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Zehnter Kleiderbasar der Caritas in Kevelaer

Am Mittwoch, 3. April 2019, öffnete der zehnte Kleiderbasar der Caritasverbände St. Marien und St. Antonius im Petrus-Canisius-Haus seine Türen. Das Kevelaerer Blatt hat am Dienstag hinter die Kulissen geschaut und die Vorbereitungen der Helfer begleitet.
Für den Basar transportierten Helfer die Kleidung von der räumlich begrenzten Kleiderkammer in den benachbarten Saal des Petrus-Canisius-Hauses. Hierzu fand sich ein Team aus Frauen zusammen, die die Kleiderkammer ehrenamtlich betreuen. Auch ihre Ehepartner waren teilweise fleißig im Einsatz. Die Kleidung wurde in Kartons transportiert. Die stapelten sich meterhoch im Saal. Ohne den Überblick zu verlieren, leerten die Helfer einen Karton nach dem nächsten. Die Kleidung wurde auf Tische gelegt und an Kleiderstangen gehangen. Hier ist das Team auf Hilfe angewiesen. So bekommen sie unter anderem die Kleiderständer als Leihgabe vom Modehaus Kaenders gestellt.
Die Umräumarbeiten sollen den Besuchern des Basars die Möglichkeit bieten, in entspannter Atmosphäre zu stöbern. Ein Zustand, der in der kleinen Kleiderkammer nicht gegeben ist. Hier kann die Kleidung aufgrund von Platzmangel nicht selbst durchgesehen werden.
Sylvia Rommen-Ahlbrecht, Vorsitzende der Caritas-Konferenz St. Marien Kevelaer, erklärt, dass jeder Mensch mit Bedarf den Kleiderbasar besuchen darf: „Wir sind keine Sozialkontrolle.“ Niemand überprüft den sozialen Status der Besucher. Die Veranstalter bauen auf Ehrlichkeit. Erwachsene zahlten für den Basar einen Euro Eintritt. Die Einnahmen kommen einem Projekt für Flüchtlingskinder zugute, erklärt Rommen-Ahlbrecht.
Während des Gesprächs wird im Hintergrund geschleppt, gefaltet und organisiert. „Die Hauptakteure sind die Damen der Kleiderkammer“, betont Rommen-Ahlbrecht. Insgesamt sind an der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung circa 15 Helfer beteiligt. Mit Blick auf die Kleidung im Saal lächelt Rommen-Ahlbrecht: „Diese schönen Dinge sollen einfach weiter Freude machen.“ Für die vielen Kleiderspenden ist sie den Kevelaerer Bürgern sehr dankbar. Neben Kleidung seien vor allem Bettwäsche und Frottee-Sachen gefragt.
Die Vorbereitungen für den Basar erstreckten sich vor Ort über den Dienstagnachmittag. Also stand der Eröffnung des Basars am Mittwochmorgen nichts mehr im Wege. Auch keine Kartons.
Die Kleiderkammer im Petrus-Canisius-Haus am Luxemburger Platz hat dienstags von 9 bis 11 Uhr für die Kleiderannahme geöffnet und donnerstags sowie freitags von 15 bis 17 Uhr zur Kleiderausgabe.

Kevelaerer Schüler lernen soziales Engagement

„Taten wirken“, dieses Motto der youngcaritas-Initiative erlebten nun Schülerinnen und Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums.
Im Rahmen des Religionsunterrichts hatten sie sich über mehrere Wochen mit dem Thema „Soziales Engagement als Gewissensfrage“ beschäftigt und dazu Esther Siebers eingeladen, die als youngcaritas-Mitarbeiterin junge Menschen für soziales Engagement begeistert. Dabei beschäftigten sich die Schüler nicht nur theoretisch damit, wie gemeinnütziges Engagement das eigene Gewissen formt und zu einem respektvollen Miteinander beiträgt, sondern setzten auch selbst soziale Projekte um.
Vier Schülerinnen verkauften selbstgebackene Muffins und spendeten den Erlös an die Naturschutzorganisation WWF. Selbst kleinere Aufmerksamkeiten tragen zu einem solidarischen Miteinander bei. So backte eine Schülerin für ihre Oma Waffeln, damit sie diese zur Dialyse mitnehmen konnte. Andere Schüler entlasteten ihre Eltern, indem sie bewusst im Haushalt oder bei der Betreuung ihrer kleineren Geschwister mithalfen. Ein Schüler schippte Schnee für die halbe Nachbarschaft, ein anderer bot seine Hilfe bei Computer-Problemen an.
„Ich bin wirklich begeistert, dass sich alle Schüler außerhalb der Schulzeit eigene soziale Projekte überlegt und umgesetzt haben“, sagte Esther Siebers anschließend. „Die Schüler haben selbst die Erfahrung gemacht, dass sie schon mit Kleinigkeiten viel Gutes bewirken können.“ Dafür stehe die youngcaritas-Initiative, jungen Menschen, solche Erfahrungen zu ermöglichen.
Weitere Informationen zu youngcaritas gibt es auch unter www.caritas-geldern/youngcaritas

Geschult, um zu schulen

Die ersten 13 Referenten vor allem aus der Behindertenhilfe und Psychatrie sind jetzt im Diözesancaritasverband Münster geschult, um Mitarbeiter vor Ort in Fragen der Prävention gegen sexualisierte Gewalt zu schulen. In vier Tagen erfuhren sie nicht nur umfassende Informationen zum Themenfeld, sondern erarbeiteten und erprobten auch Methoden, wie sie dieses Wissen weitergeben können.
Alle Mitarbeiter in Einrichtungen und Diensten der katholischen Kirche müssen sich je nach Arbeitsfeld in unterschiedlichem Umfang schulen lassen. Annika Fiege organisiert die Prävention für die Behinderten- und Altenhilfe sowie die Krankenhäuser im Diözesancaritasverband Münster und ist Ansprechpartnerin für die Präventionsfachkräfte vor Ort.

Caritas begrüßte neue Mitarbeitende

48 neue Mitarbeitende begrüßte der Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V. im Rahmen einer Einführungsveranstaltung im Hotel Klostergarten in Kevelaer. „Ich freue mich, dass Sie sich für die Caritas als Arbeitgeber entschieden haben“, hieß Caritas-Vorstand Andreas Becker die neuen Mitarbeitenden willkommen.
Als einer der größten Arbeitgeber im Kreis Kleve böte die Caritas schließlich beste Möglichkeiten, sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln.
Die neuen Mitarbeitenden erfuhren nicht nur, dass der Caritasverband in 50 Einrichtungen im südlichen Kreis Kleve jeden Tag rund 4.000 Menschen begleitet, sondern beschäftigten sich auch mit dem Leitbild, das die christlichen Wertebasis des Verband in sieben Leitsätzen auf den Punkt bringt.
Beziehungsqualität
Nach dieser Einführungsveranstaltung besuchen alle neuen Caritas-Mitarbeitenden im Rahmen ihrer Einarbeitung noch zwei Workshops zum Thema „Beziehungsqualität“, in denen sie lernen, die menschlichen Beziehungen in ihrer Arbeit bewusst und positiv zu gestalten.
Die neuen Mitarbeitenden verstärken nun unter anderem die Teams in der ambulanten Pflege und den Seniorenhäusern, in den Offenen Ganztagen, den Kindergärten, im Klostergarten und in der Verwaltung.
Unter ihnen haben allein 25 neue Azubis bei der Caritas ihre Pflegeausbildung begonnen. Begonnen hatte die Ausbildung bereits im letzten Oktober mit einem Schulblock im evangelischen Altenpflegeseminar in Xanten. Danach starteten die neuen Azubis in ihre erste Praxisphase, wo sie von erfahrenen Praxisanleitern begleitet und sorgfältig ausgebildet werden. Zwölf der neuen Azubis absolvieren ihre Ausbildung in der ambulanten Pflege, 13 in den Seniorenhäusern der Caritas.
Bereits im Vorfeld hatte die Caritas mit ihrer Aktion „Bei Anruf… Ausbildung!“ offensiv für den Pflegeberuf geworben. Mit Erfolg, denn diesmal sind doppelt so viele Azubis in die Ausbildung bei der Caritas gestartet wie im Vorjahr.
13 Bewerber sind aus dieser Aktion heraus direkt in die Ausbildung gestartet, sechs hatten sich entschieden, zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr oder den Bundes-freiwilligendienst zu absolvieren, andere hatten sich für eine Tätigkeit als Pflegehilfskraft entschieden oder wollten ihre Ausbildung erst ein Jahr später beginnen.

Caritas-Vorstand Andreas Becker (hinten rechts) begrüßte viele der neuen Auszubildenden des Caritasverbandes persönlich im Klostergarten in Kevelaer.
Foto: T. Kleinebrahm

Studierende im Hotel

Das Hotel Klostergarten in Kevelaer gilt bei Tourismus-Fachleuten in vielerlei Hinsicht als wegweisend. Daher ist das erste komplett barrierefreie Hotel am Niederrhein regelmäßig Ziel von Exkursionen von Tourismus-Studierenden der Hochschule Rhein-Waal. Zuletzt waren 22 Studierende aus dem Studiengang „Nachhaltiger Tourismus“ gemeinsam mit ihrer Dozentin Monika Agata-Linke zu Gast im Hotel Klostergarten.
In ihrem Studium beschäftigen sich die Studierenden unter anderem mit den Themen Nachhaltigkeit im Tourismus, demografischer Wandel und Inklusion. Daher waren sie nicht nur an den zahlreichen Maßnahmen zur Barrierefreiheit im Hotel interessiert, sondern auch an dem besonderen Konzept des Hauses. Denn als Inklusionsbetrieb der Caritas bietet das Hotel insgesamt 18 Mitarbeitenden mit und ohne Behinderung einen gemeinsamen Arbeitsplatz, was nicht nur die Mitarbeitenden selbst als persönliche Bereicherung empfinden, sondern auch viele Gäste.

Bei Anruf … Ausbildung

Mit einer ungewöhnlichen Aktion will die Caritas in den kommenden Wochen insbesondere junge Menschen für eine Ausbildung in der Pflege interessieren.
Unter dem Motto „Bei „Anruf … Ausbildung“ müssen Interessenten nach Angaben der Caritas kein formelles Bewerbungsverfahren durchlaufen, sondern erhalten „direkt die Möglichkeit, einen Ausbildungsplatz zu bekommen“.
Dazu können sich junge Leute auf der Suche nach einer Ausbildung in der Pflege unter der Nummer 02831-132290 an die Caritas wenden. Die Ausbildung in der Ambulanten Pflege oder doch lieber in einem Seniorenheim machen – die persönliche Präferenz werde direkt bei einem persönlichen Gespräch geklärt, versprechen die Verantwortlichen.
Als formale Voraussetzungen müssen die Bewerber mindestens 16 Jahre alt sein und einen Hauptschulabschluss mitbringen, der auch ohne Qualifikation sein kann. Losgehen soll die Ausbildung am 1. Oktober.
„Wir haben eine doppelte Verantwortung – als einer der größten Arbeitgeber im Kreis Kleve – wo jetzt am Freitag letzter Woche auch der letzte Schultag war. Und wir haben eine Verantwortung gegenüber unseren Bewohnern – 1500 ambulant und 465 stationär“, unterstrich Karl Döring, Mitglied des Caritas – Vorstands.
Man müsse bei einer stark wachsenden Zahl pflegebedürftiger Menschen und der anstehenden geburtenschwachen Jahrgänge da halt aktiv werden, so seine Überzeugung. „Da muss man auch niederschwellige Angebote machen.“
Man bilde bereits 54 Azubis für drei Jahre aus, ergänzte Markus Kremer. „Aber die Anfragen gehen eher zurück – deswegen suchen wir über den Weg die Chance, Fachkräfte zu bekommen.“ In dieser Woche sollen bereits die ersten Bewerbungsgespräche beginnen – in einer Art „speed dating“ in Geldern.
20 neue Azubis seien das Ziel, so Döring. „Es geht auch mehr“, meinte der Caritas-Vorstand. Die aktuell 395 examinierten Fachkräfte brauche die Caritas, „um den aktuellen Patientenbestand zu versorgen“, machte er deutlich, wie notwendig aktuell so eine Ausbildung sei.
Im Rahmen der Gespräche könne man herausbekommen, ob die betreffende Person sich wirklich vorstellen kann, den Beruf auszuüben.
Der praktische Teil der Ausbildung findet in den ambulanten Diensten oder den stationären Einrichtungen der Caritas im Südkreis Kleve statt, der schulische Teil im Xantener Altenpflegeseminar. In der Ausbildung verdienten die Pflegekräfte zwischen 1140 und 1300 Euro und würden in den Zeit von erfahrenen Praxisanleitern begleitet.
So könnten sich viele ein realistisches Bild über den Pflegeberuf machen, unterstrich Regina Schüren, Leiterin des Bereiches ambulante Pflege bei der Caritas. Für die Caritas spreche „die hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter und eine geringe Fluktuation.“

Die Ausbildung bei der Caritas
Der 25-jährige André Zwar, selbst im dritten Lehrjahr, hatte zuvor in einem anderen Unternehmen gearbeitet und zeigte sich bezüglich der Caritas „sehr zufrieden. Hier wird wirklich versucht, den Azubis die Erfahrungen weiterzugeben. Und man wird immer angeleitet.“
Jennifer Legemann war zufällig über Bekannte erst als Pflegehelferin an den Beruf gekommen. „Da hab ich gemerkt, wie sehr mir das zusagt“, hatte die heute 28-Jährige dann 2012 mit der Ausbildung begonnen. „Ich bin zur Caritas nach Kevelaer mit einer einzigen Bewerbung gekommen.“
Sie fasziniere vor allem „der tägliche Umgang mit den Menschen – da sind so viele unterschiedliche Charaktere und man bekommt soviel Dankbarkeit zurück. Das bedeutet einem schon viel.“
Eines ist den Initiatoren der Ausbildungsaktion aber auch noch wichtig: „‚Bei Anruf … Ausbildung‘ ist ein dynamischer Slogan jetzt im Rahmen der Ferien – das heißt aber nicht, dass nicht auch Ältere kommen können.“

Eine geschätzte Mitarbeiterin

Das Hotel Klostergarten wird von der Caritas als Integrationsbetrieb geführt (dafür ist eine Quote von mindestens 25 Prozent schwerbehinderter Mitarbeiter notwendig, hier sind es sogar 40 Prozent), in dem Menschen mit Beeinträchtigung gemeinsam mit nicht beeinträchtigten Kollegen arbeiten. Damit wird der Integrationsgedanke im Hotel Klostergarten gleich doppelt verwirklicht, indem hier Menschen mit Beeinträchtigung nicht nur die Möglichkeit zum unbeschwerten Aufenthalt bekommen (der Klostergarten ist das erste vollkommen barrierefreie und behindertengerecht eingerichtete Hotel am Niederrhein), sondern auch eine sinngebende Beschäftigung ausführen können.
Nicole Grüttner ist die Hotelleiterin, sie hat mit Charlotte Borde­wisch und ihrer gesetzlichen Betreuerin gesprochen und diese erlauben den Leserinnen und Lesern des Kevelaerer Blattes einen „Blick hinter die Kulissen“ ihrer Arbeit.
Die Arbeitsstellen für beeinträchtigte Mitarbeiter sind entsprechend ihres Handicaps eingerichtet und um die Wettbewerbsfähigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt zu erhalten, fördert der Landschaftsverband Rheinland (LVR) diese Stellen unbefristet mit 30 Prozent des Gehaltes.
Der Zuschuss wird genutzt, da höhere Kosten für Mehrurlaub, Tarifbezahlung trotz eingeschränkter Arbeitsfähigkeit und eine pädagogische Fachkraft für Integrationsmitarbeiter anfallen. Darüber hinaus stellt der LVR Gelder für notwendige Investitionen zur Verfügung, um die Arbeitsstellen behindertengerecht zu gestalten. Bei allen Tätigkeiten wird die Solidarität zwischen den schwerbehinderten und nichtbehinderten Mitarbeitern deutlich und die Gäste profitieren von dem positiven Betriebsklima.
Charlotte Bordewisch ist Mitarbeiterin im Housekeeping und gehört so zu den „guten Geistern“ eines Hotels.
Sie ist seit fast vier Jahren Mitarbeiterin und arbeitet 18 Stunden die Woche. Zu ihren Aufgaben gehören: Betten abziehen, das Reinigen der Zimmer und der öffentlichen Räume, sie arbeitet aber auch schon einmal im Service in der Essensausgabe mit, räumt die Tische im Restaurant ab oder hilft in der Spülküche aus. An den jährlich stattfindenden Sommerfesten und Weihnachtsfeiern der Mitarbeitenden nimmt sie ebenfalls teil.
Blick hinter die Kulissen
„Ich arbeite hier sehr gerne und habe sogar zwei Kolleginnen als Freundinnen gefunden“, so Frau Bordewisch. Neben der Möglichkeit, mit vielen Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten, schätzt sie es, dass sie bei der Arbeit auch immer ein offenes Ohr findet, wenn sie private Probleme hat. So fühlte sie sich bei einem kürzlichen Trauerfall in der Familie von allen aufgefangen.
Auch Christoph Schaffeld, der als Berater für Integrationsmitarbeiter zur Verfügung steht, hat sich in dieser Zeit besonders um sie gekümmert. In der Einarbeitungsphase hat er besonders darauf geachtet, dass die Arbeitsbedingungen, Pausenregelungen und Tätigkeitsbereiche ihren persönlichen Möglichkeiten entsprechend gestaltet werden. Aber auch danach steht er Charlotte Bordewisch und den anderen Mitarbeitern weiter beratend zur Seite.
Charlotte Bordewisch ist im Hotel Klostergarten eine geschätzte Kollegin, die trotz ihres Handicaps wertvolle und zuverlässige Arbeit leistet.

Lustiger Besuch im Katharinenhaus

In Deutschland gibt es zunehmend mehr professionelle Clowns, die regelmäßig kleine Patienten in Kinderkrankenhäusern, alte Menschen in Heimen oder geriatrischen Einrichtungen, schwerkranke erwachsene Patienten im Krankenhaus und auf Palliativstationen, sowie behinderte Menschen in therapeutischen Einrichtungen besuchen. So jetzt auch im Katharinenhaus in Winnekendonk, einer Senioreneinrichtung der Caritas-Gesellschaft gemeinnützige GmbH.
Lachen verbindet und weckt die Lebensgeister: Das Lachen mit den Clowns vertreibt für ein paar Augenblicke Ängste und Sorgen und stärkt den Lebensmut. Die Klinikclowns bringen Leichtigkeit, Heiterkeit und Fantasie in den Alltag, vertreiben Ängste und Sorgen.
Ulrike Simon und Michael Westermeier aus Münster sind als Konrad und Valentina im Katharinenhaus schon alte Bekannte, denn schon seit sieben Jahren besuchen sie regelmäßig die Bewohner und haben sich schon mit vielen angefreundet.
„Innerwheel“, eine Unterabteilung der „Rotarier Geldern“ mit Frau Romy Werner, machen durch ihre Spende den Auftritt immer wieder möglich.
Nach einigen kleinen Zaubertricks (mit viel „Maggi“ aus der Flasche) und Seifenblasen, die lustig über die Köpfe der anwesenden Bewohner hinwegtanzten, wurden ein paar Lieder im Kanon gesungen. „Froh zu sein bedarf es wenig“, „Es tönen die Lieder“ und „Bruder Jakob“ erklangen fast so wie von einem eingeübten Meisterchor.
Zwei Bewohner hatten sich eine rote Nase aufgesetzt und zeigten so, dass der Auftritt von Konrad und Valentina eine willkommene „Visite“ war. Aber auch die anderen Gäste der Vorstellung auf der Terrasse ließen immer wieder durch ihr Mitmachen erkennen, wie schön sie den Besuch der Muntermacher fanden.
Dass die zwei Klinikclowns sich auf einem Sonntag auf den weiten Weg von Münster nach Kevelaer gemacht hatten, war jedoch einem besonderen Anlass geschuldet. Ihr größter Fan, Frau Elisabeth Braun, wurde an diesem Tag 100 Jahre alt. Sie erhielt eine Privatvorstellung beziehungsweise eine freundschaftliche Geburtstags-Vorstellung in ihrem Zimmer. Denn Valentina und Konrad sind in den Jahren zu guten Freunden geworden und hatten es sich nicht nehmen lassen, zum Ehrentag anwesend zu sein.

Senioren im Alltag begleiten

Kevelaer. Den Alltag der Senioren sinnvoll gestalten und diesen mit Freude füllen, das ist das Anliegen vieler Alltagsbegleiter. Dieser Aufgabe möchten sich in Zukunft auch Gertrud Scherer-Brosowski aus Winnekendonk und Nadine Balz aus Wetten widmen. Mit 21 weiteren Teilnehmern aus dem Kreis Kleve legten sie Anfang März ihre Prüfung zur zertifizierten Alltagsbegleiterin ab.
In einem sechsmonatigen Kurs, der vom SOS Kinderdorf Niederrhein angeboten und geleitet wurde, ließen sie sich zu qualifizierten Alltagsbegleiterinnen ausbilden und anleiten. „Schon die Teilnahme war für uns eine große Bereicherung“, versichern die beiden Kevelaerer Frauen.
Den Berufszweig „Alltagsbegleiter“ gibt es seit 2008. Die Absolventen sollen Familien, Angehörige sowie Seniorenheime im Pflegealltag unterstützen.
Gertrud Scherer- Brosowski, die sich 30 Jahre lang um ihre Kinder und die Familie kümmerte, ergriff diese Chance, um noch einmal beruflich einzusteigen: „Ich wollte jetzt noch einmal einen Neuanfang wagen“, verrät die 56-jährige Mutter von vier erwachsenen Kindern, die im Bekanntenkreis von einer Ausbildung zur Alltagsbegleiterin erfuhr.
Neue Sichtweise
Nadine Balz, ebenfalls Mutter von vier Kindern, suchte hingegen nach einer Möglichkeit an ihre angefangene Ausbildung als Altenpflegerin anzuknüpfen. „Ich habe mich mit dem Thema Alltagsbetreuung auseinandergesetzt, habe aber auch noch einige nicht so schöne Erinnerungen im Umgang mit Senioren“, erklärt die 37-Jährige. „Im Kurs habe ich eine andere, neue Sichtweise kennengelernt – das hat mich berührt, ja sogar begeistert“, führt die frisch zertifizierte Alltagsbegleiterin weiter aus.
Am 15. September 2017 fing für Gertrud Scherer-Brosowski und Nadine Balz mit Beginn des Kurses ein neuer Berufsabschnitt an. „Ich habe mir gesagt, wenn dein Bauch dir das okay gibt, dann ist es der richtige Weg“, beschreibt Gertrud Scherer-Brosowski den ersten Kurstag. Die Stimmung unter den Kursteilnehmern war unbeschwert. „Das machte die ganze Sache etwas entspannter, uns wurde die Anfangsnervosität genommen“, berichtet Nadine Balz.
Die ersten Wochen bestanden aus viel Theorie. „Ein besonderer Schwerpunkt des Kurses liegt in der biographieorientierten Arbeit“, erklärt Katrin Wißen, die für die Öffentlichkeitsarbeit im SOS Kinderdorf zuständig ist. Will heißen: Erinnerungen an frühere Tätigkeiten wach rufen, dabei vorhandene Fähigkeiten wieder aktivieren und stärken.
Die Kursteilnehmer lernten anhand vieler Beispiele, sich in die Senioren hineinzuversetzen. „Manchmal hatte ich allerdings das Gefühl, eine neue Festplatte zu gebrauchen“, gesteht Gertrud Scherer-Brosowski lachend. Hinzu wurden ihnen weitere Fähigkeiten in Krankheitslehre, Gesundheitsförderung und Sterbebegleitung vermittelt.
Zwei Praktika
Bereits Ende November konnten sie ihre erlernte Theorie in die Praxis umsetzen. Gertrud Scherer-Brosowski absolvierte im Clemens-Haus der Caritas, Nadine Balz im Seniorenhaus Regina-Pacis ihr Praktikum. In beiden Häusern wurden sie mit unterschiedlichsten Krankheiten und Symptomen des Alters konfrontiert. „Es ist eine andere Welt“, versichert Scherer-Brosowski, „in der wir aber, dank der guten Ausbildung, fantastisch eingeführt wurden“, betont Nadine Balz. Beiden Frauen gelang es, das Vertrauen der Senioren wie auch des Pflegepersonals zu erlangen. Sie fanden Zugang zu Demenzkranken wie zu bettlägerigen Menschen. Mit Einfühlungsvermögen und Kommunikation bereicherten sie den Alltag der Senioren. In zwei Praktika konnten beide Frauen das anwenden, was sie in der Theorie gelernt hatten.
Mit Erfolg legten Gertrud Scherer-Brosowski und Nadine Balz schließlich im März ihre Prüfung zur „Alltagsbegleiterin mit Zertifikat auch für Demenzkranke“ ab. Ihren neu erlernten Beruf können Gertrud Scherer-Brosowski und Nadine Balz künftig in Altenheimen, in der ambulanten Pflege oder aber auch in Privathaushalten ausüben. „Darauf freuen wir uns“, bestätigen beide Frauen voller Begeisterung.

Neue Mitarbeitende lernten den Caritasverband und sein Leitbild kennen

Über 40 neue Mitarbeitende begrüßte der Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V. Anfang März mit einer Einführungsveranstaltung im Klostergarten Kevelaer. Nach einem Morgenimpuls in der Klosterkirche lernten die neuen Mitarbeitenden die verschiedenen Arbeitsfelder der Caritas kennen und setzten sich mit dem Leitbild des Verbandes auseinander. Gerade die gemeinsame christliche Wertebasis, die im Leitbild der Caritas formuliert ist, macht einen wesentlichen Unterschied aus, den die Klienten und Patienten der Caritas spüren.

Darüber hinaus nutzten viele Mitarbeitende auch die Chance, Kontakte zu Kollegen aus anderen Fachbereichen zu knüpfen. So kommt das breit gefächerte Netzwerk des Caritasverbandes nicht nur den Klienten zugute, sondern auch den Mitarbeitenden selbst, die zu fast allen Sozialthemen einen kompetenten Ansprechpartner im eigenen Verband finden können.

“Ich freue mich, dass Sie sich für die Caritas als Arbeitgeber entscheiden haben. Das zeigt uns, dass wir mit kollegialem Betriebsklima und professionellen Arbeitsbedingungen viel bieten können, was Arbeit- nehmer in der freien Wirtschaft oft vergeblich suchen. Ich wünschen Ihnen viel Erfolg in Ihren Einrichtungen und Freude bei der Arbeit”, sagte Caritas-Vorstand Andreas Becker, der die neuen Mitarbeitenden persönlich begrüßte – auch im Namen seines Vorstandskollegen Karl Döring.