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Gertrud und Hansgerd Kronenberg Foto: HvL
Gertrud und Hansgerd Kronenberg feiern ihre Eiserne Hochzeit

„Ein Geschenk vom lieben Gott“

Heimat ist das, was das Paar in sich trägt, was es lebt und was es verbindet. Seit 65 Jahren. Am Freitag, 15. Dezember feiern Gertrud und Hansgerd Kronenberg das Fest der Eisernen Hochzeit.

Das Jubelpaar Alfred und Inge Hermens. Foto: HvL
Inge und Alfred Hermens aus Kevelaer feierten in diesen Tagen Eiserne Hochzeit

Rezept für langes Eheglück

Diese Überraschung war den Kindern des Eisernen Hochzeitspaars Inge und Alfred Hermens mehr als gelungen. Zum außergewöhnlichen Jubiläum ihrer Eltern hatten diese ein Überraschungskonzert mit den Swingis und dem Musikverein organisiert.

Helga und Anton Neuhaus aus Kevelaer feierten ihre Eiserne Hochzeit

Vor 65 Jahren das Jawort gegeben

Nicht gesucht, aber doch gefunden – was nach einer längst abgenutzten Floskel klingen mag, beschreibt die Liebesgeschichte von Helga und Anton Neuhaus ziemlich treffend.

Das Geheimnis einer langen Liebe

Wenn Gisela und Walter Kels in ihrem heimischen Wohnzimmer sitzen und in ihr ganz eigenes Garten-Paradies hinausblicken, sind sie glücklich. In ihrem Haus auf Schravelen, das das Paar Anfang der 60er-Jahre gebaut hat, verbringen die Kevelaerer viel gemeinsame Zeit. In den vergangenen Wochen hat das Paar diese vor allem genutzt, um die Planungen für ihre Eiserne Hochzeit voranzutreiben. Denn Gisela und Walter Kels sind am 18. Juli 2020 ganze 65 Jahre verheiratet. Das wollen die 91-Jährige und der 94-Jährige mit ihrer Familie und Freunden gebührend feiern.

Wenn das Paar von den gemeinsamen Ehejahren erzählt, wird vor allem die gemeinsame Leidenschaft fürs Reisen deutlich. Von China über New York und Ungarn bis zur Karibik hat es das Paar in den vergangenen Jahren verschlagen. Spontan fällt Walter Kels da ein besonderes Erlebnis ein: Die Betreiber eines Reisebüros luden ihn und seine Frau in Ungarn zu ihrer Hochzeit ein. Mit einem Nostalgie-Zug ging es in die Puszta zur Trauung, wo die Trauringe im wahrsten Sinne des Wortes vom Himmel fielen. Allerdings wohl behütet in den Händen von Fallschirmspringern. So Action-reich musste es für das Paar allerdings nicht immer zugehen. Lächelnd fragt Walter Kels: „Wissen Sie, was das Schönste an der Karibik-Kreuzfahrt war? Wir haben alleine auf dem Vorschiff in der Dunkelheit den Sternenhimmel beobachtet.“ „Das war zum Greifen nah“, pflichtet seine Frau ihm bei.

Bevor das Paar im Rentenalter vom Reisefieber gepackt wurde, arbeitete Gisela Kels als Verkäuferin in Düsseldorf, ihr Mann beim Unternehmen Dom-Samen auf Schravelen. Walter Kels war außerdem engagiert bei der St.-Quirinus-Schützenbruderschaft Schravelen, was ihm im Jahr 1952 dazu verhalf, Gisela von Danwitz kennenzulernen. Beim Frühschoppen kam es zum Tanz zwischen den jungen Leuten. Bereits drei Jahre später, am 18. Juli 1955, gab sich das Paar das Jawort in der Wallfahrtskirche von Marienbaum. Die Töchter Ursula und Waltraud machten das Familienglück vollkommen.

„Wir haben die Zeit genutzt, als wir noch konnten“

Neben der Familie und dem Reisen galt die Aufmerksamkeit des Jubelpaares bis vor wenigen Jahren vor allem dem Sport. Walter Kels, der mit den Folgen einer schweren Kriegsverletzung lebt, setzte sich intensiv für den Versehrten- und Rehasport ein, gehörte dem Weezer Wanderclub an, wo er insgesamt 35 Wanderwochen mitmachte und 15 Wochen in Eigenregie organisierte, und er absolvierte ganze 30-mal das Deutsche Sportabzeichen im Rahmen des Behindertensports. Seine Frau Gisela absolvierte dieses 25-mal. Bis vor fünf Jahren war das Paar im Rahmen seiner Möglichkeiten noch sportlich aktiv. Als Gisela Kels sich nach einem Schlaganfall nicht mehr in Gänze erholte, musste der Sport ruhen. „Wir haben die Zeit genutzt, als wir noch konnten“, scheint der Jubelbräutigam zufrieden zu akzeptieren, dass man mit Anfang und Mitte 90 nicht mehr auf den Sportplätzen dieser Welt verkehrt. „Gut, dass wir das gemacht haben“, blickt seine Frau glücklich auf die aktiven Jahre zurück.

Nur daheim zu sitzen kommt für die Kevelaerer allerdings nicht in Frage. Vor allem draußen in ihrem Garten verbringt das Paar gerne Zeit. Besonders schön ist es dort, wenn die jüngsten Familienmitglieder sich auf dem rund 4.000 Quadratmeter großen Grundstück austoben. Neben der Zweisamkeit genießen Gisela und Walter Kels die Momente, wenn die Familie etwas Trubel ins Haus bringt. Und so freuen sie sich auch, wenn sie am  Samstag, 18. Juli 2020, in vertrauter Gesellschaft das Fest der Eisernen Hochzeit begehen. Nachdem am heutigen Freitag, 17. Juli 2020, der Winnekendonker Musikverein auf ein Ständchen beim Jubelpaar erscheinen wird, lädt dieses am Samstagmorgen zur Messe mit Pastor Manfred Babel und anschließend zum gemeinsamen Essen ins „Alt Derp“.

Ein besonderes Rezept für die glückliche Liebe hat das Paar nicht – eine wichtige Zutat gibt es allerdings. „Immer Verständnis zu haben ist wichtig. Man muss auch mal zurückstecken“, betont Gisela Kels. „Unsere Ruhe konnten wir stets bewahren, da unsere Herzen immer wussten, dass sie zusammengehören“, schreiben die Jubilare in ihrer Einladung. Diese Ruhe strahlt das zufrieden wirkende Paar zweifelsohne aus. Ob es besondere Wünsche für die gemeinsame Zukunft gibt? Gesundheit, darin sind sich Gisela und Walter Kels einig. „Alles andere kommt von alleine“, lächelt die Jubelbraut.

Etwas ganz Besonderes

Die Glückwünsche des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und des nordrheinwestfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet zur Eisernen Hochzeit zieren die Wohnzimmerwand von Maria und Jakob Claßen. „Das ist doch schon etwas Besonderes, oder?“, fragt Maria Claßen mit Blick auf die prominenten Papiere. Ja, eine Eiserne Hochzeit ist etwas Besonderes und außergewöhnlich dazu. Das empfinden auch Maria und Jakob Claßen aus Kevelaer so.

Als sie vor fünf Jahren das Fest der Diamanthochzeit feierten, hofften sie zwar darauf, das Leben so lange wie möglich Seite an Seite verbringen zu dürfen. „Aber, fünf Jahre sind in unserem Alter eine lange Zeit“, sagen Maria und Jakob Claßen, die außerdem versichern, sich auf jeden neuen Morgen zu freuen. „Zudem freuen wir uns auf den wunderbaren Blick in unseren schönen Garten“, fügt der 89-jährige Jubelbräutigam hinzu, der den Garten noch bis vor Kurzem selbst pflegte.

Das liebenswürdige Paar weiß es durchaus zu schätzen, auch im hohen Alter in den eigenen vier Wänden wohnen und leben zu können. „Wir haben es so schön hier – was wollen wir mehr“, beteuert die gleichaltrige Maria Claßen, wohlwissend um den beruhigenden Gedanken, einen der drei Söhne im Haus nebenan wohnen zu haben. „Für uns eine Sicherheit“, betont Jakob Claßen, der sich mit täglicher Zeitungslektüre und Kreuzworträtseln geistig fit hält. Kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert werden diese von seiner Frau. „So lerne ich auch noch immer dazu“, verrät die Jubelbraut, die zwischendurch gerne selbst den Kochlöffel schwingt, mit einem Augenzwinkern. Zwar erhalten sie mehrmals wöchentlich ihre Mahlzeiten. „Aber selbst gemacht schmeckt doch anders“, weiß die pfiffige Frau mit einem verschmitzten Lächeln zu berichten.

Mit Damenfahrrad, Stempel und Kastenleerungstasche

Vor fast sieben Jahrzehnten, 1950, lernen sich die aus Kleinkevelaer stammende Maria Wienen und der gebürtige Lüllinger beim Tanzen auf der „Kluser“ Kirmes kennen. Dass sie zusammengehören, war dem jungen Paar schnell bewusst. Und so bauen sie sich auf der Schanzstraße in Kevelaer ein eigenes Heim, in das sie am Tag ihrer kirchlichen Hochzeit, am 12. Oktober 1954, einziehen. Hier kümmert sich Maria Claßen mit Freude um das wachsende Familienglück, zu dem Gerhard, Richard und Albert gehören. Beruflich hat Jakob Claßen das Glück, als Postbeamter überwiegend in Kevelaer eingesetzt zu werden. Nach dem Krieg wird das Postamt vorerst auf der Marktstraße eröffnet. Daran erinnert sich Jakob Claßen noch genau. „Mit einem Damenfahrrad, Stempel und einer Kastenleerungstasche fingen wir unseren Postdienst wieder an“, berichtet der Jubilar, der 48 Jahre lang der Deutschen Post die Treue hält.

Auch Maria Claßen erhält, nachdem ihre drei Söhne die weiterführenden Schulen besuchen, eine Teilzeitstelle bei der Post. Etwa sieben Jahre besetzt sie das Sonderpostamt am Kapellenplatz. „Das war damals eine andere Zeit, Gehälter, Renten, Rundfunkgebühren, alles wurde mit Bargeld am Postschalter geregelt“, erinnert sich die ehemalige Dame von der Post.

Über 50 Jahre setzt Jakob Claßen aktiv seine Stimme im Kevelaerer Männergesangverein ein. 30 Jahre lang fungiert er hier als Geschäftsführer, übernimmt anschließend den Vorsitz, ist heute Ehrenpräsident des KMGV. „Allerdings eignet sich meine Stimme nicht mehr zum Singen“, bedauert der ehemalige Sänger, der nach seiner Pensionierung sieben Jahre lang in der Möbelkammer der Caritas mitarbeitet.

Leidenschaft für Quizsendungen

Regelrecht ins Schwärmen gerät das Jubelpaar, wenn es von den vielen Reisen erzählt. „Wir waren in Luxemburg, Rom, Moskau, Krakau, und vielen Ländern, die schönsten Reisen aber haben wir mit Richard Schulte Staade, dem ehemaligen Pfarrer von St. Marien, unternommen“, berichten Maria und Jakob Claßen, die sich liebend gerne Reise- und Naturberichte, Wissenssendungen und vor allen Dingen Quizsendungen im Fernsehen anschauen.

Vor acht Jahren wagt das Paar einen Umzug in ein neues Zuhause. Seitdem wohnen sie auf der Koxheidestraße, neben ihrem Sohn Richard. Hier genießen Maria und Jakob Claßen ihr gemeinsames Glück. Das seltene Fest der Eisernen Hochzeit feierte das Paar am vergangenen Wochenende im Kreise der ganzen Familie, zu dem natürlich die Schwiegerkinder, sechs Enkel und neun Urenkel gehören. „Wir haben es so schön“, betont Maria Claßen noch einmal mit Nachdruck. „Und wir hoffen, dass wir noch ein paar schöne Tage erleben dürfen“, fügt ihr Mann mit einem liebevollen Blick auf seine Frau hinzu.