Europawahl in Kevelaer
Ein Blick auf die Wahlergebnisse der Wallfahrtsstadt.
Ein Blick auf die Wahlergebnisse der Wallfahrtsstadt.
Alles zur Europawahl am 9. Juni 2024 in der Wallfahrtsstadt.
Bei der Europawahl am 9. Juni 2024 stehen in NRW 34 Parteien auf dem Stimmzettel, da fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Kaum jemand hat die Zeit, sich das Parteiprogramm von allen Parteien durchzulesen. Deswegen hat die Bundeszentrale für politische Bildung bereits 2002 den Wahl-O-Mat entwickelt.
Die 16 Bürgermeister und die Bürgermeisterin des Kreises Kleve zeigen Flagge für Europa! In einer gemeinsamen Aktion möchten die Stadt- und Gemeindeoberhäupter nicht nur ihre Verbundenheit zu Europa ausdrücken, sondern zugleich dazu aufrufen, am 9. Juni an der Europawahl teilzunehmen.
In keiner Stadt im Kreis Kleve ist der prozentuale Anteil an Erstwählern so hoch wie in der Wallfahrtsstadt Kevelaer (7,9 Prozent). Das liegt wohl auch zum Teil daran, dass in diesem Jahr das erste Mal auch alle EU-Bürgerinnen und EU-Bürger, die 16 Jahre alt sind, mitwählen dürfen. Aus diesem Grund hat sich das KB entschieden, sich mit zwei Erstwählern des Kardinal-van-Galen-Gymnasiums ein Gespräch zu führen.
105 Euro, das ist der Betrag, den jeder einzelne Bundesbürger für die Arbeit der Europäischen Union bezahlt, wenn man von den Beiträgen der Länder jene Beträge abzieht, die wieder zurückfließen. Ob das für Frieden und Stabilität, für Reisefreiheit und manches mehr ein niedriger oder hoher Preis ist, mag je nach persönlichem Einkommen unterschiedlich erscheinen. Die volle Wahrheit aber ist eh eine andere: Eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung hat ergeben, dass die wirtschaftlichen Vorteile des europäischen Binnenmarktes dazu führen, dass das durchschnittliche Einkommen in Deutschland 1.046 Euro höher ist, als es ohne die EU wäre. Anders formuliert: Die EU sichert nicht nur Frieden und Freiheiten, sie ist auch noch ein Wohlstandsmotor.
Fördermittel in Kevelaer
Anlässlich der Europawahl am 26. Mai 2019 hat das Kevelaerer Blatt einmal geschaut, welche Fördermittel aus der EU in jüngerer Zeit direkt nach Kevelaer geflossen sind.
Im Wesentlichen profitiere Kevelaer von zwei Programmen, erläutert Kevelaers Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns: EFRE und ELER. Durch EFRE hat die Wallfahrtsstadt 1,84 Millionen Euro für den Solegarten St. Jakob auf der Hüls erhalten – das Gros der rund 2,3 Millionen Euro, die das Projekt rund um das Gradierwerk kostet.
Vom zweiten Projekt hat man in der Öffentlichkeit eher die Anlaufschwierigkeiten und weniger die Erfolge mitbekommen, doch diese haben sich inzwischen eingestellt. Die Rede ist vom LEADER-Programm, an dem Kevelaer gemeinsam mit Geldern, Nettetal und Straelen teilnimmt mit dem Projekt „LEI.LA – Leistende Landschaft“. Eine ganze Reihe Vorhaben sind inzwischen entweder vom Entscheidungsgremium beschlossen oder vom Mittelgeber bewilligt.
162.500 Euro zahlt die EU, damit die Landwirtschaftskammer drei Jahre lang jemanden beschäftigen kann, der Landwirte in der Region dabei berät, so zu arbeiten, dass die Artenvielfalt auf den Feldern wieder verbessert wird.
Rund 11.000 Euro hat die EU dazu gegeben, um eine „Route der Landschaftskultur“ zu errichten, in Anlehnung an die Route der Industriekultur im Ruhrgebiet.
Mit etwa 229.000 Euro unterstützt die EU den Caritas-Verband Geldern-Kevelaer dabei, Maßnahmen voranzutreiben, um Arbeitsmigranten und Geflüchtete in den dörflichen Strukturen besser zu integrieren, unter anderem durch Bildungsangebote und die Verbesserung der Arbeitsmarktperspektiven.
Mundart-Wörterbuch
Mit 25.000 Euro fördert die EU die Erarbeitung eines digitalen Mundart-Wörterbuchs – zunächst mit Kävels Platt, später mit weiteren Regiolekten.
Noch nicht in trockenen Tüchern, aber wahrscheinlich sind rund 200.000 Euro, um Bänke, Tische und anderes Veranstaltungsmaterial anzuschaffen, das Vereine dann kostenlos für ihre Veranstaltungen ausleihen können sollen.
Etwa 23.000 Euro von der EU unterstützen die Kommunen dabei, blühende, insektenfreundliche Wiesen auf rund 1.500 Quadratmetern anzulegen.
104.000 Euro der EU soll es für Kunstinstallationen entlang einer 100 Kilometer langen Fahrradroute „FahrArt“ geben.
Nicht zuletzt fördert LEADER den neuen Skatepark in Kevelaer mit 195.000 Euro, der sonst wohl nicht entstehen würde.
Und dann gibt es noch zwei Zahlen, auf die der Wirtschaftsförderer hinweist: Als Grenzregion hat der Kreis Kleve eine Exportquote von 49,2 Prozent und 25 bis 30 Prozent der Kevelaer-Besucher kommen aus dem Ausland. Ohne Arbeitnehmerfreizügigkeit und mit Zöllen und Grenzkontrollen sähe beides anders aus.