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Baumpflanzaktion der Wallfahrtsstadt Kevelaer. Foto: Wallfahrtsstadt Kevelaer
Die Baumpflanzaktion der Wallfahrtsstadt ging in die dritte Runde

100 Bäume für Kevelaer

Privatpersonen konnten sich über kostenlose Laub- und Obstbäume freuen.

Nach der Anlieferung warten die Bäume nun nur noch auf ihre Verpflanzung auf dem Platz. Foto: BPH
Am Montag, 25. November 2024, ist die Begrünung für den Platz angekommen

Neue Bäume für den Peter-Plümpe-Platz

Nach der Anlieferung warten die Bäume nun nur noch auf ihre Verpflanzung auf dem Platz.

Die Wallfahrtsstadt stellt eine Reihe kostenloser Obst- und Laubbäume zur Verfügung. Foto: Wallfahrtsstadt Kevelaer
Kevelaer fördert erneut Bäume für Privatgrundstücke

Aktiver Umweltschutz dank heimischer Bäume

Nach den erfolgreichen Baumpflanzaktionen in den vergangenen Jahren stellt die Wallfahrtsstadt Kevelaer auch in diesem Jahr wieder kostenlose Bäume für Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung.

Betriebsinhaber Michael Peters (rechts) und KSV-Vorsitzender Thomas Kruß Foto: KSV
Zwei Walnussbäume an der Sportanlage Scholten gepflanzt

Schatten für Scholten

Dank einer großzügigen Spende der Baumschule Peters aus Kevelaer konnte der KSV vor kurzem zwei Walnussbäume bei Scholten pflanzen.

Baumspaziergang-Karte. Foto: Wallfahrtsstadt Kevelaer
Die neue Baumspaziergang-Karte ist da

Grüne Vielfalt in Kevelaer erleben

Die Wallfahrtsstadt Kevelaer hat eine besondere Initiative ins Leben gerufen und einen Baumspaziergang rund um die städtischen Bäume konzipiert. In diesem Jahr wurde sie aktualisiert und um den Kevelaerer Südpark ergänzt.

Mitglieder der Initiative „Mehr Bäume Jetzt“ suchen aktiv nach Baum- und Strauchsetzlingen. Foto: „Mehr Bäume Jetzt“
Stadt Kevelaer unterstützt die Aktion „Mehr Bäume jetzt“

Tausende Setzlinge zu verschenken

Die Initiative „Mehr Bäume Jetzt“ engagiert sich für mehr Artenvielfalt und für ein lebenswertes Klima und verschenkt in diesem Zusammenhang im Kreis Kleve Tausende Baum- und Strauchsetzlinge.

Besonders beliebt in den vergangen Jahren: der Apfelbaum. Symbolbild: pixabay
Wer einen Zuschuss für einen heimischen Baum beantragen möchte, kann dies ab sofort online tun

1.000-Bäume-Programm

Das 1.000-Bäume-Programm des Kreises Kleve war in den vergangenen Jahren überaus erfolgreich. Jetzt wird das Förderprogramm mit dem Ziel, kreisweit viele heimische Bäume zu pflanzen, neu aufgelegt.

Präsentierten das Buch für den Kreisverband für Heimatpflege: Thomas van den Bongard (Sparkasse Rhein-Maas als Sponsor), Hans Gerd Kersten (ehemaliger Vorsitzender des Kreisverbandes, jetzt Vertreter des Sponsors Verein „For Land en Lüj“), Hubert Lemken (Vorsitzender des Kreisverbandes), Josef Jörissen (Autor und Kreisverband), Hubertina Croonenbroek (Ehrenvorsitzende des Kreisverbandes), Bernhard Lohmann (Kreisverband) (v. l.) Foto: nick
Kreisverband für Heimatpflege gibt ein Buch von Josef Jörissen über Bäume heraus

Von Kaiserlinden und Klimawandel

Josef Jörissen neues Buch trägt den Titel „Bäume, Gestern – Heute – Morgen“.

Was was bringt, wissen in Wissen wohl erst die Urenkel

Schon im Tierreich gehört die „Eierlegende Wollmilchsau“ zu den Legenden. In der Pflanzenwelt wird man sie erst recht vergeblich suchen. Das ist die Crux, aber auch eine Chance des Waldes, meinen Raphaël Freiherr von Loë und sein Forstverwalter Frank Koch. Dass Monokulturen, wie sie nach dem Krieg aus damals naheliegenden Gründen angebaut wurden, keine dauerhafte Lösung für den Wald sind, weiß man auf Schloss Wissen schon lange. Seit mehr als einem Jahrzehnt setzt man hier auf die Durchmischung. Ob die Bäume den sich verschärfenden Klimawandel überstehen, ihn vielleicht gar bremsen können – „das wissen dann meine Urenkel“, sagt der Freiherr.

Der Wald sei „ein historisches Hobby der Eigentümer“, da macht sich Frank Koch keine Illusionen. „Ein knallharter Wirtschaftsfaktor ist er nicht.“ Schon beim jüngsten Fichtensterben habe man nicht einmal die dringenden Aufräumarbeiten  kostendeckend leisten können. Und nach drei trockenen Sommern habe nun auch der Laubwald in großen Teilen seine Belastungsgrenze erreicht. Eine großflächige Bewässerung, wie bei Stadtbäumen oder in der Landwirtschaft, sei unmöglich.

Im „Dürremonitor“ liege man „im tief violetten Bereich“, sagt Koch, der Sommerniederschlag fehlte fast völlig, der Boden sei bis in eine Tiefe von 1,80 Metern schlicht trocken. Und so ein Laubbaum mit einem Kronendurchmesser von zehn Metern ziehe normalerweise etwa 300 Liter Wasser aus dem Boden – pro Tag. Hinzu komme das, was wir Menschen als „Sonnenbrand“ auf der Haut kennen. „Rindenbrand“ heißt das bei Bäumen, entsteht bei extrem starker Sonneneinstrahlung – und ist oftmals ein Todesurteil. Doch auch das gegenteilige Phänomen ist den Wissenern schon untergekommen: Als 2016 extrem viel Niederschlag fiel, stand das Wasser auf lehmigen Böden 30 Zentimeter hoch und „die Bäume sind ertrunken“, sagt Koch.

Nur der Mischwald überlebt

Dauerhaft überleben könne letztlich nur der Mischwald, da sind sie sich sicher. „Doch alles was wir hier heute tun, ist mindestens auf Jahrzehnte angelegt“, sagt Koch. Und erst dann könne man wirklich absehen, ob sich der Einsatz gelohnt habe, sagt von Loë und meint das nicht in erster Linie finanziell. Aber nicht nur eine möglichst breite Mischung der Baumarten sei wichtig. Immer mehr rücke auch die Erkenntnis in den Fokus, dass die Entwicklung des Waldes auch eine Generationenfrage sei – eine der Baumgenerationen. Im Schatten größerer, älterer Bäume habe eben der Nachwuchs bessere Entwicklungschancen, bringt es der Freiherr auf den Punkt.

Was den Waldbesitzern bleibe, sei der Blick auf wissenschaftliche Versuche und auf die  Erfahrungen der Vorfahren – zum Glück im Wissener Wald sehr gut dokumentiert, sagt von Loë.

In Kevelaer und den Ortschaften wachsen 92 „grundlose Bäume“

Wer in 20 Jahren durch Kevelaer läuft und sich in den Schatten eines großen Baumes setzt, wird kaum wissen, warum dieser Baum dort steht und wer ihn gepflanzt hat. Eigentlich ist es auch egal, weil es keinen wichtigen Grund gab, ihn dort an diesem Platz gedeihen zu lassen. Das Schöne wird sein, dass er eben dort ist. Im Juni 2018 legte der Verein „Natur und Kultur im Acherhoek“ (NuK) die ersten 1000 Euro in einen Spendentopf, um Bäume anzuschaffen und jene zu ersetzen, die zum Beispiel Krankheit, Trockenheit oder dem Sturm zum Opfer fielen und die gewöhnlich aber nicht ersetzt werden. Der Grund, um einen Baum zu pflanzen, geht heute oft mit einem Ausgleich einher. Grundlos werden sie kaum noch in die Erde gebracht. Dieser Gedanke war der Startschuss für die Aktion „Grundlos Bäume pflanzen“.

„Mit dieser Zwischenbilanz zählen wir heute schon 92 ,Grundlose Bäume‘, die über ganz Kevelaer und seine Ortschaften verteilt sind“, berichtet NuK-Geschäftsführer Matthias David. „Zu Beginn dieser Baum-Spendenaktion waren wir recht euphorisch gestimmt. Viele Menschen folgten dem Aufruf und spendeten Geld für Bäume, die nicht als Ausgleich oder Ersatz gepflanzt werden sollten.“ Eine Privatperson hat sogar die stolze Summe von 5000 Euro auf das Konto eingezahlt. Im Folgejahr legte dieser Spender noch einmal 3000 Euro oben drauf. Ein weiterer Löwenanteil kam durch die Auflösung der „Unternehmervereinigung Kevelaer“ zustande, an deren Stammkapital der NuK zu einem Drittel teilhaben durfte. Es waren aber auch viele kleine Spenden von Privatleuten dabei, die Freude an dem Gedanken hatten.

Der „Baum-Topf“ wurde zunehmend größer. „Ein tolles Signal für die Bereitschaft in der Bevölkerung etwas zu bewegen“, blickt David zurück und erinnert sich: „Es fehlte nur noch eines: Platz!“ Was die Initiatoren sich so einfach vorgestellt hatten, erwies sich bei näherer Betrachtung als doch gar nicht so einfach. Die meisten Flächen der Kommune wurden bereits als Ausgleichsflächen benötigt. Die Idee eines Stadtwaldes erschien gar unmöglich. „Da standen wir nun mit einem Sack voller Geld und kamen nicht voran“, schmunzelt David rückblickend. In der Folge weichte der Verein ein hartes Kriterium auf und bot Pflanzungen auch auf teil-öffentlichen Flächen an. Zudem gab es einen fleißigen Mitarbeiter im Betriebshof, der sich stets mit offenen Augen für Lücken im Gelände bewegt. Und so kam dann doch langsam Schwung in die Sache.

Aktion am Kevelaerer Gymnasium

„In diesem Jahr konnten wir dann etwas verwirklichen, das einem Stadtwald recht nahe kommt“, erzählt David von einem großen Erfolg. „Das Kevelaerer Gymnasium (KvGG) wird 60 Jahre alt. Die Planungsgruppe der Lehrer kam mit dem Gedanken, eine entsprechende Anzahl Bäume zu pflanzen auf uns zu und fragte, ob wir helfen könnten.“ Mit dieser Frage rannte sie beim NuK offene Türen ein. Noch im ersten Gespräch gab der Verein die Zusage, die komplette Anpflanzung mit 6000 Euro zu finanzieren, und legte zudem noch 1200 Euro für eine entsprechende Anzahl Wassersäcke obendrauf.

Es reiche aber nicht aus, „nur“ zu finanzieren. Bäume wollen gepflanzt und gegossen werden. Rein rechnerisch koste dieses Unterfangen ähnlich viel Geld wie der Baum selbst, erläutert David. „An dieser Stelle müssen wir die sehr feine Zusammenarbeit mit dem SOS-Kinderdorf und der Stadt Kevelaer deutlich hervorheben. Ohne diese Partner hätte sich das Projekt nicht durchführen lassen.“

Folgende Pflanzungen wurden seit Beginn der Aktion „Grundlose Bäume“ getätigt:

In Winnekendonk auf dem Sportplatz: 12 Bäume

In Winnekendonk an der Kervenheimer Straße: 4 Bäume

In Wetten beim Worldhouse: 13 Bäume

Auf der NuK-Vereinswiese: 1 Baum

In Sonsbeck nahe dem Dassendaler Weg: 2 Bäume

In Kevelaer am KVGG: 60 Bäume

Von den bisher gespendeten 15.260 Euro wurden damit 13.165 Euro in Pflanzungen und Pflege investiert. 2095 Euro stehen für weitere Bäume noch zur Verfügung. „Es bleibt zudem zu hoffen, dass sich noch mehr Menschen dazu entschließen, den NuK beim Bäumepflanzen in Form einer Spende zu unterstützen“, wirbt David. Die IBAN des eigens eingerichteten Spendenkontos lautet: DE16 3206 1384 4500 5270 27 / Stichwort: „Grundlose Bäume“.