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Mit neuem Fahrzeug besser gewappnet

Stolz stehen Löschzugführer Dirk Kerkmann und sein Stellvertreter Heiner Vos vor dem neuen Lösch- und Rettungsfahrzeug „HLF-10“, das seit Kurzem zum Fahrzeugbestand der Wettener Feuerwehr gehört. „Unseren ersten Einsatz sind wir damit schon gefahren“, bemerkt Kerkmann mit einem Augen-zwinkern. „Ein Vogel in einer Dachrinne – und wir haben ihn gerettet.“ 2,50 Meter breit, 3,30 Meter hoch und 8,05 lang ist der neue Stolz des Wettener Löschzuges, der für die Retter vor Ort einen deutlichen Qualitätssprung nach vorne bedeuten soll, was Hilfsmöglichkeiten und Equipment angeht.

„Die Technik ändert sich ja kontinuierlich. Und mit der Zeit ist es halt unumgänglich, sowas anzuschaffen“, sagt Kerkmann. „Hier ist die modernste Feuerwehrtechnik in einem Wagen vereint.“ So könne man „Hilfe leisten und einen Löscheinsatz fahren. Früher wurde das in den Fahrzeugen noch unterschieden.“ Für Wetten sei es das erste Fahrzeug in dieser Größenordnung für beide Einsatzarten.

Ein Riesen-Highlight

Der Rettungswagen wurde für einen sechsstelligen Betrag angeschafft. Er stelle die Fortführung der Feuerwehrkonzeption dar, die das Ziel habe, alle Löschzüge standardisiert in gleicher Qualität auszustatten. „Damit das jeder Kevelaerer Feuerwehrmann gleichermaßen dann im Schlaf  bedienen kann“, ergänzte Metzelaers´ Stellvertreter Klaus Gerissen. Das Fahrzeug bringe einiges an Innovationen für den Feuerwehrdienst mit, sagt Metzelaers. „Die Pumpentechnik ist um fünf Jahre besser, die Bedienungselemente beim Schraubentank sind besser“, wies er auf die Kleinigkeiten – und auf die ganz großen Fortschritte im Fahrzeug – hin. „Wirklich neu ist der integrierte Schaummitteltank mit 180 Liter Fassungsvermögen.“ Sonst habe man 120 Liter in Kästen mitgeführt und diese beim Einsatz aufbauen müssen. „Jetzt können wir das direkt ins Löschwasser mit integrieren – ein Riesen-Highlight.“ Man habe vorher schon schnell gelöscht, ergänzte Kerkmann. „Aber damit ist man jetzt noch schneller.“

Außerdem führt das Fahrzeug statt 600 nun 1600 Liter Wasser mit sich. „Mit 600 Liter muss man für den Angriff auf ein Feuer auf den zweiten Wagen warten – man rechnet da mit 1200 Liter. So kann man direkt ans Feuer herangehen. Da zählt jede Sekunde“, weiß Kerkmann aus seiner Praxis. Zudem könnten sich statt zwei nun vier Mitglieder der Feuerwehr während der Fahrt mit Atemschutz und Pressluftmaske im Fahrzeug ausrüsten und dann in den Einsatz gehen. Auch darüber gewinne man Zeit. Eine umfangreiche Werkzeugausstattung und Euro-6-Norm runden die Eigenschaften des Fahrzeugs ab.

Die Modernisierung mit der heutigen Fahrzeug-Generation sei nötig angesichts der immer komplexer werdenden Herausforderungen, die Hitze, Regen, Stürme und Hagel hervorrufen. „Das ist alles extremer geworden und wird uns in Zukunft auch noch stärker begleiten“, betont Metzelaers. Dementsprechend hoffen die Beteiligten, dass der Brandschutzbedarfsplan, der den Rahmen für die Neuanschaffungen und Strukturveränderungen setzt, baldmöglichst den Segen der Bezirksregierung und auch des Kevelaerer Rates erhalten wird.

Wann der Wagen offiziell eingeweiht werden kann, steht noch nicht fest. Die Verordnungen in Bezug auf Covid-19 änderten sich so schnell, dass man nicht abschätzen könne, wann man das Ganze in einer Feierstunde tatsächlich begehen kann. „Denn dass wir das richtig feiern wollen, das steht außer Frage“, sind sich Kerkmann und Vos einig.

Hinweis

Dem Kevelaerer Wehrführer Georg Metzelaers liegt allerdings noch ein weiteres Thema auf der Seele: das Phänomen der stark zunehmenden Beseitigung von Unkraut mit Bunsenbrennern.  „Wir hatten am Dienstag einen Einsatz mit zwei Hecken, die deswegen  weggebrannt sind“, warnt Metzelaers angesichts der extremen Trockenheit eindringlich davor, diese Technik anzuwenden. „Bereits die Wärmestrahlung reicht aus, um das trockene Innenleben einer Hecke in Brand zu setzen.“ Wenn man noch in unmittelbarer Nachbarschaft ein Getreidefeld hat, könne das noch schlimmere Auswirkungen nach sich ziehen, als „nur“ den eigenen Garten in Mitleidenschaft zu ziehen. „Wir appellieren an alle, dringend darauf zu verzichten.“

Starke Hilfe, trauriges Ende

Ein verunglücktes Pferd sorgte am Donnerstagmorgen, 14. November 2019, an der Endtschestraße in Kervenheim für massive Aufregung – und einen Großeinsatz der Kevelaerer Feuerwehr. Am Morgen waren die freiwilligen Helfer aus Kervenheim und Winnekendonk um 6.07 Uhr alarmiert worden. Die Pferdebesitzerin Miriam Lumme habe sie darüber informiert, dass ihre Stute „Pia“ auf dem Feld eingeklemmt liegen würde. Wir haben einen offenen Stall, da können die Tiere rein und raus, wie sie wollen“, schilderte sie dem KB, wie sie es entdeckt hatte. „Ich wollte normal füttern und sie kam halt nicht rein.“

Dann habe sie angefangen, das Pferd zu suchen – und fand sie. „Da lag sie dann in der allerletzten Ecke der Wiese, hatte sich da zwischen Zaun, Baum und Betonklotz eingeklemmt und konnte nicht mehr aufstehen.“ Die Kevelaerer Feuerwehr rückte unmittelbar nach dem Alarm zu der Unglücksstelle in Kervenheim mit zwei Fahrzeugen und gut 20 Leuten aus. Später kam noch der Tierarzt dazu. „Das war relativ unwegsames Gelände, da ein Hügel und da ein paar Sträucher abseits des normalen Weges“, beschrieb der stellvertretende Leiter der Feuerwehr, Klaus Geerissen, die Szenerie.

Professionelles Vorgehen 

Zwischen dem Überbleibsel eines Zauns und einem Betonpfeiler war das Tier hängengeblieben. Wie lange es da lag, kann man nur vermuten – wahrscheinlich aber die ganze Nacht. Denn es war schon sehr entkräftet, als wir kamen.” Mit Hilfe des neuen Geschirrs, das im Nachgang einer vor kurzem noch nahe des Bauernhofs Binnenheide in Winnekendonk durchgeführten Rettungs-Fortbildung angeschafft worden war, gelang es den Helfern, in gut 50 Minuten das Pferd aus der misslichen Lage zu befreien.

Die waren waren verdammt zügig da und bestens vorbereitet. Das lief wirklich super“, dankte Miriam Lumme allen Helfern für den professionellen und guten Einsatz. Ein Teleskoplader eines benachbarten Landwirtes half den Einsatzkräften bei der Rettungsaktion. Der Arzt hatte das Tier mit einer Beruhigungsspritze ruhig gestellt, damit die Hilfskräfte angemessen agieren konnten.

Am Ende aber blieben die Maßnahmen ohne Erfolg – das 24 Jahre alte Tier musste leider eingeschläfert werden. „Sie hat wohl schon zu lange gelegen, das Eigengewicht drückt dann halt auch die Organe ab“, meinte Miriam Lumme. Der Tierarzt habe alles getan, was ging. „Und wir haben mit vier Mann versucht, sie aufzurichten. Sie war nicht mehr in der Lage, aufzukommen“, war sie natürlich traurig über das Ende der Hilfsaktion. „Aber das war ein aussichtsloser Kampf – und wohl höheres Schicksal.“

Feuerwehr rettet Pony aus Schlammloch

Am Donnerstagnachmittag (11.10.2018) wurde der Löschzug Winnekendonk der freiwilligen Feuerwehr Kevelaer gegen 14:45 zu einem Tierrettungseinsatz zum Steensweg gerufen. Vor Ort steckte ein zuvor von einem Reiterhof entflohenes Pony bis zum Hals in einem Schlammloch fest. Das Tier konnte sich aus eigener Kraft nihct mehr als dem Loch befreien. Mit Hilfe von Schläuchen und Gurten konnten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr das Tier nach kurzer Zeit gemeinsam aus dem Loch retten. Das Pony kam mit dem Schrecken davon.