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Ausstellung im Katharinenhaus

Das Katharinenhaus in Winnekendonk ist ein wichtiger Teil im gesellschaftlichen Leben des Golddorfes. Mit dazu beigetragen haben Ausstellungen, die mindestens viermal im Jahr dort stattfinden. Am Sonntag eröffnete Claudia Püschel vom sozialen Dienst des Katharinenhaus
die Präsentation von Arbeiten der anwesenden Künstlerin Elke Arts. Großformatige Acrylbilder mit integrierten Sinnsprüchen bekannter und weniger bekannter Größen der Geschichte laden zum Entdecken und Nachdenken ein.
Für viele der Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung des Caritasverbandes Geldern-
Kevelaer, mit seiner Hausleitung Sabine Vohwinkel, bieten die Ausstellungseröffnungen immer wieder neue Impulse und durch die zahlreichen Besucher, die neben den Angehörigen zusätzlich ins Haus kommen, wird der Außenkontakt gefördert. Nicht nur bei der Vernissage bieten die abwechselnden künstlerischen Darbietungen an den Wänden der Flure die Möglichkeit für die Bewohnerinnen und Bewohner ins Gespräch zu kommen. Im Alltag bieten sie immer wieder den Anstoß für Austausch und Ablenkung.
In zahlreichen Bildern der Künstlerin Elke Arts sind vielfältige Materialien wie Mull, Naturmaterialien oder Blattgold verarbeitet. „Seit 2005 entwickelten sich Lebensweisheiten, Zitate und Aphorismen zur ,Herzenssache‘, weil sie in ihrer Wirkung unsere Wahrnehmung von Alltäglichem treffend kommentieren können oder unseren Weg gleich einem Motto zu begleiten scheinen. Als Lebens- oder Leitbilder können sie zum Ausdruck der Selbstfindung oder Selbstdarstellung in uns wurzeln und gewinnen somit eine persönliche Aussage“, so Arts, die mit ihren Bildern Begegnung fördern und die Menschen ins Gespräch bringen möchte.
Die Künstlerin ist 1956 in Krefeld geboren und wohnt in Twisteden. Ihre handwerkliche Tätigkeiten bekam sie bereits in die Wiege gelegt. Sie sammelte schon in der Kindheit viele praktische, handwerkliche Erfahrungen innerhalb der kunstliebenden Familie, zunächst in spielerischer Form, später als praktische Hobbytätigkeiten (Schneidern, Malen, Holzarbeiten, Arbeiten mit Draht, Lichtobjekte). Seit 1997 im Beruf als Grundschullehrerin tätig (jetzt Overberggrundschule Winnekendonk), widmete sie sich seit 1980 der Malerei in Öl in Miniaturformaten (Pinseln mit 3 Haaren) bis sie ihre heutige Ausdrucksweise entwickelte. Bei Ausstellungen in Krefeld präsentierte sie ihre Werke bereits einem breiteren Publikum.
Bei großer Beteiligung von Bewohnerinnen und Bewohnern und zahlreichen Gästen sorgte Stefanie Andrä-Kleinen auf der Querflöte für die musikalische Begleitung der Ausstellungseröffnung und nach einem gemeinsamen Kaffeetrinken wurden die Exponate in Augenschein genommen. Bis Ende März sind die Bilder noch im Katharinenhaus zu sehen.

“Das war vor dem Beamer”

Es soll ja ganze Grundschulklassen geben, die im Unterricht nicht mehr Heft und Füller vor sich liegen haben, sondern Tablet und Eingabestift. Und wenn der Lehrer mal was an die Tafel schreibt, dann ist die nicht mehr grün und die Kreide kreischt in höchsten Tönen – nein, auch das “Whiteboard” ist schon weit verbreitet. Höchste Zeit also, sich zu fragen, wie sich die Präsentationsformen in der Schule verändert haben. “Das war vor dem Beamer” zeigt das Niederrheinische Museum Kevelaer vom 7. Oktober bis 2. Dezember: “Schulwandkarten in ihrer kulturhistorischen Bedeutung”.

Zumindest die älteren Eleven werden sich noch gut an sie erinnern. Ob die große Weltkarte im Erdkunde-Unterricht, das “Periodensystem” in der Chemie oder die Darstellung des für manchen ebenso sperrigen “Kleinen Einmaleins”. Aber auch längst ausgemusterte Schulfächer hinterlassen in der Ausstellung ihre Spuren, etwa die Hauswirtschaft, bei der man sich über Nahrungsmittel wie zum Beispiel Lebertran belehren lassen darf, die heuer ihr Verfallsdatum in der gesunden Ernährung längst überschritten haben.

Die Sonder-Ausstellung ist unterteilt in mehrere “Klassenräume”, in denen auch Tische und Bänke einladen, mal wieder buchstäblich die Schulbank zu drücken. Eröffnung ist am Sonntag, 7. Oktober, 11 Uhr, im Museumsfoyer. (weiterer Bericht im Kevelaerer Blatt folgt)

Von Helfern und Fürsprechern

Vom 12. August bis 21. Oktober findet im Niederrheinischen Museum in Kevelaer die Sonderausstellung „Helden & Heilige“ – Vom Hl. Petrus bis Supermann statt.
Ein jeder wünscht sich manchmal einen Helden, der hilft, oder einen Heiligen, der Fürsprache spricht. Doch sind Helden meist fiktive Personen und selten reale Menschen; Heilige sind dem Empfinden nach Teil einer vergangenen Glaubensgeschichte. Dennoch sind beide mitten im Hier und Jetzt durch Glaubenspraxis, Film und Literatur zu finden. Die präsentierte Ausstellung möchte einige dieser Helden und Heiligen vorstellen und ihren Weg aufzeigen, den sie in unserem Leben genommen haben.
Dabei wird möglicherweise auffallen, dass manches realer ist als man meint und einiges wirkliche Fiktion ist. Aber im Ganzen betrachtet sind Helden und Heilige fest verwurzelt in der Kulturgeschichte des Menschen und spielen eine große Rolle im Alltag. Hinterlassenschaften zeugen davon und präsentieren und erklären ihre Bedeutung. Dabei finden sich Objekte aus den unterschiedlichsten Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten in der Ausstellung, wie zum Beispiel eine aktuelle Arbeit des Künstlers Martin Lersch, Grafiken des Kupferstechers Hendrik Goltzius und Gipsmodelle aus der Dombauhütte Köln.
Ob nun der Heilige Petrus oder Supermann (der übrigens aus markenrechtlichen Gründen in diesem Falle mit zwei „n“ geschrieben wird), ob die griechischen und römischen oder aber die nordischen Helden, es gilt, ihre Geschichte und ihre Spuren in dieser wechselhaften Ausstellung zu entdecken. Die Eröffnung findet am 12. August, um 11.00 Uhr, in der historischen Kneipe des Museums statt.

Ausstellungseröffnung im Katharinenhaus

Eine Vorliebe für Details zeigen die Blüten, Papagei, Katzen, Portraits, Tennisspieler, Flamencotänzer oder Stilleben mit Kerze auf den Bildern, die Monika Böhmer mitgebracht hat. Die in die Tiefe gehenden Meer-Impressionen, die Menschen, die sich wie zufällig in der Tide der Gezeiten spiegeln, oder die Großportraits von Leonard Cohen und Marius Müller Westernhagen der Arbeiten von Wolfgang Zieseniß entführen den Betrachter in eine andere Welt. Diese Eindrücke vermitteln die Werke des Künstlerehepaars, dessen Ausstellung im Katharinenhaus Winnekendonk eröffnet wurde.
Ausstellungen gibt es in regelmäßigen Abständen in der Senioreneinrichtung der Caritas- Gesellschaft gGmbH. Im Beisein von Hausleiterin Angelika Fedke, vielen Bewohnerinnen und Bewohnern und zahlreichen Gästen eröffnete Claudia Püschel vom sozialen Dienst des Katharinenhauses die neue Ausstellung.
„Besonders durch die zahlreichen Bilder vom Meer passt diese Ausstellung in die Sommer- und Urlaubszeit, denn so können die Bewohner vielleicht in Gedanken ans Meer verreisen“, so Püschel. Durch die Ausstellungen bekommen die Bewohnerinnen und Bewohner immer wieder neue Impulse und durch die zahlreichen Besucher, die neben den Angehörigen zusätzlich ins Haus kommen, wird der Außenkontakt gefördert.
Monika Böhmer beschäftigt sich seit 1986 mit Malerei. Zunächst als Autodidaktin brachte sie sich unterschiedlichste Techniken bei, nahm dann aber Unterricht bei Paul Theissen und Muni Ghedina, bei Willy Oster und Renate Wischinski. Wolfgang Zieseniß hatte schon von Berufs wegen mit Zeichnen (Architekt) zu tun, nahm dann aber auch bei den oben genannten Künstlern Unterricht. In Einzel- und Gruppenausstellungen im Kreis und darüber hinaus wurden die Künstler bekannt und gemeinsam leiten sie in ihrem Wohnort Bedburg Hau die Mittwochsmalgruppe, die unter dem Motto „Malen ist sehen mit offenen Augen“ Künstler zusammenführt.
Für den musikalischen Rahmen der Eröffnung sorgten Anne Schumacher, Geige, und Christoph Uphoff, Gitarre und Gesang. Ihre folkloristischen Stücke, darunter zahlreiche aus dem irischen Folk, zauberten eine Stimmung von Ruhe und Weite.
Die Ausstellung ist zu den üblichen Öffnungszeiten des Katharinenhauses zu besichtigen. Kunstinteressierte sind herzlich willkommen.

Von der Säbelzahnkatze bis zum Stubentiger

Wer kennt sie nicht, die Gefährten auf vier Tatzen, die Schmusetiger auf dem Sofa, die Streuner der Nacht ? Katzen sind aus dem Alltagsleben des Menschen nicht mehr wegzudenken.
Die „Beziehung zwischen Katze und Mensch“, so formulierte es Museumsdirektor Burkhard Schwering, dokumentiert jetzt die aktuelle Sonderausstellung im Niederrheinischen Museum mit dem Titel „Alles für die Katz“.
Bis zum 1. Juli ist dort „die erstaunliche Vielfalt der Katzen auf fast allen Kontinenten“ zu finden, erläuterte der Landrat des Kreises Kleve, Wolfgang Spreen, in seiner Rede zur Eröffnung der Sonderausstellung, die von den „Streichmäusen“ der „Jungen Streicher Kevelaer“ musikalisch begleitet wurde.
Neben den Landschaften, in denen die Tiere vom Luchs bis zum Löwen wie lebensecht wirken, „werden auch Präparate zur Biologie und zur Evolution präsentiert“, so der Landrat.
„Darüber hinaus wird die Rolle der Katze in Mythologie und Geschichte, als Werbeträger und sogar als Comic-Star herausgestellt.“ Und man kann in den Vitriten Imitate von jahrtausendealten Funden sehen, die belegen, wie lange sich der Mensch schon mit der Katze auseinandergesetzt hat.
Spreen verwies auf die Tatsache, „dass über acht Millionen Katzen in bundesdeutschen Haushalten leben und weltweit über eine Milliarde dieser faszinierenden Tiere existieren.“ Und dass noch vor dem Erscheinen der aus der Gruppe der katzenartigen Raubtiere stammenden eigentlichen Katzen es Säbelzahnkatzen als Raubtiere gab. „Im Vergleich dazu weckt unser beliebtes Hauskätzchen geradezu Beschützerinstinkte.“
Museumsdirektor Burkhard Schwering reflektierte in seinem Referat zur Eröffnung die Geschichte der Katze – als Abfallverzehrer vor 9000 Jahren im kleinasiatischen Raum am Rande der menschlichen Siedlungen, die sich quasi selbst „zum geschätzten Haustier“ domestizierte.
Im alten Ägypten
Im alten Ägypten fänden sich ab dem 3. Jahrtausend dann Bildbelege für Katzen, die in Gestalt der Göttin Bastet kultische Verehrung erfuhren – auch das kann man in der Ausstellung nachvollziehen. Später wurde sie auch Teil der nordischen Götterwelt und in Japan verehrt, so Schwering.
Im 10. Jahrhundert sei sie in Europa und beinahe vollständig in Asien verbreitet gewesen, über die großen Entdeckungsfahrten des Spätmittelalters und der Neuzeit auch nach Nordamerika, Australien und Neuseeland gelangt. Im Zuge der Hexenjagden sei die Katze dann bis ins 17. Jahrhundert verteufelt worden.
Und er betonte ihre Rolle in der Kunst, in Märchen wie dem „gestiefelten Kater“ oder Zeichentrickfilmen wie „Aristocats“ oder „Garfield“ und als Co-Therapeut bei tiergestützten Therapien. Sie seien „Partner und Balsam für die Seele“, blieben aber „trotz aller Sympathiebekundungen „geheimnisvoll, rätselhaft, eigensinnig und unberechenbar.“
Anschließend nutzten die ersten Besucher die Gelegenheit, sich die Exponate – vom Säbelzahntiger in Lebensgröße bis zur Zirkuskatze in einer separaten Ecke – anzusehen.
„Das ist sehr schön, damit hatten wir nicht gerechnet“, hatte der Dinslakener Reinhard Pfennig mit Frau, Tochter und Enkel die „Wanderer“-Ausstellung von Hentschel besucht und dabei die „Katzen“ entdeckt.
Aus der Nähe sehen
„Ich hatte immer schon die Sehnsucht, solche Tiere mal aus der Nähe zu sehen“, betrachtete Ehefrau Theresia den lebensgroßen Löwen. „Das ist sicher was für Schulen und Kindergärten“, meinte ein Krefelder Ehepaar, das sich persönlich noch mehr zu Ägypten gewünscht hätte.
Alle Schulklassen seien da willkommen, griff Museumspädagogin Indra Peters den Gedanken auf. „Wir machen da auch ein umfangreiches Begleitprogramm für Kinder und Familien mit Kinderworkshops und Seniorenführun

„Es macht Spaß, ihn zu entdecken“

Kevelaer. So schnell verschlägt es Veronika Hebben nicht die Sprache. Beim ersten Einblick in die Vielschichtigkeit des Werkes von Heinz Henschel erging es der Kunsthistorikerin jedoch nicht anders, als vielen Laien auch: Schon beim Betrachten eines einzelnen Bildes muss man da mit ziemlicher Reizüberflutung rechnen (das KB berichtete über den Künstler Heinz Henschel und die Entdeckung seiner Werke in der Ausgabe 3/2018).
Reizüberflutung
Erst recht kompliziert wird es, wenn man sich auf wissenschaftlich-professionellem Wege diesem Kunstschaffenden nähert. „Wir müssen ihn ausstellen, auch wenn ich noch nicht weiß wie“, das sei ihr erster Gedanke nach der ersten Begegnung mit dem Werk Henschels gewesen, erinnert sich die zukünftige Leiterin des Niederrheinischen Museums Kevelaer (siehe Bericht auf der Seite 4 dieser Ausgabe) heute. Als es ernst wurde mit der Vorbereitung der Kabinettaustellung, die am 18. Februar eröffnet wird, kam die „große Sorge“ hinzu, „dass wir dem Werk nicht gerecht werden können.“ Einerseits wollen die Ausstellungsmacher die schlichtweg unglaubliche Detailverliebtheit des Autodidakten Henschel präsentieren, „aber auch die Fülle des Werkes insgesamt darstellen.“
Detail und Fülle
An die 120 Bilder, etwa ein Zehntel des erhaltenen und bekannten Gesamtwerks Henschels, wird deshalb in der Kabinettausstellung zu sehen sein. Es könnte also eng werden, bei der begrenzten Ausstellungsfläche in der 1. Etage des Museums. Aber wohl nicht ganz so „eng“ wie auf einigen Bildern Henschels, weshalb das Museum eigens Lupen anbieten wird, mit deren Hilfe die Ausstellungsbesucher noch tiefer in die Bilder vordringen, sich quasi auf „Entdeckungsreise“ in die Henschelschen Welten begeben können.
Detailverliebtheit, handwerkliche Qualität und die schier unglaubliche „Präzision in der Umsetzung“ waren es unter anderem auch, die die Wissenschaftlerin davon überzeugten, dass Heinz Henschel ausgestellt werden müsse. „So ist mir das noch nie untergekommen“, sagt Veronika Hebben, und macht dem Autodidakten ein riesiges Kompliment, über das sich der bescheidene Mann wohl sehr gefreut hätte: „Es macht unheimlich Spaß, ihn zu entdecken.“
„Er ist authentisch, er bleibt sich selber treu“, so viel hat sie bisher bei der Beschäftigung mit seinem Werk auch festgestellt. Er schuf seine Kunst für sich selbst, hat niemals eine Auftragsarbeit angenommen. Und er war – sei es aus der Not heraus, oder aus einer Art inneren Bescheidenheit – nicht gerade verschwenderisch mit Material: Teils zeichnete er beispielsweise auf der Rückseite alter Plakate.
Rahmen gekauft und Rahmen gegeben
„Es ist absolut verdient, dass seine Werke gezeigt werden“, sagt Veronika Hebben. Und auf die Frage, ob dieser bescheidene Mann, der sich zuletzt immer öfter im Kevelaerer Achterhoek blicken ließ, das denn auch gewollt haben könne, sagt Matthias David vom Verein „Natur und Kultur im Achterhoek“, der den künstlerischen Nachlass verwaltet, er sei sich da ziemlich sicher. „Er hat noch vor seinem Tod Rahmen gekauft.“
Nun bekommt er sozusagen einen größeren Rahmen, eine Ausstellung im Kevelaerer Museum. Wer diese besucht, kann den „Wanderer zwischen den Welten“ ein bisschen näher kennenlernen. Und vielleicht wird er ihn mögen. So wie Matthias David, Veronika Hebben und die anderen, die sich in seine Werke schon einmal vertieft haben.