Stadtgeflüster
Hasse schon gehört?“ „Weißte schon dat Neueste?“ Wer kennt sie nicht, solche Fragen und Flüstereien, die es in jeder Ortschaft, Kleinstadt, Nachbarschaft zu hören gibt. Jedes Mal geht es um ein bestimmtes Thema, das die Menschen umtreibt und bei dem sie sich „hundertprozentig“ sicher sind, dass es sich so und nicht anders verhält.
Nehmen wir das Thema „Taxi in Kevelaer“. Hin und wieder habe ich es ja auch nötig, wenn mein lieber, gefälliger Nachbar mal gerade verhindert ist. Kommt zwar selten vor, dass ich meine Kiepe nicht bis Posemuckel schleppen will, aber sei’s drum: Ich brauche jetzt ein Taxi.
Zunächst stelle ich mit etwas Stirnrunzeln fest, dass so ein Unterfangen in Kevelaer-Stadt tatsächlich schwierig ist. Das eine Unternehmen ist gerade pleitegegangen, das andere hat sich auf Krankentransporte spezialisiert. Nun liegt es an mir, entweder herumzunölen und zu schwadronieren, dass es „nirgendwo in dieser Stadt ein Taxi gibt, verdomme noch tuw!“
Ich kann mich aber auch erst mal schlau machen und auf diese Weise erfahren, dass es durchaus noch ein Unternehmen gibt, dessen Dienste ich in Anspruch nehmen kann. Dazu greife ich zu einem Gerät, das vor vielen, vielen Jahren schon erfunden wurde und sich „Telefon“, meinetwegen heutzutage auch „Handy“ und noch moderner „Smartphone“ nennt.
Ein freundlicher Service-Mensch am anderen Ende der Leitung hörte sich meinen Terminwunsch an; in dem kleinen Gespräch, das sich dabei entwickelt, erfahre ich nebenbei, dass man alleine geblieben ist auf weiter Flur, ja, dass es hin und wieder Engpässe gibt, dass man leider nicht mehr als 24 Stunden arbeiten kann, und wichtig: Ich die Zusage für eine prompte und pünktliche Fahrt zu meinem Zielort erhalte. So einfach kann das Leben sein, je nach dem, wie man in den Wald hineinruft … man muss nur wollen!
Mit meiner Mechel war ich dann bei Freunden zu Besuch und das am Nachmittag zuvor bestellte Kevelaerer Taxi kam zur vereinbarten Zeit und brachte uns zu späterer Stunde wohlbehalten nach Hause. Tags drauf erfuhr ich von zwei weiteren Unternehmen in Twisteden.
Mechel meinte anerkennend: „Segg, dat was äwel enne nette Vänt in den Auto. Met dij Firma foar ek döcker!“
Euer Hendrick