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Die Kevelaererin Ronja Ebeling spricht in ihrem Buch „Work reloaded“ mit Akteurinnen und Akteuren aus der Wirtschaft über die junge Generation

Die Wirtschaft muss weiter denken

Überzeugt von der gesellschaftlichen Relevanz ihres Buches war die gebürtige Kevelaererin Ronja Ebeling von Beginn an. Ob es ihr allerdings gelingen würde, die „Lawine ins Rollen zu bringen“, daran zweifelte die junge Autorin zunächst. Nun, wenige Tage vor der offiziellen Veröffentlichung von „Work reloaded“, kann man zweifelsohne behaupten: Sie rollt.

Ein Buch mit Humor und Herzblut

„Bücher über Gott und die Welt gibt es bei uns zuhauf, endlich aber gibt es nun ein brandneues, tolles Buch über Kevelaer“, begrüßte Gabriele Polders von der Buchhandlung Bercker die zahlreichen Gäste, die zur Autorenlesung gekommen waren. Autorin Heike Waldor-Schäfer und Fotograf Axel Hundertmarck stellten in der Traditionsbuchhandlung ihr 178 Seiten starkes Buch „Du mein Kevelaer. Liebenswerter Wallfahrtsort am Niederrhein“ vor.
Vor sieben Jahren waren Heike Waldorf-Schäfer und ihr Mann samt Dackel aus dem Kreis Wesel nach Kevelaer gekommen und waren von Beginn an fasziniert von der Magie dieses Ortes. Die leitende Redakteurin war im Jahr 2014 von dem Ahlener Anno-Verlag gefragt worden, ob sie für eine bestehende Reihe nicht ein Buch über Kevelaer schreiben wolle. „Als Zugezogene musste ich mich natürlich einlesen. Da ich aber seit rund 30 Jahren Texte produzieren, ist das Schreiben mein Tagesgeschäft“, erzählte sie.
Nach rund dreieinhalb Jahren Arbeit am Buch, neben der normalen journalistischen Tätigkeit, entstand schließlich diese Monografie. Dieses Kevelaerbuch will, so die Autorin, kein Geschichtsbuch sein, keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern es soll Touristen neugierig machen, diese Stadt näher zu entdecken, die zu den fünftgrößten Marienwallfahrtsorten der Welt gehört. Es soll nicht nur informieren, sondern auch Anekdoten und Geschichten bringen, die auch Einheimischen helfen, Bekanntes mit neuem Blick anzuschauen.
Mit einigen Passagen aus dem neuen Buch zeigte Heike Waldor-Schäfer, dass die Entstehung der Wallfahrt nach Kevelaer durch Audition von Hendrik Busmann und Vision seiner Frau Mechel Schrouse eine hochdramatische Geschichte ist, die „Hollywood längst hätte entdecken müssen“.
Sie erzählte, warum sie „bei diesem schlichten schwarz-weiß Druck auf 08/15-Papier heute immer an die Mona Lisa denken“ müsse. Sie las über die Kerzenkapelle, die heute zwar eine unglaubliche Energie ausstrahle, aber damals illegal, ohne Baugenehmigung, gebaut wurde.
Jedoch taten, so Heike Waldor-Schäfer, die Originalbriefe der Oratorianerpatres an die Familie von Loe, der Eigentümerin des Kapellenplatzes, ein Übriges, um Balsam auf die Wunde der Illegalität zu streuen: „Die haben ganz schön rumgeschleimt. Da musste man einfach Ja sagen“, meinte ein Teilnehmer nach dem Verlesen des historischen Dokumentes. Die Autorin berichtete auch, dass 1714 König Friedrich Wilhelm I. den katholischen Marienwallfahrtsort zum ersten Mal besuchte und dort einige Rosenkränze für seine Soldaten kaufte. „Ich bin Protestant, aber ich bin Ihnen nicht feindlich gesinnt“ und „Ich werde beschützen, ich werde geneigt sein, ich werde erhalten“, waren Worte des Preußischen Königs in Kevelaer.
Neben viel Informationen und Anekdoten über die Kevelaer-Wallfahrt fehlen im Buch auch nicht Gastronomie- und Ausflugstipps. Neben den vielen amüsanten Dönekes über Kevelaer und seine Wallfahrt besticht das Buch durch viele großartige Bilder rund um Kevelaer von Axel Hundertmarck.
Der KB-Fotograf geht, so konnte auch seine Frau bestätigen, fast nie ohne Kamera aus dem Haus, um auch ja kein Motiv zu versäumen. Manchmal führt das auch dahin, dass der geplante Fahrradausflug für eine einzige blaue Blume länger unterbrochen wird. Schon 2014 hatten Axel Hundertmarck und Heike Waldor-Schäfer (mit anderen Autoren zusammen) ein Buch über das 150-jährige Basilikajubiläum herausgebracht. Viele Feste hatte der Fotograf im Festjahr mit seiner Kamera begleiten dürfen. Oft war er einfach mit der Kamera am rechten Ort zur rechten Zeit und konnte durch seinen Blick und viel Geduld Menschen und Dinge rund um den Kevelaer von ihrer schönsten Seiten einfangen.
Als Heike Waldor-Schäfer ihm schließlich das neue Buchprojekt vorstellte, konnte Axel sie sofort mit einer Bilderflut überhäufen, von denen tausende immerhin in die Endauswahl gelangten und immerhin einige hundert Farbfotos letztlich im neuen 178 Seite starken Heimatblut glänzen.
Eine erste Rückmeldung zum neuen Buch gab es von Elisabeth Wackers. Sie hatte es schon vorab von vorne bis hinten gelesen und sagte: „Es ist erfrischend und mit Herzblut in der Sprache von heute geschrieben. Ich konnte das Buch gar nicht auf die Seite legen. Mein Herz hat richtige Purzelbäume geschlagen. Dieses Buch kann wirklich den tiefsten Kern dieses Ortes vermitteln.“
Nach der Lesung erfüllten Autorin und Fotograf noch zahlreiche Wünsche nach Widmungen und Unterschriften, der die beiden sehr ausführlich mit Zitaten und viel Ausdauer nachkamen.