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Mit Achtsamkeit auf Erfolgskurs

Lang ist es her, seit man beim einstigen Mischfutter-Werk in Wetten die beiden Sackkarren auf der Rampe stehen sah, die gefüllten Futtersäcke für den Kunden noch händisch zugenäht wurden und Firmengründer Karl Vos höchstselbst seine Lieferscheine ausfüllte. Man schrieb das Jahr 1949, als sich der Unternehmer zur Gründung der damaligen Weizenmühle entschloss.

Heute, 70 Jahre später, dürfen Sohn Bernd und Enkel Felix Vos, beide Geschäftsführende Gesellschafter der Mera Tiernahrung GmbH, auf ein Unternehmen blicken, das 150 Mitarbeiter zählt, im Jahr mehr als 70.000 Tonnen Trockenfutter und Backwaren herstellt und ein Familienunternehmen geblieben ist, das neben dem Kernmarkt Deutschland in 40 Länder Europas exportiert, ferner nach Asien und Nordamerika.

Internationaler Werdegang

Der Einsatz, die unternehmerischen Ideen und der Weitblick von Bernd Vos haben in den vergangenen 40 Jahren sicherlich bedeutend zum Werdegang des Unternehmens beigetragen. So beruht beispielsweise die wichtige Entscheidung zum Umzug vom elterlichen Betrieb in Wetten und die damit verbundene Investition in das große und moderne Werk in Kevelaer auf der Weitsicht von Vos. Durch diesen Schritt ebnete er der Mera Tiernahrung den Weg auf internationaler Ebene.

Das Wirtschaftsforum Niederrhein e.V. zeichnete Bernd Vos 2015 nicht zuletzt für seine herausragende Leistung, seinen Mut und seinen Weitblick in Bezug auf die Weiterentwicklung vom lokalen Futtermittelproduzenten zum international erfolgreichen Spezialisten für Hunde- und Katzenfutter mit dem Unternehmerpreis Niederrhein aus.

Die Mitarbeiter und Kollegen der Mera Tiernahrung haben Bernd Vos zu seinem Firmenjubiläum in diesem Jahr ein ganz besonderes Geschenk bereitet: Neben einer Sonderversion des Knabberriesen in Form einer großen 40, gab es für den ehemaligen Geschäftsführer auch eine eigens angefertigte Mera-Feuerschale, an der er sich im heimischen Garten erfreuen kann.

Transparenz, Ehrlichkeit und Leidenschaft

Auch die Zukunft des Unternehmens verspricht viel. „Für mich ist das Thema Achtsamkeit eine Herzensangelegenheit“, betonte Felix Vos als Inhaber der dritten Generation nun, als die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve mit der aktuellen „Sommertour Innovation“ bei Mera zu Gast war. Der junge Firmenchef will besonders darauf achten, dass Mera „transparent“, „ehrlich“, „leidenschaftlich“ und „vernünftig“ agiert.

Innovativ, wie die Sommertour es hinterfragt, ist man hier allemal. Auf den Wegen zum Hunde- und Katzenfutter werden die Rohwaren bis zum Endprodukt von keiner Menschenhand mehr berührt. Der Weg zur Verpackung ist vollends automatisiert, die Palettierung wie von Geisterhand und die Gabelstapler mit dem Ziel „Hochregallager“ finden ihren Weg ohne helfende Hände. Zehn Millionen Euro hat man hier am Rande der Wallfahrtsstadt vor zwei Jahren in ein vollautomatisches Hochregallager investiert, das in der Region seinesgleichen suchen dürfte.

Doch bei aller Perfektion in Infrastruktur und Technik will Mera der „tierisch gute Arbeitgeber sein und bleiben“. So jedenfalls sagt es Sigrid Krambeer als Marketingleiterin und Beauftragte für die Nachhaltigkeit. Mit Formulierungen wie „aus Liebe zum besten Freund“ oder „aus Liebe zur Samtpfote“ wird schnell deutlich, dass Hund und Katze sich im Hause Mera bestens vertragen.

Drei Schichten bei Mera

Seit Jahren wächst der gesamte Markt um zwei bis vier Prozent – und das Vorzeige-Unternehmen aus Kevelaer in gleicher Weise mit. Lange schon haben sich die Mitarbeiter an die drei Schichten gewöhnt, die unter dem Mera-Logo gefahren werden. Längst ist klar, dass die innovative Haltung der Entscheider den Einzelnen auch in der Produktion mehr abverlangt als nur Körperkraft.

Wo einst Opa Karl noch nach der Sackkarre gerufen hätte, da dreht heute vielleicht ein Service-Techniker an den Stellschrauben des Hochregallagers. Beim Blick ins Unternehmen scheinen nicht nur „beste Freunde“ und „Samtpfötchen“ bei Mera in den besten Händen.

Yoshi Yamauchi und ihr Werk als Malerin

Mit einer Einzelausstellung unter dem Titel LEBENsLINIEN würdigt die wort.werk-Galerie in Kevelaer das Werk der Malerin Yoshi Yamauchi, die kürzlich das 80. Lebensjahr vollendet hat. Von ihrem Geburtsort in Japan führte der Weg der international in Ausstellungen und Sammlungen vertretenen Künstlerin über verschiedene Schaffensperioden bis an den Niederrhein, wo sie schließlich in Kevelaer vor vielen Jahren ihre zweite Heimat fand.

In Tokio studierte Yoshi Yamauchi zunächst Öl- und Freskomalerei sowie Mosaikgestaltung. Sie war an bedeutenden Architekturprojekten beteiligt, darunter Mosaike für das Olympiastadion in Tokio und für die Verkündigungskirche in Nazareth. Sie wirkte einige Jahre in Venedig und trat schließlich 1974 eine Stelle als Glasmalerin bei der Firma Derix an. Während dieser Zeit und noch verstärkt nach ihrer Pensionierung 1999 schuf sie eigene Werke, die im In- und Ausland zu sehen waren.

Als Glaskünstlerin ist Yoshi Yamauchi weithin bekannt. Nachdem dieser Aspekt ihres Schaffens bereits im Fokus einer früheren Präsentation in der wort.werk-Galerie an der Busmannstraße gestanden hat, liegt der Akzent nun auf ihrem Werk als Malerin. So dürfte die Einzelausstellung vom 23. August 2019 bis Ende September selbst für Kenner der Kevelaerer Kunstszene noch die eine oder andere Entdeckung bereithalten.

Zur Vernissage am Freitag, 23. August 2019, ab 19 Uhr, gestalten Wies Kuyers und Rainer Heeke eine Collage aus Texten und Tönen über Leben und Werk der Künstlerin und ihren Weg von Japan nach Kevelaer.

Viele Azubis im Kreis Kleve gesucht

Zum Start des neuen Ausbildungsjahres gibt es im Kreis Kleve aktuell 672 freie Ausbildungsplätze. Damit sind noch 39 Prozent aller gemeldeten Lehrstellen unbesetzt. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit.

Die NGG Nordrhein beruft sich dabei auf neueste Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Gewerkschafter Hans-Jürgen Hufer appelliert an Schulabgänger, sich auch in der Ernährungsbranche umzusehen: „Vom Süßwarentechnologen bis zur Chemielaborantin – die Lebensmittelindustrie bietet hochtechnische Berufe bei überdurchschnittlicher Bezahlung. Im Kreis Kleve haben Firmen jetzt noch 43 freie Plätze für künftige Experten rund ums Essen und Trinken zu vergeben.“

Fachkraft für Lebensmitteltechnik gefragt

Die Ernährungsindustrie ist der viertgrößte Industriezweig in Deutschland – und mit 4.500 Beschäftigten allein im Kreis Kleve ein „wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region“, sagt Hufer. Nach Einschätzung des NGG-Geschäftsführers dürften gelernte Fachleute künftig kaum Probleme haben, hier eine passende Stelle zu finden. „Gefragt ist insbesondere die Fachkraft für Lebensmitteltechnik. Wer das lernt, hat nach der Ausbildung einen soliden Titel in der Hand. Je nach Betrieb können Gesellen eine Spezialisierung etwa für Getränke, Brot- oder Tiefkühlwaren draufsatteln und es bis zum Industriemeister bringen“, erklärt Hufer.

Aber Lebensmitteltechniker seien nicht nur „Experten für Brause, Backfisch oder Bonbons“. Die Digitalisierung schreite in ihrem Berufsfeld so schnell voran wie in kaum einer anderen Branche. „Künstliche Intelligenz ist in der Ernährungsindustrie längst angekommen und steuert zum Beispiel Abläufe in der Lagerlogistik. Das macht die Jobs nicht nur für Mechatroniker und Computerspezialisten interessant. Die neuen Technologien bieten ganz neue Möglichkeiten – vom Ausprobieren neuer Rezepte bis hin zur App-basierten Kommunikation mit dem Verbraucher“, erklärt Hans-Jürgen Hufer.

Weitere Infos rund um Berufe in der Ernährungsindustrie und offene Ausbildungsplätze vor Ort gibt es auf der „Azubi-Börse“ der Arbeitsagentur unter www.berufenet.arbeitsagentur.de.

Zu Besuch bei Bauer Joosten

Jedem, der das Zentrum Kevelaers in Richtung Keylaer verlässt, ist auf Höhe des Hubertushauses der stattliche Bauernhof gewiss schon aufgefallen – die markanten Offenställe bemerkt das Auge, den dort eigentlich immer wehenden Kuhduft die Nase. Im Rahmen der „Festwoche Keylaer“ hatte Bauer und Hofinhaber Herbert Joosten zu einer Besichtigung seines Betriebes eingeladen und damit eine weitere Möglichkeit geschaffen, das reiche Leben und Wirtschaften auf diesem Kevelaerer Flecken kennenzulernen. Waren schon die vorangegangenen Veranstaltungen gut besucht, so fanden sich auch dieses Mal rund 70 Interessierte ein, darunter viele Eltern mit ihren Kindern – eine Zweiteilung der Gruppe war unausweichlich.

Der 1364 erstmals urkundlich erwähnte Hof wird seit nunmehr fünf Generationen durch die Familie Joosten bewirtschaftet, die 1890 in den Betrieb einheiratete. Auch heute noch ist es ein Familienbetrieb im besten Sinne, teilen sich doch Herbert und Sohn Christopher Joosten samt Ehefrauen die Arbeit auf. Und das Führen eines Viehbetriebes bedeutet nun einmal: 24/7/365 – unabhängig von Lust und Laune. Einzig wenn eine der beiden Familien im Urlaub ist, verstärkt eine Aushilfe das verbliebene Team – Herbert Joosten fügt augenzwinkernd hinzu: „Das ist für meinen Sohn die bessere Variante, aber auch für mich, wenn ich zurück komme.“

Die großen landwirtschaftlichen Fahrzeuge beeindruckten die Besucher. Foto: MaWi

Vater und Sohn führten je eine Gruppe über den im Laufe der Zeit immer weiter gewachsenen Hof. Dem aufmerksamen Beobachter fallen die alten Strukturen noch auf, um die sich in den letzten Jahrzehnten weitere Ställe, Hallen und Silos gruppiert haben. Milchkühe sind das Kerngeschäft und derer finden sich 200 Stück, die jeden Tag morgens und abends gemolken werden – Zeitansatz: zwei Mal dreieinhalb Stunden. Für viele Beschäftigte im Öffentlichen Dienst wäre damit der Arbeitstag schon gelaufen, nicht so für Bauer und Bäuerin, schließt sich doch nun das vielfältige Tagesprogramm an. Das reicht von der weiteren pflegerischen Versorgung der Tiere, über Instandhaltungsarbeiten am Hof, hin zu den klassischen Tätigkeiten im Ackerbau.

Milchkühe, Jungvieh, Fleischtiere, Ackerland

Denn mit den 200 Milchkühen ist es nicht getan, hinzu kommen 35 Stück Jungvieh, 50 bis 60 Fleischtiere und natürlich noch 76 Hektar Ackerland, um die Lebensgrundlage für die Vierbeiner bereitzustellen. Nicht ganz ein Drittel der Fläche (22 Hektar) davon sind Grasland, der Rest wird mit wechselnden Feldfrüchten bestellt. Immerhin elf Tonnen Futtermasse sind jeden Tag für die Tiere notwendig, die sich im Wesentlichen aus Grassilage, verschiedenen Eiweißkomponenten und Rapsschrot zusammensetzt. Letzteres soll den Wegfall von Soja kompensieren – eine Forderung der Molkerei, um „gentechnikfreie“ Milch anbieten zu können. Ganz so einfach wie es sich die meisten Verbraucher vorstellen, ist das letztlich nicht, wie Herbert Joosten ausführt, ist die sehr proteinreiche Sojabohne in der Tierernährung doch nur schwer zu ersetzen, wenn man nicht zu große Einbußen beim Milchertrag hinnehmen möchte.

Ertragsmaximierung, Nachhaltigkeit, Romantik

Nun kann man gewiss davon ausgehen, dass im Grunde alle Besucher der Hofführung als Bewohner des ländlichen Raumes wenigstens noch einen mittelbaren Bezug zur Landwirtschaft haben und zumindest eine „Grundimmunität“ gegen das vorrangig in Städten grassierende „Bauernhof-Romantik-Virus“ aufweisen, dennoch kamen logischerweise auch Fragen zur Sprache, die die im aktuellen Diskurs kritische Bewertung der konventionellen Landwirtschaft widerspiegeln: Weidehaltung kontra Stallhaltung, Nitratbelastung durch zu viel Gülle, Spaltenböden oder Einstreu und letztlich alle Fragen, die sich im Spannungsfeld aus Ertragsmaximierung und Nachhaltigkeit ergeben.

Wieviel „Romantik“ ist jetzt also auf dem Hof der Joostens zu finden? Um es etwas zuzuspitzen: Es findet sich auf den ersten Blick soviel „Romantik“, wie in einen Milchpreis von 35 Cent pro Kilogramm hineinpassen – Discounterpreise kommen eben nicht nur beim Kunden, sondern auch beim Erzeuger an.

Technologie, Forschung, Energieträger, Nährstoffmix

Und wie schafft man es auf dem Hof in Keylaer damit umzugehen? Joostens setzen auf Technologie und den Einsatz neuester Erkenntnisse aus der landwirtschaftlichen Forschung zur Optimierung ihrer Betriebskosten. So wird zum Beispiel bei der Futterzubereitung nichts dem Zufall überlassen: Jede Tiergruppe bekommt den für sie optimalen Nährstoffmix und Herbert Joosten berichtet, dass sich in den letzten Jahren verglichen mit seiner eigenen Lehrzeit die Uhren hier merklich weitergedreht haben.

Zu Besuch bei den kleinen Kälbchen. Foto: MaWi

Wieviel Energieträger in die Produktion einfließen und wieviel davon umgewandelt den Hof wieder verlassen, wird genau in einer Nährstoffstrombilanz erfasst, womit wir schließlich auch beim Thema „überbordende Bürokratie“ angelangt wären, von der auch der Landwirt nicht verschont wird. Andererseits kann aber nur so sichergestellt werden, dass beispielsweise die ausgebrachten Güllemengen die zulässigen Grenzwerte nicht überschreiten, was nach Herbert Joostens Aussage auch streng kontrolliert wird.

Tierwohl, Bürste, Gummibelag, frische Luft

Generell stehe das Tierwohl ganz oben auf der Agenda, wie übrigens in allen Milchviehbetrieben – jedes Defizit mache sich sofort in einer sinkenden Milchleistung und damit in der Bilanz bemerkbar. Da fällt natürlich sofort die „Kuhbürste“ ins Auge – nicht nur Menschen lassen sich gern den Rücken kraulen. Wesentlicher dürften die neuen Bodenbeläge aus verschiedenen Gummischichten sein, um die Tiere nicht mehr auf dem harten Beton stehen zu lassen – Erkrankungen der Gelenke und des Stützapparates haben sich dadurch zahlenmäßig verringert.

Und natürlich die eingangs schon erwähnten offenen Ställe: Den ganzen Tag weht frische Luft durch die Anlage und die Tiere haben Tageslicht. Herbert Joosten betont den darin liegenden Kompromiss aus Stall- und Freilandhaltung: „Früher hat man immer gesagt, dass durch diese Art der Haltung die Gefahr von Lungenentzündungen zunehmen würde – tatsächlich hat sich aber der allgemeine Gesundheitszustand der Tiere verbessert.“

Und dann ist es auf dem Rundgang irgendwann doch noch so weit, dass ein Moment der „Bilderbuch-Romantik“ folgt: Kleine Kälber lassen Kinderherzen höher schlagen und Bauernherzen weich werden. „Ohne bedingungslose Liebe zum Tier geht es nicht“, sagt Joosten auf die Frage, was es braucht, um Bauer zu sein.

Mera motiviert Mitarbeiter zum Radeln

Der Tierfutterhersteller Mera hat sich für die Zukunft viel vorgenommen. Gemeinsam mit allen Mitarbeitern wird an einer besseren Umweltbilanz und einem nachhaltigeren Miteinander gearbeitet. Mit der Zertifizierung nach ZNU-Standard wurde zu Beginn des Jahres hierfür ein erster Ist-Zustand festgehalten und Ziele für die Zukunft aufgestellt. Mit der Aktion „MEhr RAdeln“ bekamen die Mera-Mitarbeiter nun die Chance, aktiv einen eigenen Beitrag zu leisten. Insgesamt erradelten sie 12.424 Kilometer, was ungefähr der Strecke von Kevelaer nach Chile entspricht. Die dabei eingesparten 1.801 Tonnen CO2 werden nun in Hunde- und Katzenfutter umgerechnet und an „Helden für Tiere“ von Ralf Seeger gespendet.

Als Teil des neuen Nachhaltigkeitsmanagements können die Mitarbeiter der Mera Tiernahrung unter anderem das Angebot des E-Bike-Leasings wahrnehmen – ob E-Bike oder normales Fahrrad ist dabei den Mitarbeitern selbst überlassen. Um die Motivation, zum Rad zu greifen noch weiter zu fördern, hat das Familienunternehmen seine Mitarbeiter im Juni und Juli dazu aufgerufen, an der Aktion „Mehr Radeln“ teilzunehmen und auf das Auto zu verzichten.

„Auch wenn ich vorher schon ab und an mit dem Rad zur Arbeit gekommen bin, so habe ich mich in den vergangenen zwei Monaten doch noch das ein oder andere Mal häufiger dazu entschieden. Der innere Schweinehund hatte keine Chance mit Blick auf die positive Umweltbilanz und eine möglichst große Futterspende am Ende!“, verrät Klaudia Ingenhaag, eine der Teilnehmerinnen im Unternehmen.

Die Liebe zum Radfahren und zur Umwelt

Gemessen werden die zurückgelegten Kilometer anhand von ausgeteilten Tachos und Schrittzählern, sodass auch diejenigen, die lieber zu Fuß als auf dem Rad unterwegs sind, an der Aktion teilnehmen konnten. Spitzenreiter der Gruppe ist Tim Gasseling, Abteilungsleiter in der Produktion. Für den leidenschaftlichen Mountainbiker mit einem täglichen Anfahrtsweg von 35 Kilometern keine Überraschung. „Wenn sich die Liebe zum Radfahren und zur Umwelt addieren, muss man mitmachen!“, erzählt Gasseling begeistert. Er wird auch künftig noch oft mit dem Mountainbike zur Arbeit kommen, der Umwelt und der eigenen Fitness zuliebe.

Als Familienunternehmen sei sich Mera Tiernahrung seiner Verantwortung künftigen Generationen gegenüber bewusst und räume dem Thema Nachhaltigkeit daher einen hohen Stellenwert ein, betont Felix Vos, Geschäftführer bei Mera. „Nach der Zertifizierung im vergangenen März wollten wir gerne auch Taten folgen lassen. Mit der Aktion ‚MEhr RAdeln‘ konnten wir dabei gleich unsere Mitarbeiter mit einbeziehen. Dass wir gemeinsam nicht nur deutlich CO2 einsparen konnten, sondern nun auch einem Tierschutzverein in der Region etwas Gutes tun können, ist noch ein zusätzlicher Ansporn.“ Für Mera sei die Aktion ein voller Erfolg gewesen. Im nächsten Jahr soll sie wiederholt werden.

Ein neuer Lebensabschnitt beginnt

Am Donnerstag, 1. August 2019, begann bei Edeka Brüggemeier das neue Ausbildungsjahr. Andre Spittmann und Michael Terhoeven führten die 25 Neuzugänge mit einem Teambuilding-Tag im Waldfreibad Walbeck ins Unternehmen ein. Ziel der Veranstaltung war es, das gesamte Unternehmen vorzustellen sowie in Spielen, in denen Kreativität und Geschicklichkeit gefragt waren, das Kennenlernen und die Gemeinschaft zu fördern.

In den kommenden zwei bzw. drei Jahren werden die Auszubildenden in den Edeka-Märkten in Kleve, Kevelaer, Winnekendonk, Geldern, Nieukerk und Wachtendonk die Berufe des Verkäufers/der Verkäuferin, des Einzelhandelskaufmanns/der Einzelhandelskauffrau, des Fleischereifachverkäufers/der Fleischereifachverkäuferin sowie die Berufe des Metzgers und des Frischespezialisten erlernen.

Anfang September startet für de Auszubildenden der Unterricht am Berufskolleg in Geldern. Hier werden die Verkäufer und Einzelhandelskaufleute unter den Brüggemeier-Azubis einmal in der Woche in reinen Edeka-Klassen unterrichtet. Die Lerninhalte sind speziell auf den Lebensmitteleinzelhandel ausgerichtet und bieten den Auszubildenden weitere Vorteile wie – von den an diesem Projekt beteiligten „Edekanern“ gesponsertes – Frühstück und Mittagessen.

Die neuen Auszubildenden bei Edeka Brüggemeier sind: Beyza Kanac, Zoe Mill, Tobias Nissing, Yannik Diepers, Michelle Brosen, Bryan Helmus, Max Lindermann, Jaqueline Mölders, Lisa-Marie Meder, Niklas Brey, Anja Boothe, Andy Dernbach, Lara Jansen, Jamie Elias Brons, Sonja Krause, July-Joanne Post, Oliver Herbach, Alexander Marx, Frederick Riverein, Alessandro Bresciani, Lena Leurs, Aimen Salama, Zoe Rohrbach, Jens Koth, Romina Bastuck.

Den Start ins Berufsleben gestalten

Traditionell findet zum Start der Ausbildung bei Mercedes Herbrand eine Tour durch verschiedene Standorte des Familienunternehmens statt – so auch in diesem Jahr. Dabei hatten die Auszubildenden direkt zu Beginn die Möglichkeit, sich kennenzulernen und einen ersten Einblick in die Unternehmensstruktur zu bekommen.

Dass eine Ausbildung in der Unternehmensgruppe mit Stammsitz in Kevelaer eine gute Zukunftsperspektive bietet, zeigen die Übernahmezahlen der vergangenen Jahre. Etwa 60 Prozent aller Mitarbeiter haben ihre Ausbildung bei Herbrand absolviert. Auch in diesem Jahr beendeten 42 Auszubildende ihre Ausbildung, wovon 29 Absolventen ihren beruflichen Weg weiter in der Herbrand-Gruppe gehen. Besonders stolz sind sowohl die Geschäftsleitung als auch die Ausbildungsverantwortlichen auf einige Bestenehrungen im Laufe der Jahre.

Erste Kontakte knüpfen

„In einem Unternehmen mit unserer Größe ist die Kenntnis der Centerstruktur in vielen Aufgabenbereichen von besonderer Wichtigkeit. Darum geben wir den Fachkräften von Morgen jedes Jahr mit Ausbildungsbeginn die Gelegenheit, sich selbst ein Bild von einigen Standorten zu machen. Gleichzeitig können dabei erste Kontakte geknüpft werden“ erklärt Richard Lacek-Herbrand, Geschäftsführer der Herbrand-Gruppe.

Um den Einstieg ins Berufsleben optimal zu gestalten, folgt in der zweiten Ausbildungswoche eine dreitägige Einführungsveranstaltung. Hierbei stehen zum einen das intensive Kennenlernen der Auszubildenden untereinander und zum anderen erste Schulungsmaßnahmen im Vordergrund. In Workshops, die zum Teil nach kaufmännischer und technischer Ausbildung getrennt durchgeführt werden, geht es um die Vermittlung von grundlegenden Arbeitsstrukturen und Verhaltensweisen, aber auch um wichtige Informationen rund um das Automobil und die Marke Mercedes-Benz.

Zum Ausgleich folgen sportliche Aktivitäten. Zudem steht die Geschäftsführung am ersten Nachmittag in Form von Expertenrunden zur Verfügung, sodass die neuen Auszubildenden mit dem Unternehmensgefüge und den einzelnen Sparten vertraut gemacht werden. Ein gemeinsames Grillen im Anschluss rundet den Experten-Nachmittag ab.

Zahlreiche Ausbildungsberufe und duale Studiengänge

Dass die Ausbildung im Hause Herbrand vielseitig ist, zeigt bereits das Angebot der Ausbildungsberufe: Kfz-Mechatroniker/-in für Pkw oder Nfz, Automobilkauffrau/-mann, Fachkraft für Lagerlogistik, Kauffrau/-mann für Büromanagement, Fachinformatiker/-in für Anwendungsentwicklung oder Systemintegration und Kauffrau/-mann für Marketingkommunikation. Darüber hinaus bietet die Unternehmensgruppe die dualen Studiengänge Bachelor of Arts Betriebswirtschaft + Kauffrau/-mann für Büromanagement, Bachelor of Science Wirtschaftsingenieurwesen sowie Bachelor of Science Informatik Softwaresysteme + Fachinformatiker/-in für Anwendungsentwicklung an.

Das Familienunternehmen mit rund 20 Standorten am Niederrhein und im Westmünsterland macht sich bereits seit Generationen für die Ausbildung junger Menschen stark. Interessierte können sich ab sofort für das Ausbildungsjahr 2020 online bewerben. Informationen zum Bewerbungsverfahren finden Sie auf www.herbrand.de/ausbildung.

Neuer Lebensabschnitt

Am 1. August 2019 begrüßten neben Bürgermeister Dr. Dominik Pichler auch Personalleiter Werner Barz und die Gleichstellungsbeauftragte, Christiane Peulen, die neuen Auszubildenden der Stadtverwaltung Kevelaer. Dr. Dominik Pichler wünschte den neuen Nachwuchskräften alles Gute und viel Erfolg für den Start ins Berufsleben. 

Die Wallfahrtsstadt Kevelaer bildet seit Jahren eine Vielzahl von Auszubildenden in den verschiedensten Ausbildungsberufen aus. Zum 1. August hat je ein Auszubildender für den Beruf des Verwaltungsfachangestellten, des Fachangestellten für Bäderbetriebe und des Fachinformatikers begonnen – zudem eine Auszubildende für den Beruf der Bauzeichnerin, Fachrichtung Tief-, Straßen- und Landschaftsbau. Schließlich beginnt noch für zwei Anerkennungsjahr-Praktikantinnen sowie für zwei FOS-Praktikantinnen das Jahrespraktikum im städtischen Kindergarten „Spatzennest“. Die Wallfahrtsstadt Kevelaer engagiert sich damit mit insgesamt 20 Ausbildungsstellen überdurchschnittlich im Bereich der Nachwuchskräfte.

Auf dem Foto zu sehen sind (v.l.): Bürgermeister Dr. Dominik Pichler, Michelle Schiedeck (Bauzeichnerin, Fachrichtung Tief-, Straßen- und Landschaftsbau), Jakob Wieggers (Fachangestellter für Bäderbetriebe), Dennis Berns (Verwaltungsfachangestellter), Kristian Ressel (Fachinformatiker, Fachrichtung Systemintegration), Christiane Peulen (Gleichstellungsbeauftragte) und der Personalleiter Werner Barz.

„Das ist mein Lebenstraum“

„Ich nehme den Hebammen nichts weg“, erklärt Hildegard Tiede und macht deutlich, dass sich ihr Beruf der „Doula“ von den Tätigkeiten einer Hebamme unterscheidet. Tiede hat sich als Doula selbstständig gemacht und bekam bisher nicht nur positive Rückmeldungen. „Die Resonanz ist da zwiegespalten“, sagt sie und erzählt, dass der Beruf nicht überall gut ankommt.

Begriffserklärung

Eine Doula ist eine Begleitperson bei der Geburt. Sie steht dem Paar vor, während und nach der Geburt zur Seite und versucht, die Geburt so angenehm wie möglich zu gestalten. Neben der seelischen Unterstützung fördert eine Doula auch das körperliche Wohlbefinden zum Beispiel durch Massagen und Autogenes Training oder eine anschließende Babymassage. Doulas arbeiten ergänzend zu Hebammen und ersetzen diese nicht.

Die Liebe zu Tieren

Hildegard Tiede studierte in jungen Jahren Grundschulpädagogik, brachte ihre Referendariatszeit jedoch nicht zu Ende. Anschließend arbeitete sie im offenen Ganztag und aktuell ist sie als Pädagogin tätig. Die gebürtige Duisburgerin hat vier Kinder aus erster Ehe und wohnt seit nun 25 Jahren am Niederrhein. Auf dem Hof ihres jetzigen Ehemannes habe sie früher immer Milch geholt und ihn so kennengelernt, blickt Tiede zurück. Zu diesem Zeitpunkt waren beide noch in einer Beziehung. Heute ist Tiede glücklich mit ihrem Mann verheiratet und lebt mit ihm, ihrer Schwiegermutter und ihrer Tochter mit Freund auf dem Hof des Milchviehbetriebs außerhalb von Winnekendonk. Auch ihrer Liebe zu Tieren kann sie auf dem Hof mit eigenen Ponys, Vögeln und Hunden nachgehen.

„Von Hause aus bin ich Pädagogin, ich war aber immer schon interessiert an Schwangerschaft, Geburt und dem, was dazu gehört“, erzählt die 57-Jährige. Anfang des Jahres habe sie einen Artikel über Doulas gelesen, der schnell ihr Interesse weckte. Daraufhin sei sie dem Verein „Doulas in Deutschland“ beigetreten und habe im Juni eine Woche auf Mallorca an einer Fortbildung teilgenommen. „Und jetzt gehe ich so meinen Weg“, lächelt Tiede.

Neben der Selbstständigkeit arbeitet sie noch in einem Teilzeit-Job. Sie brauche zwar keinen Raum für ihre Tätigkeit als Doula, dennoch sei der Start in eine Selbstständigkeit natürlich mit Kosten verbunden, sagt die vierfache Mutter. Außerdem startet man als Doula nicht zwingend mit Vollgas durch. Bei Tiede läuft alles langsam an.

Verschiedene Leistungspakete im Angebot

Die 57-Jährige betont immer wieder, dass sie als Unterstützung ergänzend zu Hebammen arbeite. Sie bietet neben vielen einzelnen Leistungen vor allem Leistungspakete an. Das Grundpaket besteht zum Beispiel aus zwei Terminen vor und zwei nach der Geburt, einem Kennenlerntermin, der Rufbereitschaft rund um den errechneten Geburtstermin, einer Geburtsbegleitung und auf Wunsch gibt es Fotos und einen Geburtsbericht. Das Paket lässt sich auf Wunsch erweitern.

Ein ebenfalls nicht zu unterschätzender Bereich sei die Väter-Unterstützung, sagt Tiede, einfach, um ihnen eine Pause in der Geburtssituation zu gönnen oder ihnen Mut zu machen, weil eine Geburt auch für Väter meist eine emotionale Situation sei.

Mögliche Zusammenarbeit mit Hebammen

„Ich muss jetzt mal meine Fühler ausstrecken und hoffe, dass es bald losgeht“, freut sich Tiede bereits auf ihre ersten Tätigkeiten als Doula. Um die Leute über ihre Leistungen zu informieren und darüber, dass es hier in der Gegend nun das Angebot einer Doula gibt, hat Tiede eine Facebookseite und eine eigene Homepage erstellt.

Außerdem habe sie Hebammen kontaktiert, um eine mögliche Zusammenarbeit in die Wege zu leiten. Mit einer Hebamme sei sie bereits in weiteren Gesprächen. „Dann gucken wir mal, wie alles so anläuft“, zeigt sich Tiede optimistisch. Eine „große Stütze“ sei vor allem ihre 27-jährige Tochter, die mit ihrem Freund bei Tiede im Haus lebt. Die Tochter macht zurzeit eine Ausbildung zur Hebamme und sei für ihre Mutter stets zur Stelle, um sich mit ihr zu beraten und über fachliche Belange auszutauschen.

Ein großer Unterschied einer Geburt mit Doula gegenüber einer ohne Doula ist nach Tiede folgender: „Das Paar ist allgemein entspannter, da es weiß: Alles ist gut.“ Außerdem sei unter anderem erwiesen, dass bei der Begleitung durch eine Doula während der Geburt weniger Schmerzmittel verabreicht werden müssen und auch die Geburt kürzer sei.

Hildegard Tiede ist eines anzumerken: Mit der Selbstständigkeit als Doula hat sie sich einen großen Wunsch erfüllt. Ob sie irgendwann hauptberuflich als Doula arbeiten möchte? „Das ist mein Lebenstraum.“

Caritas will digitale Chancen nutzen

Die zunehmende Digitalisierung eröffnet große Chancen, Menschen zu verbinden und neue Formen der Teilhabe zu ermöglichen. Diese Chancen will die Caritas nutzen und entwickelt derzeit zahlreiche Projekte, um den Menschen noch bessere und leichter erreichbare Unterstützungsleistungen anzubieten, angefangen von Fragen der Pflege bis hin zur Hilfe in persönlichen oder sozialen Notlagen.

Drei solcher Projekte stellte der Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V. nun beim Parlamentarischen Abend der Caritas NRW in Berlin vor: Ein Projekt ist ein Live-Chat, mit dem Menschen die Caritas über deren Webseite oder über den Facebook-Messenger einfach und schnell erreichen können. Ein zweites Projekt ist ein Chatbot, der zukünftig rund um die Uhr Menschen durch den unüberschaubaren Dschungel an Pflegeleistungen führen wird. Das dritte Projekt ist der Caritas-Wäscheservice, der mit digitaler Hilfe bereits jetzt für saubere Wäsche bei Senioren im Südkreis Kleve sorgt.

Mehrere Bundestagsabgeordnete, darunter auch die Kreis Klever Abgeordneten Dr. Barbara Hendricks (SPD) und Stefan Rouenhoff (CDU), zeigten sich beeindruckt von den Digitalprojekten. „Ich finde es klasse, dass der Caritasverband Geldern-Kevelaer neue Wege geht und verstärkt auch auf digitale Kommunikationsformen setzt. Das ist innovativ und erleichtert die soziale Beratung bei uns im Kreis Kleve“, sagte Rouenhoff.

Auch Dr. Barbara Hendricks äußerte sich positiv und betonte die Bedeutung dieser neuen Angebote für die Bürgerinnen und Bürger am Niederrhein. Bei allen Chancen, die die Digitalisierung bietet, diskutierten die Caritas-Vertreter im Gespräch mit den Abgeordneten aber auch die Gefahren, die damit verbunden sind.

Den Menschen nicht aus dem Blick verlieren

„Wir als Caritas werden auch immer darauf achten, dass wir die Menschen nicht aus dem Blick verlieren, die mit der digitalen Entwicklung nicht mit mithalten können“, sagten die Caritas-Vorstände Andreas Becker und Karl Döring. Fragen der digitalen Teilhabe und digitalen Ethik werde sich die Caritas ebenso stellen wie den Fragen nach den Chancen der Digitalisierung. Dafür wirbt die Caritas auch deutschlandweit mit ihrer Jahreskampagne unter dem Motto „Sozial braucht digital“.