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Die ersten Abiturienten waren vor 60 Jahren reif

Vor 60 Jahren „bauten“ erstmals Eleven ihr „Abi“ am Kevelaerer Gymnasium. 18 Knaben und acht Mädchen wurde damals erstmals in Kevelaer der höchste Schulabschluss in Deutschland zuerkannt und damit die allgemeine Hochschulreife bescheinigt. Was heute umgangssprachlich so einfach daherkommt, war ehedem noch eine sehr ernstzunehmende Hürde im Lebenslauf der Jugendlichen Absolventen des hochangesehenen Bildungsweges. Aber auch für eine Schule kam es damals noch einer Auszeichnung gleich, eine Abiturprüfung durchführen zu können. Und so feiert man am Kevelaerer Gymnasium mit der damaligen Abiturientia, den heutigen Schülerinnen und Schülern sowie dem Lehrkörper und der Elternschaft in diesem Jahr auch die Erlaubnis, sich „Höhere Anstalt“ nennen zu dürfen.

Neben den Treffen und Feierlichkeiten, die sich konkret auf dieses Jubiläum beziehen, sind aber auch weitere Projekte aus dem Schulleben des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums (wie es übrigens ebenfalls seit 60 Jahren heißt) ins Jubeljahr mit einbezogen worden.

Das beginnt mit einer Ausstellung (ab dem 13. März in der Sparkasse, gesonderter Bericht folgt), in der die Kunst AG unter dem Titel „Skizzen“ Aquarelle und Zeichnungen zeigt. In derselben Woche sollen in Zusammenarbeit mit der Klimaschutzbeauftragten der Stadt und dem NuK-Achterhoek 59 Bäume auf dem Schulgelände gepflanzt werden, der 60. kommt dann beim abschließenden Schulfest hinzu. Außerdem sind zwei Schulbesuche ehemaliger Abiturienten geplant, ein Workshop und eine Krimilesung mit der Autorin Sandra Aslund (Abijahrgang 1996) in Kooperation mit der Bücherstube Aengenheyster und „Magie im Klassenzimmer“ mit Zauberer Tobias Velmer (Abijahrgang 1997). Mitte Mai gibt‘s ein gemeinsames Frühstück der Goldjubilare mit der Aktuellen Abiturientia der Q2, Mitte Juni gibt‘s ein großes Ehemaligentreffen der Abitur-Jahrgänge 1960 bis 2019.

Daran schließt sich die Festwoche vom 22 bis 26. Juni an. Hier sind ein Sponsorenlauf und eine Sportolympiade geplant (22. Juni), ein Sozialer Tag (23. Juni), ein ökumenischer Festgottesdienst als Open-Air-Gottesdienst mit Weihbischof Rolf Lohmann (24. Juni) sowie das Schulfest (25. Juni, 14 bis 18 Uhr). Mit der Ausgabe der aktuellen Zeugnisse des Abiturjahrgangs schließt sich der Kreis der Jubelfeiern.

Die einzelnen Veranstaltungen befinden sich derzeit im Planungsstadium und werden von Vertreterinnen und Vertretern der Schüler- und Lehrer- sowie der Elternschaft gemeinsam vorbereitet.

Das Gymnasium in Kevelaer
1959 erfolgte die Erweiterung des „altsprachlichen Progymnasiums mit neusprachlichem Zweig“ zur Vollanstalt (Sexta bis Abitur).

1960 erfolgte die erste Reifeprüfung. Die Schule erhält damals den Namen „Kardinal-von-Galen-Gymansium“.

Das erst fünf Jahre zuvor fertiggestellte Städtische Gymnasium (heute Begegnungsstätte neben dem Bühnenhaus) ist viel zu klein, es herrscht eklatanter Raummangel, was zu „Wanderklassen“ führt, die teils in Noträumen wie Kellern oder Dachböden unterrichtet werden. 1970 schreibt die Stadt einen Architekturwettbewerb für ein Schulzentrum auf der Hüls aus, in welches das Gymnasium 1978 einzieht.

Der derzeitige Schulleiter Karl Hagedorn wird mit Ablauf des aktuellen Schuljahres in den Ruhestand gehen.

Umweltschonend und gesund

Riesenansturm im Foyer des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums zu großen „Trinkpause“: Schülerinnen und Schüler der Klasse 5b waren die ersten, die den neuen Wasserspender im Foyer ausprobieren durften. Stadtwerke Kevelaer, NiersEnergie GmbH und die Verbandssparkasse Goch-Kevelaer-Weeze hatten in einem Gemeinschaftsprojekt dafür gesorgt, dass die gesunde und umweltschonende Maschine, die Trinkwasser mit und ohne Kohlensäure zum selberzapfen bietet, dort aufgestellt worden war. Dank der Zusammenarbeit werden alle neun Kevelaerer Schulen mit einem solchen Gerät ausgestattet – und nicht nur das: Alle Schülerinnen und Schüler und die Lehrerinnen und Lehrer erhalten von den Sponsoren jeweils eine Trinkflasche, die an den Geräten aufgefüllt werden kann. Die Kunststoff-Flaschen (ohne Weichmacher und andere schädliche Zusätze) wurden gemeinsam mit der Kreis-Klever Abfallwirtschafts GmbH extra für diesen Zweck ausgewählt.

Da war Napoleon auch Platt

Es gibt wohl kaum einen Wissenschaftler, der so beständig seine Forschung in so spannende Geschichten zu fassen vermag: Erst erzählt Sprachwissenschaftler Dr. Georg Cornelissen die schöne Geschichte von der Herkunft des Wortes „Fisimatenten“ – das komme aus dem Französischen, meinten manche, die napoleonischen Soldaten hätten die deutschen Damen aufgefordert „Visite ma Tente“ („Besuche mein Zelt“). Und daraus hätte sich dann der Spruch „keine Fisimatenten machen“ ergeben. „Ist natürlich alles Quatsch“, erklärt er dann. Zur Zeit Napoleons habe es am Niederrhein kaum französische Soldaten gegeben.
Niederrhein und Niederlande

Der Mann aus Winnekendonk muss es wissen, denn er befasst sich beruflich auch mit der Sprachgeschichte dieser Zeit. Wer sich mal selbst davon überzeugen will, wie sich das anhört, der ist bei ihm und am Samstag, 28. September, 14.30 Uhr, im Niederreinischen Museum in Kevelaer an der richtigen Adresse. Dann wird Georg Cornelissen die Zeit der Franzosen am Niederrhein sprachlich auferstehen lassen und ihren Einfluss auf das niederrheinische Platt und die niederländische Sprache – beide eng verwandet und gut vermischt – erläutern.
Dass die jeweils knapp 20-minütigen sprachlichen Ausflüge in die Napoleonische Zeit in der knapp zweieinhalbstündigen Veranstaltung zwischen „Trottoir“, „Portemonnaie“, „prackesiere“ und „Plümmo“ keine trockenen Vorträge sein werden, ahnt jeder, der Cornelissen einmal erlebt hat.
Appetithäppchen

Dazu gibt‘s zwischendurch auch noch ein paar Appetithäppchen in Form von frühen Tonaufnahmen. Die Veranstaltung ist eine Zusammenarbeit, bei der das LVRInstitut für Landeskunde und Regonalgeschichte, der Verein „För Land en Lüj“, das Niederrheinische Museum Kevelaer sowie dessen Förderverein zusammenarbeiten.
Und dann kommen auch noch die Preußen

Unter anderem gibt es Dialektproben aus der Franzosenzeit, die ältesten Texte sind Übersetzungen des Gleichnisses vom verlorenen Sohn aus dem Jahre 1806. Mit entsprechenden Karten erläutert Cornelissen die Frage, wie „niederländisch“ der Dialekt der Franzosen damals klang. „Französische Lehnwörter im niederrheinischen Platt“ sind ebenso ein Thema, bevor er schließlich die Nachfolgeregelungen – für die natürlich die Preußen zuständig sind, wer sonst – in Sprachpolitik und Sprachalltag ab 1815 erklärt.

Der sichere Weg zur Schule

Vor etwa einer Woche begann in Nordrhein-Westfalen das neue Schuljahr. Da starteten auch die „i-Dötzchen“ im Kreis Kleve in die spannende Schulzeit. Um den Schulweg für die Kleinen möglichst sicher zu gestalten, wollen die Bezirksdienstbeamten im Kreis Kleve gerade an den ersten Schultagen an den Grundschulen im Kreis für Sicherheit auf den Schulwegen sorgen.
Außerdem hat die Polizei Kleve ein paar Tipps für Eltern zusammengestellt:
Die Polizei empfiehlt, den Schulweg mit den Kindern zu üben. „Der kürzeste Weg ist nicht unbedingt immer der sicherste“, erklärt die Pressesprecherin der Polizei Kleve, Corinna Saccaro. Gegebenenfalls solle man einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, wenn die Strecke einfacher passierbar für die Kinder ist. Besonders Fußgängerampeln oder Verkehrsinseln erleichtern den Weg. Und auch gut beleuchtete Strecken bieten einen höheren Sicherheitsfaktor, „wenn wir an die dunklere Jahreszeit denken“, sagt Saccaro.
Der Klassiker, der im Straßenverkehr jedoch nicht fehlen darf: Eltern sollten ihrem Kind zeigen, dass es vor dem Überqueren einer Straße erst nach links, dann nach rechts und wieder nach links schauen soll. Das gilt auch bei Zebrastreifen. Sollten sich dort Autos nähern, dann besser warten, bis die Autos gehalten haben.
Sollten Eltern ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen, appelliert Saccaro: „Dann sollte man sich an die Halte- und Parkverbotszonen halten.“ Denn: Parkende Autos können aus der Perspektive der Kleinen, die zu Fuß unterwegs sind, die Sicht auf die Straße verschlechtern. Außerdem sei vor der Nutzung des Autos möglichst zu prüfen, „ob das Fahrrad eine Alternative wäre“, erklärt Saccaro.
Zuletzt weist die Polizei Kleve alle Verkehrsteilnehmer noch einmal auf ihre Vorbildfunktion hin. Kinder lernen oftmals durch Nachahmung. Ob als Fahrzeugführer, Radfahrer oder Fußgänger: Korrektes Verhalten im Straßenverkehr zeigt den Kindern, wie es richtig geht.

Achtung, Schulanfang!

Die Schulzeit hat wieder begonnen – und dann kommt es vor den Schulen häufig zu schwierigen Verkehrssituationen. Das KB hat gestern an der St.-Antonius-Grundschule an der Biegstraße vorbeigeschaut. Eine Momentaufnahme von Alexander Florié-Albrecht.
6.40 Uhr. An der Kreuzung Biegstraße/Twistedener Straße ist nichts los. Es herrscht die Ruhe vor dem Ansturm der 361 Zweit-bis Viertklässler. Verkehr ist um die frühen Stunden naturgemäß wenig auszumachen. Überrascht bin ich, als um die frühe Stunde eine Schülerin des Kardinal-von Galen-Gymnasiums auf die Twistedener Straße links einbiegt.
7.20 Uhr. In den vergangenen Minuten kommen vermehrt Gymnasialschüler zum Linksabbiegen über die Biegstraße. Bärbel Ries betritt den Schulhof, läuft in Richtung Sekretariatsbüro, um bei dem „guten Geist“ des Hauses, Stephanie Hülse, schon mal Hallo zu sagen „Es geht schon wieder los. Nervös ist man immer“, lacht die Lehrerin.
Durch das Sekretariatsfenster sind zwei Schüler zu sehen, als sie über den Hinterhof die Schule betreten. Dass so manche Eltern einfach mal ihre Kinder bis fast vor die Schultür fahren, beobachtet Stephanie Hülse schon. „Das ist dann weniger schön.“
7.25 Uhr. Auf dem Fußgängerweg läuft ein kleines Kind Richtung Grundschule, das von seiner Mutter begleitet wird. Jacqueline Kaiser hat sich mit ihrer achtjährigen Tochter Julie vom Hoogeweg aus aufgemacht. „Ich freue mich auf die Freundinnen“, sagt das junge Mädchen. Ihre Mutter beobachtet ab und an schon mal verkehrstechnisches „Chaos“ rund um die Schule: „Wenn einige ihre Kinder abliefern, und an der Bushaltestelle, wenn man sie abholt.“ Gerade mittags gebe es Probleme. „Da stehen dann vier bis fünf Autos.“ Der Busfahrer ärgere sich da zu Recht. „Manchmal verzweifelt man da am Verstand der Menschen.“ Die Parkplätze unmittelbar vor der Schule sind weitestgehend belegt. Ein weißer Nissan-SUV nimmt so viel Platz ein, dass ein zweiter Wagen kaum eine Chance hat. Blöd geparkt, denke ich.
7.40 Uhr. Eine große „Welle“ an Schülern kommt über die Biegstraße. In den kommenden Minuten werden es immer mehr. Auffällig ist, wie viele mit Tretroller, Fahrrad – und Helm – unterwegs sind, wie viele Eltern an diesem Morgen mit ihnen den Weg zu dem Platz suchen, wo man die Räder abstellen kann – und wie rücksichtsvoll alle den für sie vorgesehenen Fahrplatz nutzen. „Die mussten heute so viel tragen“, erzählt Anja Elsinghorst, die ihre siebenjährige Tochter Hannah gerne an diesem ersten Schultagsmorgen nach den Ferien unterstützt. „Ab morgen machen das die Kinder dann alleine.“ An dem Morgen zeigt sich die Situation recht entspannt. „Das gute Wetter“, meint sie. Das ist aber beileibe nicht immer so: „Wenn hier drei Tropfen Regen fallen, ist es schlecht. Da stehen die Autos überall auf den Fußgängerwegen, fahren bis hier ran und parken fast auf dem Radweg. Furchtbar.“
7.52 Uhr. Die Situation vor der St.-Antonius-Grundschule wird zunehmend dichter auf dem Biegstraßen-Radweg – und tatsächlich halten zeitversetzt vier Fahrzeuge an der Bushaltestelle. „Die Elterntaxis fahren wieder“, meint ein Radfahrer spontan beim Vorbeifahren.  Nahe der Haltestelle an sein Fahrrad gelehnt, verfolgt Polizeihauptkommissar Horst Frenzen, wie sich die Fahrer und Kinder verhalten. „Kurz vor acht kommt der Schulbus. Bis dahin sollten die Kinder den Wagen verlassen haben und die Autos weitergefahren sein. So ist es vereinbart mit der Elternschaft.“ Es ist zu erkennen, dass drei der vier Fahrzeuge sich an diese Maßgabe tatsächlich auch halten: nur die Schulsachen ausladen und wieder abfahren. Ein weißer Mazda bleibt jedoch etwas länger ohne Fahrer stehen.
Anfangsprobleme

„Jedes Jahr gibt es Anfangsprobleme“, sagt der Beamte. Verwarngelder seien das letzte Mittel, ein Hinweis genüge oft schon. Als der Fahrer kommt, gibt er an, dass er das angeblich nicht gewusst habe. „Bei der Einschulung parken die Eltern auch direkt vor der Schule“, räumt der Polizist ein. „Aber wenn ich hier einen Monat stehe, dann spielt sich das ein.“
7.58 Uhr. Alexandra von Woezi hat ihre achtjährige Tochter Hannah zur Schule gebracht, winkt ihr zum Abschied zu. Die 37-jährige Mutter findet, dass die Verkehrssituation an der Biegstraße „oft für Kinder unübersichtlich ist, manchmal selbst für uns, wenn die Fahrzeuge dicht in den Häusereinfahrten und im Eingang mit den Wagen stehen“. Teilweise nähmen sie dann da auch ein Stück des Gehweges und der Straße für andere Verkehrsteilnehmer weg, schildert sie im Gespräch mit Jacqueline Kaiser. „Das ist teilweise auch Faulheit – und wenn man zu spät kommt“, findet sie. Von Woezi sieht aber auch, „dass es wenig Parkmöglichkeiten gibt. Da stehen dann die Anwohner, die Lehrer.“ Und wenn nachmittags alle Kinder gleichzeitig geholt werden und Regen fällt, „ist es schwierig.“ Am Einschulungstag werden die beiden „definitiv mit dem Rad“ kommen. „Das ist entspannter.“ Denn am Donnerstag kommen 111 Erstklässler neu dazu.
8.05 Uhr. Die Schüler haben mit dem Unterricht begonnen, sind ganz diszipliniert beim Ertönen des sehr leisen Schulglockentons in das jeweilige Klassenzimmer gehuscht. Schulleiter Andreas Berndt bespricht sich auf dem Schulflur mit einem seiner Kollegen, eine Tasse Kaffee in der Hand. „Die ersten zwei Schultage kommen die mit Gepäck und ihren ganzen Schulheften. Da ist es immer etwas voller“, sieht er die Situation an diesem Morgen gelassen. Dass am Mittag einige Fahrzeuge in der Bushaltestelle stehen, „das haben wir immer mal.“ Da sei dann auch nicht mehr der Druck da, direkt zur Arbeit fahren zu müssen. Man weise auf Schulpflegschaftssitzungen und Elternabenden regelmäßig darauf hin, dass man an der Bushaltestelle nur kurz anhalten soll, um die Kids raus- oder reinzulassen. Die Polizei sei dann ja auch da. „Das geht dann eine Zeit lang.“
 

Kein Lehrermangel an den Kevelaerer Grundschulen

Bundesweit fehlt es an Nachwuchs im Lehrerberuf. Besonders an Grundschulen fehlt schon jetzt Lehrpersonal. Bis 2025 könnten laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung etwa 35.000 Lehrerinnen und Lehrer allein an den Grundschulen fehlen. Auch in NRW ist der Lehrermangel an Grundschulen allgemein groß: Etwa jede dritte Stelle war zu Beginn des Jahres unbesetzt. Im vergangenen Schuljahr sind 5,1 Prozent des Unterrichts an den Schulen in NRW ausgefallen, wie Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) Ende Dezember 2018 in Düsseldorf mitteilte. 3,8 Prozent des Unterrichts wurden ersatzlos gestrichen, 1,3 Prozent durch eigenverantwortliches Arbeiten ersetzt.
Neues Schuljahr
Wie ist die Lage in Kevelaer zu Beginn des neuen Schuljahres? Das Kevelaerer Blatt hat sich in Bezug auf die Lage an den Grundschulen in Kevelaer umgehört.
Dagmar Wintjens ist Schulaufsichtsbeamtin für den Kreis Kleve. Die Kevelaerer Grundschulen sieht sie gut aufgestellt; viele Lehrkräfte aus anderen Orten wechseln gerne in die Marienstadt und bei Quereinsteigern wird die Fachlichkeit und Eignung durch die Leiter der Grundschulen streng geprüft und somit auch gewährleistet. „Gerade die geburtenstarken Jahrgänge der Lehrkräfte gehen nun vermehrt in Rente, neu ausgeschriebene Stellen sind nicht immer gut zu besetzen, aber die Unterrichtsversorgung in Kevelaer ist gewährleistet“, meint sie. Die Pflichtstunden seien alle abgedeckt; was nicht immer möglich ist, sind verschiedene Arbeitsgruppen (AG) oder zusätzliche Förderstunden, etwa für Lese- und Rechtschreibtraining.
Andreas Berndt leitet mit der St.-Antonius-Grundschule die größte Grundschule im Kreis Kleve. Lehrertechnisch ist sie im Verhältnis von Schülern zu Lehrern unterbesetzt, aber insgesamt ist die Lehrpersonalsituation auch durch einige qualifizierte Quereinsteiger gut: „Wir können die maximal vorgeschriebene Stundenzahl inklusive Förderstunden anbieten.“
Ähnlich positiv ist die Lage an der St.-Hubertus-Grundschule in Kevelaer: „Alle Pflichtstunden sind abgedeckt. Teils wurden zu uns auch Lehrer von anderen Schulen abgeordnet. Wir sind voll besetzt mit ausgebildeten Lehrern und auch unser musischer Zweig läuft weiter“, so Leiterin Helga Dückers-Janßen.
„Voll ausgebildete Lehrer“

Anna Molderings leitet die Wettener Grundschule: „Unser Personal ist besetzt. Unser Kollegium besteht komplett aus voll ausgebildeten Lehrern.“ „Wir können die maximale Stundenzahl für alle Klassen unterrichten“, meint auch Tanja Kocken, Schulleiterin der Twistedener St.-Franziskus-Grundschule: „Wir haben keine Seiteneinsteiger und auch unsere Kooperation mit dem Musikverein läuft weiter, sodass unsere Schüler nach Wunsch zusätzlich zum Unterricht einmal wöchentlich an Flötenunterricht teilnehmen können.“ Margarete Wahlen von der Overberg-Grundschule in Winnekendonk kommt für dieses Schuljahr zu dem Fazit: „Wir sind gut ausgestattet, es gibt personaltechnisch aktuell keinen Grund zur Klage.“
Es wird wohl keinen Unterrichtsausfall geben

Anders als in Ballungsgebieten ist die Lehrpersonalsituation hier in Kevelaer an den Grundschulen gut und es wird für die Schülerinnen und Schüler – auch wenn es manche sich vielleicht wünschen würden – wohl keinen Unterrichtsausfall geben.
Die Situation an den beiden weiterführenden Schulen in Kevelaer wurde durch das KB aktuell nicht beleuchtet. Gerade an der Gesamtschule könnte sich die Personalsituation kritischer als an den Grundschulen gestalten.

Ein Picknick für die Familie

Das Familien-Picknick wirft seine Schatten voraus. Am Samstag, 1. September, öffnen sich von 13 bis 17 Uhr die Pforten des Jugendzentrums „Kompass“, Kroatenstraße 87. In der Einrichtung sowie auf den Sport- und Rasenflächen drumrum gibt es ein buntes Programm für Jung und Alt.
Hintergrund sind die Pro-Fit- Gesundheitstage, die bereits zum vierten Mal in Kevelaer stattfinden. Unter dem Motto „Ernährung – Bewegung – Entspannung“ sind alle Einrichtungen der Jugendhilfe sowie Schulen und Vereine aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen. Mit von der Partie sind diesmal die St. Franziskus-Grundschule Twisteden, die St. Antonius-Grundschule, das Familienzentrum Sternschnuppe und die Kwoon-Do-Abteilung des KSV.
„Mit der Aktion möchten wir den Gedanken ‚Wie halten wir uns gesund?‘ aufgreifen und den Blick auf die drei Bereiche Ernährung, Bewegung und Entspannung richten“, erklärt Ruth Trötschkes vom Jugendamt. Pro-fit bietet den Schulen, KiTas und Co. die Gelegenheit, ihre Angebote bis zum 31. August darzustellen.
Zudem werden die Aktionen beim Familien-Picknick vorgestellt und von einer Jury bewertet. Außerdem gibt es an dem Tag Walk-Acts, den Pfad der Sinne und Fingerfood in der Mensa. Kreativität ist mit Tatjana van Went angesagt. Clown Olli übernimmt den heiteren Part. „Und auch der Wasserturm kann bestiegen werden“, sagt Monika Hoolmann, Leiterin der Bildung- und Wissenschaftsakademie Gelderland. „Nebenbei tragen wir mit der Veranstaltung auch noch den Gedanken der Inklusion voran.“

Schüler des KvGG erbrachten Sprachnachweis

Viel Grund zur Freude hatten jetzt 58 Schülerinnen und Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums. Aus den Händen des Schulleiters Karl Hagedorn erhielten sie in der Präsenzbibliothek des Gymnasiums jeweils ihr unabhängig vom Schulalltag erworbenes Sprachzertifikat in den Sprachen Englisch und Französisch.

20 Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse und der Q1 erhielten die „Cambridge for Schools“-Zerfitikate FCE und CAE, die dem europäischen Referenzrahmen B2 und C1 entsprechen. Die Prüfungen waren im Prüfungszentrum des Xantener Stiftsgymnasiums in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Düsseldorf durchgeführt worden.

Die anderen 38 Schülerinnen und Schüler – von der siebten Klasse bis zur Q1 – absolvierten im KvGG und im Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium Krefeld in Kooperation mit dem „Institut Français“ ihre Prüfungen zum Erwerb des „DELF“ – dem „Diplome d’études en langue française.“ Die Urkunden seien lebenslang gültig, unterstrich Karl Hagedorn in seiner kurzen Ansprache vor den Schülern. Mit dem Zertifikat benötigten die Schülerinnen und Schüler im Falle eines späteren Studiums in dem jeweiligen Land keinen Sprachnachweis mehr. Das Papier habe also eine große Bedeutung.

Unscheinbar Kevelaer

„Unverwechselbar Kevelaer“? Die „Schöpfung“ dieses Stadt-Slogans ist lange her. Anfang der 1990er Jahre waren die Schöpfer des aktuellsten Bildbandes mit Motiven aus der heutigen Wallfahrtsstadt und ihrer Ortschaften noch gar nicht auf der Welt. Sie haben den Blick in diesen Tagen nicht auf Unverwechselbares, sondern auf Unscheinbares in Kevelaer gerichtet.
Mike Krüger habe es 2010 auf den Punkt gebracht, erklärt Paul Wans: „Is‘ das Kunst oder kann das weg?“, fragte der Komiker im Titel seines damaligen Programms, mit dem er gleichzeitig 35 Jahre Bühnenerfahrung feierte. Der Kevelaerer Künstler und Kunstpädagoge Paul Wans gehört zu denjenigen, die eine Antwort von berufs- und ihrer Berufung wegen geben können. Unter seiner professionellen Anleitung gingen Schülerinnen und Schüler zweier Kunstkurse des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums am „letzten Wandertag“ auf die Pirsch. Im Visier: „das in ihrem Lehrplan vorgesehene Nebensächliche, Unscheinbare als Gestaltungs- und Werkgegenstand in der bildenden Kunst“, das es doch tatsächlich in die Kunst-Lehrpläne unserer Schulen geschafft hat. Die 39 Zehntklässlerinnen und Zehntklässler hatten sich damit mehrere Wochen im Kunstunterricht auseinandergesetzt und sollten nun mit den Mitteln der Fotografie versuchen, die Lerninhalte umzusetzen. Ob ihnen dies gelungen ist, davon kann sich nun jeder selbst ein Bild machen, in einer Ausstellung im Gymnasium und in dem Kevelaer-Bildband „Der künstlerische Blick auf Unscheinbares in Kevelaer. Fotos von Zehntklässlern des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums Kevelaer“. Eine Auswahl von 130 Bildern aus den zahlreichen Ergebnissen ist da nämlich zu sehen.
Und die hat‘s in sich: Merkwürdige Brechungen in scheinbar symmetrischen Architektur- oder Naturbildern erschließen sich da erst nach mehrmaligem Hinsehen, obschon man vom ersten Augenblick an überzeugt war, dass hier was nicht stimmt. Besondere Blickwinkel schaffen Verbindungen zwischen Gegenständen und Szenerien, die wir in unserem Alltag – obwohl wir sie hunderte Male gesehen haben, so nicht herstellen würden. Erst wenn die Momente festgehalten und der Blick gerichtet ist, erschließen sich neue Verbindungen in unseren Köpfen. Und das so einzufangen und zu präsentieren, ist nun wirklich eine Kunst.
„Dieser Bildband zeigt kein besucherfreundliches, touristengefällig geschminktes Gesicht der Wallfahrtsstadt, sondern eine sehr kurze und stets unveränderte Momentaufnahme von nebensächlichen Sujets in Kevelaer und seinen Ortschaften“, schreibt Paul Wans im Vorwort des Bandes. Die Ausstellung und der Bildband zeigten „das Besondere im Unauffälligen, das Kuriose im Normalen, das Reizvolle im Nutzlosen oder das Schöne im Unansehnlichen“, dass die Schülerinnen und Schüler auf ihrer eintägigen Ekursion durch ihre eigene Stadt gesucht und gefunden hätten. Und das nötigte auch dem Ersten Bürger der Stadt, Dominik Pichler, bei seiner Begrüßung zur Ausstellungseröffnung viel Respekt und einige nachdenkliche Worte zum Thema „Ist das Kunst?“ ab.
Den Bildband gibt‘s zum Preis von 15 Euro in der Bücherstube im Centrum und in der Buchhandlung Bercker zu kaufen. Am Mittwochabend wurde die Ausstellung im Gymnasium eröffnet. Sie ist dort noch bis zum 5. April zu sehen.

Verlässlicher Halbtag soll kommen

Wichtigstes Thema der Debatte im Schulausschuss am vergangenen Donnerstag war die Erweiterung des Betreuungsangebotes hinsichtlich eines „verlässlichen Halbtags“ an Grundschulen – einer flexiblen Betreuung der Kinder von montags bis freitags zwischen 11.30 Uhr und 13.15 Uhr.
Seitens der Verwaltung gab es aufgrund des Bedarfs zum Schuljahr 2019/20 jetzt den Vorschlag einer grundsätzlichen Neuregelung, die die Einführung des verlässlichen Halbtags bei mindestens 20 Kindern an den Grundschulen vorsieht.
Die Stadt soll demnach den Trägern einen Ausgleichszuschuss von 15 Euro pro Kind und Monat gewähren. Der Elternbeitrag soll bei monatlich 40 Euro für das Angebot liegen.
Bereits im Oktober 2013 hatte der Ausschuss ein entsprechendes Angebot befürwortet, wenn die Träger das alleine durch Elternbeiträge finanziert bekommen. Seit dem Schuljahr 2013/14 gibt es seitens der AWO den „verlässlichen Halbtag“ an der St.-Antonius-Grundschule – aktuell 55 bis 60 Kinder – und an der Wettener Grundschule (aktuell zehn Kinder).
„Das führen wir auch weiter“, unterstrich der Bereichsleiter der AWO im Kreis Kleve für die Offene Ganztagsschule und die Schulbetreuung, Lutz Levermann, und betonte, dass man das auch „auskömmlich“ bei kleinen Schülerzahlen hinbekommen habe.
Außerdem besteht Interesse an der St.-Franziskus-Grundschule für rund 20 Kinder und an der St.-Hubertus-Grundschule für rund 25 Kinder.
Vom Grundschulverbund Overberg/St. Norbert lagen noch keine Bedarfsanzeigen vor. Eine entsprechende Umfrage sei aber bis Mai möglich, meinte Schulleiterin Margarete Wahlen. „Bis dahin sind das bei uns noch ungelegte Eier“, machte sie klar.
An diesen Schulen würde die Caritas das Angebot stellen. „Wir stehen dem verlässlichen Halbtag offen gegenüber“, unterstrich deren Vertreter Gerrit Hermans. Es gebe aber noch Fragen wie die Tarifstruktur und die Frage der Anmeldezahlen zu klären, da man ja verpflichtet sei, den offenen Ganztag und den verlässlichen Halbtag voneinander abzugrenzen.
Hermans regte da eine Klausel für individuelle Vereinbarungen zwischen Träger und Schulleitung an. Und er machte deutlich: „Es gibt auch für uns Grenzen. Bei zehn Anmeldungen ist das nicht durchführbar.“
Die Ausschussvorsitzende Brigitte Middeldorf (SPD) verwies darauf, dass es auch vor zwölf Jahren schon beim offenen Ganztag der Elternwille in Kombination mit den Fördermitteln war, der zur Einführung geführt habe.
Die Grüne Birgitt Höhn befürchtete eine Anbindung an den offenen Ganztag. Martin Brandts (CDU) äußerte die Sorge, dass bei der ganzen Geschichte der Schulstandort Kervenheim außen vor bleiben könnte.
Seine Parteikollegin Angelika Kobsch regte an, das System erstmal probeweise für zwei Jahre einzuführen. Der scheidende Sozialdezernent Marc Buchholz griff diesen Vorschlag auf. Dann könne man auch über die notwendige Anpassung der Elternbeiträge bei Bedarf sprechen.
Der „verlässliche Halbtag“ sei an allen Schulen gewünscht, Wartelisten nicht zu erwarten. Bis zum 3. Mai soll jetzt der Bedarf ermittelt werden, so Buchholz. In der Sitzung am 7. Mai soll dann ein Grundsatzbeschluss zum „verlässlichen Halbtag“ erfolgen.