Kevelaer kämpft gegen den Fachkräftemangel
2025 bietet das Kevelaer Marketing insgesamt vier Veranstaltungen für Unternehmerinnen und Unternehmer an. Der Startschuss fällt am 11. Februar 2025 mit „Erfolgreiche Strategien zur Fachkräftegewinnung“.
2025 bietet das Kevelaer Marketing insgesamt vier Veranstaltungen für Unternehmerinnen und Unternehmer an. Der Startschuss fällt am 11. Februar 2025 mit „Erfolgreiche Strategien zur Fachkräftegewinnung“.
„Wir brauchen Fachkräfte, um unseren Laden am Laufen zu halten“, sagte NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur vor rund drei Wochen zwar in einem anderen Zusammenhang, doch entsprach dies genau dem, was Wystrach-Geschäftsführer Wolfgang Wolter bereits im März dieses Jahres beim Spatenstich für eine neue Fertigungshalle sagte.
Im Pflegebereich fehlt es an Fachkräften. Der Caritasverband Geldern-Kevelaer will mit einer großen Personalkampagne gegen den Notstand angehen.
Handwerker gesucht: Der Mangel an Fachkräften könnte für Baufirmen im Kreis Kleve in den nächsten Jahren zu einem ernsten Problem werden.
Davor warnt die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und verweist auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Danach gibt es in den Bauberufen immer größere Schwierigkeiten, Personal für offene Stellen zu finden. Im vergangenen Jahr blieben im Kreis Kleve 158 Stellen in der Branche länger als 90 Tage unbesetzt. 2018 waren es 120 Stellen, ein Jahr zuvor 75.
„Ob es um den Bau von Wohnungen und Straßen oder die Sanierung von Brücken geht – viele Firmen arbeiten wegen der anziehenden Nachfrage längst am Limit – und das sogar in Zeiten von Corona. Um die Aufträge zu bewältigen, müssen sie jetzt in die Fachleute von morgen investieren“, sagt Karina Pfau, Bezirksvorsitzende der IG BAU Duisburg-Niederrhein.
Die Branche müsse jedoch deutlich attraktiver werden. Das fange bei einer besseren Bezahlung an, ergänzt Pfau. In der laufenden Tarifrunde für das Bauhauptgewerbe fordert die Gewerkschaft ein kräftiges Lohn-Plus. Außerdem soll die lange, bislang meist unbezahlte Fahrerei zur Baustelle entschädigt werden.
„Aktuell erleben wir einen regelrechten Facharbeiter-Schwund. Drei Jahre nach der Ausbildung haben im Schnitt zwei von drei Bauarbeitern ihre Branche verlassen. Der Trend muss unbedingt gestoppt werden“, betont Pfau. Neben höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen komme es dabei auch auf ein gesundes Betriebsklima an. Beschäftigte vermissten häufig Respekt und Anerkennung für ihre Leistung. „Kein Wunder, dass sich mancher da nach einem anderen Beruf umschaut“, meint Karina Pfau.
Wie sehr der Fachkräftebedarf in Zukunft anwachsen könnte, zeigt eine Studie der Sozialkassen des Baugewerbes (SOKA-BAU). Danach dürften in den nächsten zehn Jahren bundesweit 150.000 Bau-Beschäftigte in Rente gehen. Das ist jeder sechste Arbeitnehmer in der Branche.