Beiträge

Langenbrinck kann sich auf Voices verlassen

Nach gut zwei Stunden stand Christiane Langenbrinck mit ausgebreiteten Armen vor dem langanhaltend applaudierenden Publikum und verbeugte sich mit „ihrer“ Gesangsjugend dankbar und tief bewegt.

Zuvor hatte die 46-Jährige zusammen mit ihrem Uedemer Chor „Voices“ in der Clemenskirche ein stimmungsvolles Konzert geboten. „Ich kann mich auf meinen Chor verlassen“, zeigte sie sich erleichtert und glücklich angesichts ihres kleinen „Chorleiterjubiläums“, das sie an diesem Tag feiern durfte.

Kurz zuvor hatte sie in Bezug auf eine Zugabe noch gezögert. „Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich Sie um halb sieben „rausschmeißen“ kann“, lachte sie angesichts der Tatsache, dass eine Stunde später ja noch ein zweites Konzert folgen sollte. Das Publikum lachte, hatte dafür Verständnis – und bekam trotzdem mit „Awesome God“ ein weiteres Stück geboten.

Begleitet von der „Kernmannschaft“ Stephan van Dülmen, später Günter Minor am Piano, Michael Schuck und Simon Langenbrinck (Gitarre) sowie Jonathan Langenbrinck am Schlagzeug, eröffnete der Uedemer Chor den Reigen der Melodien aus Gospel, Pop und Rock mit „Because you loved me“ mit Lena Goemans als Solistin.

Im Anschluss daran folgte Billy Joels „For the longest time“ in einer sehr schwungvollen Chor-version, ehe die SängerInnen bei „I will follow him“ aus dem Film „Sister Act“ mit kompaktem, lebendigem Gesang überzeugten.

Guter Chor, schwache Solisten

Lediglich die beiden Solistinnen des Stücks, Evi van Afferden und Cosima Mölders, waren bei ihrem Vortrag nicht ganz präsent, was sicher auch der Nervosität des besonderen Tages geschuldet war. Insgesamt war festzustellen, dass im Bereich der Solisten noch Luft nach oben besteht. Mit „Hail Holy Queen“ und Cosima Mölders am Mikro endete der erste Chorteil.

Denn Langenbrinck hatte mit Anja und Simon Langenbrinck ihre Familie mit in das Programm eingebunden. Das junge Duo überzeugte als „Catwalk the Plank“ bei ihrem Akustik-Set mit atmosphärischen, entspannt-schönen Songversionen von „Ain´t nobody“ oder „Chasing cars“.

Und gemeinsam mit den beiden bedankte sich Christiane Langenbrinck mit dem Coors-Song „At your side“ bei ihrem Mann Michael Schuck, der ihr vor 20 Jahren nach gut acht Wochen im Chor gesagt hatte: „Übernimm du mal.“ Der kam danach spontan an den Altar und herzte die drei.

Viel Geld für Nigeria

Den zweiten Teil des Chor-Konzerts leitete der Chor mit einem „Hair“-Potpourri aus „Aquarius“ und „Let the sunshine in“ ein, ehe der „Voices“ und der „Teenie“-Voices-Chor gemeinsam „Days of Elijah“ im Zusammenspiel mit der Band und Amelie Papkes Geige zum Besten gaben.

„Singen Sie mit – ob Sie es kennen oder nicht. Wir sind eh lauter“, rief Langenbrinck dem Publi-kum zu. Das tat sein Bestes – und konnte den schönen, kompakten Chorklang noch einmal bei „You raise me up“ und dem ausgelassenen „My sweet lord“ genießen. Am Ende verteilten sich die Sänger im weiten Rund der Clemenskirche und schufen ein atmosphärisch tolles Bild.

Die „Jubiläums“-Konzerte hatte Langenbrinck mit dem Benefiz-Gedanken verbunden, sodass die Eintrittsgelder und der Erlös aus den beim letzten Stück herumgereichten Körben an die „Imole-Lichtstärke“- Stiftung des früheren Kevelaerer Arztes Abiodun Ogundare gehen werden.

Ogundare dankte der Chorleiterin dafür, dass die SängerInnen „uns bereits zum zweiten Mal mit so einer Aktion unterstützen“. Er gab einen Einblick in die Arbeit der Augenklinik in Nigeria, wo es im März 2019 zur Einweihung eines neuen Anbaus gekommen war. Und er kann sich freuen: denn schon am Montag konnte Langenbrinck auf ihrer Internetseite verkünden, dass auf jeden Fall mehr als 5.000 Euro zusammengekommen sind.