Beiträge

Die Kevelaerer Innenstadt war am Samstag gut gefüllt. Foto: LS
Die "Nacht der Trends" begeistert mit ihrem Programm

Ein Abend voller Vielfalt

Es ist wieder einmal Zeit für „Nacht der Trends“.

Letztes Late-Night-Shopping in 2020

Am kommenden Freitag, 4. Dezember 2020, haben die Geschäfte auf der Busmannstraße in Kevelaer zum letzten Mal in diesem Jahr bis 21 Uhr für ihre Kund*innen geöffnet. Der lange Freitag ist mittlerweile über die Stadtgrenzen hinaus bei Kevelaer*innen und Besucher*innen der Wallfahrtsstadt beliebt und wird gerne genutzt, um gemütlich und entspannt einzukaufen und die einzigartige Atmosphäre zu genießen. Gerade jetzt in der Adventszeit lädt die schön beleuchtete und weihnachtlich geschmückte Einkaufsstraße zu einem schönen Bummel ein.

Am Freitag endet dann auch die Stempelkartenaktion der Busmannstraßen-Händler. Danach werden die eingegangenen Kärtchen für die Verlosung am 13. Dezember eingesammelt und auf ihre Vollständigkeit geprüft. Dem Gewinner des Hauptpreises winkt ein Einkaufsgutschein-Paket im Wert von 1.000 Euro, aber auch die übrigen Preise können sich sehen lassen. Unabhängig vom Late-Night-Shopping haben viele Geschäfte in der Kevelaerer Innenstadt an allen Adventssamstagen bis 18 Uhr geöffnet. Außerdem ist am 5. Dezember von ca. 10 bis 13.30 Uhr der Nikolaus zu Gast und verteilt mit seinem Helfer Geschenke an Kinder.   

Zweierlei Löwen an der Busmannstraße

In der Höhe des ersten oder auch zweiten Stockwerks unserer Häuserfassaden sind ganz interessante Dinge zu finden, zu denen ich als „Hans guck in die Luft“ hin und wieder aufschaue, eine „gehobene“ Kopfhaltung, die sich manchmal wirklich lohnt. Der „Goldene Löwe“ z.B. an der Amsterdamer Straße wurde fast bis zu ihrem Tod in 1980 von Margarethe Aengenheyster als uneingeschränkte Chefin mit zweien ihrer Töchter geleitet. Und sie bildet die gedankliche Brücke zu einem weiteren Löwen. Den finde ich an der Busmannstraße rechts neben dem Eingang zur LuGa.

Die älteren Kevelaerer erinnern sich noch an die Drogerie Ambaum in diesem Gebäude. Über seinem Eingang wacht ebenfalls eine Löwenfigur und dazu, ein paar Meter höher, ein entsprechender Kopf. Diese Drogerie gehörte um 1900 herum einem anderen Inhaber namens Leukers. Hier haben wir endlich die erwähnte Brücke:

Er war der Vater der obigen Chefin, die später einen gewissen Gerhard Aengenheyster heiratete. Leukers soll angeblich und unbewiesen die Löwenfigur über seinem Drogerieeingang von Hand angefertigt haben. Es wäre plausibel, dass die beiden Löwenkörper von Amsterdamer und Busmannstraße etwas miteinander zu tun hatten, leider ist dies nicht belegbar.

Das ältere Foto zeigt die Folgen eines Brandes in 1981. Heute beherbergt das Gebäude eine gute Einkaufsquelle für modische Accessoires.

Vom Schnellimbiss zu erlesenen Antiquitäten

Ich meine, es habe auch im damaligen „Kevelaerer Blatt“ der frühen 70er-Jahre gestanden. Da ließ sich der Verfasser / die Verfasserin des Artikels über eine nicht gut beleumundete Adresse an der Busmannstraße aus. Um es gleich vorweg zu sagen: Schon ein paar Wochen später und bis in die heutige Zeit hinein war und ist die Nr. 7  eine integre und angesehene Hausnummer samt Inhaber und Geschäft.

Worum ging es vor gut 40-50 Jahren? Der Name „Ritterglocke“ ist nicht mehr vielen Kevelaerern geläufig, als zu der damaligen Zeit eine junge Dame erwähnt wurde, die „einen etwas schmal geratenen Gürtel, sprich Mini-Mini-Rock trug, an dem ein paar Zentimeter Kattun fehlen“.

Ernas und Marthas letzter Arbeitstag.

Schon bald wurde aus der „Ritterglocke“ die „Ritterklause“, als die Familie Bruno Fleurkens das Geschäft zu einem angesehenen und gern besuchten Lokal gestalteten. Noch heute(!) ist einigen Kevelaerern die Qualität von „Erna’s Schaschlik und Pommes“ ein Begriff. Und ihr Ehemann Bruno stand hinter der Theke und war ein jovialer und umgänglicher Wirt, beide unterstützt von Martha, dem guten Geist des Schnellrestaurants. Und die fast schon erwachsenen Kinder Irene, Karin und Ernst schauten ihren Eltern bei der Arbeit zu, halfen zum Teil sogar mit.

Fässer austrinken – Abschied nehmen

Das Leben ging weiter, viele, viele Gäste frequentierten die Busmannstraße Nr. 7 als ihr Stammlokal, bis – ja, bis im Juni 1985 der berühmte Vorhang fiel. Fässer austrinken – Abschied nehmen. Stammkundschaft und Belegschaft waren betrübt und traurig, das beliebte Lokal wurde aus Altersgründen geschlossen.

Das Haus Busmannstraße 7 im Jahre 2012. „ERBAUT 1890“ – so steht es hoch oben am Giebel in erhabenen Lettern.

Die bis dato gelblich-grüne Fassade erhielt einen neuen Anstrich und in der Folge etablierten sich zunächst und für eine gewisse Zeit ein Modeladen und das Optikergeschäft Bruckschen.

Danach und das bereits seit über 20 Jahren bietet die heutige Besitzerfamilie Niessen nicht nur der Kevelaerer Kundschaft Antiquitäten und erlesene Weinsorten an und verwöhnt sie mit viel Erfolg, den wir auch für die Zukunft von Herzen wünschen.

Die Entscheidung war schnell gefallen

Mit einem zufriedenen Lächeln stand Gabriele Gustrau am vergangenen Freitag in ihrem Geschäftslokal an der Busmannstraße. Die gebürtige Essenerin feierte an diesem Tag die Eröffnung ihres Ladens „Gustrau Fashion und Deko“. Auch in Essen bietet sie bereits ihr Sortiment für Damenbekleidung an. Durch zahlreiche Ausflüge an den Niederrhein wurden sie und ihr Mann auf die Wallfahrtsstadt aufmerksam. Als dann in der Innenstadt ein passendes Ladenlokal leer stand, war die Entscheidung schnell klar: Gustrau wollte eine zweite Niederlassung in Kevelaer eröffnen. Nun nutzte sie das „Late Night Shopping“, um sich den Kevelaerer Bürgern vorzustellen und auf das neue Angebot an der Busmannstraße aufmerksam zu machen. Erst zwei Wochen zuvor hatte sie die Räumlichkeiten angemietet.

Sie habe schon früh ihre Begeisterung für Mode entdeckt, erzählte die gelernte Floristin. Noch während sie ihr eigenes Blumengeschäft betrieb, ging der Weg immer weiter Richtung Mode, bis sie schließlich in ihrer Heimatstadt Essen ihr eigenes Modegeschäft eröffnete. Die Idee ist ähnlich wie in Kevelaer: „Unser Konzept ist, dass man sich bis auf Schuhe von Kopf bis Fuß ausstatten kann.“ Und weil die 58-Jährige weiß, dass viele Frauen genauso wie sie selbst Fans von „Schnick-Schnack“ sind, gibt es in ihrem Laden auch Dekorationsartikel zu kaufen.

Keine Sorgen wegen Covid-19

Ob es ihr riskant erscheint, während der Corona-Krise ein neues Geschäft zu eröffnen? Nein, da mache sie sich keine großen Sorgen, sagt die Geschäftsfrau selbstsicher. Und auch, dass aktuell während der Wallfahrtszeit durch Covid-19 deutlich weniger Pilger in die Stadt kommen, sei für sie kein Grund zu zweifeln. Sie wolle vor allem die Kevelaerer Bürgerinnen ansprechen. Das Pilgergeschäft käme dann nach Corona noch „on top“.

Besonders positiv aufgefallen ist der Essenerin die Aufnahme durch die anderen Geschäftsleute der Busmannstraße. „Alle sind sehr offen und aufgeschlossen“, freut sie sich über den herzlichen Empfang. Auch die Bürger würden ihr offen begegnen, was noch aus einem weiteren Grunde ein gutes Zeichen für die Essenerin sein dürfte. Denn sie und ihr Mann werden sich demnächst auch privat in Kevelaer niederlassen. Am Niederrhein hätten sie immer gerne ihre Freizeit und auch den ein oder anderen Kurzurlaub „zur Entschleunigung“ verbracht. Bis dahin hofft die Unternehmerin, beruflich in der Wallfahrtsstadt anzukommen und sich ein Team für ihren Laden aufzubauen. Denn das besteht – der kurzfristigen Entscheidung geschuldet – aktuell noch nicht. Derzeit ist Gustrau noch auf der Suche nach freundlichen Verkäuferinnen.

„Für Kevelaer ist das gut“

Schon bevor es richtig losging, zeigte sich Mitinitiatorin Anja Hummler vom „Schauplatz“ optimistisch. „Das Wetter ist toll, Menschen sind da, das wird sicher ein schöner Abend“, meinte sie und plauderte mit dem  Foodtruck-Besitzer Klaus Nießen. Der war mit seinem Gefährt extra aus Wegberg angereist. „Wir sind bei der Busmann-Spätschicht immer dabei gewesen. Es ist immer sehr angenehm in Kevelaer und wir sind von Anja und ihren Mitstreitern immer sehr schön empfangen worden. Wir haben uns gefreut, herzukommen und die Busmann-Leute zu unterstützen“, sagte der Geschäftsmann.

Neben ihm hatten die Initiatoren diesmal auch die „Feelgoodys“ aus Moers und die Rheinberger „Cocktailambulanz“ platziert. An der „Cocktailambulanz“ deckten sich Susanne Berritz und Marie Kufen ein. „Sex on the Beach“ stand auf ihrem Programm. „Wir haben gerade erst angefangen, werden gleich schlendern“, nahmen die beiden jungen Frauen zum Genusstrinken ein paar Meter weiter auf einer Bank Platz.

„Endlich mal was los in Kevelaer“

Diverse kleine Gruppen nahmen die Gelegenheit wahr, beim gemeinsamen Schnacken auf der Straße ein paar Minuten zu verweilen oder wie Sarah Verheiden und ihre neunjährige Tochter Thalia bei „Go-In“ an den Kleiderständern zu stöbern. „Endlich mal was los in Kevelaer und nicht nur tote Hose wegen Corona. Für Kevelaer ist das gut“, fand die 30-Jährige.

Vor und in den Läden der Busmannstraße war an dem Abend viel los.

Was als günstiger Umstand an diesem Tag noch dazukam, war die Jubiläumsfeier von „Stoffqult“, wo in dem Laden eine große Ballon-„5“ im Raum schwebte, und die Neueröffnung von „Gustrau Fashion & Deko“. Inhaberin Gabriele Gustrau nutzte selbst zwischendurch mal die Gelegenheit, mit ihren beiden Nichten, die zu dem besonderen Anlass im „Rilano“-Hotel abgestiegen waren,  durch die Straße zu bummeln. „Wir haben bewusst heute eröffnet, weil das so ein besonderes Event ist“, meinte sie. „Das ist ein total gelungener Einstieg für uns. Kevelaer ist spitze.“ Ein paar Meter weiter war den Abend über bei der „Beauty lounge“ eine lange Schlange mit jungen Leuten zu sehen. „Ich will mir ein Zungenpiercing machen lassen“, verriet die 22-jährige Theresa aus Geldern.

Bei Chefin Lisa Verhaelen saß Rebecca Heideck, deren Freundin ihr das Nabel-Piercing zum Geburtstag geschenkt hatte. „Ein bisschen Angst hab ich schon“, sagte sie, entspannte sich aber angesichts der ruhigen, sicheren Arbeit der Inhaberin. „Gut, dass es so hell ist, da hat man noch Lust rauszugehen“, freute die sich über den Andrang.

Zwei wichtige Wünsche hörte man bei den Besuchern an dem Abend deutlich heraus: Einmal, dass es gut wäre, die Straße für den Autoverkehr für die Zeit des Anlasses zu sperren, und mehr Geschäftsleute, die sich an so einer Aktion mit beteiligen. „Wenn das von der gesamten Stadt getragen würde, könnte man das sicher auch anders kommunizieren und bewerben“, meinte Dirk Winkels von „Mutter&Kind.“ Und Hans Hahlen, seit 1948 Bewohner der Busmannstraße, äußerte den Gedanken, dass es schön wäre, „wenn jetzt noch eine Brass-Band aus Holland hier durchgehen würde.“

„Late Night Shopping“ am 4. September

Die Premiere des Kevelaerer „Late-Night-Shoppings“ im August bewerten die Organisatoren „trotz der tropischen Temperaturen“ als Erfolg und die Besucher hätten die zusätzliche Einkaufszeit genutzt, um entspannt und in kleinen Gruppen durch die sommerlich dekorierte Busmannstraße und die geöffneten Geschäfte zu bummeln. „Auch wenn die Stimmung aufgrund der aktuellen Situation nicht ganz so ausgelassen und fröhlich war wie bei ähnlichen Events in der Vergangenheit, so hat man doch gemerkt, wie gut dieses kleine Stück Normalität bei den Besuchern angekommen ist“, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung.

Am Freitag, 4. September 2020, gibt es unter dem Motto „Trends 2020“ die nächste Möglichkeit, bis mindestens 21 Uhr in den teilnehmenden Geschäften der Busmannstraße in Kevelaer zu bummeln und einzukaufen. Als kleinen Anreiz haben sich die Händler für diesen und die kommenden Termine etwas einfallen lassen: In allen teilnehmenden Geschäften gibt es spezielle „Late-Night-Shopping-Stempelkarten“, die beim Einkaufen nur während der verlängerten Öffnungszeiten mit Händlerstempeln gefüllt werden können. Wer bis zum Dezember-Termin seine Karte(n) mit vier unterschiedlichen Händlerstempeln gefüllt hat, kann an der großen Verlosung teilnehmen, bei der neben anderen attraktiven Gewinnen als Hauptpreis ein Einkaufsgutschein-Paket im Wert von 1.000 Euro winkt.

Unter der Überschrift „Trends 2020“ sind am 4. September in den Geschäften bereits die ersten Trends für die kommende Herbst- und Wintersaison zu sehen, die Straße ist spätsommerlich dekoriert, und für das leibliche Wohl ist ebenfalls wieder gesorgt, neben der heimischen Gastronomie auch durch die bereits von den „Spätschichten“ bekannte „Father & Son – Burger and Soulfood Company“, die „Cocktail-Ambulanz“ und die „Feelgoodys“.

Der Auftakt war verhalten

Passend zum Wetter hatte sich die Busmannstraße auch optisch dem „Summer Sale“-Thema angepasst. Vor den Türen standen Plastikpalmen oder sogar ein Pool, wo man mal die Hände hineinhalten konnte. Die Organisatoren hatten an drei Positionen verteilt über die Straße Anbieter von Leckereien und Getränken positioniert. Florian Elsmann und seine zwei Kollegen betreuten den „Feelgoody“-Stand nahe der Sparkasse – und hatten nicht viel zu tun. „Es ist sehr mau, einfach zu warm. Die Leute sitzen eher im Garten und grillen“, war seine Vermutung. Trotzdem wagten es doch einige Menschen in die City. Die Kervenheimerin Sigrid Ehrentraut wollte gerade Geld holen. „Die Atmosphäre ist sehr schön, gemütlich und entspannt. Ein bisschen warm, aber passend zur Jahreszeit. Meinen Mann habe ich da vorne ‚geparkt‘. Wir machen uns noch einen schönen Abend“, meinte sie.

An der „Cocktail Ambulanz“ gönnte sich Andrea Niederholz   eine Erfrischung: „Ich muss nicht fahren“, lachte sie. Das Ambiente gefiel ihr sehr. „Überall Klappstühle, der Pool. Hier kann man gut schnuppern“, sagte sie und schlenderte entlang der Einkaufsstraße anschließend weiter.

Claudia aus Twisteden betrat mit drei Freundinnen den „Go In“-Laden. „Wir waren bei einer Freundin, die in der Nähe wohnt und haben gesagt, wir gehen mal vorbei gucken.“ Bei „Vrede“ hatten sie nichts Passendes gefunden, jetzt stöberten sie hier. „Es ist gut, aber ich finde es sehr leer.“ Die beiden anwesenden Verkäuferinnen ließen sich trotzdem nicht entmutigen. „Die Leute haben alle gute Laune, sind froh, dass sie wieder auf die Straße können und was los ist. Und je später es wird, desto mehr kommen.“

Nette Gespräche bei einem Gläschen Wein

Auch bei Nießen kamen die Leute zusammen, um gemeinsam den Wein zu genießen. Foto: AF

Am Weinhandel Nießen standen ein paar kleine Tische, an denen immer wieder mal einzelne Personen oder kleine Grüppchen zum Plausch stehenblieben. „Der Tropfen ist sehr zu empfehlen“, meinte Ludger Merten bei einem kühlen Getränk. „Für die Anstrengung des Tages ist es schade, dass es so ruhig ist“, war sein Eindruck.

Die Geschäftsleute selbst ließen sich von der mäßigen Resonanz nicht unterkriegen. „Ich bin froh, dass sich alles auf der Busmannstraße bewegt“, meinte Markus Nießen. „Und wenn man Wetter und Corona zusammennimmt, können wir sehr zufrieden sein. Wir haben Wein verkauft, hatten schöne Gespräche. Leider dürfen wir ja nicht an Tischen servieren, aber die Vorschriften gelten ja für alle. Wir verkaufen im Laden und die Leute müssen ihn vor der Tür trinken.“

Es kam wieder Stimmung in die Stadt

Markus Kaenders vom Modehaus sprach von einem „guten Anfang. Die Erwartungen waren gering, ein paar Leute waren da, und es ist eine nette Straßenatmosphäre.“ Für ihn war vor allem eine Sache wichtig: „Es sollte zeigen, dass wir leben, dass wir Feste feiern können.“

Bei „Stoffqult“ bekamen altbekannte Gäste sogar mal ein kleines Gläschen. „Es war zwar mäßig, hätte besser sein können. Aber bei mir kommen viele Frauen gucken, von denen ich weiß, dass die nächste Woche zum Einkaufen wiederkommen“, meinte Inhaberin Sabine Toonen. Sie sah die Aktion als „eine positive Marketing-Geschichte.“ „Wir müssen uns eh nach der Decke strecken wegen Corona und alles Mögliche versuchen, den Kunden so viel wie möglich zu zeigen, dass es sicher in der Stadt ist.“

Und Nadine Kerkmann räumte bei „Wäsche und mehr“ am Ende der drei Stunden schon mal die Plastikpalmen und die draußen stehenden Verkaufsartikel rein. „Es war ganz gut, hat sich auf jeden Fall gelohnt“, wusste die Mitarbeiterin zu berichten. „Es sind einige Leute reingekommen, haben aber auch viel gekauft. Da habe ich nicht mit gerechnet bei den Temperaturen.“

Das Beste aus der Situation herausgeholt

Auch die kleinen Besucher hatten Spaß. Foto: AF

Andreas Gertzen, Mitinitiator vom „Schauplatz“, sah es ähnlich: „Warm aber schön – für eine Premiere sehr gut. Voll wäre nicht gut gewesen, ganz leer auch nicht.“  Dafür, „dass es relativ kurzfristig war und super heiß war“, habe man das Beste rausgeholt. „Ich denke, dass die Leute Lust haben, sich ein Stück Normalität zu erobern und was zu erleben. Wir haben versucht, im Rahmen des Möglichen etwas anzubieten. Und die, die da waren, haben sicher auch einen netten Abend gehabt.“

Die Hoffnung richtet sich auf die kommenden drei Abende, die bis Dezember noch vonstatten gehen sollen. Am 4. September gibt es „Late Night Shopping“ unter dem Motto „Trends 2020“, am 2. Oktober folgt der „Herbstzauber“. Am 6. November heißt es dann „It´s cold outside“. Und am 4. Dezember herrscht auf der Busmannstraße „Vorfreude“.

Spät-Shoppen mit vielen Aktionen

Mit großer Vorfreude und ein klein bisschen Nervosität fiebern Anja Hummler und Katharina Peters dem kommenden Freitag entgegen. Denn dann hoffen die beiden Ladenbesitzerinnen auf einen gelungenen Auftakt von „Busmanns Spätschicht“, einer Art „Spät-Shoppen“-Initiative, die von 18 bis 21 Uhr mit Aktionen und Angeboten in den teilnehmenden Geschäften die Besucher anlocken soll.

Selbst in die Hand genommen

Auf die Ideen kamen Hummler, die mit ihrem Mann den „Schauplatz“ betreibt, und Peters als Inhaberin des „Teefreunds“ auf der gegenüberliegenden Seite der Busmannstraße beim morgendlichen Fegen. „Da reden wir vor der Tür oft miteinander und haben viel darüber gesprochen, dass wir nicht wirklich so mit allem zufrieden sind“, meinte Peters. Und im Netz werde immer so viel darüber gejammert, dass nichts in der Stadt passiere und kaum etwas für die Anwohner angeboten wird. „Da haben wir dann beschlossen, selbst mal was in die Hand zu nehmen“, meint Hummler entschieden.

So wurden sie aktiv, damit sich Läden präsentieren und bekannt machen können. „Damit ein Geschäft ein Gesicht hat“, meint Hummler. „Es kommen vereinzelt immer noch Leute zu uns, die fragen: ,Sie sind doch neu in Kevelaer?‘ Obwohl wir nur umgezogen sind“, muss die Geschäftsfrau schmunzeln. Bei der Planung geholfen haben die kurzen Wege mal eben über die Straße, um das Ganze relativ schnell zu organisieren.

Zuerst dachte das Initiatoren-Duo noch in bescheidenen Kategorien: „Am Anfang haben wir tief gestapelt und gesagt, wenn wir ein paar Läden in der Busmannstraße dazu bekommen mitzumachen, wäre das schon super“, erinnert sich Peters. Vor zwei Monaten wäre sie schon mit zehn Geschäften zufrieden gewesen, ergänzt die engagierte Kollegin. „Mittlerweile sind es schon vierzig – und die Hauptstraße ist fast explosionsartig dazugekommen.“

Im Rahmen des Abends werden einige der Inhaber den Gästen was Besonderes bieten. Der „Schauplatz“ selbst lockt mit 35 Prozent Preisnachlass auf „Bloomingville“-Waren und gibt eine Runde Popcorn zum Einkauf dazu. Im „Teefreund“ können Gäste Quiche und Tee-Cocktails genießen, dazu wird eine aufstrebende junge Pianistin von 19 bis 20 Uhr Jazzmusik spielen.

Angebote, Aktionen, Ausstellung

Auch andere Inhaber locken mit besonderen Angeboten. Das Reisebüro Schatorjé zum Beispiel plant, ergänzend zu einer Buchung eine Kopfmassage anzubieten. Das Pfannkuchenhaus lockt mit halben Preisen, Weinhändler Nießen mit leckeren Weinproben.
Dazu kommen Preisnachlässe auf bestimmtes Zubehör wie bei Heckens auf der Hauptstraße oder auf „Coeur de Lion-Schmuck“ bei Hermans. Und im „wort-werk“-Atelier wird eine Ausstellung mit Iris Alexandra Arndt und Kornelia Kestin-Furtmann eröffnet.
Jetzt setzen die beiden Initiatorinnen auf „gutes Wetter und viele Leute, die kommen“. Eine Eintagsfliege soll das Ganze auf jeden Fall nicht werden. Die beiden Damen haben bereits zwei weitere Termine für die nächsten „Spätschichten“ im Blick: den 16. November und den 14. Dezember.

Juwelier Veronika Ophey eröffnet neu

In diesem Schmuckkästchen glänzt nicht nur das Geschmeide: Seit Samstag hat das Juweliergeschäft Veronika Ophey an der Busmannstraße nach umfangreichem Umbau wieder eröffnet.

Ein Diamant sei „für die Ewigkeit“, sagt eine alte Redewendung. Vieles andere nicht. Und so ist es kein Wunder, dass die Kevelaerer Goldschmiedin Veronika Ophey kräftig in ihr Landenlokal investiert hat. Neben frischer Farbe sowie einem speziellen Vitrinen- und Lichtkonzept gibt es so manche weitere Entdeckung zu machen.

Trauringe selbst konfigurieren

Das neue Trauring-Studio etwa, bei dem Paare nicht nur individuell beraten werden können, sondern sich ihren „Traum-Ring“ gleich selbst konfigurieren und auf dem Bildschirm ansehen können, bevor dieser dann nach ihren Wünschen angefertigt wird. Damit die Trauringe kein Traum bleiben, gibt’s in dem stilvoll eingerichteten Trauring-Studio natürlich auch zahlreiche Ringe zum Anfassen…

Wer seinen Schmuck so sorgsam auswählt und anfertigt, hat selbstverständlich auch ein Auge für eine stilvolle Inneneinrichtung. Veronika Ophey und ihr Team freuen sich, ihre Kunden jetzt in einem modern eingerichteten Ladenlokal mit Wohlfühlcharakter begrüßen und beraten zu können. Hier glänzt eben nicht nur der Schmuck – auch die Wände und Vitrinen sind funkelnagelneu und strahlen mit den Schmuckstücken um die Wette. Dass es dem Verkaufsteam da nicht schwerfällt, ein Lächeln auf die Lippen der zufriedenen Kunden zu zaubern, leuchtet ein.

Übrigens ist die Umgestaltung des Landenlokals nicht nur „schöner Schein“ nach außen. Auch die Werkstatträume wurden beim Umbau mit in Angriff genommen und bieten nun optimale Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen.

Zahlreiche Kunden haben sich am vergangenen Samstag schon von den Erfolgen des Umbaus überzeugt.