Stimmungsvolle Kirmestage in Twisteden

Die Twistedener Kirmesfeier entwickelte sich zu einem geselligen Miteinander der Vereine. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten war natürlich, als Siegmund Schlutt zum neuen Schützenkönig gekürt wurde. Doch bereits bevor der neue Thron am Tisch Platz nahm, wurde fleißig gefeiert. Bei der Oktoberfestpremiere ging mächtig die Post ab. Und auch der Nachwuchs genoss den Kirmesauftakt. Waren da doch Freifahrten angesagt. Die etwas Größeren zappelten dagegen zu „Hits für Kids“ im Festzelt.
In der Pfarrkirche kamen die Schützen und Twistedener zu der Abendmesse zusammen, bei der die Jugend den Gottesdienst unter dem Motto „Ein unsichtbares Netz“ gestaltete, unter den Anwesenden einen langen Wollfaden verteilte. Die dahinterstehende Botschaft war dabei ersichtlich: Damit eine Pfarrgemeinde oder ein Verein über lange Zeit bestehen kann, braucht es eine Art unsichtbares Netz, durch das niemand hindurchfällt.
Im Anschluss daran erfolgte der Umzug zum Festzelt unter Beteiligung der Bezirksverbands-Bruderschaften von Walbeck bis Winnekendonk und mit dem „alten“ Twistedener unter Führung seines Königs Christoph Gehlmann.
Das Jahr war schön und hat Freude gemacht“, blickte Christoph Gehlmann zurück. „Da ist man schon ein bisschen traurig“, sagte der alte König aus Twisteden und stieß trotzdem gerne mit seinem Nachfolger Siegmund Schlutt an.
„Das ist ein gutes Gefühl“, war es für den 64-jährigen Rentner eine Ehrensache gewesen, angesichts fehlender Anwärter auf den Königsthron mit seinen Adjutanten Daniel Witte und Alexande Hecks doch beim Schießen anzutreten. Bereits 1998 als König sowie 2002 und 2009 als Adjutant saß Schlutt mit auf dem Thron.
In seiner Begrüßung hob Guido Paeßens das Oktoberfest als „großen Erfolg“ hervor. Der Brudermeister der Antonius-Schützen bezeichnete eine Wiederholung als „mehr als wahrscheinlich“. Er dankte dem alten Thron und dem neuen Dreier-Hofstaat, der aber „kein halber Thron“ sei. „Es fehlen halt nur die besseren Hälften.“
Entsprechend durfte der alte Thron nach der Übergabe der Festkette durch den Präses Pastor Hubert Skrzypek an Schlutt den Festtanz und die Feierlichkeiten zu den Klängen der Band „Dolce Vita“ eröffnen.
Diese sorgte auch beim Galaball für Stimmung im Zelt. Dabei wurden auch die neue Jugendprinzessin Michelle Schiedeck mit ihren Ministern Sabrina Hußmann und Niklas Schiedeck gekürt. Für eine „Verschnaufpause“ während der Kirmes sorgte der musikalische Frühschoppen der Dorfgemeinschaft, bei dem der Musikverein Eintracht Twisteden für die musikalische Untermalung sorgte. Bei Kaffee und Kuchen gab‘s einen gemeinsamen Austausch und ein geselliges Beisammensein.
Schön nass geworden
Von einer „funktionierenden Dorfgemeinschaft“ konnte Antonius-Brudermeister Paeßens am Montag sprechen, als nach dem Festhochamt in der Pfarrkirche das Abholen der Majestäten und der Festumzug anstanden. „Wir lieben die Improvisation. Um 16 Uhr hat‘s geregnet. Wir sind schön nass geworden, sodass wir den Weg verkürzt haben, der Musikverein ist schnell abgebogen.“ Die vom Frontlader angelieferten Hackschnitzel sorgten dafür, dass man trockenen Fußes ins Festzelt kommen konnte.
Nach der Verlosung durch die Twistedener Feuerwehr stand der Königsgalaball an, bei dem die Garden von Beerendonk bis Wetten mit ihren Abordnungen das Zelt bereicherten, den Majestäten gratulierten und anschließend mit allen Beteiligten nochmal ausgelassen tanzten und feierten.