Stummfilm „Die Wallfahrt nach Kevelaer“

In den kommenden Wochen steht die Wallfahrtsstadt ganz im Zeichen der ein- und ausziehenden Pilgergruppen. Blasmusik, Fahnen und Gesänge begleiten die teilweise weit angereisten Pilger. Neben vielen Individual-Pilgern sind es vor allem die traditionellen Gruppen die das Bild in Kevelaer bunt färben.

Und es sind nur noch wenige Wochen bis zum Abschluss der Wallfahrtssaison. Mit dem Stummfilm „Die Wallfahrt nach Kevelaer“ haben die Kirchengemeinde St. Marien und die Wallfahrtsstadt Kevelaer ein Event der besonderen Art nach Kevelaer geholt: Am Donnerstag,  31. Oktober, wird um 19.30 Uhr diese besondere Kulturveranstaltung die Wallfahrtszeit beschließen.

In Anlehnung an den Inhalt des berühmten Gedichtes von Heinrich Heine zeigt diese aufwendige, schwedische Großproduktion aus dem Jahr 1921 die Wallfahrt von Köln zum Marienwallfahrtsort Kevelaer und führt in Teilen an Originalschauplätzen im Rheinland entlang. Den Rahmen für diesen Filmabend bildet die Marienbasilika Kevelaer; kurze Textbeiträge und die Untermalung der Handlung mit Musik der großen Seifert-Orgel werden für den ganz besonderen Kulturgenuss stehen.

Kunst, Musik und Architektur gehen eine Symbiose ein

In einer Kooperation zwischen der Wallfahrtsstadt Kevelaer und der Wallfahrtsgemeinde St. Marien ist es gelungen, diesen Stummfilm für eine Aufführung nach Kevelaer zu holen. Schnell haben sich Bernd Pool, Leiter Stadtmarketing und Kultur und Dr. Bastian Rütten, Theologischer Referent St. Marien, von der Idee anstecken lassen, diesen besonderen Film in Kevelaer zu zeigen.

Den Hinweis auf den Stummfilm erhielt Dr. Dominik Pichler, Bürgermeister Wallfahrtsstadt Kevelaer, nach Stummfilmtagen in Bonn im vergangenen Sommer. „Zu einem guten Stummfilm gehörte seiner Zeit immer auch gute Musik“, erklärt Rütten.

„So ist auch die Idee geboren, den Film an einem besonderen Ort zu zeigen: In unserer Basilika!“. Elmar Lehnen wird die circa einstündige Filmvorführung musikalisch an der großen Seifert-Orgel begleiten. Die Vorführung wird immer auch mit kurzen Textbeiträgen unterlegt sein. „Der Film liefert unglaublich tiefe und mystische Bilder, kombiniert mit einer schwärmerischen Inszenierung“, freuen sich die Verantwortlichen schon heute. Die Orgelmusik, das besondere Instrument und der Raum werden dies zu einer einmaligen Verbindung zwischen filmischer Kunst, Musik und Architektur werden lassen.

„Die Wallfahrt nach „Kevelaar“ (Originaltext)

Die Handlung des Gedichtes ist schnell erzählt: Eine Mutter drängt ihren Sohn zu einer Wallfahrt nach Kevelaer. Dieser ist über den Tod seiner Geliebten bisher nicht hinweg gekommen. Nun macht er sich auf den Weg, um der Muttergottes ein Wachsherz zu opfern.

„Sicher“, so Rütten, „kann man sich die Frage stellen, ob Heines mitunter subtiles Gedicht hier hineinpasst. Auch Bernd Pool und Bastian Rütten sind sich einig: Der Film hat einen unbedingten Bezug zu Kevelaer und zur Wallfahrt und soll aus diesem Grund auch hier, quasi am Handlungsort, gezeigt werden – und so war auch schnell ein Termin und Ort gefunden, der dem Inhalt aufs Beste gerecht wird.

„Die Bilder sprechen wie in jedem Kinofilm unsere Sinne an! Wir sind eingeladen zu suchen, wo wir uns wiederfinden. Zugleich aber auch: Wo eben nicht!“, sagt Rütten. „Nichts anderes tun die Gemälde und Glasmalereien in unseren Kirchen! Sie erzählen Lebensgeschichten. Die eine passt uns und zu uns, die andere eher nicht.“

Gast aus Schweden wird anwesend sein

Der Film von Regisseur Hyltén-Cavallius wurde kürzlich im Schwedischen Filmarchiv restauriert. Am Aufführungstag wird Magnus Rosborn von der Filmagentur in Stockholm anwesend sein. Am Vorabend zum Stummfilm „Die Wallfahrt nach Kevelaer“ gibt es am Mittwoch, 30. Oktober, um 19.30 Uhr im Konzert- und Bühnenhaus eine Werkeinführung.
Das  Kartenkontingent ist aufgrund des reduzierten Platzangebotes in der Marienbasilika begrenzt (Sitzplätze in den Seiten- und Querschiffen können nicht angeboten werden). Der Kartenpreis beträgt 12 Euro. Karten sind erhältlich im Vorverkauf beim Service-Center im Erdgeschoss des Rathauses, Telefon: 02832/122-991, oder an der Pforte des Priesterhauses.