Städtischer Haushalt mit 5,1 Millionen Euro Defizit

Starke Wirtschaft und hohe Ausgaben


Kämmerer Ralf Püplichuisen stellte die Kevelaerer Finanzen vor. Foto: KB-Archiv

Wenn ein Kämmerer in die Zukunft blickt, mag das dem Laien manchmal wie ein seltsamer Blick auf die Zahlenkolonnen aus der Vergangenheit und der Gegenwart, kombiniert mit einem Blick in die Glaskugel erscheinen. Kevelaers Kämmerer Ralf Püplichuisen hat in der Vergangenheit einen klaren Blick in die Zukunft gezeigt. Und so sollte die Politik die warnenden Worte des Verwaltungsmannes bei der Vorstellung des Haushaltes für das kommende Jahr in der jüngsten Ratssitzung ernst nehmen. Wie es damit aussieht, wird sich spätestens bei den Haushaltsanträgen der Fraktionen in der ersten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses im Januar 2022 zeigen.

Mehr Gewerbesteuer

Püplichhuisen gilt als vorsichtiger Finanzfachmann, was die Prognosen auf der Einnahmeseite der Stadt angeht. So rechnete er beispielsweise für 2021 mit Gewerbesteuereinnahmen von 14,5 Millionen Euro. Tatsächlich kann er nun wohl 19 Millionen Euro verbuchen. Die Stärke der Kevelaerer Wirtschaft in der Pandemie hat auch den vorsichtigen Kämmerer überrascht.

Dass er dennoch für 2022 mit einem Haushaltsdefizit von knapp über 5 Millionen Euro rechnet, liegt aber nicht nur an der vorsichtigen Schätzung von Grundsteuer A, B und Gewerbesteuer, sondern auch an den Schlüsselzuweisungen und geänderten Rahmenbedingungen. Denn je höher die tatsächlichen Steuereinnahmen sind, desto geringer fallen die Schlüsselzuweisungen aus. Bedeutet: Steigende Einnahmen spülen nicht unbedingt mehr Geld in die Kasse. Auf der anderen Seite macht dem Kämmerer eine Gesetzesänderung einen Strich durch die Steu…