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Essen und trinken im Knoase-Treff

Wer Wetten kennt, kennt auch den Knoase-Treff auf dem beschaulichen Marktplatz. Seit Kurzem hat er eine neue Frau an der Spitze. „Ich musste dieses Lokal einfach haben“, sagt Agnes Pacco, die neue Leitung der alteingesessenen Kneipe, mit einem Augenzwinkern. „Es ist so urig und hat mir so gut gefallen, da möchte ich etwas draus machen“.

20 Jahre Gastronomieerfahrung kann die gebürtige Kevelaererin aufweisen. Diese hat sie sich jetzt zunutze gemacht und den Knoase-Treff in ein gemütliches Speiserestaurant verwandelt, in dem natürlich auch weiterhin „Bierchen“ und „Schnäpschen“ getrunken werden können.

Die Tische im Schankraum sind bereits liebevoll eingedeckt, wenn Gäste einkehren. „Unsere Speisekarte beinhaltet etwas für jeden Geschmack“, erzählt Agnes Pacco. „Es gibt saisonbedingte Ware wie jetzt zum Beispiel Spargel. Den biete ich um diese Jahreszeit sonntags an.“ Ansonsten findet man auf der Speisekarte gut bürgerliches Essen: Schnitzel, Rumpsteaks, Pommes. Alles, was ein hungriger Magen sich nur wünschen kann. Auch für die kleinen Gäste gibt es genügend Auswahl, zum Beispiel Pfannkuchen.

Viele Ideen

„Als Untermalung für ein gelungenes Essen spiele ich deutsche Schlager“, lacht Pacco. Bei gutem Wetter kann selbstverständlich auch draußen gespeist werden. Sitzgarnituren laden zum Essen in der Sonne ein. Auch sein Feierabendbier kann man hier fernab vom Alltagsstress trinken. Zusätzlich bietet Agnes Pacco auch weiterhin die üblichen „Leistungen“ an: Beerdigungskaffees, Hochzeiten, Geburtstage, Jubiläen. „Ich habe einige Ideen, die ich gerne umsetzen möchte“, sagt sie.

Das Restaurant im Knoase-Treff ist donnerstag bis montags von 17 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. Getrunken werden kann natürlich über diese Zeiten hinaus. Sonntags ist die Küche von elf Uhr bis 14 Uhr geöffnet. Der Knoase-Treff freut sich auf viele neue Gäste.

Ein wunderschöner Moment

Ja, es gibt sie tatsächlich, die Liebe auf den ersten Blick. Nadine und Hubert Siebers können diesen ersten Augenblick noch ganz genau beschreiben: „Wir haben uns angeschaut und wussten gleich: Das ist der Partner fürs Leben“, berichtet das frisch getraute Brautpaar. Allerdings brauchte der Schritt zum Traualtar fast zehn Jahre.

„Das hatte eher verschiedene Gründe“, gesteht das Paar mit einem Lächeln. „Eigentlich wollte ich schon nach einem Jahr einen Heiratsantrag stellen“, verrät die glücklich strahlende Braut. Ein Zufall verhinderte aber dieses Vorhaben und so wartet Nadine Trompeter ihrerseits geduldig auf einen Antrag. Dieser lässt dann allerdings bis zum 14. Juni 2018 auf sich warten, kommt dafür aber mit einem Kniefall.

Am Samstag, 25. Mai 2019, ist es dann endlich soweit. Nadine und Hubert Siebers geben sich in der Gommanschen Mühle in Sonsbeck das lang ersehnte „Ja“-Wort. „Ein wunderschöner Moment“, schwärmen die frisch Vermählten, die ihr Glück anschließend mit über hundert Hochzeitsgästen ausgiebig feierten.

Sie hat den Überblick beim Arzt, er ist Paket-Hirte

Das in Sonsbeck wohnende Brautpaar dürfte vielen Kevelaerern bekannt sein. Nadine Siebers hat berufsbedingt in einer Gelderner Augenarztpraxis den vollen Durch- und Überblick. „Hier begrüße ich auch viele Kevelaerer Patienten“, erklärt die in Erkelenz geborene Braut.

Hubert Siebers hingegen kommt den Kevelaerer Bürgern lieber direkt bis zur Haustüre. Immer mit einem Lächeln, immer gut gelaunt, meist mit einem kleinen oder großen Paket in den Händen. Hubert Siebers ist Kevelaers Paketzusteller schlechthin. Keiner kennt die Gewohnheiten, Arbeitszeiten, Nachbarschaftsverhältnisse und wann wer wie Zuhause anzutreffen ist, besser als der Posthauptschaffner Siebers.„Beschreiben wir es mal so: Ein guter Hirte kennt seine Schäfchen“, erklärt Hubert Siebers, natürlich, wie sollte es auch anders sein, mit einem herzlichen Lachen.

Es ist wohl auch dieses herzliche Lachen, das am 14. September 2009 eine Mitreisenden im „Samba Zug“ direkt ins Herz trifft. „Der Tanz-Zug war auf dem Weg zum Eurostrand nach Finteln“, erklären Nadine und Hubert Siebers, die jeweils mit ihrem Stammtisch und Kegelklub im besagten Zug auf dem Weg ins vergnügliche Wochenende sind.

Auch Amors Pfeil verweilt zu diesem Zeitpunkt im Zug. Schiebt das frisch verliebte Paar seine Gefühle vorerst noch auf einen Blick durch die berühmte rosarote Brille, verändert sich die Sichtweise mit einem Blumenstrauß, dem eine Karte beiliegt. „Auf der Karte stand: Träume nicht dein Leben – lebe deinen Traum“, berichtet Nadine Siebers mit bewegter Stimme. Nach anfänglichem Zögern gestehen sie sich ihre Liebe zueinander und beziehen am 1. Oktober 2010 eine erste gemeinsame Wohnung in Sonsbeck. Auch Hubert Siebers‘ Tochter freut sich über das neue Glück ihres Vaters. Sie nimmt die 39-jährige Braut mit offenen Armen auf. 

„Tractor-Pulling“

Auch das Hobby ihres Mannes wird zum gemeinsamen Hobby. „Wir sind beide Mitglied im Trecker-Team Sonsbeck“, erklärt der 44-jährige Bräutigam, der aktiv am Tractor-Pulling teilnimmt. „Dabei wird auf einer 100 Meter langen und zehn Meter breiten Wettkampfpiste ein so genannter Bremswagen von den Teilnehmern möglichst weit gezogen“, fügt das Mitglied der freiwilligen Feuerwehr Sonsbeck erklärend hinzu.

Vor zwei Jahren nimmt sich das Paar eine Wohnung mit Garten. Hier möchten Nadine und Hubert Siebers eine gemeinsame Zukunft gestalten, zwischendurch mit dem Wohnmobil, das sie zurzeit durch die Flitterwochen kutschiert, auf Reisen gehen. „Es ist unser Traum den wir leben dürfen“, bestätigen Nadine und Hubert Siebers.

Kevelaerer Energiemesse ging an den Start

Schon vor dem Bühnenhaus konnte man sich erste Anregungen holen, wie man im Alltag  Energie sparen kann. Dort hatte sich die Energieagentur NRW mit einem Infostand platziert und es gab die Gelegenheit, ein E-Auto und ein E-Cargo-Bike selbst einmal fahrerisch auszutesten. „Wir machen eine Roadshow durch NRW, wollen das vorstellen“, meinte Martin Siegle von „Plan event“ als beauftragter Agentur-Dienstleister. Er verwies auf den Effekt, „den Zweitwagen wegzulassen“. Das Zweirad mit ausladendem Ladebereich soll zukünftig als Auto-Alternative für den Einkauf dienen.

Der Kevelaerer Georg Valentin stand der Idee des E-Autos aufgeschlossen gegenüber. „Ich bin noch kein E-Auto gefahren. Aber der BMW hier soll abgehen wie Schmitz‘ Katze“, wollte er eine Testfahrt wagen. „Ich will aber auch wissen, wieviel Schmutz und Energie der für die Fertigstellung verursacht“, meldete er zugleich Bedenken an.

„Dein Haus – Made in Kevelaer“

Im Bühnenhaus eröffnete Bürgermeister Dominik Pichler offiziell die erste Energiemesse Kevelaers. „Es geht ja im weitesten Sinne um die Dämmung und die Modernisierung von Häusern“, verwies er auf das Motto „Dein Haus – Made in Kevelaer“ und die „breite Palette“ der Unternehmen und Akteure vom Glasfensterbau bis zur Voba-Finanzierung. „Das ist eine gute Sache.“ Für die 15 Kevelaerer Unternehmen war es eine Gelegenheit, zu zeigen, was sie in dem Bereich alles an Möglichkeiten haben – so wie Thomas Lohmann mit seinem „Haustechnik“-Bestand von der Heizungsanlage bis zur Elektro-Ladestation. „Die Kevelaerer sollen sehen, dass es hier sowas gibt – vom Kevelaerer für Kevelaerer.“

Michael Hiekmann von „Kachelofen Binn“ hatte nach eigenen Angaben die Klimamanagerin Nina Jordan angesprochen, „sowas zu machen“ wie eine Energiemesse: Zu sehen, was geht, sei wichtig, so seine Überzeugung. Allein bei den Öfen habe sich schon soviel getan, „Die heizen effizienter mit weniger Brennstoff. Heute haben sie 80 Prozent Wirkungsgrad statt früher 55 Prozent.“

Bei „Spirotech“ ließ sich Heinz-Georg Kaysers zeigen, wie man Luft aus der Heizung heute herausbekommt. „Wir haben das schon“, meinte er mit Blick auf den Mikroluftabscheider. „Ich schau mehr so nach dem Batteriespeicher, weil ich ein E-Auto hab“, spielte das Thema Mobilität auch bei ihm eine Rolle. Anne Kaysers erkundigte sich bei „Theising Bedachung“ gezielt in Sachen Haus und Sanierung. „Wir haben ein altes Haus gekauft, wo man alles  energetisch mit machen kann“, war sie gezielt auf der Suche nach allen Infos, „was so Förderprogramme betrifft.“

Da konnten ihr die Vorträge von Experten im Foyer des Bühnenhauses weiterhelfen, wo man auch gezielt etwas über Fördermöglichkeiten, nachhaltige Dämmstofflösungen, Wärmepumpen und Photovoltaik und Batteriespeicher erfahren konnte.

Nina Jordan zeigte sich mit dem Auftakt zufrieden. „Wir haben einen großen Altbaubestand in Kevelaer, wo noch was getan werden kann. Und da wir hier die geballte Kompetenz vor Ort haben, haben wir gedacht, warum sollten wir das nicht miteinander verbinden?“

Die „Küken“ suchen ein neues Nest

Seit etwa 18 Jahren gibt es die Spielgruppe „Die Küken“. Mit großer Zufriedenheit ist diese Spielgruppe für Kinder vor dem Kindergarteneintritt in den Räumlichkeiten der Evangelisch-Freikirchlichen Kirche in der Händelstraße in Kevelaer untergebracht. Zwei große Räume und ein schöner Garten mit Rutsche und anderen Spielmöglichkeiten sind in den vergangenen fast zwei Jahrzehnten dort liebevoll für die Kleinen eingerichtet und genutzt worden. Die jeweils zehn Kinder werden montags und mittwochs bzw. dienstags und donnerstags von den Erzieherinnen Nicole Hieckmann und Heike Wheeler betreut.

Stolz zeigt Hannes mir bei meinem Besuch, was er gemalt hat: Ein Raumschiff und ein Tier, das gleichzeitig ein Schmetterling, eine Biene und eine Schildkröte ist. „Ich bin so alt“, ruft er und streckt mir alle fünf Finger entgegen. Aber das ist nun eher eine kleine Übertreibung. „Und mein Vater ist so groß“, ruft er mir zu und zeigt an die Decke.

Gemeinsam mit Anna, Nepomuk, Skrollan, Franka, Magdalena, Liyenne, Titus, Samara, Mila, Phil, Lotta, Emia und Hilda besucht Hannes zweimal wöchentlich die Spielgruppe. Die Erzieherinnen sind ein bestens eingespieltes Team, die Räumlichkeiten sind ideal, die maximal zehn Plätze der beiden Gruppen sind immer ausgebucht. Die Kinder lernen neue Freunde kennen und erleben unter fachlicher Anleitung fröhliche und spannende Vormittage.

Doch jetzt steht die Zukunft der Spielgruppe in den Sternen. Ab August hat die Kirchengemeinde den schon lange laufenden Vertrag nicht mehr verlängert. Nicole Hieckmann und Heike Wheeler wissen nicht, wo sie ab Sommer die Kinder betreuen sollen. Sie suchen noch nach geeigneten und kostengünstig zu mietenden Räumlichkeiten für ihre Kinderspielgruppe und sind dankbar für Vorschläge und Angebote. Kontakt über Nicole Hieckmann, Tel. 0178-6780322.

Radler haben das ganze Jahr Saison

Die Motorrad-Saison, die Cabrio-Saison, die Oldtimer-Saison – sie alle sorgen in diesen Tagen für Schlagzeilen. Und nicht immer für positive, denn wenn die Maschine geputzt und der Helm gefunden, das Dach endlich wieder geöffnet oder das alte Schätzchen wieder mit frischem Öl und Sprit versorgt wurde, geht‘s oft ohne Übung gleich auf die Straße. Und die Unfälle häufen sich, wenn‘s im Frühjahr wieder warm wird.

Das alles ist durchaus auch bei Fahrradfahrern zu beobachten – doch weil immer mehr Menschen das ganze Jahr über radeln, kann hier von einer Saison kaum mehr die Rede sein. Viele Radler spüren das täglich – und das KB hat sich aufs „Dienstrad“ gesetzt, um das mal „live“ mitzuerleben.

Vielbefahrene Kreuzung im Ortskern Winnekendonk. Foto: nick

Besonders unsicher fühlen sich viele Radler auf der Strecke zwischen der Wallfahrtsstadt und Winnekendonk. Die neue „Pole-Position“ für Fahrradfahrer an der Bahnschranke kommt zwar gut an, doch schon die Kreuzung Rheinstraße/B 9 ist kompliziert. Ob das gerade dort aufgehängte Schild den Wechsel der Straßenseite einfacher, logischer und sicherer macht – und man dies mit einem Blick erfassen kann, ohne anzuhalten – sei mal dahingestellt. Immerhin wurde hier was getan.

Doch schon kurz hinter dem Ortsausgangssschild, auf Schravelen, wird‘s für Radfahrer gefährlich. An der Einmündung kommt es oft zu Beinahe-Unfällen beim Abbiegen, weil Autofahrer die Zweiradfahrer übersehen. Und hier kann man auch beobachten, was sich dann im Winnekendonker Ortskern fortsetzt: Fahrzeuge tasten sich – im günstigen Fall – langsam in die Kreuzungen und Einmündungen ein. Dabei stehen sie oft auf dem Radweg. Kaum ein Kraftfahrzeug hält an der Stop-Linie wirklich an.

Kreuzung kurz nach einer Kurve mit sehr hoch angebrachtem Hinweisschild. Foto: nick

Hinzu kommt, dass der Radweg in beide Richtungen befahren wird, und die Schilder, die darauf hinweisen, oberhalb der Stop-Schilder angebracht sind – kaum ein Autofahrer nimmt sie zur Kenntnis. Hohe Hecken an Grundstücksgrenzen verdecken mancherorts zusätzlich die Sicht – insgesamt ergibt sich daraus eine ziemlich unübersichtliche Verkehrssituation – für alle Verkehrsteilnehmer. Einige Radfahrer blicken hoffnungsvoll nach Sonsbeck; dort wird mit speziellen Schildern auf die besondere Verkehrssituation mit Radlern aus beiden Richtungen hingewiesen. Doch selbst wenn Kevelaer in solche Schilder investieren würde – im Endeffekt hilft es nur, wenn alle Verkehrsteilnehmer sich an die gegenseitige Rücksichtnahme erinnern. Und das nicht nur zu Beginn einer wie auch immer genannten Saison.

Im Alltag was verändern

Ein kleiner, verwunschener Gang führte hinein in das Haus am Achterhoeker Schulweg und durch einen kleinen Flur in das Wohnzimmer von Christina Sasse, in dem zwei Kaffeetische gedeckt waren.

Es gehe um den Erfahrungsaustausch, wie man in seinem Alltag das ökologische Leben kreativ mit einflechten kann, beschrieb die Mitstreiterin bei „Natur und Kultur im Achterhoek“ (NuK) und Initiatorin der gemeinsamen Zusammenkunft ihre ganz persönliche Motivation.

„Ich wollte mich „richtig“ verhalten in Bezug auf Einkaufen, Kleidung oder Waschen“, habe sie für sich bei „so vielen Antworten“ nach einem Anstoß gesucht, den auch die Beteiligten sich gegenseitig geben können, so Sasse. „Viele gemeinsam können die Welt verändern“, lautet ihre Schlussfolgerung.

„Brainstorming“

In einer Art „Brainstorming“ benannte das gute Dutzend Teilnehmer erstmal wichtige Bereiche, wo man die „Ökologie des Alltags“ ausüben kann – ob nun über „regionales Einkaufen“, „ökologisch gärtnern“, so wenig wie möglich Müll produzieren, „möglichst nur abbaubare Stoffe im Haushalt zu produzieren“ oder „darauf zu achten, woher die Produkte herkommen“, die man erwirbt.

Die Umweltwissenschaftlerin und freiberufliche Bildungsreferentin Lisa Heider führte die Anwesenden dann in zehn Verhaltensmuster der Natur ein („Die Natur nutzt nur die Energie, die sie braucht“ oder „Die Natur optimiert, statt zu maximieren“) und wie sie den Alltag beeinflussen können.

„Ich hab so ein Thema wie „Ökologie des Alltags“ noch nie gemacht, dazu ist mir dann die  Biomimetik eingefallen, wo man sich in der menschlichen Entwicklung an der Natur orientieren kann.“ Viele Menschen „fühlen sich in diesem rapiden Wandel hilflos, weil sie sich „ohne Schäden“ ökologisch bewegen wollen. „Da ist Gesprächsbedarf“, meinte die Expertin.

Die Anwesenden teilten sich dann anschließend in zwei Gruppen auf – eine beschäftigte sich mit den Naturmustern und den daraus resultierenden Fragen, durch welche Anpassungen im Alltag man zum Beispiel Energie besser nutzen, den Energie- und Ressourcenverbrauch wie die Natur optimieren oder auf Veränderungen besser reagieren kann.

Brotaufstrich

Die andere Gruppe ging mit der Kevelaerer Klimaschutzmanagerin Nina Jordan in die benachbarte Küche, um ökologisches Verhalten sozusagen „praktisch“ werden zu lassen.  „Wir machen hier einen Brotaufstrich aus Tomaten und Kichererbsen und Müsliriegel aus Bananen und Haferflocken“.

Backen nachhaltig. Foto: AF

Ergänzend dazu hatte Jordan noch Bücher von Autoren mit Tipps für veganes Kochen und Rezepte mitgebracht. „Der NuK ist immer offen für solche Herangehensweisen, das ist echt positiv.“

Anschließend berichteten beide Gruppen von ihren Ergebnissen. Sonnenkollektoren nutzen, Nachtzüge statt Autos nutzen, ein bis zwei Grad weniger in der Wohnung, viel Rad fahren, Fahrgemeinschaften auf dem Weg zur Arbeit und Vorurteile im Austausch zwischen Landwirtschaft und Naturschutz abbauen waren nur einige der Punkte, die aus der „theoretischen“ Gruppe heraus angeregt wurden.

Und von der „praktischen“ Seite her kam der fertiggestellte Brotaufstrich mit den Müsli-Häppchen aus dem Ofen. „Ich komme aus Wachtendonk, war beim Nabu 30 Jahre und dort gibt es keine solche Gruppe mehr“, war Monika Seebauer von dem „guten Ansatz“ des Nachmittags sehr angetan. Und Norbert Platte war für das Treffen bei der alten Freundin sogar aus Wesel angereist.

„Es war nett, informativ und unterhaltsam“, lautete sein Fazit.

Waldeslust

Schatz, wo führst du mich hin?“ Tapfer stapfe ich Schatz hinterher über einen stark bewachsenen und mit Laub übersäten Waldweg. Es sieht aus, als seien hier seit Jahrzehnten keine menschlichen Wesen mehr gelaufen. Irgendwie ist es mir nicht geheuer, waren wir doch soeben schon mit dem Fahrrad über Stock und Stein geholpert, um dieses Waldstück zu erreichen. Sand und Geröll, gepaart mit einigen netten Steigungen, machen das Radfahren für den gemütlichen Niederrheiner zu einer mittelprächtigen Quälerei.
Die wackelige Tour hatte ich ohne Blessuren überlebt, und nun das! Über Wurzeln stolpernd und mit den Armen wedelnd, um die Abertausenden von Insekten zu verscheuchen, trotte ich durch die Wildnis – Schatz stramm vorne- weg marschierend. Irgendwo hier im dichten Wald sollte sich ein altes Hünengrab befinden – Schatzens Ziel. Anfangs hatte es immerhin noch kleine, fast unscheinbare Schilder gegeben, die die Existenz dieses Grabes anzeigten. Aber nun ist nix mehr zu erspähen – schon seit geraumer Zeit, nur noch hohes Gras und Gebüsch.
Ich male mir schon aus, wie wir uns verirren und elendig verhungern, dann wäre der Wald wohl unser Grab. Aber so schnell gibt Schatz nicht auf, selbst als nicht mal die Ahnung eines Weges auszumachen ist. Auch auf die Gefahr, plötzlich im tiefen Wald allein dazustehen, streike ich und zetere so lange, bis Schatz nachgibt und wir zurückgehen. Und was entdecken wir da auf der Hälfte der Strecke? Einen Haufen dicker Steine. Das wird es wohl sein, wenn auch weder Grabplatte noch irgendwelche sterblichen Überreste zu sehen sind.
Ich positioniere mich für das obligatorische Foto vor den Steinhaufen – Gruppenbild mit Mücken. Und dann nix wie weg!

Christel Hundertmarck