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Besuch aus dem Himmel und bunte Laternen

„Wir haben heute himmlischen Besuch. Experten in Sachen Himmel sind bei uns. Kommt doch nach vorne.“ Bei der Abendmesse von „Holy wins“ am Vorabend des Allerheiligenfestes winkte Robin Rommen Martin Eyll als hl. Arnold Janssen, Martha Ehren als selige Schwester Eutymia und Wiktor Skienkiewicz als seligen Kardinal von Galen verkleidet nach vorne. Den Teilnehmern, darunter besonders viele Kinder, erzählten diese von ihrem Leben.

„Ich bin in Goch geboren, aber nachdem ich Priester und Lehrer geworden war, verspürte ich den Wunsch, in aller Welt zu missionieren. Die Menschen sagten: ‚Er ist entweder verrückt oder ein Heiliger.‘ Vielleicht bin ich ja beides“, erzählte ein glaubhaft als Priester verkleideter Martin Eyll. „Ich pflegte Kranke und Kriegsverletzte. Man nannte mich bald Engel der Liebe“, wusste Martha Ehren als Sr. Eutymia und „ich prangerte in dunkler Zeit die von den Nazis geplante und durchgeführte Ermordung von Behinderten und Kranken an. Da ich mutig den Mund aufmachte, wurde ich von den Menschen ‚der Löwe von Münster’ genannt. ‚Wie Gott es will’, dies war mein Lebensmotto, und wie Gott es will, so versuchte ich zu leben“, schilderte ein als Kardinal von Galen verkleideter Wiktor Skienkiewicz.

Alle drei himmlischen Besucher beschrieben auch, wie es denn so im Himmel sei. „Himmel ist: Ganz bei Gott sein. Jeder ist gleich viel wert, egal, auf welchem Kontinent er lebt oder welche Sprache er spricht“, „niemand ist verletzt, krank oder leidet Schmerzen“ und „niemand hat Angst vor Verfolgung und Krieg“, so wussten die drei himmlischen Besucher. „Na, das sind ja tolle Aussichten“, schloss Robin Rommen die besondere Allerheiligenkatechese ab.

Nach der durch Kaplan Christoph Schwerhoff zelebrierten und vom Chor „Klangfarben“ musikalisch bereicherten Holy-wins-Messe wurden im Brunnenhof die von den Kindern zuvor selbstgebastelten Holy-wins-Laternen angezündet und die darauf abgebildeten Heiligen, die gerade durch drei Kinder gespielt, allen schon ganz vertraut waren, so zum Leuchten gebracht. Ein Feld zeigte jeweils ein Selbstporträt der Kinder mit dem Schriftzug „Ich gehör zu seinem Team“. Die Kinder zeigten stolz ihre Laternen und brachten die Botschaft des Festes so lichtvoll zum Ausdruck.

Mit frohen Gesängen und einer kurzen Erklärung am Denkmal von Kardinal-von-Galen ging es mit den Laternen und Fackeln zum Antoniusheim, wo ein Heiligenquiz auf die Kinderschar wartete. Mit Eifer und Wissen errieten diese meistens auf Anhieb die richtigen Antworten auf die Fragen, die Catharina Liebeheim und Merle Danckwart vorbereitet hatten, und stürzten sich zur Belohnung auf die angebotenen Süßigkeiten.

Für die älteren Kinder ab dem fünften Schuljahr stand ein Film über den seligen Karl von Leisner mit Abendimbiss, Süßigkeiten und Austausch auf dem Programm, während die Erwachsenen den Abend mit einem gemeinsamen Imbiss und nach Belieben mit dem in der Basilika gezeigten Stummfilm verbrachten.

Mit einer sakramentalen Andacht in der Kerzenkapelle endete der Abend für alle Altersgruppen gemeinsam in der Beichtkapelle vor dem in Brotsgestalt verborgenen Jesus, dem König aller Heiligen. Weihrauch stieg empor und der Wettener Chor „Klangfarben“ unter Leitung von Biggi Lehnen sang, wie schon im Gottesdienst zuvor, wieder die jedes Jahr nur zu diesem Anlass zu hörende Holy-wins-Hymne: „Und ich gehör zu seinem Team. Holy wins! Die Welt sehnt sich nach Heiligkeit.Ich setz auf Sieg.“

Christlich Halloween feiern in Kevelaer

Gruselkostüme, Theaterblut und Kürbisfratzen haben wieder Einzug in die Geschäfte gehalten. Ursprung dieses Grusel-Aufmarsches ist der Aberglaube, dass in der Nacht vor dem Allerheiligenfest die Toten, oder genauer gesagt, die, die zwischen dem Leben auf der Erde und dem Tod „hängen geblieben“ sind, Kontakt zu den Menschen aufnehmen wollen. Diese „Untoten“ gilt es – so der Brauch – zu erschrecken.

„Zum Glück mehren sich die Stimmen, die dieses Treiben eher kritisch beobachten. Es geht uns nicht darum, Spaß zu verderben oder den durchaus dekorativen Kürbis zu verbannen“, so die Meinung der Initiatoren der „Holy-wins-Party“ in Kevelaer. Vielmehr gelte es, den christlichen Kern von Halloween, also den Vorabend von Allerheiligen („all hallows evening“), herauszustellen und zu feiern.

Die Christen feiern an Allerheiligen nicht Tod, Angst und Dunkelheit, sondern erinnern sich an die vielen Heiligen, die Jesus Christus nachgefolgt sind. Sie haben Menschen zum wahren Licht des Lebens geführt: zu Jesus Christus. Er hat das Böse, ja selbst den Tod besiegt. Wenn das kein Grund zum Feiern ist?

Halloween und Allerheilgen sind kein Wiederspruch

Am Abend des 31. Oktober wird von der Pfarrgemeinde St. Marien auch in diesem Jahr wieder ein buntes Programm angeboten, in dessen Mittelpunkt spannende Ideen rund um ein christliches Totengedenken und die Verehrung der Heiligen stehen. Die Ausgelassenheit von Halloween und die Ernsthaftigkeit von Allerheiligen müssen kein Widerspruch sein!

Es gibt Angebote für drei verschiedene Zielgruppen, eine Anmeldung ist nicht nötig, der Kostenbeitrag beträgt 1 Euro. Auch in diesem Jahr feiern alle drei Gruppen die Vorabendmesse zu Allerheiligen als Familienmesse um 18.30 Uhr in der Beichtkapelle mit.

Die Grundschulkinder treffen sich um 17 Uhr (mit mitgebrachter Schere, Buntstiften und Klebestift) im Petrus-Canisius-Haus. Es erwarten sie dort ein kreativer Workshop, Musik und Spiel, ein Imbiss und viel Süßes. Nach einem Lichtermarsch durch das nächtliche Kevelaer versammeln sich alle zu einem Abendgebet in der Beichtkapelle, das gegen 20.50 Uhr die Feier beendet. Junge Leute (5. bis zum 9. Schuljahr) treffen sich um 17.30 Uhr vor dem Musiksaal (Amsterdamer Straße), um sich zunächst in der Don-Bosco-Klause zu stärken.

Später geht es dann in das Priesterhaus, wo sich der Mutter Teresa–Saal in ein Kino verwandeln wird – Getränke, ein Abendessen und natürlich Süßigkeiten inbegriffen. Nach dem gemeinsamen Abendgebet endet der Abend um 20.50 Uhr.

Lichtermarsch oder Stummfilm

Auch Jugendliche und Erwachsene sind herzlich zur Mitfeier eingeladen. Beginn ist um 17 Uhr. Zunächst geht es zu einem stimmungsvollen Abendimbiss ins Hotel „Zum Goldenen Löwen“ (Amsterdamer Straße). Nach der Abendmesse haben die Erwachsenen und Jugendlichen die Wahl zwischen zwei Angeboten: Teilnahme am Lichtermarsch der Grundschulkinder oder Stummfilm „Die Wallfahrt nach Kevelaer“ in der Basilika (Texte: Dr. Bastian Rütten; Orgelimprovisationen: Elmar Lehnen).

Im Anschluss kommen alle Gruppen wieder zum Abendgebet in der Beichtkapelle zusammen, wo der Abend gegen 20.50 Uhr enden wird.