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Mehr Lohn für Beschäftigte in der Baubranche

Für die rund 3.980 Bauarbeiter im Kreis Kleve gilt seit April 2020 eine neue Lohnuntergrenze. Keiner, der in der Branche arbeitet, darf weniger als 12,55 Euro verdienen – 35 Cent mehr als bisher. Das macht ein Plus von rund 60 Euro am Monatsende. Wer als Geselle oder angelernte Kraft fachliches Know-how mitbringt, der hat Anspruch auf 15,40 Euro (plus 20 Cent). Das teilt die IG BAU Duisburg-Niederrhein mit. Die Gewerkschaft rät den Beschäftigten deshalb, den letzten Lohnzettel zu prüfen. „Das Plus muss bereits mit der April-Abrechnung auf dem Konto sein. Und alle 350 Baufirmen im Kreis Kleve müssen dieses Lohn-Minimum zahlen“, sagt die Bezirksvorsitzende Karina Pfau.

Die Messlatte für gelernte Betonbauer, Zimmerer und Fliesenleger sei jedoch der Tariflohn, so die Gewerkschafterin. Der liege bei aktuell 20,63 Euro pro Stunde.„Handwerker sind extrem gefragt – sogar in Zeiten von Corona. Bauarbeiter müssen wissen, was ihre Arbeit wert ist. Jeder hat eine anständige Bezahlung verdient. Gerade in Kleinbetrieben wird das vom Chef schon mal gern vergessen“, so Pfau. Anspruch auf den Tariflohn haben Gewerkschaftsmitglieder, deren Firma Mitglied im Arbeitgeberverband ist. Nach Angaben von Bauindustrie und -handwerk verzeichnete die Branche im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz von bundesweit knapp 140 Milliarden Euro.