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Eine Nummer kleiner

Zwischendurch durfte Georg Joosten an der kleinen Schießanlage auf dem Festgelände mal kurzfristig eingreifen. „Schneidersitz beim Schießen ist ganz selten“, lachte der Verantwortliche der SSG Kveelaer gemeinsam mit dem Weezer Pascal Alaimo, der das Schießen auf der Matte auf „besondere“ Art und Weise umsetzen wollte.
„Das war rein intuitiv“, bekannte der 27-Jährige, der mit der Familie von der Frühschicht zum Stadtfest gekommen war und „eine Menge Spaß“ bei dem Versuch hatte, mit dem Lasergewehr die Scheiben zu erwischen und danach in die Pedale zu treten.
Ursprünglich hatten die Verantwortlichen der Schieß-Sport-Gemeinschaft Kevelaer tatsächlich daran gedacht, einen „klassischen“ Biathlon mit der Kombination aus Laufen und Schießen auf dem Peter-Plümpe-Platz zu verwirklichen.
Es lief auch ohne Laufen
„Wir haben dann aber auf das Laufen verzichtet“, sahen Georg Joosten und Co. ein, dass bei den Hitzegraden so eine Übung vielleicht dann doch ein bisschen zu heftig sei. „Dafür haben wir dann unseren ,Haus-und Hoftherapeuten‘ Benjamin Hendrix angesprochen, der uns dann Spinning-Räder ausgeliehen hat.“
So ging es um „ein bisschen sich bewegen, ein bisschen schießen“ – den Teamwettbewerb hatte man aufgelöst und das Ganze – im Zusammenwirken mit dem Lauftreff – als „Sparkassen-Aktiv-Cup“ zum Mitmachen für jedermann angelegt.
Jeder durfte also 500 Meter auf den Rädern absolvieren, dann fünf Schuss auf der Matte liegend abfeuern, 500 Meter fahren und erneut fünf Schuss auf die Schießanlage abgeben.
Die neunjährige Nina kam bei dem wechselnden Treten und Schießen ganz schön aus der Puste. „Das sieht leicht aus, aber es ist anstrengend.“ Daneben gab es noch eine „kleine“ Schießanlage, bei der sich Ungeübte auch mal testen konnten. „Das passt so schon. Wir wollen uns ja auch als Verein präsentieren.“
Dazu gehörte dann auch die Anwesenheit der Vize-Weltmeisterin Anna Janshen. Sie wandte sich gemeinsam mit ihrer Schwester entspannt den Gästen des Stadtfestes zu, gab auch mal ein Autogramm und gab über ihre Passion Auskunft. „Nicht so unbedingt“, war ihre ehrliche Antwort auf die Frage, ob an so einem Tag ein solcher Wettbewerb ihr Ding gewesen wäre.
Den erfolgreichen Teilnehmern winkte jedenfalls eine Urkunde mit Einladung zum Schnupperkurs oder -training – entweder beim Lauftreff oder bei der SSG. Auch die benachbarte Kevelaerer DLRG nutzte die Chance, um mit ihrer Truppe mal kurz die Kombination zu wagen.
„Ich fahre jeden Tag 20 Kilometer Rad“, begründete die 22-jährige Annika, warum sie in der Konstellation wahrscheinlich die besten Karten gehabt hatte. „Und ich hab Schießerfahrung.“ DLRG-Ausbildungsleiter Bernd Thyssen war mit dem „Leistungsstand“ seiner Leute am Schießstand und Rad insgesamt zufrieden: „Die haben da einen echt guten Job gemacht.“