wer nur ein Leben rettet, der rettet die ganze Welt.“

Beitrag zur Zukunftsfähigkeit

Dominik Pichler unterstrich als Vorsitzender der „LEADER“-Region „Leistende Landschaft“ („LeiLa“), der Kevelaer, Straelen, Geldern und Nettetal angehören, das Ziel, die ländliche Region zukunftsfähig zu gestalten. Dafür stünden „LEADER“ hier 2,7 Millionen Euro an öffentlichen Miteln zur Verfügung.

Die Gestaltung des Zusammenlebens mit den Zugewanderten sei im Dorf „die Sache aller. Das kann nicht verordnet und muss vor Ort immer neu ausverhandelt werden.“ Die neuen Mitglieder des Ortes „verändern das Bild des Dorfes, sie gefährden es aber nicht.“

Eine Grundlage des Handelns sei dabei die demografische Entwicklung, die man als Chance begreifen solle. Sport könne dabei eine wichtige Rolle einnehmen, verwies Pichler auf Projekte wie den „outdoor“-Bewegungsparcours in Straelen für Zuwanderer. Er hoffe, dass das Projekt hier „zu einer selbstverständlichen Marke unserer Dörfer wird.“

Gerrit Hermans führte dann anhand einer Studie „Integration im ländlichen Raum“ aus, wie wichtig es dafür sei, „verlässliche Strukturen, den politischen Willen und eine Strategie“ zu haben.

Dazu müssten die Akteure miteinander in Kontakt treten, was in der Region ganz gut gelungen sei, lobte Hermans die Anwesenheit der Partner aus Straelen und Geldern, die das Projekt mit unterstützten, und das Engagement über die Integrationsbeauftragten. Er drückte die Hoffnung aus, dass es gelingen werde, das Angebot über die drei Jahre Förderung aufzubauen und das Ganze danach langfristig zu festigen.

Potenzial im
ländlichen Raum

Der ländliche Raum biete für Migranten „viel Potenzial“, das reiche von der überschaubaren Betreuung im Kindergarten bis zur unmittelbaren Anbindung an ein Jobcenter. „Das sind die Bedürfnisse, die wir in der ländlichen Region erfüllen können.“

Von sehr viel positiven Erfahrungen konnte der Gelderner Blumenhändler Andreas Pelens berichten. Von 23 Mitarbeitern hätten zwölf mit Migrationshintergrund, darunter seien Arbeitskräfte aus Sri Lanka, Eritrea, Syrien und ein Bewerber aus Benin. „Ein Syrer ist Agraringenieur – der ist für den ganzen Pflanzenschutz zuständig.“

Er sehe in den Flüchtlingen ein großes Potenzial, verwies aber auf die enormen bürokratischen Probleme im Einzelfall, vor denen auch seine Kollegen immer wieder Angst hätten. „Aber es ist ganz leicht, wenn man weiß, wie es geht.“

Anschließend durften sich die drei neuen Dorfintegrationshelferinnen Saskia Elders für Walbeck und Pont, Michaela Neuhaus für Twisteden und Winnekendonk und Jessica Schicks für Straelen und Herongen mit ihrer Arbeit den Beteiligten vor Ort vorstellen.

Netzwerke nutzen
und ausbauen

Man wolle das, was an Netzwerken da ist, nutzen, um die „Willkommenskultur für Zuwanderer zu stärken, das Zusammenleben von Migranten und Dorfbewohnern unterstützen und gucken, dass die Menschen das als Bereicherung erleben“, unterstrich Elders als Projektleiterin stellvertretend für die drei Frauen.

Durch Zuwanderung könne man abmildern, dass die Dörfer veralten, Migranten als aktive Mitglieder im Dorf binden und die Zugänge für sie langfristig in den Betrieben verbessern.
Dazu wolle man die Kooperation zwischen den bestehenden Netzwerken und die Kooperation zwischen den Verantwortlichen und Einrichtungen zwischen den Dörfern ausbauen. Es gehe um „passgenaue Unterstützung und Entwicklung für jedes Dorf.“ Dazu soll es Hilfsangebote vor Ort bei sozialen und sonstigen Fragen geben.

Die „Dorfintegrationshelfer“ sollen Integrationsnetzwerke und Maßnahmen insbesondere zur Verbesserung der Bildungs- und Arbeitsmarktperspektiven von Neuzugewanderten in den Ortschaften von Geldern, Kevelaer und Straelen initiieren.

Konkret geht es um Informations- und Begleitangebote für Kitas und Schulen, um den Aufbau von Job- und Bildungspatenschaften oder die Schaffung von Kennenlernangeboten in Sportvereinen, Musikvereinen oder Freiwilligen Feuerwehren.

Die Liebe ein zweites Mal besiegelt

Überglücklich und strahlend präsentieren sich Zita-Maria und Annika van de Meer erneut als Brautpaar. „Wir freuen uns einfach nur darüber, dass wir jetzt auch diesen Schritt machen können“, bestätigen die beiden Frauen, die sich am Montag, zwei Jahre nach ihrer standesamtlichen Eintragung einer Lebenspartnerschaft, auf dem Kevelaerer Standesamt das Jawort gaben.

Der Standesbeamte war kein geringerer als der Erste Bürger der Stadt Kevelaer, Dr. Dominik Pichler. „Vor zwei Jahren gab es für uns nur die Möglichkeit, unsere Beziehung als Lebenspartnerschaft eintragen zu lassen“, erklärt Zita-Maria van de Meer, die mit dieser Eintragung aber bereits den Namen ihrer Partnerin angenommen hat. Dann aber gab es am 1. Oktober 2017 eine Gesetzesänderung. Und die bot allen gleichgeschlechtlichen Paaren eine ganz neue Möglichkeit: Nämlich eine „Ehe für Alle.“

Neue Perspektive

„Damit eröffnete sich auch für uns eine neue Perspektive“, sagt Annika van de Meer, die in der 30. Woche schwanger mit ihrem ersten Baby ist. Auch darauf freut sich das Brautpaar, das sich am 22. Oktober 2018, an ihrem siebten Jahrestag, ein zweites Mal traute.

Diesem Hochzeitstag war auch ein zweiter Heiratsantrag vorausgegangen. „Natürlich, wie auch schon beim ersten Antrag, im Regen“, berichtet Zita-Maria van de Meer schmunzelnd. Allerdings fand dieser im Urlaub an der Ostsee statt. Und ja, auch Annika konnte sich, statt einer Lebenspartnerschaft, eine Ehe vorstellen. Einverstanden und hocherfreut über diesen weiteren Schritt zeigte sich auch die 18-jährige Tochter von Zita-Maria van de Meer, Lea Kehren. Sie begleitete ihre Mutter als Trauzeugin zum Altar.

Kennengelernt haben sich die Altenpflegerin Zita-Maria Kehren und die Kranken- und Gesundheitspflegerin in der Pflegeeinrichtung für Wachkomapatienten St. Helena in Wissel (das KB berichtete). Zwischen den beiden Frauen entsteht eine tiefe Freundschaft. „Dass daraus auf einmal mehr wurde, war für mich schon ungewöhnlich“, gesteht die 31-jährige werdende Mutter. Gefühle aber lassen sich bekanntlich schwer steuern.

Ende 2012 nehmen sie ihre erste Wohnung, unternehmen gemeinsame Reisen, gestalten ihren Lebensalltag. 2016 fängt Zita-Maria wieder einmal einen Brautstrauß. „Dieser aber wollte mir eindeutig etwas mitteilen“, erzählt die 37-Jährige lachend. Mit Unterstützung ihrer Tochter und Freunde bastelt die lebensfreudige Frau an einem Heiratsantrag, der sie und Annika am 22.10.2016 auf Schloss Hartefeld zum Standesamt bringt. Dass eine Änderung im Gesetz die beiden Frauen ein zweites Mal zum Jawort bringen würde, daran hatten sie nicht mehr geglaubt.

Doch die Gesetzesänderung ließ Zita-Maria die Initiative ergreifen. Sie war es dann auch, die den Bürgermeister Dr. Dominik Pichler persönlich anschrieb und ihn um die Trauung bat. „Er sagte auch sofort zu“, erklärt die Altenpflegerin, die seit einem Jahr im Wettener Hospiz arbeitet und sich hier sehr wohlfühlt. „Wir sind wie eine große Familie.“

Familienleben

Jetzt aber bereiten sich die beiden sympathischen Frauen auf das eigene Familienleben vor. „Das wird auf jeden Fall eine neue, weitere Herausforderung“, sagt Annika van de Meer, die im Kevelaerer Krankenhaus auf der Intensivstation den Patienten zur Seite steht, im Moment aber pausiert. Nach der Geburt des Babys möchte Zita-Maria van de Meer das Kind so schnell wie möglich adoptieren. „Es soll schon in einer richtigen Familie aufwachsen“, sagen Zita-Maria und Annika van de Meer einstimmig, die offen und ehrlich mit ihrer gleichgeschlechtlichen Beziehung umgehen und dies auch in Zukunft so handhaben möchten. Am Montag haben sie ihre Liebe ein zweites Mal besiegelt.

Kervenheim, du bist mein Heimatstädtchen

Der Vorsitzende Erich Derricks, der Vorstand und alle Vereinsmitglieder des Theatervereins „Gemütlichkeit 1879“ gratulieren ganz herzlich zur diamantenen Hochzeit (das KB berichtete im Vorfeld) und wünschen dem Ehepaar Maria und Hans Tervooren noch viele schöne, gemeinsame Jahre bei bester Gesundheit, Glück- und Freude und Gottes Segen.

„Wir freuen uns mit Euch und mit der ganzen Familie. Gerne möchten wir unsere Freude und Dankbarkeit mit nachfolgendem Gedicht zum Ausdruck bringen“, heißt es vom Theaterverein:

Liebes Jubelpaar, liebe Maria, lieber Hans!

Dort unten am schönen Niederrhein, wohl im Gelderland,
liegt ein schönes Fleckchen Erde, Kervenheim genannt.
Wo die grüne Heide träumt, da seid Ihr zu Haus,
hier war Eure Jugendzeit, hier steht das Vaterhaus.

Wenn heut` die Kirchenglocken läuten,
hören alle gerne zu,
denn jeder weiß, ihr Klang bedeutet:
„Hans“ hat heut´ein Rendezvous.

Denn „Maria „zu lieben,
war allzeit Dein Sinn,
„Du“ hast das große Los gezogen,
„Mariechen“ war Dein „Hauptgewinn“.

Sechzig Jahre Eheleben – fest vereint in Glück- und Leid,
immer nur das Beste geben,
ist sicher keine Kleinigkeit.

Liebe, Friede, Eintracht – haben Euch vereint,
nicht immer schien die Sonne, habt manchmal auch geweint.
Gab es auch – manch´ schwere Stunde,
blies der Sturm um Euer Haus,
mit Euch ist heut´ das „Glück“ im Bunde,
jedenfalls – sieht „Ihr“ so aus!

Was Ihr beide nun vollendet,
freut Euch liebes Jubelpaar,
hat der Herrgott Euch gespendet –
als sein Treue-Honorar.

„Dein“ Kervenheimer „Heimatlied“- und Dein fröhlicher Gesang,
wollen wir – nicht mehr entbehren, … ja … ein ganzes Leben lang.
Und auch als Theaterspieler, Du hast einfach viel „Talent“ –
für alle bleibst Du unvergessen – als bester Karnevals-Präsident.

Ihr zwei seit fröhlich – liebt die Menschen,
besonders hier in dieser Stadt,
und wir lieben Deine „Döntjes“ – gereimt auf Kervenheimer Platt.

Freud und Glück soll Euch begleiten, wir wünschen Euch viel Gutes nur,
bleibt gesund in Lieb verbunden, in Gottes herrlicher Natur.

Dor, wo de Qeckfross quakt int Lüss,
dor hört gej t´hüß, dor … hört gej t´hüß

Der Theaterverein sagt „Dankeschön“
und gern´ „Dein“ Heimatliedchen singt,
wir wünschen reichlich „Gottes Segen“
hört alle zu … wie schön es klingt:
„Kervenheim, du bist das Heimatstädtchen,
„Kervenheim“
Du, bist das schönste Fleckchen – hier am Niederrhein“.

„Durch dick und dünn in guten wie in schlechten Zeiten“

Ihren 60. Hochzeitstag erlebten in diesen Tagen Maria und Hannes Tervooren aus Kervenheim. „Das kann man nur zusammen schaffen“, betont Hannes Tervooren, was seine Frau Maria nur bestätigen kann: „Durch dick und dünn gehen in guten wie in schlechten Zeiten“, ergänzt die Diamantbraut mit einem Lächeln.

Am 10. Oktober 1958 gaben sich Maria und Hannes Tervooren in der St. Antonius-Pfarrkirche Kervenheim das Jawort. Zum Jubelfest haben die Nachbarn das Haus des Diamantpaares festlich geschmückt. Die Einladung zum Fest am kommenden Samstag, dem ein Dankgottesdienst in der Traukirche vorausgeht, schrieb der Diamantbräutigam höchstpersönlich. „Alle sind handgeschrieben“, erklärt Hannes Tervooren, dem diese persönliche Geste ein besonders Anliegen war.

1948 treffen sich die Blicke der in Sonsbeck geborenen Maria Loeven und des Kervenheimer Hannes Tervooren während eines Karnevalsballs in Sonsbeck erstmalig. „Wir haben 10 Jahre gebraucht, um vor den Traualtar zu treten“, berichtet die 86-jährige Jubelbraut. In dieser Zeit macht Hannes Tervooren seine Ausbildung zum Schreiner im väterlichen Betrieb.

Sein Vater Fritz Tervooren ist es auch, der am 1. September 1929 den Grundstein zu einer eigenen Schreinerei legt. Zudem ist der Gründungstag der Geburtstag seines Sohnes Hannes, der nach seiner Ausbildung als Schreinergeselle im Betrieb mitarbeitet, diesen 1952 übernimmt. Im Juli 1956 erwirbt Hannes Tervooren seinen Meisterbrief. Dafür erhält er 2016 den Diamantenen Meisterbrief.

Noch vor der Hochzeit baut sich das Paar ein eigenes Heim in unmittelbarer Nähe der Schreinerwerkstatt. Gemeinsam, verbunden mit viel Arbeit, machen sie den Schreinereibetrieb zu einem erfolgreichen Unternehmen. Aber auch der Familiennachwuchs, drei Kinder, Stefan, Marita (die 2005 leider verstirbt) und Thomas bereichern den turbulenten Alltag. Heute wird die Schreinerei ebenso erfolgreich vom Schwiegersohn Peter Tervooren weitergeführt.

Trotz der vielen Arbeit pflegt das heimatliebende Paar das gesellschaftliche Leben im Ort. So ist Maria Tervooren seit der Heirat Mitglied in der Frauengemeinschaft Kervenheim, war zudem 30 Jahre ehrenamtlich in der Caritas Kervenheim tätig.

48. Goldenes Sportabzeichen mit 89

Sportlich hielt sich die Jubelbraut bis vor wenigen Jahren in der Montags-Sportgruppe fit. Ihr Mann, der 1945 den Fußball in der Union Kervenheim wiederbelebte, hier auch fünf Jahre die Alt-Herren-Abteilung leitete, machte erst kürzlich im Alter von 89 Jahren sein 48. Goldenes Sportabzeichen. „Das erste Sportabzeichen machte ich in der Dienstagslaufgruppe in Weeze“, erinnert sich der sportliche Schreinermeister, dem besonders die plattdeutsche Sprache liegt. Diese trägt er auch gerne auf entsprechende Veranstaltungen, erst vergangenen Sonntag bei „För Land en Lüj“ im Konzert-und Bühnenhaus in Kevelaer, vor.

Sein Interesse gilt aber auch sportlichen Großereignissen. Dazu besuchte er vier Olympische Sommerspiele in München, Barcelona, Moskau und Sydney. 1979 vertritt Hannes Tervooren, natürlich mit seiner Frau Maria als Königin zur Seite, die Königswürde in der St. Sebastianus-Schützen-Bruderschaft Kervenheim. Auch Besucher der Theatergruppe „Gemütlichkeit“ Kervenheim dürften Hannes Tervooren noch in guter Erinnerung haben. Seit 70 Jahren hält er dem Theaterverein die Treue, schlüpfte in so manche Rolle und bereicherte damit die Theaterbühne. Jahrelang übernahm er auch die Präsidentschaft während des Karnevals.

Als sei das aber alles noch nicht genug: Hannes Tervooren ist Verfasser des Heimatliedes „Kervenheim, du bist mein Heimatstädtchen“. Bereits 1950 schrieb und vertonte er das erst kürzlich von Christian Franken, Organist an St. Antonius Kevelaer, in Noten verfasste Heimatlied. Vor 22 Jahren ziehen Maria und Hannes in ihr neu errichtetes Haus. Hier fühlt sich das Paar wohl und möchte hier auch den Lebensabend verbringen. „Hier haben wir alles, was wir brauchen“, bestätigen Maria und Hannes Tervooren, die sich auf das Fest zu ihrer Diamanthochzeit am kommenden Samstag freuen, zu dem Familie, Freunde und Bekannte gehören.

Marianne Steeger ist 95 Jahre alt

Ihren 95. Geburtstag feierte Marianne Steeger aus Wetten im Knoase-Saal bei Heike Niesel. Zwei Töchter und zwei Söhne, wovon einer aus Polen und der andere aus Australien anreiste, gratulierten. Zu den weiteren Gästen zählten neben Freunden, Verwandten, früheren Moosbur-Kolleginnen Nachbarinnen vom Mühlenhoek und aus Altwetten.

Als geborene van Husen wuchs die Jubilarin auf dem Plankenhof in der Berendonk mit zwei Brüdern und zwei Schwestern auf. Sie heiratete 1949 den späteren Ortsvorsteher Peter Steeger und bewirtschaftete mit ihm den Teleushof in Wetten am Altwettener Weg (früher Winnekendonker Straße). Nach seinem Tod 1973 übernahm sie an der Marienstraße das ehemalige Lehrerhaus von Hermann Alders, in dem sie ihren Haushalt bis Ende letzten Jahres noch alleine versorgte.

Mittlerweile fühlt sie sich im Josefhaus sehr gut aufgehoben, nimmt an allen Aktivitäten teil und liest wöchentlich das Kevelaerer Blatt. Sie genießt es, durch ihren Heimatort spazierengefahren zu werden und sich an der Natur zu erfreuen.

Die Kita Marienkäfer feierte ihr 30-jähriges Bestehen

Viele Eltern kamen mit ihren aufgeregten Kids schon vor dem offiziellen Beginn der Jubiläumsfeier der Kita Marienkäfer, brachten Kuchen und andere Sachen mit, halfen den Betreuerinnen mit beim Aufstellen der Bänke auf der Rückseite.

Beate Kaus koordinierte die Aktionen mit. Bei der offiziellen Eröffnung der Feier empfand sie „ganz viel Stolz, 30 Jahre die Leitung eines solchen besonderen Einrichtung“ zu sein, die sie „mit aufgebaut“ habe und freute sich über die „viele Zeit, die wir mit den Kindern verbringen durften.“ Und sie verwies auf den offiziellen Start am 15. Dezember 1988 für die ersten zwanzig „Marienkäfer“-Kinder. Insgesamt habe man bis heute 450 „kleine Persönlichkeiten, die uns mit ihrer Lebensfreude anstecken“, betreut.

Ihre Dankbarkeit galt vor allem den Eltern, die als Träger der Einrichtung fungieren und „unendlich viel Elternarbeit“ leisteten – ob im Garten, beim Einkaufen, bei der Reinigung und organisatorischen Fragen plus dem Elternrat mit seinem Vorstand. Allein für das Kindergartenjahr 2017/2018 nannte sie die Summe von 1500 Arbeitsstunden.

Politisch interessiert

Zu diesem Feiertag war auch der damalige Mitbegründer und Vorsitzende der Kita, Peter Krause-Heiber, gekommen. „Der Eingang war früher hier hinten“ , deutete er auf die Tür an dem Seitenflügel. „Wir Eltern suchten damals etwas, was nicht katholisch ist – und wir waren eben in den 80er Jahren alle politisch interessiert.“ Damals sei es darum gegangen, „was zu schaffen, wo Alleinerziehende, Berufstätige und später Hartz-IV-Empfänger ihre Kinder abgeben können.“

Die heutige Leiterin Beate Kaus sei damals die erste Kindergärtnerin gewesen, die nach dem „situativen Ansatz“ ausgebildet worden sei. Deswegen habe man Kaus nach ihrer Ausbildung von Emmerich aus abgeworben. „Da bringen Kinder ihre Ideen mit ein und das wird dann kindgerecht umgesetzt, ohne dass das von oben aufgepropft wird.“

Die Kinder standen bei der Eröffnung im Mittelpunkt. „Marienkäfer – so heißt das Tier, so heißen wir“, intonierten sie auf der Eingangstreppe zum Spiel-Garten hin.

Sie stellten das Leben im Kindergartenjahr dar – ob beim Backen zu „In der Weihnachtsbäckerei“, mit Bändern tanzend zu „Wenn es Frühling wird im Hasenland“ und stellten schon mal perspektivisch dar, wie sie mit Ranzen auf dem Rücken auf ihren ersten Schultag zusteuern.

Im Anschluss daran konnten die Gäste an der Tombola mit vielen Gewinnen teilnehmen, sich im Garten unter den großzügigen Sonnenplanen austauschen. Es gab Spiele für die Kids, Kaffee und Kuchen und wer wollte, konnte die fotografische Zeitreise aus 30 Jahren Kita betrachten und sich wortwörtlich ein Bild davon machen.

Die anwesenden Eltern äußerten ihre Zufriedenheit mit dem Haus. „Man kommt hier rein und hat sofort eine Wohlfühlatmosphäre. Ich hab mich sofort zu Hause gefühlt“, zeigte sich die Kervenheimerin Katharina Krause froh, ihre zweijährige Tochter Lena dort untergebracht zu haben.

Als Eltern einbringen

„Für uns ist es die Nähe und die Möglichkeit, sich als Eltern hier einzubringen“, unterstrich Marcel Kucharczyk, dessen vierjähriger Sohn dort betreut wird. „Und man ist als Eltern viel näher zusammen. Wenn mal Probleme bestehen, hilft man sich gegenseitig.“

Das „aktive Mitgestalten, eine gleichberechtige Stimme zu haben und das Miteinander“ sei das Besondere des Hauses, ergänzte Vanessa Platzer, deren 15-jähriger Sohn schon dort war und deren vierjährige Tochte Ella jetzt dort herumwuselt. Und Lob gab es auch für das frische Kochen im Haus und die Arbeit der Erzieherinnen.

Ehemalige Twistedener Grundschüler feierten ein Wiedersehen

Zu einem fröhlichen Klassentreffen trafen sich am vergangenen Wochenende die ehemaligen Schüler der Grundschule Twisteden. „Und das vierzig Jahre nach unserer Einschulung“, erklärt Birgit Peters, die das Treffen der ehemaligen Grundschüler organisiert hatte. Bis auf wenige Ausnahmen waren die ehemaligen Schüler zahlreich zum Wiedersehen ins Kevelaerer Küche-Life Land-Café gekommen, um hier erst köstlich zu speisen und anschließend ausgiebig miteinander zu plaudern.

Auch die ehemaligen Lehrkräfte Lieselotte Dresen, Anni Montagnana, Gisela Wenzke und Irmgard Wustmans trugen zum Gelingen unvergesslicher Erinnerungen bei. Bis in den frühen Morgenstunden wurde geklönt, gelacht und so manches Glas zum Wohle erhoben.

Zirkusprojekt in Winnekendonk und Kervenheim

Eintauchen in die geheimnisvolle Welt des Zirkus‘, dabei selbst als Artist die Manege betreten, jonglieren, zaubern, auf dem Seil tanzen oder als Clown die Zuschauer zum Lachen bringen: Wer träumt nicht davon? Den Grundschulkindern des Verbunds aus Overberg- und St.-Norbert-Grundschule wird das alles in dieser Woche ermöglicht.

„Das ist total cool“, rufen Lynelle, Anna, Julia, Lina und Anastasia, die für ihren großen Auftritt in der Zirkusmanege das Seiltanzen einstudieren. Die ersten Schritte auf dem Seil klappen dabei auch schon ganz ausgezeichnet. Insgesamt 235 Kinder von der Overberg-Grundschule Winnekendonk und der St.-Norbert-Grundschule Kervenheim dürfen in dieser Woche echte Zirkusluft schnuppern und dabei aktiv mitmachen.

„Das Zirkusprojekt wird schon seit vielen Jahren an beiden Schulen praktiziert“, erklärt Margarete Wahlen, die im Februar dieses Jahres die Schulleitung an beiden Standorten übernommen hat. Nur zu gerne führt sie dieses alle vier Jahre stattfindende Projekt fort. „Für die Kinder ist dieses Projekt während der Grundschulzeit eine wertvolle Abwechslung im Schulalltag, sie werden in vielen Bereichen wie Koordination, Selbstvertrauen und Teamfähigkeit gefördert und gestärkt“, führt die Schulleiterin weiter aus.

Tatkräftig unterstützt werden sie dabei von der Zirkusfamilie „Circus Gerhard Sperlich“, die ihr Zirkuszelt in diesem Jahr an der St.-Norbert-Grundschule in Kervenheim aufgeschlagen hat. „Wir kommen immer wieder gerne hierher“, lobt Florina Sperlich, Direktorin und Zauberin im „Circus Sperlich“, die Zusammenarbeit mit der Grundschule. Seit über zwanzig Jahren entwickelt und praktiziert der „Circus Sperlich“ mit großem Erfolg eine zertifizierte offene Projektarbeit für und mit Schulen, Kindertagesstätten und anderen pädagogischen Einrichtungen.

„Wir öffnen die Pforte zu einer geheimnisvollen Welt, wir laden Kinder und Jugendliche ein selbst in der Manege zu stehen“, berichtet die begeisterte Direktorin mit leuchtenden Augen. Lebhaft berichtet sie, dass in der Manege Völkerverständigung gelebt werde, dass nicht nach Hautfarbe und Religion gefragt werde. „Wir brauchen keine Sprache, unsere Verständigung ist die Körpersprache, eine Berührung, ein Lachen, leuchtende Augen reichen aus, um sich zu verstehen“, führt Fiona Sperlich weiter aus.

Diese unbändige Begeisterung wird von der ganzen Zirkusfamilie an ein hochmotiviertes Team weitergegeben. Förderverein und Lehrkräfte beider Schultandorte, dazu unzählige Eltern, die beim Schminken, Ankleiden, Auf- und Abbauen helfen, Kuchen backen, Kaffee kochen, Würstchen grillen, Parkplätze einweisen, erste Hilfe leisten und, ganz wichtig, den Vorhang zur Vorstellung öffnen, unterstützen die angehenden Artisten mit ganzer Kraft.

In Klassenräumen, auf dem Schulhof, im Pfarr- und Pfadfinderheim, in der Turnhalle und natürlich im Zelt werden Kunststücke auf dem Trampolin und auf dem Seil einstudiert, die Clownsnase angezogen, mit Bällen jongliert oder mit Zauberstäben gezaubert. Marleen, Emilie, Hannah, Johanna, Patricia, Melina, Anna-Lena und Helena sind schon einen Schritt weiter. Gekonnt laufen sie, mit viel Disziplin, ihre einstudierte Choreographie durch. „Das machen wir in der Manege auf Einrädern“, berichten die hochkonzentrierten Mädels, „… und wir machen das, weil wir es können und weil wir Bock darauf haben“, schieben sie selbstsicher hinterher. Ein Ziel der Zirkusprojekts ist auf jeden Fall erreicht: Zirkus macht Kinder stark.

Damit steht gelungenen Vorstellungen am Freitag, 27. April 2018, um 14.30 Uhr und 17.30 Uhr und am Samstag, 28. April 2018, um 10.30 Uhr und 14.30 Uhr nichts im Wege.

Eine leidenschaftliche Leserin

Wenn Maria Pichler anfängt, über ihr Hobby zu erzählen, dann macht sie das mit Begeisterung und strahlenden Augen. „Es kommt schon mal vor, dass ich ein Buch an einem Tag lese“, gesteht die Elfjährige und deutet mit Daumen und Zeigefinger die ungefähre Dicke des Buches an, „aber das kommt eher in den Ferien oder mal am Wochenende vor“, fügt sie mit einem Lächeln hinzu.

Maria Pichler liest gerne und viel – und zudem auch noch schnell. Und dieses Lesen brachte ihr den ersten Platz beim Vorlesewettbewerb ein. Damit ist sie die beste Vorleserin im Landkreis Kleve-Süd und darf deshalb am 22. April zum Bezirksentscheid nach Mönchengladbach reisen. Darauf freut sich die Schülerin des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums total.

Starke Konkurrenz

Daran geglaubt, dass sie mal so weit kommen würde, hat sie allerdings nicht. Schon beim Kreisentscheid hatte sie es mit einer starken Konkurrenz zu tun. „Und die, die beim Bezirksentscheid antreten, können bestimmt alle sehr gut lesen“, vermutet Maria Pichler. Dass sie aber auch dazu gehört, bedeutet dem sympathischen Mädchen sehr viel.

Ihre Lesebegeisterung wird Maria wohl schon in die Wiege gelegt. Hört sie vorerst den Vorlesegeschichten ihrer Eltern zu, setzt sie bereits im Alter von vier Jahren die ersten Buchstaben selbst zusammen. Es macht ihr einfach Spaß, die Wörter aneinanderzureihen, die dann letztendlich eine Geschichte ergeben. Ihre Vorstellungskraft und was in den Geschichten passiert, faszinieren Maria, lassen sie zu immer mehr Büchern greifen. Die gibt es im Hause Pichler reichlich und wenn mal nichts Passendes dabei ist, gibt es ja noch die Städtische Bücherei im Petrus-Canisius-Haus.

Lesen wird für Maria neben Schwimmen, Judo, Gardetanz, Gitarre und Querflöte sowie Singen im Mädchen- und Familienchor zur Leidenschaft. „Sie macht das alles freiwillig“, versichert Papa Dominik Pichler, der nichts dagegen einzuwenden hätte, wenn seine Tochter ein Hobby weniger betreiben würde.

Maria lacht seine Bedenken weg, berichtet lieber darüber, mit welchem Buch sie zum Vorlesewettbewerb gelangt. „In der Schule habe ich aus „Madita“ von Astrid Lindgren gelesen“, erklärt die Messdienerin in St. Marien. Damit überzeugt sie die Schuljury, die sie daraufhin zum Wettbewerb auf Kreisebene anmeldet. Hier stellen sich sieben Mädchen und zwei Jungen dem Vorlesewettbewerb. „Und die waren alle gut“, betont die Gymnasiastin.

Die Vorgaben für den Wettbewerb sind klar definiert: Jeder Teilnehmer darf drei Minuten aus einem Buch seiner Wahl und später aus einem vorgegebenen Text, (einen Ausschnitt aus „Weltenspringer“ von James Riley), vorlesen. Maria, besser gesagt ihr Papa, der seine Tochter auch zum Wettbewerb begleitet, entscheidet sich für eine Passage aus „Die Vorstadtkrokodile“, von Max von der Grün. „Das Buch ist einfach cool und unsere Tochter kennt es in- und auswendig“, erklärt Pichler die Entscheidung. Zwar ist Maria, die mit vier Brüdern aufwächst, etwas nervös, weiß sich aber zu helfen: „Ich habe dann aber mal tief durchgeatmet – und wenn man einmal da sitzt und anfängt zu lesen, dann ist alles gut“, versichert die Leserin ganz unbefangen.

„Das Kartengeheimnis“

Mit ihrem Lesestil überzeugt sie eine vierköpfige Jury. Sie küren Maria Pichler aus Kevelaer zur Siegerin. Zuerst traut die Erstplatzierte ihren Ohren nicht, dann aber überwiegt die Freude. Und das im ganzen Haus der Familie Pichler. Jetzt bereitet sie sich für den nächsten Wettbewerb vor. Dafür hat sie sich „Das Kartengeheimnis“ von Jostein Gaarder, ausgesucht. „Das wird bestimmt ein bisschen schwerer“, glaubt Maria Pichler, „denn dort treten die wirklich guten Leser an“, fügt sie nachdenklich hinzu, packt ihre Bücher in eine Tasche und lächelt: „Aber ich freue mich darauf.“

Eine farbenfrohe Vogelhochzeit in Winnekendonk

Wer die Bühne der öffentlichen Begegnungsstätte ansah, der fühlte sich auf eine Lichtung im Wald versetzt. Bunte Blüten schwebten durch die Luft und standen am Rand der Bäume und Büsche. Das Bühnenbild des Kindermusical „Die Vogelhochzeit“ ließ Großes von den Kleinen erwarten.

Jedes Jahr präsentieren die Sterntaler-Kinder der Elterninitiative Sterntaler e.V. ein Musikstück. Neben dem Vergnügen und der Freude an den Vorbereitungen und der Vorführung wollen die Eltern so finanzielle Mittel zusammentragen, um die Arbeit der Kindertagesstätte zu unterstützen.

Angelehnt an das Stück von Rolf Zuckowski spielten die Kinder die Geschichte von Tweety und Piepsi, die nachts unterwegs sind, anstatt in ihren Nestern zu schlafen. Liebevolle und farbenfrohe Kostüme sowie fantasievoll angemalte Gesichter passten sich dem Bühnenbild an.

Das Publikum verfolgte, wie Tweety und Piepsi in der Nacht und am Tag viele Freunde treffen. Die Schmetterlinge, die Fledermäuse und vor allem die vielen bunten Vogelweibchen und -männchen, versammeln sich, um einen Partner zu suchen. Da finden sich auch einige.

Nachdem sie frisch verliebt sind, stehen sie auch schon vor dem Traualtar und bekommen bald danach süßen Nachwuchs. DieJungen und Mädchen spielten mit voller Hingabe und schienen zwischendurch fast in ihren Rollen aufzugehen. Die 300 größten Fans der Schauspieler (Eltern und Großeltern) spendeten viel Applaus. Bei manchen Kindern dürfte sich ihr Auftritt sicher tief im Gedächtnis festsetzen.

Die Vorbereitung (vom Bühnenbild über die Tombola und das schminken bis zu den Kostüme und dem Einstudieren der Texte und Lieder) sowie der Auf- und Abbau wurden von den Eltern übernommen. Sie unterstützen jedes Jahr mit ihrer Arbeit den Kindergarten.

Familie Berns und allen ehrenamtlichen Helfern vor und hinter der Bühne sowie den Erzieherinnen unter der neuen Leitung von Katrin Weigel, die mehr als nur ihre Arbeitszeit einsetzen, ist es zu verdanken, dass jedes Jahr so eine zeitaufwendige Aufführung durchgeführt werden kann.