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Willi Heuvens trägt in diesem Jahr die Kette

„Das muss ich erstmal sacken lassen“, meinte ein sichtlich bewegter Willi Heuvens, als er mit seinem Adjutanten Dieter van Besel von der Bühne des Knoase-Saales herunterkam. Er reihte sich in die Reihe der Vereinskameraden ein, die anschließend mit Schildern das Motto der Kirmes „Heimspiel“ darstellten. Minuten zuvor war der 58-jährige Tischler vom Vorsitzenden des die Wettener Kirmes ausrichtenden Vereins SV Union Wetten, Manfred Nilkens, zum neuen Festkettenträger für 2017 ausgerufen worden.
Vier Stunden zuvor hatte der Präsident der Geselligen Vereine, Thomas Krahnen, den Heimatabend im ausverkauften Knoase-Saal eröffnet und die Leitung des Abends an Jens Kösters übergeben. „Ich hoffe, dass wir Euch ein kurzweiliges Programm präsentieren können“, verwies Kösters auf das Dorfplatz-Bühnenbild vom Karneval, dass man einfach übernommen hatte. Er machte auf „neue Tänze, einen gespielten Witz und ein kleines Experiment“ neugierig.
Später holte er sich sechs Vorstandsmitglieder nach oben, um aus ihnen mit Bernd Ingenhaag seinen Abend-Assistenten herauszufilten. „Das war natürlich abgesprochen“, löste Kösters die Situation später auf. Vor der Show stand aber noch eine besondere Ehrung. Ortsvorsteherin Beate Clasen ließ es sich nicht nehmen, der Europameisterin im Luftgewehr beim Mannschaftsschießen und Drittplazierten im Einzel, Anna Janshen, und ihrem Trainer Rudi Joosten auf der Bühne zu gratulieren. Beide durten sich ins Goldene Buch Wettens eintragen. „Wir haben noch viele Seiten frei. Wenn Du von Olympia wiederkommst, sehen wir uns wieder“, überreichte Clasen beiden noch ein kleines Präsent. Anschließend erlebten die Zuschauer ein abwechslungsreiches Programm: Die „Stübbi-Hüpfer“ vom SV Union gaben wie beim Karneval noch einmal ihre Tanznummer als männliche Stewardessen mit Bierkasten-Koffer zum Besten. Später gab‘s mit dem Tanz der „Lützigen“ im bunten Hawaii-Kostüm das weibliche Pendant dazu.
Maria Mevissen präsentierte auf „Wettese Platt“ Geschichten über den Sportverein Union Wetten als festgebender Verein 2017. Der Kirchenchor „Cäcilia“ trug einige Lieder vor und ließ das Publikum kräftig mitschmettern. Und beim Heimatquiz rauchten den Gästen kräftig die Köpfe. Jens Kösters sorgte mit verbundenen Augen und einem Mitmach-Spiel mit Chips und Geldscheinen für den Aufgalopp zur Sammlung für die Seniorenfahrt. Die Festkettenträgerin von 2016, Bernarde Vos, bedankte sich mit ihrem Bruder Christoph Steegman reinemd für die schöne Zeit, die sie erleben durfte.
Anschließend würdigte Manfred Nilkens die Verdienste des neuen Festkettenträgers, der in 37 Jahren Mitgliedschaft die Nachbarschafts-Olympiade begründete. 24 Jahre lang war er zweiter Vorsitzender. Und seit zwei Jahren fungiert er als Obmann der Alherren-Abteilung. „Danke, dass die Union und Wetten meinen, ich wäre der Richtige“, zeigte sich Heuvens sichtlich erfreut.
Bei den Bildern von Kirmes-Eröffnungstanz sei er jedoch zusammengezuckt, schilderte er auch die Reaktion seiner Frau: „Meinst du, für mich is dat nen Spaßs“, hatte er die Lacher auf seiner Seite. „Ich habe mir aber einen Adjutanten gewählt, der so gerne tanzt wie ich“, rief er Dieter van Besel nach oben und umarmte ihn herzlich.
Nach der Proklamation stellte sich der festgebende Verein für die Kirmes vor, der nach 1957, 1971, 1985, 1996 und 2007 zum sechsten Mal die Kirmes ausrichtet. Anschließend wurden die Preise für das Heimatquiz vergeben, Moderator Jens Kösters konnte 728,97 Euro für die Seniorenfahrt-Kasse und kurz vor Mitternacht das Ende eines fröhlichen Abends verkünden.
http://www.kevelaerer-blatt.de/heimatabend-wetten-2017/

Michael Stenmans ist neuer Vorsitzender der St. Maria Schützenbruderschaft Achterhoek

Aufhören, wenn es am schönsten ist. Das war sicher nicht der Grund, warum Willi Gietmann nach 26 Jahren den Vorsitz der St. Maria Schützenbruderschaft Achterhoek in jüngere Hände gegeben hat. „Ich denke, es ist Zeit für neue und frische Ideen“, sagt Gietmann, dem es in seiner Zeit als Vorsitzender gelungen war, die Jugend für die Schützenbruderschaft zu motivieren, sie mit ins Boot zu holen.
So überrascht es auch nicht, dass sein einstimmig gewählter Nachfolger Michael Stenmans, gerade mal 27 Jahre jung ist. In den Augen von Willi Gietmann ist er für den Verein die Idealbesetzung. „2008 löste er mich schon als jüngster Schützenkönig ab…“, so der scheidende Vorsitzende über seinen Nachfolger.
Michael Stenmans lebt eine Familientradition weiter. Der Bruderschaft in Achterhoek anzugehören, sich im Verein zu engagieren, ist in der Familie Stenmans eine Selbstverständlichkeit. „Ich bin jetzt nicht mehr der Lehrling, sondern der, der  die Verantwortung trägt“, ist sich der neue Vorsitzende seiner Aufgabe bewusst. Mit Respekt schaut er auf die Arbeit seines Vorgängers. Wurde dieser doch auf der Jahreshauptversammlung für seine Verdienste zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Eine Auszeichnung, die zuvor noch keinem im Vereinsleben der Bruderschaft zu teil wurde. „Das war schon ein sehr emotionaler Moment“, gesteht Willi Gietman. Für den Ehrenvorsitzenden bedeutet die St. Maria-Bruderschaft aber mehr als nur ein Vereinsleben. Für ihn ist es die Verkörperung von Gemeinsamkeit und Geselligkeit, die gleichzeitig für das Wohl im Dorf steht.
Mit 17 Jahren trat der in Winnekendonk wohnende, aber in Achterhoek aufgewachsene Ehrenvorsitzende, der St. Maria Bruderschaft bei. Von Anfang an brachte er sich im Verein ein, bekleidete den Posten des Fahnenschwenkers und des Schießwarts und wurde 1976 mit 19 Jahren jüngster Schützenkönig des Vereins. Als stellvertretender Vorsitzender begleitete Willi Gietmann die Bruderschaft durch das Jubeljahr.
Vier Jahre später wurde er zum Vorsitzenden gewählt. Mit jungen Ideen und Energie entwickelte er neue Konzepte, die der Bruderschaft gut taten. Die Kirmes wurde neu aufgestellt, was der Dorfgemeinschaft zeitweise bis zu 4.500 Kirmesbesucher bescherte. Zusätzlich wurde der Nachwuchs gefördert und motiviert. „Es gelingt ihm Freiraum und Disziplin in die Waage zu bringen“, sagte Bernhard Stenmans über den Festkettenträger von 2015.
In den Jahren 2008 und 2015 wurde Achterhoek Ausrichter des Bezirksschützenfestes. 2011 meldete Willi Gietmann Achterhoek zum Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, an. Zwar überraschte er damit die 480 Dorfbewohner, mobilisierte diese aber auch. Sie hatten Ideen und setzten diese in die Tat um, was dem Dorf auf Kreisebene direkt die Goldmedaille bescherte. Ein Motivationsschub für die Bewohner Achterhoeks. Denn alle zogen an einem Strang, belebten das Dorf. 2015 holte Achterhoek Gold auf Landesebene was wiederum ein Jahr später dem kleinen Örtchen den Besuch einer Bundeskommission bescherte. Eine Silberauszeichnung ebnete den Weg nach Berlin und einen Besuch zum Bundespräsidenten Joachim Gauck. „Das war sicherlich das absolutes Highlight in meiner Zeit als Vorsitzender“, gesteht Willi Gietmann.
Zu große Fußstapfen für den jungen Michael Stenmans? Dieser schüttelt gelassen den Kopf. „Ich habe schon meine eigenen Ideen“, verraten möchte er sie aber noch nicht. „Die Aufstellung im Verein ist sehr gut, alle Generationen sind vertreten“, weist Sten­mans darauf hin, dass der Vorstand schon im Vorfeld verjüngt worden sei.
Dem Landwirt ist die Fortführung der Traditionen und kirchlichen Feste wichtig: „Der Zusammenhalt im Verein und im Achterhoek zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.”