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Kevelaerer Unternehmer gehen neue Wege in digitaler Welt

Die Idee, das Familienunternehmen „Moeselaegen“ und den dazugehörigen „Börgermeister“ einer digitalen Modernisierung zu unterziehen, hatten Felix und Lutz Moeselaegen schon länger. Denn dass gerade in der heutigen Zeit – noch verstärkt durch die Corona-Pandemie – ein ansprechender und einfach zu bedienender Online-Auftritt ein Aushängeschild eines Unternehmens ist, wissen die beiden Brüder nur zu gut. Aufgrund des hohen Zeit- und Kostenaufwandes war bisher allerdings eine gewisse Unentschlossenheit vorhanden. Das Sonderprogramm „Digitalen und stationären Einzelhandel zusammendenken“ des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW ebnete den Kevelaerer Brüdern nun den Weg, einen großen Schritt im Digitalisierungsprozess zu gehen. Mit dem Kevelaerer Unternehmen „Oneline Media“ als Digitalisierungspartner können Felix und Lutz Moeselaegen nun erste Ergebnisse vorstellen.

Das Projekt des NRW-Wirtschaftsministeriums war Ende Juni diesen Jahres an den Start gegangen. Der Aufruf richtete sich an Unternehmen des stationären Einzelhandels mit weniger als 50 Beschäftigten, die mithilfe digitaler Technologien den Auswirkungen der Corona-Pandemie entgegnen wollen. „Gefördert werden kurzfristige Projekte von Kleinunternehmen, die sich erstmalig digital aufstellen oder den Auf- oder Ausbau der digitalen Technologien für ihr Unternehmen voranbringen wollen“, heißt es in der Projektbeschreibung des Ministeriums. Der Höchstbetrag der Förderung liegt bei 12.000 Euro bei einem Fördersatz von bis zu 90 Prozent. Eine grundlegende Voraussetzung der Bewilligung war dabei, dass das Projekt der unmittelbaren Abwehr oder Abmilderung der Folgen der Corona-Krise dienen muss.

Anträge und Technik

Die Kevelaerer Agentur „Oneline Media“ hat dieses Projekt bisher mit insgesamt fünf Unternehmen aus der Wallfahrtsstadt realisiert. Neben der Abwicklung der Förderanträge gehörte hierzu auch die technische Umsetzung und fachliche Begleitung im Projekt. Ab dem kommenden Jahr plant das Unternehmen zudem, Firmen bei Projektumsetzungen im Rahmen des Förderprogramms „go-digital“ des Bundes unterstützen (Informationen hierzu gibt es unter https://bit.ly/3r2H0CW).

Bei Felix und Lutz Moeselaegen bestand das Vorhaben für den „Börgermeister“ – ein Zweig des Familienunternehmens „Moeselaegen“ – darin, den Online-Service zu erweitern. Die große Neuerung: Seit Kurzem können die Essensbestellungen auf einfachem Wege online aufgegeben werden, was zuvor telefonisch und schriftlich abgewickelt wurde (derboergermeister.enfore.com/shop). Das sei sowohl für die Kund*innen unkompliziert, da bereits im Voraus inklusive einer genauen Abholzeit bestellt werden könne, und auch die internen Betriebsabläufe würden positiv beeinflusst, erklärt Felix Moeselaegen. So könne beispielsweise der automatisch erstellte Bon einer Bestellung direkt in die Küche weitergeleitet werden und alle Abholtermine seien direkt auf einen Blick verfügbar. Auch der Ticketverkauf für die diversen Events des „Börgermeisters“, die normalerweise außerhalb der Corona-Pandemie stattfinden, soll künftig online ablaufen.

Konserven als Lieferung

Der zweite Teil des Projekts widmete sich dem Online-Shop der Metzgerei. Unter herhaftlecker.de gibt es seit Kurzem Suppen, Eintöpfe und andere Fertiggerichte in der Konserve zu kaufen. Bisher sei das Angebot der regionalen Gerichte in den Geschäftsräumen an der Hauptstraße gut angenommen worden, sagt der 34-jährige Lutz Moeselaegen. Auch viele Besucher der Wallfahrtsstadt würden sich regelmäßig mit Konserven eindecken sowie den Bekanntenkreis und ältere Familienmitglieder versorgen. Das Ganze soll durch das neue Online-Angebot noch einfacher werden, auch für Kunden aus der Ferne – und vor allem in Zeiten der Corona-Pandemie, in denen der persönliche Kontakt auf das Minimum reduziert wird.

Da er und sein Bruder durchaus technik- und medienaffin seien, habe man sich auf die Neuerungen recht schnell einstellen können, sagt der 36-jährige Felix Moeselaegen. Zudem sei das System in der Handhabung benutzerfreundlich. Nichtsdestotrotz stellten einen derartige digitale Umstellungen immer wieder vor Herausforderungen und man müsse sich einfach mit der Zeit zurechtfinden. Das funktioniere aber bereits sehr gut. Und im Laufe der Zeit würden sich sicherlich noch weitere Ideen ergeben, die man im digitalen Auftritt verändern könne, ist sich Lutz Moeselaegen, der mit seinem Bruder quasi im Familienbetrieb groß geworden ist, sicher. Für die Kevelaerer war die Förderung des NRW-Wirtschaftsministeriums eine Chance, sich in Corona-Zeiten digital neu aufzustellen. „Ohne Förderung ist man zögerlicher“, bestätigt Lutz Moeselaegen, dass das Projekt eine sichere Stütze darstellt.

Neben den digitalen Erweiterungen freuen sich die Unternehmer auf neue Konserven, die bald ins Sortiment kommen – extra proteinreich und unter anderem in vegetarischen Varianten. Ein Müsli des Unternehmens „Barni & Wilma“ aus Goch hat bereits vor kurzer Zeit Einzug erhalten. Außerdem sei eine Zusammenarbeit mit einem vegetarischen Lokal aus der Region in Planung, verrät Felix Moeselaegen, dass dem digitalen Projekt noch weitere Ideen folgen werden.