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Bei ihrem Besuch in Weeze informierte sich die NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (rechts) über die Entwicklung des Wasserstoff-Spezialisten Wystrach. Begleitet wurde sie von den beiden Geschäftsführern Wolfgang Wolter und Matthias Kötter und den Auszubildenden Paul-Eric Meyn und Tabea Bongers (von links). Foto: FG
Land bietet Unterstützung im Kampf gegen den Fachkräftemangel

Wirtschaftsministerin bei Wystrach zu Gast

„Wir brauchen Fachkräfte, um unseren Laden am Laufen zu halten“, sagte NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur vor rund drei Wochen zwar in einem anderen Zusammenhang, doch entsprach dies genau dem, was Wystrach-Geschäftsführer Wolfgang Wolter bereits im März dieses Jahres beim Spatenstich für eine neue Fertigungshalle sagte.

Caritasverband Geldern-Kevelaer startet neue Personalkampagne gegen Fachkräftemangel

Nicht nur Dienstplan, auch Bucket-List…

Im Pflegebereich fehlt es an Fachkräften. Der Caritasverband Geldern-Kevelaer will mit einer großen Personalkampagne gegen den Notstand angehen.

Fachkräftemangel wird zur Gefahr für die Baubranche

Handwerker gesucht: Der Mangel an Fachkräften könnte für Baufirmen im Kreis Kleve in den nächsten Jahren zu einem ernsten Problem werden.

Davor warnt die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und verweist auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Danach gibt es in den Bauberufen immer größere Schwierigkeiten, Personal für offene Stellen zu finden. Im vergangenen Jahr blieben im Kreis Kleve 158 Stellen in der Branche länger als 90 Tage unbesetzt. 2018 waren es 120 Stellen, ein Jahr zuvor 75.

„Ob es um den Bau von Wohnungen und Straßen oder die Sanierung von Brücken geht – viele Firmen arbeiten wegen der anziehenden Nachfrage längst am Limit – und das sogar in Zeiten von Corona. Um die Aufträge zu bewältigen, müssen sie jetzt in die Fachleute von morgen investieren“, sagt Karina Pfau, Bezirksvorsitzende der IG BAU Duisburg-Niederrhein.

Die Branche müsse jedoch deutlich attraktiver werden. Das fange bei einer besseren Bezahlung an, ergänzt Pfau. In der laufenden Tarifrunde für das Bauhauptgewerbe fordert die Gewerkschaft ein kräftiges Lohn-Plus. Außerdem soll die lange, bislang meist unbezahlte Fahrerei zur Baustelle entschädigt werden.

„Aktuell erleben wir einen regelrechten Facharbeiter-Schwund. Drei Jahre nach der Ausbildung haben im Schnitt zwei von drei Bauarbeitern ihre Branche verlassen. Der Trend muss unbedingt gestoppt werden“, betont Pfau. Neben höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen komme es dabei auch auf ein gesundes Betriebsklima an. Beschäftigte vermissten häufig Respekt und Anerkennung für ihre Leistung. „Kein Wunder, dass sich mancher da nach einem anderen Beruf umschaut“, meint Karina Pfau.

Wie sehr der Fachkräftebedarf in Zukunft anwachsen könnte, zeigt eine Studie der Sozialkassen des Baugewerbes (SOKA-BAU). Danach dürften in den nächsten zehn Jahren bundesweit 150.000 Bau-Beschäftigte in Rente gehen. Das ist jeder sechste Arbeitnehmer in der Branche.