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Mit dem Kegeln ist es nach 50 Jahren vorbei

Am 9.März 1969 besetzten ein paar harmlose Damen aus Twisteden erstmalig die Kegelbahn in der Gärtnerklause Jan Thyssen, heute Haus Braun. „Das hatten wir während der Twistedener Kirmes 1968 so beschlossen“, erinnert sich Käthe Kaenders noch ganz genau.
Zum Gründungsteam gehörten damals schon Mia Neumann, Maria Tiskens und Maria Roelofs. Ein Name für die Truppe war schnell gefunden: „Wir nannten uns Die Harmlosen“, berichten die Gründungsmitglieder mit einem Schmunzeln. Ob es dabei immer so harmlos zuging, verrät einzig und allein ein verschmitztes Lächeln.
Nun ließen die neun Damen ihre Kugel ein letztes Mal über die Kegelbahn rollen. „Das stimmt uns allerdings schon ein wenig traurig“, gestehen die lustigen Damen. „Aber“, erklärt Käthe Kaenders, „es zwickt hier und es zwickt da, das eigentliche Kegeln fällt uns mit zunehmenden Alter immer schwerer.“ Doch niemals geht man ja bekanntlich ganz. Und so haben sich die lebensfreudigen Damen dazu entschlossen, sich auch weiterhin alle vier Wochen zum Klönen oder Knobeln zu treffen. „Schließlich haben wir uns auch weiterhin noch viel zu erzählen“, garantieren die Frauen.
Erinnerungen aus den vergangenen 50 gemeinsamen Kegeljahren dürfen auch nicht in Vergessenheit geraten. Denn zu den eigentlichen Kegelabenden gehörten auch Fahrradtouren, um die weitere oder auch nähere Umgebung zu erkunden. Alle zwei Jahre ging es für mehrere Tage in die große weite Welt. Touren nach Hamburg, Dresden, Heidelberg oder Paris sind den Harmlosen noch sehr präsent. „Auch der Bierkönig in Arenal auf Mallorca kann sich wahrscheinlich noch heute an uns erinnern“, geben die Damen lachend zu.
Auch privat entstand im Laufe der vielen Jahre eine Freundschaft zwischen den Frauen. So stoßen sie bei halbrunden Geburtstagen gemeinsam auf die Zukunft an, verzehren in der Osterzeit bunt bemalte Eier, genießen zur Spargelzeit das weiße Gold des Niederrheins.
Neun Twistedener Frauen die sich gesucht und gefunden haben. Neun Frauen dich sich in Freud und Leid gegenseitig unterstützen und füreinander da sind. „Ja, wir haben viel miteinander erlebt und möchten nichts davon missen“, erklären sie einstimmig.
Genau deshalb möchten sich Lilo Mülders, Käthi Verrieth, Finni Teuwsen, Brigitte Paeßens, Mia Neumann, Maria Roelofs, Gerda Paeßens, Käthe Kaenders und Maria Tiskens auch weiterhin harmlos, treffen. „Wir lassen nur die Kegelkugel links liegen“, versichern die Frauen mit einem Augenzwinkern.