Steh auf und geh!

Rund 30 Frauen hatten sich in dem Versammlungsraum des Petrus-Canisius-Hauses zusammengefunden. Gertrud Koenen von der kfd St. Marien Kevelaer begrüßte die Anwesenden und leitete direkt über zu der Referentin des Tages, Ulrike Göken-Huismann. Die geistliche Begleiterin im kfd-Bundesvorstand und stellvertretende Vorsitzende „Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V.“ war eingeladen worden, die Idee des Weltgebetstages, der in diesem Jahr unter dem Motto „Steh auf und geh!“ steht, und das diesjährige Gastgeberland Simbabwe einmal näher vorzustellen.

Dabei ging sie auf die Historie des Weltgebetstages ein, der vor über 130 Jahren von christlichen Frauen in den USA und Kanada ins Leben gerufen wurde, um die internationale Frauensolidarität zu stärken, und der dazu beitragen soll, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. Die Gastgeber der kommenden Jahre sind die Südseeinsel Vanuatu (2021), England, Wales und Nordirland (2022), Taiwan (2023), Palästina (2024) und die Cookinseln (2025).

In ihrem Vortrag beschrieb Göken-Huismann die Geschichte Simbabwes mit seinen verschiedenen Volksgruppen und den aktuellen politisch-gesellschaftlichen Entwicklungen, ließ dabei die selbst gemachten Erfahrungen mit den Menschen vor Ort mit einfließen. Sie ging dabei auf den politisch-ökonomischen Verfall der letzten Jahrzehnte durch den früheren Freiheitskämpfer und späteren Diktator Robert Mugabe ein, der 2017 vom Militär abgelöst wurde. Seitdem habe sich aber in dem Land an Reformen nicht viel getan, die gleichen Machteliten wie unter Mugabe führten das Land, das früher als „Kornkammer“ Afrikas bezeichnet wurde.

Gastfreundschaft und Vitalität der Menschen

Göken-Huismann beschrieb auch die Auswirkungen des Klimawandels, die man an Naturschauspielen wie den weltberühmten Victoriafällen sichtbar nachvollziehen könne. Optisch unterstrich sie ihre Ausführungen mit diversen an die Leinwand geworfenen Bildern aus dem Land. Im Gegensatz zu der politischen Lage stehe die Gastfreundschaft und Vitalität der Menschen – und insbesondere der Frauen, die ihren Stolz über den bevorstehenden Weltgebetstag mit selbstgenähten Kleidern und dem Aufdruck „World Day of Prayer – Zimbabwe 2020“ zum Ausdruck brächten. Die Vorfreunde sei deutlich spürbar, führte die Referentin aus.

Mit Unterstützung von Hubert Lemken an der akustischen Gitarre übten die anwesenden Frauen auch die Lieder, die die Frauen des Simbabwer Weltgebetstags-Komitees vorbereitet hatten und die an diesem 6. März weltweit in den Gottesdiensten gleich gesungen werden sollen – in Kevelaer in der Beichtkapelle.

Im Vorfeld waren die Lieder in die jeweilige Landessprache übersetzt worden – Teile der Texte hatten die Frauen des Simbabwer Weltgebetstags-Komitees allerdings der Regierung vorlegen müssen. Am Ende standen alle Frauen im Saal, sangen begeistert mit und fanden sich schließlich gut eingestimmt auf das besondere Ereignis.