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Lesung mal anders: Die Autorin und Logotherapeutin Alexa Willems stellte ihr Buch „Der Wald weist Dir den Weg“ vor

Erlebniswelt im Museum

Mit Wanderschuhen und einem Rucksack auf ihrem Rücken betrat die Autorin und Logotherapeutin Alexa Willems das Niederrheinische Museum. Michael Weirauch vom „Kingsound Music“-Produktionsstudio sorgte mit seiner Gitarre für den Klang im Museum. Er und Medienkünstlerin Gabriele Kremer machten den Abend zu einem besonderen Erlebnis.

Die Kevelaererin Ronja Ebeling spricht in ihrem Buch „Work reloaded“ mit Akteurinnen und Akteuren aus der Wirtschaft über die junge Generation

Die Wirtschaft muss weiter denken

Überzeugt von der gesellschaftlichen Relevanz ihres Buches war die gebürtige Kevelaererin Ronja Ebeling von Beginn an. Ob es ihr allerdings gelingen würde, die „Lawine ins Rollen zu bringen“, daran zweifelte die junge Autorin zunächst. Nun, wenige Tage vor der offiziellen Veröffentlichung von „Work reloaded“, kann man zweifelsohne behaupten: Sie rollt.

Die Kevelaererin Ronja Ebeling spricht in ihrem Buch „Jung, besorgt, abhängig: Eine Generation in der Krise“ über Ängste und Sorgen junger Menschen

Über eine Generation in der Krise

„Junge Leute werden einfach so gesehen, als hätten sie keine Probleme. Aber wir haben Probleme.“ Ronja Ebeling ist wütend. Sauer. Enttäuscht über die häufig falsche Wahrnehmung ihrer Generation in der Gesellschaft.

Vera Lörks erzählt ihre Geschichte „Auf Kreuzfahrt“

Vera Lörks, die in Kevelaer wohnt und in Moers aufgewachsen ist, ist in der soeben erschienenen Geschichten-Anthologie „Glühende Herzen, Schockstarre und verlassene Limousinen – 41 Heldengeschichten“ vertreten.

Vera Lörks, geboren 1986, hat sich schon in der Grundschule gerne Geschichten ausgedacht. Sie hat Anglistik und Geschichte in Düsseldorf studiert und arbeitet heute als Lektorin und Autorin am Niederrhein. Sie wohnt in einer Wohnung voller Bücher. Viele ihrer Bücher und Geschichten sind unter ihrem Geburtsnamen Vera Marquardt erschienen. 2019 gewann ihre Kurzgeschichte „Geordnete Weihnachten“ den ersten Preis des Wettbewerbs „Liebe Liebe“ des Kindermuseums Unikatum. Mehr über ihr Schaffenswerk gibt‘s unter veraloerks.wordpress.com

Zum Buch: Wer sind die wahren Heldinnen und Helden in unserer Zeit? Schon seit der Antike verehren Menschen Helden, die sich durch große und kühne Taten im Kampf auszeichnen. Manche Geschichten, die man sich über sie erzählt, gehören ins Reich der Mythologie, manche haben sich tatsächlich zugetragen oder haben zumindest einen wahren Kern.
Helden des Alltags

Heutzutage denken wir bei dem Begriff „Held“ häufig an Menschen, die sich unerschrocken und mutig herausfordernden Aufgaben stellen und sich dabei oft für andere einsetzen. Diese Alltagshelden können beispielsweise Feuerwehrleute, Polizist*innen oder Pfleger*innen sein, aber auch Menschen, die in gefährlichen Situationen Zivilcourage zeigen und sich einmischen. Auch die vielen fiktiven (Super-)Helden, die in ungewöhnlichen Kostümen und mit wehenden Umhängen in den letzten Jahren unsere Kinosäle bevölkert haben, werden gerne mit dem Thema assoziiert.

So erzählt Vera Lörks in ihrer Geschichte „Auf Kreuzfahrt“ von Erik dem Roten, dem Schrecken der Weltmeere. Der Entdecker von Grünland wird auf einem modernen Kreuzfahrtschiff gefangen gehalten. Er soll die Passagiere unterhalten und ihnen das echte Wikingerleben näher bringen…

Doch das sind noch längst nicht alle Varianten. Wie unterschiedlich man das „Heldentum“ interpretieren kann, beweisen die 189 kreativen Einsendungen, die vom Schreiblust-Team gewissenhaft geprüft wurden. 41 davon hat der Schreiblust-Verlag ausgewählt.
Das Buch (350 Seiten) „Glühende Herzen, Schockstarre und verlassene Limousinen – 41 Heldengeschichten“ gibt‘s im Schreiblust-Verlag für 10,90 Euro, ISBN: 978398201224.

„Mädelsabend“ mit vielen tollen Momenten

Die Augen wurden immer größer und der Mund wollte sich gar nicht mehr schließen: Staunend beobachtete Anne Gesthuysen, die an einem kleinen Tisch in der Mitte der Bühne des Kevelaerer Konzert- und Bühnenhauses bereits Platz genommen hatte, was geschah, als sich die Eingangstür zum großen Saal öffnete. Der Zustrom der Zuhörerinnen und Zuhörer wollte nicht enden. Sogar die Empore musste geöffnet werden, denn im Parkett war kein einziger Platz mehr frei. „Sowas kenne ich eigentlich nur von der „lit.COLOGNE“, sagte die beliebte Moderatorin und Buchautorin. Der Vergleich mit dem hochrangigen Kölner Literaturfestival schmeichelte der Wallfahrtsstadt gleichermaßen wie der Autorin selbst.
Neugier auf den „Mädelsabend“
Die Neugier auf ihren dritten Roman „Mädelsabend“ hatte die zahlreichen Zuschauer zu ihrer dritten Lesung ins Bühnenhaus gelockt – ursprünglich sollte die von Gertrud Aengenheyster initiierte Veranstaltung mal in ihrer „Bücherstube im Centrum“ stattfinden. Doch nach dem Verkaufserfolg ihres jüngsten Buches und der gerade im TV ausgestrahlren Verfilmung ihres „Erstlings“ war bald klar, dass die Bücherstube bei weitem nicht ausreichen würde (das KB berichtete).
Dass die Lesung keinesfalls zu einer anonymen Massenveranstaltung wurde, sagt viel über die ohnehin mit hohen Sympathiewerten ausgestattete, authentisch wirkende Autorin, lag aber auch daran, dass Anne Gesthuysen viele Charakterzüge und nicht zuletzt Sprüche ihrer Romanfiguren aus dem eigenen Erleben und dem engeren Verwandten- und Bekanntenkreis speist. Stichwort: schwarzer Humor am Niederrhein. Den nimmt sie als Niederrheinerin gar nicht mehr so sonderlich wahr, der gehöre einfach dazu. Und er kommt in ihrem dritten Roman gleich mehrfach und in zumeist so trockener Darreichungsform vor, dass einem schnell die Augen tränen – vor lauter Lachen.
Berührend und kämpferisch
Doch auch einige berührende, ja sogar kämpferische Momente trug Gesthuysen aus ihrem „Mädelsabend“ vor – und kommentierte sie ausgiebig, was den besonderen Charme ausmachte. Schließlich geht‘s nicht nur um um den schwarzen Humor, der den Niederrheiner und in Falle von „Mädelsabend“ besonders die Niederrheinerin halbwegs aufrecht durch die Land- und Leidenschaften gehen lässt. Sondern auch um Zusammenleben, Ehe, Kinder, Karriere, Emanzipation. Ein voller Griff ins wahre Leben also – der nicht immer und für alle Beteiligten ein Glücksgriff ist. Das zumeist weibliche Kevelaerer Publikum bedankte sich mit langanhaltendem Applaus.

Fantastisches „Heliopolis“

Über ein volles Haus konnte sich Saskia Müller als Leiterin der Kevelaerer „Weltbild“-Filiale am vergangenen Samstag freuen. Zu Gast war Stefanie Hasse, die Auszüge aus ihrem Zweiteiler „Heliopolis“ las und anschließend mit ihren Fans ins Gespräch kam.
Es war eine gute Stunde in klar verteilten Rollen zum einen und mit traditionellen Rollenbildern zum anderen. „Heliopolis“ rangiert in der Sparte Fantasy-Jugendbuch und so war das rund 35 Zuhörer starke Publikum auch überwiegend jung an Jahren und von drei Ausnahmen abgesehen augenscheinlich weiblich.
Stefanie Hasse nahm in der liebevoll dekorierten Leseecke platz und begann ohne Umschweife aus beiden Bänden von „Heliopolis“ zu lesen. Der Titel deutet es schon an, Personal und Hintergrund des Fantasy-Romans sind von ägyptischer Mythologie inspiriert. Das was sich an Handlung andeutete, beschäftigt die Menschheit, auch in der Literatur, von je her: Die Spannungsfelder ‚echte Liebe und Heiratspolitik‘ auf der einen Seite und ‚Macht und Intrige‘ auf der anderen Seite. Um den Bogen zu einer „klassischen“ Autorin zu schlagen: Beim Zuhören stellte sich unweigerlich die Assoziation ein, man habe ähnliches doch schon einmal aus der Feder Jane Austens gelesen, nur dass deren feinsinnige Analyse der höheren englischen Gesellschaft des frühen 19. Jahrhunderts, nun durch einen farbigen Reigen „fantastischer Mythen“ in einer fremden Welt ersetzt wird. Der Plot bleibt in seinem Kern aber der gleiche, genau wie die verwendeten Stereotypen – Emanzipation scheint die klassische Fantasy-Leserin zumindest beim Schmökern wenig zu interessieren.
Im Anschluss an die Lesung bot sich die Gelegenheit mit der Autorin ins Gespräch zu kommen. Bücher sind für sie und ihre lesebegeisterte Familie lebensbestimmend, das wurde schnell deutlich. Ebenso gab sie Einblicke in den gerade in ihrem Genre äußerst schnelllebigen Literaturbetrieb und das diesen bedienende Verlagswesen. In der Buch-Blogger-Szene ist sie darüber hinaus einerseits selbst aktiv, mit Texten über Bücher die sie (gern) liest – ist im Gegenzug aber auch auf wohlwollende Kritik anderer Blogger angewiesen, als Bestandteil des Marketings. Letztlich lebt sie damit den Typus einer modernen Schriftstellerin, wie er vor 30 Jahren noch nicht vorstellbar gewesen wäre.
Nicht nur der reiche Applaus, auch die lange Schlange vor dem Tisch der Autorin waren Zeichen der Begeisterung des Publikums nach Lesung und Gespräch. In diese reihte sich auch Maren Thyssen aus Goch ein, die zusammen mit ihrer Mutter die Lesung besuchte. Den ersten Band „Heliopolis – Magie aus ewigem Sand“ hat die Dreizehnjährige bereits lesend verschlungen, wie sie begeistert berichtet. Nun soll es der zweite sein, mit Signatur versteht sich.
Einer der wenigen Vertreter des „starken Geschlechts“ ist an diesem Abend Jannik Unger aus Weeze. Die Andeutung, die Lesung „im Schlepptau“ seiner bereits in der Signier-Schlange stehenden Partnerin besucht zu haben, weißt der 22-Jährige klar zurück. Er gibt zwar zu, „Heliopolis“ noch nicht selbst gelesen zu haben, aber die Lust darauf sei nun geweckt – nun denn, auch weiblich besetzte Bastionen dürfen fallen.