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Bischof feiert Messe mit neuem Brüderrat der Canisianer

Mit einem neuen Leitungsteam geht die Brüdergemeinschaft der Canisianer in die nächsten sechs Jahre. Die Einführung des Teams haben die Canisianer mit Bischof Dr. Felix Genn gefeiert. Der Bischof zelebrierte eine Messe im Canisiushaus in der Münsteraner Aaseestadt, dem Sitz der Leitung und der Ausbildung der Gemeinschaft.

Das 15-köpfige Bruderkapitel, zu dem 28 Brüder im Alter von 40 bis 85 Jahren gehören, hatte vor rund zwei Wochen Bruder Konrad Schneermann zum Leiter der Gemeinschaft gewählt. Er löst Bruder Helmut Zech in diesem Amt ab.

Bruder Karsten-Johannes Kruse wurde zum ersten Ratsmitglied und damit zum Stellvertreter gewählt. Als weitere Mitglieder des Brüderrates bestimmte das Kapitel Bruder Christoph von Netzer und Bruder Thomas Wierling. Ersatzmitglieder sind Bruder Wolfgang Meyer und Bruder Gustav Bücker.

Der Brüderrat ist nach Bruder Konrads Angaben für das geistliche und wirtschaftliche Wohl der Gemeinschaft verantwortlich, zu der Niederlassungen in Münster, Kevelaer, Hildesheim, Vreden und Recklinghausen zählen. Das umfasse „die Sorge für jeden einzelnen Bruder und für das finanzielle Auskommen insgesamt.“

Zudem gehe es angesichts der wie in vielen Ordensgemeinschaften sinkenden Mitgliederzahlen darum, „welche Wege wir für unsere Gemeinschaft in die Zukunft finden.
Für diese Zukunft wurde auch in der Messe mit Bischof Genn gebetet. In seiner Predigt bezog dieser sich auf das Bild eines ins Wasser geworfenen Steins, der dort sich vergrößernde Kreise zieht, und übertrug das auf die Tätigkeit des bisherigen Brüderrats.

„Wir dürfen die Zuversicht haben, dass das, was Sie alle in das Meer der Kirche geben, Kreise zieht, die wir gar nicht überschauen können müssen“, sagte der Bischof. Aus diesem Bild könne man Kraft ziehen. „Wenn Gott uns eine Aufgabe überträgt, legt er uns nicht nur eine Last auf die Schultern, sondern nimmt uns ernst und traut uns das zu“, sagte Genn. In diesem Sinne heiße Verantwortung auch, „auf sein Geschenk hin zu antworten, und dass er uns für dieser Antwort würdig hält.“

Unter Bezug auf das Tagesevangelium führte der Bischof aus, dass es im Umgang mit den „uns anvertrauten Gütern dieser Welt auch darum geht, wie wir mit dem wahren Gut, das Gott uns anvertraut, umgehen.“ Die Canisianer dürften aus der Zuversicht leben, dass sie alles, auch die Herausforderungen des Lebens in einer Ordensgemeinschaft, mit Gottes Hilfe vermögen: „Er wird uns alles, was wir nötig haben, aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit schenken.“

Im Rahmen der Messe, die für die Brüder in den auswärtigen Konventen live im Internet übertragen wurde, fragte der Bischof formal die Bereitschaft des neuen Leitungsteams für seine Aufgaben ab und wünschte ihm dafür Gottes Segen. Zugleich dankten er und Bruder Konrad dem bisherigen Leitungsteam und besonders Bruder Helmut für seine jahrzehntelange Arbeit in verschiedenen Ämtern.

Zwei neue Canisianerbrüder in Kevelaer

Beiden ist Kevelaer schon lange wohlvertraut, da Kevelaer der Gründungsort der Canisianergemeinschaft ist. Nun sind beide seit einigen Monaten ganz in die Wallfahrtsstadt gezogen, wo neue Aufgaben auf sie warten. Das Kevelaerer Blatt hat sich mit Bruder Gereon Henkhues und Bruder Wolfgang Meyer getroffen.

Bruder Gereon ist seit dem 31. März in Kevelaer. Zuvor wirkte er zehn Jahre in der Obdachlosenseelsorge in Vreden und Reken. Viele Obdachlose erlebte er verletzt, ohne Vertrauen, teils auch agressiv. Durch ein offenes Ohr, durch Geduld und viel Lebenserfahrung gelang es ihm oft, ihr Zutrauen zu gewinnen und „seine Freunde von der Straße“, wie er sie liebevoll nennt, in eine lebensmäßige und berufsmäßige Ordnung zu bringen.

„Vier von zehn Gesprächen verliefen sehr gut“, erzählt er. „Vielfach ist das Leben der Menschen ganz zerrüttet. Sie wurden auf der Straße oft ausgegrenzt und von der Bevölkerung abgelehnt. Es ist gut, dass die Kirche bei den Ärmsten der Armen zugegen ist.

In Vreden fanden etwa 80 und in Reken 180 Menschen Aufnahme, wo sie in verschiedenen Werkstätten Arbeit fanden.“ Auch in Kevelaer hat der Canisianerbruder schon Obdachlose angesprochen. Gerne möchte er auch im Sinne der Armensorge hier tätig werden und unterstützt die Caritasgruppe von St. Marien als Mitarbeiter. Im Moment fällt durch Corona noch vieles aus.

Deshalb übernimmt der ausgebildete Diakon und Sozialarbeiter mit dem großen Herz für die Armen aktuell verstärkt liturgische Dienste. Er hält Taufen und Beerdigungen, Predigten oder Pilgerandachten. Aber nach Corona möchte er sich wieder verstärkt um Menschen in Not kümmern. Er ist froh, nun nach seiner Pensionierung am Gnadenort der Consolatrix Afflictorum weiter für Menschen in Not da sein und ihnen Trost schenken zu können.

Bruder Wolfgang Meyer gehört seit 1998 der Brüdergemeinschaft der Canisianer an. Nach dem Postulat und Noviziat war er 20 Jahre lang in Vreden tätig. Als Heilerziehungspfleger arbeitete er auf einer Wohngruppe mit älteren Menschen mit Behinderungen, deren Trägerschaft die Brüdergemeinschaft der Canisianer innehat.

Seit 2005 wirkte er zudem als Seelsorger für Menschen mit Behinderung in der Einrichtung und bereitete etwa Gottesdienste vor. Ein Aufgabenfeld war auch die Begleitung kranker und sterbender Bewohner der Einrichtung. Über viele Jahre war Bruder Wolfgang zudem Konventsleiter in Vreden. Seit dem Jahre 2017 war er als pastoraler Mitarbeiter in der dortigen Großpfarrei St. Georg in Vreden eingesetzt. Nun ist er seit 15. August in Kevelaer.

Hier kümmert er sich besonders um die Ministrantenarbeit der Wallfahrtspfarrei. „Es macht Spaß mit jungen Leuten zu arbeiten. Es ist großartig, dass es hier so viele Betreuer in der Ministrantenarbeit gibt“, zeigt er sich begeistert.

Ein Standbein ist die Wallfahrstbegleitung

Seine weiteren Aufgaben sind die Vorbereitung der Erstkommunionkinder, sowie liturgische Dienste, wie Pilgerandachten oder Beerdigungen. Auch ist er für den Kindergarten St. Marien zuständig. Ein weiteres Standbein ist die Wallfahrtsbegleitung. „Meine Aufgaben sind sehr abwechslungsreich, ich komme mit den verschiedensten Generationen in Kontakt, das macht die Arbeit hier in Kevelaer St. Marien bunt und vielseitig. Ich habe mich hier sehr gut eingelebt und freue mich hier viele Menschen in Kevelaer kennenzulernen.“