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Die Stempelstation am Solegarten. Foto:Wallfahrtsstadt Kevelaer
Auch die Wallfahrtsstadt nimmt wieder am Niederheinischen Radwandertag teil

Fünf Wege führen nach Kevelaer

Der erste Sonntag im Juli ist bei allen Radfahrbegeisterten schon fest im Kalender verankert. Denn dann findet der „Niederrheinische Radwandertag“ statt – in diesem Jahr bereits zum 30. Mal. Unter dem Motto „Zeitreise – 30 Jahre Niederrheinischer Radwandertag“ werden im Jubiläumsjahr wieder viele attraktive Routen angeboten.

Ein Blick zurück: Startschuss zum 3. Niederrheinischen Radwandertag in Krefeld 1994. Foto: Stadt Krefeld
Seit 30 Jahren strampeln die ,Pedalritter‘ am ersten Sonntag im Juli durch die Region. 62 Kommunen beteiligen sich. 90 Routen zwischen sieben und 79 Kilometern Länge werden am 2. Juli 2023 angeboten.

Radwandertag feiert kleines „Jubiläum“

Er gilt als das größte Radsportevent seiner Art in Deutschland: der Niederrheinische Radwandertag (NRWT). Jeweils am ersten Sonntag im Juli steigen rund 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu aufs Rad. In diesem Jahr geht der NRWT zum 30. Mal über die Bühne.

Stadtradeln 2023 vom 29.05. – 18.06.

Kevelaer fährt Fahrrad für den Klimaschutz

Pfingstmontag (29. Mai 2023) startet im Kreis Kleve wieder das „Stadtradeln“. Unter dem Motto „Fiets statt Autositz“ fahren alle 16 Kommunen des Kreises mit. Auch Kevelaer beteiligt sich in diesem Jahr wieder an der Aktion.

An der „BIG Challenge“ nahmen in der Vergangenheit viele Radfahrende sowie Läuferinnen und Läufer teil. Jetzt hoffen die Verantwortlichen auf zahlreiche Anmeldungen für die nächste Runde in Winnekendonk. Foto: KB-Archiv
Beim „BIG Challenge Tag“ in Winnekendonk können die Teilnehmenden für den guten Zweck Rad fahren, laufen oder walken. Die Spenden kommen der Krebsforschung zugute. Schirmherrin ist NRW-Ministerin Silke Gorißen.

Sportlich aktiv gegen Krebs

Sportbegeisterte kommen beim „BIG Challenge Tag“ am 19. August 2023 in Winnekendonk wieder auf ihre Kosten: Unter dem Motto „Aufgeben kommt nicht in Frage – aktiv gegen den Krebs“ können die Teilnehmenden Rad fahren, laufen oder walken.

Am Samstag, 1. April, werden die drei neuen „Kneipp-Rad-Routen“ zwischen Kevelaer und Geldern offiziell eingeweiht und geführte Touren angeboten. Foto: Wallfahrtsstadt Kevelaer
„Kneipp-Rad-Routen“ zwischen Kevelaer und Geldern werden am 1. April mit geführten Touren eröffnet

Mit dem Rad von Kneipp zu Kneipp

 „Ab aufs Rad“ heißt es am Samstag, 1. April 2023, wenn die vom Kneipp-Verein Gelderland e.V., der Wallfahrtsstadt Kevelaer und von der LEADER-Region „Leistende Landschaft e.V.“ geförderten „Kneipp-Rad-Routen“ offiziell eingeweiht werden.

Am 2. Juli findet der 30. Niederrheinische Radwandertag statt

Mit dem Rad unterwegs zwischen Rhein und Maas

Am 2. Juli 2023 ist Niederrheinischer Radwandertag, und es schwingen sich jeweils rund 30.000 Teilnehmer aufs Rad. Dieses Radsportevent, das als größtes seiner Art in Deutschland gilt, geht bereits zum 30. Mal über die Bühne.

Die Gastgeberinnen und Gastgeber der achten Landpartie am Niederrhein. Foto: privat
Kunst, Kultur, Kulinarik: 21 einzigartige Ziele sind im Juni des Jahres dabei

Vorfreude auf die achte Landpartie am Niederrhein

Rund um die Wallfahrtsstadt Kevelaer mit dem Fahrrad Kunst, Kultur und Kreatives entdecken, dabei viele wunderbare Menschen treffen und gemeinsam eine richtig gute Zeit haben. An der achten Auflage der Landpartie beteiligen sich in diesem Jahr ganz verschiedene Ausstellungsorte.

Die Initiative „Kidical Mass“ organisierte eine bunte Fahrraddemo in Kevelaer

Radfahrende wollen die Straße zurück

Auch der kleine Leo wollte am vergangenen Sonntag auf dem Peter-Plümpe-Platz ein Zeichen setzen: „Macht uns Platz, sonst gibt‘s Rabbatz“, sprach er ins Mikrofon.

„Wenn nicht jetzt, wann dann?“

Sportlich – das war Erich Schmitz schon immer. „Das war seit der Jugend immer da – von Fußball über Handball, Tischtennis, auch ein bisschen Radsport und Jogging mit Volksläufen. Und ich hab Reitsport gemacht“, erzählt der 61-Jährige. In jungen Jahren, „mit 16, 17, 18“, ging es dann aufs Rennrad „aus Spaß an der Freud´“. „Bewegung war mir immer wichtig – immer Neuland zu entdecken. Das Wandern in den Dolomiten und mit den Kindern den Wald erforschen“, das gehörte für ihn später auch dazu.
Der Bezug zur Natur kam dabei über die Familie. Der Großvater väterlicherseits hatte einen Bauernhof in der Eifel. Der Großvater mütterlicherseits war Holzfäller. „Da durfte ich auch mal mit, Bäume kennenlernen.“ Die Natur zu erleben, das sei auch ein ganz großer Aspekt, der sich in den ausgewählten Radstrecken widerspiegele.
Als seine kleine Gefahrgut-Transportfirma mit Sitz in Duisburg Konkurs anmeldete und sich die Trennung von seiner Ehefrau vollzog, bekam der Aspekt des Radfahrens eine neue Bedeutung. „Man kommt ins Grübeln, ob man alles richtig gemacht hat – alles erreicht, alles verloren, was jetzt ?“ Was wirklich wichtig ist, das war seine Frage.
Die Antwort für ihn lautete: „Back to the roots.“ Er kaufte sich ein Mountainbike, eine Campingausstattung und machte Touren in den Schwarzwald, in den Harz, ins Sauerland. „Meine Urlaube habe ich im Zelt verbracht.“ Schmitz beschreibt das als „prägende Zeit“. „Weniger ist manchmal mehr als das, was man vorher hatte.“
Der Sport mutierte zu einer Art „Bewältigungsmechanismus, sich selbst zu finden“ und zu „einem Sprungbrett ins neue Leben. Ich führe seitdem ein bewussteres Leben.“
Seitdem absolviert Schmitz 15 000 bis 20 000 Kilometer im Jahr auf dem Rad, das Auto hat er längst verkauft. „Ich habe seit zehn Jahren fast komplett auf das Auto verzichtet, fahre auch mit dem Rad zur Arbeit nach Weeze hin und zurück, um keine weitere Energie zu verschwenden als die eigene.“
Er will keine „Energiespuren hinterlassen“, und in gewissen Situationen sei das Auto überflüssig, findet er. „Oft wird man belächelt, aber das Auto ist nicht das Wichtigste im Leben.“ Das sei einfach für viele ein „Wohlstandsding“: „Oft ist die Wohnung billiger, als manche ihr Auto halten.“
Häufig geht es für Schmitz mit dem Rad nach Delft an die Nordsee. „260 Kilometer und eine Übernachtung, dann zurück. Oder nach Zoutelande, nach Trier.“ Vor drei Jahren fuhr er zum Bodensee und mit dem Zug wieder zurück. „Vor vier Monaten hatte ich das Dreiländereck mit Eupen, der Eifel und 320 Kilometer Richtung Münster.“ Und auch das französische Namur hat er schon angesteuert.
Ins Schwärmen gerät Schmitz, wenn es um die Radinfrastruktur in den Niederlanden geht. „Von deren Radautobahnen werden wir in Deutschland in zwanzig Jahren noch träumen“, prophezeit der frühere Kernkraftgegner, der gegen den „Schnellen Brüter“ auf die Straße ging.
Das Faszinierende an seinen Touren seien die menschlichen Begegnungen. „Ich habe vor gut acht Jahren im Harz einen Vater mit drei Kindern getroffen, der kam zu mir rüber. Am ersten Abend haben wir stundenlang geredet, und die Töchter haben Spaghetti gekocht.“ Daraus wurden fünf intensive Tage. „Diese Urlaubsbekanntschaften sind in Ordnung, aber ich tausche keine Adressen mehr aus und gehe damit keine Verpflichtung ein“, stellt er klar. „Das ist offener – und man schützt sich vor Verlust.“
Ab und an tourt er mit seinem Freund Manfred Mölders zum Ijsselmeer oder in die Eifel. Zwei- bis dreimal nutzt er die Chance, um eine komplette 200-Kilometer-Nachtfahrt zu machen. „Diese Stille, diese Ruhe, diese Empfindungen sind nochmal intensiver.“ Das Schärfen der Sinne und das Aufnehmen der Natur, das fasziniert ihn.
Und häufig macht er von den Touren auch Fotos, zumeist in schwarz-weiß, „damit sie eine egenständige Note erhalten“. Mehrere hätten ihn schon auf die Bilder angesprochen. Ein Freund aus Mülheim habe ihm für dessen Café schon angeboten, mit den Bildern eine Ausstellung zu machen. „Vielleicht mache ich irgendwann mal eine“, lässt er sich diese Option offen.
Zu seinem 60. Geburtstag ist Schmitz im vergangenen Jahr 520 Kilometer an einem Stück gefahren, „in 24 Stunden über Deutschland, Belgien und die Niederlande.“ In diesem Jahr hat er sich als Ziel Venedig ausgewählt. Losgehen soll es am 1. September, ankommen möchte er in neun Tagen.
„Alle Orte sind nur Ziele des Ankommens. Der Weg dahin ist mir wichtig“, sagt Schmitz. Über Köln, den Rhein, Bingen, Worms, Stuttgart, Ulm, Kempten, Innsbruck und den Brenner führt der Weg nach Bozen, am südlichen Gardasee entlang nach Verona und bis Venedig.
Ursprünglich waren auch mehrere Pässe vorgesehen, aufgrund einer mehrwöchigen Erkrankung zuvor hat er darauf verzichtet. „Hauptsache unfallfrei und gutes Wetter, der Rest wird sich ergeben“, freut er sich darauf, „mit 61 Jahren wieder auf einer Isomatte mit sechs Zentimetern Dicke ins Zelt zu kriechen“. Und „radfahrtechnisch war ich noch nie in den Alpen. Wenn nicht jetzt, wann dann?“

Startschuss fürs “Stadtradeln”

Radfahren ist in Kevelaer beliebt. Es könnte also klappen, was die Stadtverwaltung da vor hat und in einer Pressemitteilung euphorisch so formuliert: „Ab dem 4. August radelt ganz Kevelaer beim diesjährigen ‚Stadtradeln‘. Die Kommune nimmt erstmalig an der Kampagne des Klima-Bündnisses teil. Da Newcomer-Kommunen gesondert prämiert werden, hat Kevelaer eine gute Chance, in diesem bundesweiten Wettbewerb aufs Siegertreppchen zu steigen. Jetzt heißt es: Radeln für ein gutes Klima! Interessierte können sich noch bis einschließlich 24. August unter stadtradeln.de/kevelaer anmelden und ein Team gründen oder einem Team beitreten, um Kilometer zu sammeln. Jeder, der kein eigenes Team gründen will, tritt einfach dem offenen Team bei.“

Jeder Kilometer zählt

Die Kevelaerer Klimaschutzmanagerin Nina Jordan erklärte: „Fahrrad fahren ist eindeutig im Kommen und wir wollen Kevelaer als Fahrradstadt etablieren. Die Bürgerinnen und Bürger können mit ihrer Teilnahme am Stadtradeln zeigen, wie wichtig ihnen das Thema ist. Auch die, die sowieso oft fahren, sind angesprochen. Jeder Kilometer zählt.“

Bürgermeister Dominik Pichler und die Klimaschutzmanagerin Nina Jordan laden alle Kevelaerer herzlich ein, sich am Auftakttag am Stand des Stadtradelns auf dem Stadtfest an diesem Wochenende zu informieren und zu registrieren (Samstag, 11-17 Uhr, Peter-Plümpe-Platz). „Es winken tolle Preise dank unserer Partner Zweirad Peters, Fahrrad Service Bosch, Intersport Dorenkamp und FranceBike. Mitmachen lohnt sich aber auf jeden Fall, denn unter allen Teilnehmern werden Trostpreise verlost“, betont Jordan Zum Stadtfest wird selbstverständlich eine Anreise mit dem Fahrrad begrüßt.

Mehr Informationen unter
stadtradeln.de
facebook.com/stadtradeln
twitter.com/stadtradeln