Statt Regen gab es hier den Segen

Es war ein beeindruckendes Bild, das sich nahe des Priesterhauses dem Besucher bot. Ein großer Truck, ein Rad-Werbestand und Versorgungsstände der Landfrauen im nahegelegenen Innenhof sowie eine große Zahl von Radfahrern mit dem Big Challenge-Shirt bildeten den Rahmen während eines Zwischenstopps ihrer Tour in Kevelaer.
„In Amsterdam hatten wir Regen“, sagte der Initiator der Kevelaerer Initiative, Georg Biedemann. Er sprach von „mindestens 120 Fahrern, 70 beim Start in Holland und 50 dazu am Sammelpunkt.“ Abseits des Rummels sprach er von „fast schon beängstigenden Ausmaßen“, wenn man bedenke, wie klein das alles angefangen habe.
Begrüßt wurde die radelnde Gruppe von Bürgermeister Dominik Pichler und Landrat Wolfgang Spreen, der selbst schon am Big Challenge-Tag laufend zum Erfolg der Aktion mit persönlichem Einsatz beigetragen hatte.
„Ich bin beeindruckt“, gestand Pichler angesichts der Resonanz und der Idee, bis Berlin fahren zu wollen. „Ein bisschen Glück mit dem Wetter braucht man“, wünschte er den Aktiven viel Glück, wie auch der Landrat, der die Idee „Sport als Ausdruck von Gesundheit“ in den Vordergrund stellte. Es gebe viele, die heute jemanden kennen, der betroffen ist. „Und diese Krankheit verändert das Leben“, hoffte er auf viele Spenden für die Forschung, um Mittel zur Vorbeugung zu finden.
Krebs könne man nur besiegen, indem man etwas tue, stieß der Kevelaerer Krankenhausmediziner Dr. Rüdiger Kerner ins selbe Horn. „Bewegen hilft, Krebs zu bekämpfen mit den ganzen Glückshormonen, dem Erlebnis unter Freunden und mit Gleichgesinnten. Man sieht, wie schön das Leben ist.“ Das Motto „Nicht aufgeben“ bewege unser ganzes Leben, so der Arzt.
Natürlich gab es auch Teams, die nur diesen Streckenabschnitt mitfuhren. „Wir begleiten den Tross bis Rees“, meinte Norbert Scholten vom Team Aengenesch, das seit 2014 regelmäßig bei Big Challenge mitfährt. „Wir finden die Sache gut.“
Später kam ein 15-köpfiges Begrüßungsteam des Radsportclubs Tornado Rees dazu, um den Tross  zur nächsten Station zu begleiten. „Beim Radsport ist der Zusammenhalt groß“, unterstrich der Reeser Werner Geerlings.
Aktuell gehe man schon wieder auf die 100.000 Euro-Marke zu. Die Erfahrung zeige, dass der Hype bis zum Event am 24. Juni noch weiter wachse, so Biedemann. Spenden seien bis zum 30. August möglich.
Zum Abschied segnete Pastor Michael Wolf vor der Gnadenkapelle die Zweiradfahrer, ehe die sich an der Basilika vorbei über den Kapellenplatz hinaus auf die weitere Reise begaben. Dass diese Fahrt für Menschen wirklich sehr viel bedeutet, wurde erkennbar, als im Pausen-Innenhof die Walbeckerin Monika Hoffmanns Carla Deselaers umarmte.
„Ich bin selbst seit einem Jahr betroffen. Seit der OP ist der Tumor raus, man bestrahlt noch. Und sie fährt für mich mit“, sprach die 43-Jährige von einer „super Sache“. Sie entschloss sich, da ihr Gesundheitszustand es ihr erlaubte, selbst auf dem Rad ein Stück mit dabei zu sein.