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Die Corona-Silvesternacht fiel deutlich ruhiger aus

Dass die Silvesternacht in diesem Jahr Corona-bedingt ruhiger ablaufen würde als sonst, war bereits abzusehen: Der Verkauf von Feuerwerk war verboten und auch die Kontaktbeschränkungen waren eng gefasst. Dass allerdings auf den Straßen der Wallfahrtsstadt zeitweise weit und breit kein Mensch zu sehen war, davon war selbst Ordnungsamtschef Ludger Holla überrascht. „Ich habe keinen Menschen gesehen“, habe einer seiner Mitarbeiter nach einer Rundfahrt durch Kevelaer am Silvesterabend berichtet. „Wir haben auch wenig Feuerwerk feststellen können“, ergänzt Holla. Dieses Empfinden einer ruhigen Silvesternacht ohne Zwischenfälle bestätigen auch Polizei, Feuerwehr und das Marienhospital.

Die Zahl der Einsatzkräfte der Polizei seien wie zu Silvester gewöhnlich erhöht worden, berichtet Polizeioberkommissarin Anna Stammen. Zu insgesamt vier Einsätzen mit Silvesterbezug mussten diese in der Zeit vom 31. Dezember 2020, 18 Uhr, bis 1. Januar 2021, 6 Uhr, in Kevelaer ausrücken. „Zu den Einsätzen zählten unter anderem eine Sachbeschädigung durch einen Feuerwerkskörper und eine Alarmauslösung in einem Kiosk“, so Stammen. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es acht Einsätze.

Für die Freiwillige Feuerwehr Kevelaer gestaltete sich die Nacht noch ruhiger. Die Kameraden mussten zu keinem einzigen Einsatz ausrücken. „Das Verkaufsverbot hat sicher dazu geführt, dass im Vergleich zum Vorjahr erheblich weniger Feuerwerk abgebrannt wurde. Das hat jeder wohl festgestellt. Aus Sicht der Sicherheit hat sich aus dem Verkaufsverbot die – im Nachhinein ‚Gott sei Dank‘ unbegründete – Sorge ergeben, wie die Menschen darauf reagieren, ob mit illegalen Bestellungen und zusätzlich gefährlicher Pyrotechnik aus dem Internet, oder mit anderen selbstgebastelten Gerätschaften“, erklärt Wehrleiter Georg Metzelaers. Da die Silvesternacht für die Kevelaerer Feuerwehr auch sonst eher ruhig verläuft – im Vorjahr zum Beispiel gab es lediglich einen silvesterunabhängigen Einsatz – machten sich für die Kameraden die Corona-Beschränkungen nicht wirklich bemerkbar. 

Wieder gemeinsam feiern

Metzelaers dankt den Kevelaerer Bürger*innen für ihr Verhalten: „Silvester 2020 war von der Pandemie und vom Shutdown mit seinen Auswirkungen geprägt. Zunächst danke ich allen Mitbürgern in Kevelaer und auch in allen Ortschaften dafür, dass sie sich weitestgehend an die Auflagen und Empfehlungen aus der Politik und der Wissenschaft gehalten haben. Diese Einschränkungen können wir nur alle gemeinsam durchstehen und dann, wenn es vorbei ist, auch wieder alle gemeinsam feiern und das Leben miteinander gestalten.“

Nicht zuletzt ist es auch für das Kevelaerer Marienhospital stets eine gute Nachricht, wenn nach einem Jahreswechsel keine hohen Fallzahlen der Notaufnahme stehen. Christian Weßels, Sprecher des Karl-Leißner-Klinikums, berichtet, dass es in Kevelaer keine Notfälle mit direktem Bezug zu Silvesterfeierlichkeiten gegeben habe. Generell habe sich an der Versorgungslage von Covid-19-Patient*innen in Kevelaer in den vergangenen Wochen nichts geändert. „Im Marienhospital wird weiterhin kein Covid-19-Patient auf der Intensivstation behandelt. Personell ist das Marienhospital gut aufgestellt, so dass die Versorgung auch über die Feiertage und den Jahreswechsel zu jeder Zeit gewährleistet war.“