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Der Gesangsmotivator

Kevelaer. Wenn Tom Löwenthal über Musik und Chorarbeit spricht, beginnen seine Augen zu leuchten. Vor knapp drei Wochen hatte der 64-Jährige die große Freude, mit dem „Theaterchor Niederrhein“ die 30er-Jahre-Revue „Ich brauche keine Millionen“ aufzuführen, wovon er heute noch schwärmt.
„Es war unglaublich“
„Es war unglaublich, das war ein Wunsch vor mir. Ich hab solche Sachen in Amsterdam auch schon gemacht, aber mit eigenen Leuten hier solche 30er Jahre-Musik, das ist schon was anderes“, ging sein Lob besonders an die Sängerinnen und Sänger.
„Ich wollte das groß machen, es wurde fast zu groß mit 84 Liedern. Aber die haben alles auswendig und toll gesungen, ein großes Bravo für den Theaterchor Niederrhein. Und man hat Solisten entdeckt – da haben wir jetzt einen echten Pool, da ist echt Qualität.“
Der Theaterchor ist aber nicht das einzige Projekt, was den Dirigenten und Arrangeur vor Ort ausfüllt. Seit gut einem halben Jahr dirigiert der gebürtige Amsterdamer, der noch viele menschliche und musikalische Drähte in die Heimat hat, auch den evangelischen Kirchenchor mit seinen Kirchenliedern und dem Gotteslob.
„Das läuft auch supergut. Ich kann sehr gut mit Karin Dembek arbeiten und mit den Sängerinnen und Sängern macht es Spaß. Der Raum ist nur klein, ich bin größere Kirchen gewöhnt und Gemeindegesang.“ Der dortige Sängerkreis sei erst klein gewesen, „aber die Leute sind enthusiastisch. Erst waren es 15, jetzt sind es 25 und mehr.“
Immer mehr ein Kevelaerer
Und mit dem Männergesangverein arbeitet Tom Löwenthal seit gut einem Jahr zusammen. „Das hat angefangen mit dem offenen Singen im Forum, die hatten mich dann damals gefragt.“
Die Jahre der Chorarbeit in Kevelaer und das Leben in der Marienstadt haben bei Löwenthal „positive“ Spuren hinterlassen: „Ich fühle mich immer mehr als Kevelaerer hier, sehr t´Hüs. Ich habe den Schritt keine Sekunde bereut, auch wenn es schön ist, in Amsterdam eine Wohnung zu haben.“ Dorthin fährt er alle zwei Wochen – auch weil in Holland immer wieder das eine oder andere Projekt ansteht.
Am kommenden Sonntag wird ein Ergebnis der Zusammenarbeit mit dem Männergesangverein im Bühnenhaus zu hören sein. Dann präsentiert Tom Löwenthal mit dem KMGV das nächste große Gesangsprojekt – diesmal zum Thema „Heimat“. „Da gibt es solche Lieder wie „Griechischer Wein“ oder „Ich war noch niemals in New York“, „Motherless child“, „Long way from home“ oder „500 Miles“.
Dazu gesellt sich der Männerchor aus Goch mit Paul Verheyen als Dirigent. Verheyen wird auch am Dirigentenpult stehen, da Christoph Franken krankheitsbedingt nicht Klavier spielen kann – was Löwenthal dann selbst machen wird.
Und die Dortmunder Jazzsängerin Daniela Rothenburg – einigen sicher durch ihre Auftritte im „Goldenen Apfel“ schon bekannt – wird als Moderatorin durch den Abend führen und auch das eine oder andere Stück solo vortragen. „Es geht um die Freude und einen schönen Abend“, ist sich Löwenthal sicher, dass auch „seine“ Männer eine gute Figur machen werden. „Wenn die die Sachen kennen, kommt da Power.“