Stadt Kevelaer ehrt ehrenamtlich aktive Bürger

Schon beim Sektempfang im Foyer des Bühnenhauses tauschten sich die Ehrenamtlichen in Erwartung ihrer Auszeichnung und eines angenehmen Abends miteinander angeregt aus. “Das gibt einem Zufriedenheit”, freute sich Artur Elders-Boll, der für seine vielfältigen Tätigkeiten beim Heimatverein “Ons Derp”, als Mitglied des Trägervereins für die öffentliche Begegnungsstätte Winnekendonk und als Mitglied im Vorstand der KKV Unitas Kevelaer geehrt wurde.
“Ohne Mitstreiter kann man das gar nicht machen”, unterstrich die Organisatorin des Sprachtreffs für Flüchtlinge und Asylbewerber, Silvia Rommen-Ahlbrecht. Sie persönlich habe eigentlich für Kranke im Hospital vorlesen wolle, ehe sich im letzten Jahr die politische Situation schlagartig geändert habe. “Wir stehen noch immer am Anfang – aber ich freue mich, dabei zu sein.”
Dominik Pichler durfte dann zunächst als Mitglied des Familienchores unter der Leitung von Romano Giefer mit “Swingin’ the night away” und “A Jazz Trio” für den beschwingten musikalischen Auftakt sorgen – und dann als Bürgermeister die Anwesenden und insbesondere “unseren Ehrenbürger Richard Schulte Staade” zu begrüßen.
Die Hauptpersonen seien die 46 Bürgerinnen und Bürger, die für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet werden, betonte Pichler, wie sehr ihm die Ehrung auch ein persönliches Anliegen sei. “Menschen, die mit ihrem Wirken das Rückgrat unserer Gesellschaft bilden und Zeit und Energie einsetzen, um andere Menschen zu unterstützen und ihnen zu helfen”, zitierte er Cicero mit den Worten: “Keine Schuld ist dringender, als die, Danke zu sagen.” Denn “durch Menschen wie Sie wird unsere Gesellschaft lebendiger und wärmer.”
Auf seinen öffentlichen Aufruf, Menschen für diese Auszeichnung vorzuschlagen, seien zahlreiche gute Vorschläge eingegangen. “Und dabei sitzt heute nur ein kleiner Teil derer hier, die Ehrenamt betreiben.” Die Ehrung sei so gesehen “als persönlicher Dank” zu verstehen. Dieses Dankeschön solle man aber auch “an all diejenigen Personen weitergeben, die sich ebenfalls in Ihrem Bereich oder sonst wie ehrenamtlich einsetzen.”
Ein Ehrenamt “macht Freude und verbindet in einer Gemeinschaft”, sei “nicht nur ein Gewinn für andere – sondern auch für einen selbst.” Es erfordere aber auch “viel Zeit und Kraft, Ausdauer und Verlässlichkeit und manchmal kostet es auch Nerven.”
Das Ehrenamt ist ein wichtiger Teil in unserer Stadt und den Ortschaften. “Das erleben wir gerade im Rahmen des großen gesellschaftlichen Engagements rund um die großen Zahl der Flüchtlinge”, die seit Ende letzten Jahres nach Kevelaer gekommen seien, drückte Pichler seinen Stolz darüber aus, dass über den “Runden Tisch Flüchtlinge” multikulturelle soziale Netze” entstünden, “die für ein menschliches Miteinander unerlässlich sind.”
Politik und Verwaltung hätten die Aufgabe, möglichst attraktive Rahmenbedingungen für das Ehrenamt zu schaffen. Sie unterlägen aufgrund der Kommunalfinanzen und der angespannten Haushaltslage allerdings einem erhöhten Druck. Als Beispiele nannte er die Vereinsbeteiligung an den Kosten für die Nutzung der Sportstätten.
Die Verkürzung der Schulzeit, der Nachmittagsuntericht und beruflicher Druck machten es gerade jungen Leute schwer, sich in ihrer knappen Freizeit einzusetzen, lobte er auch diese Gruppe ausdrücklich.
Im Wechsel mit musikalischen Beiträgen des Familienchors und der Abiband, übergab Pichler dann gemeinsam mit seinen Stellvertretern Jürgen Aben, Brigitte Middeldorf und Johann-Peter van Ballegooy den Ehrenamtlichen Urkunde und Ehrennadel für ihre Arbeit.
Jeder Einzelne erhielt eine persönlich Würdigung seiner Aktivitäten und einen Händedruck des Dankes. Das größte Aha-Erlebnis im weiten Rund gab es, als die Kervenheimerin Katharine Schmitz als älteste Ehrenamtlerin mit 92 Jahren für ihre Arbeit beim Aufbau der Geschichtsgruppe Kervenheim-Kervendonk ausgezeichnet wurde.
Danach lockte das Buffet, zu dem die Anwesenden nach zweieinhalb Stunden Ehrung durchaus gerne strömten und Fisch, Roastbeef, Geflügelfilet, Kartoffelgratin und zum Dessert Herren- oder Mascarponecreme genossen.
Zum Ausklang durfte Bürgermeister Pichler noch einen Besuch ankündigen: die Kabarettistin Monika Hintsches sorgte als “Trude Backes” für die Anregung der Lachmuskeln – und gestand beim Anblick so vieler aktiver Menschen: “Irgendwie macht Ehrenamt schön.” (aflo)


Ausgezeichnet wurden:
Heinz Aben (Beisitzer Gesellige Vereine Wido /Beisitzer Heimatvereins “Ons Derp”), Gerd Aengenheyster (Präsident der Bürger-Schützen-Gesellschaft ), Ulrich Clasen (Jugendtrainer SV Union Wetten), Luise Dicks (Messdienerin/Mitglied Pfarrgemeinderat/Betreuerin im Ferienlager), Anne Drißen (Mitglied der Leiterrunde der Messdiener), Artur Elders-Boll (Heimatverein Ons Derp/Trägerverein für die öffentliche Begegnungsstätte Winnekendonk/Vorstand KKV Unitas Kevelaer), Thomas Fehst (Zugführer Feuerwehr Kervenheim), Maria Freisen (Demenzcafé Caritas), Fabian Greve (Mitglied der Messdiener-Leiterrunde), Katharina Haas (Seniorenbeirat Kevelaer), Ralf Hermens (Kassierer Fußballabteilung Kevelaerer SV), Wilhelm Heuvens (24 Jahre lang 2. Vorsitzender des SV Union Wetten), Bernd Ingenhaag (Geschäftsführer des SV Union Wetten), Marvin Ingenhaaag (Trainer Jugendmannschaft SV Union Wetten), Heinz Ingenillen (Wettener Kirchenchor, Bürgerbusfahrer Kirchenvorstand Wetten), Marianne Jannsen (Awo-Ortsvereinsvorsitzende Kevelaer), Michael Janßen (Jugendtrainer/Jugendgeschäftsführer SV Viktoria Winnekendonk), Matthias Kaenders (Zugführer Freiwillige Feuerwehr Twisteden), Karin Knechten (KFD Kevelaer/Kirchenchor St. Antonius Notenwartin), Bruno Kodelka (Trainer KSV) , Johanna Lutz (Abteilungsleiterin im Reha-Sport), Stefan Metzelaers (stellvertr. Leiter Messdiener-Gruppenleiterrunde), Stefka Michel (orthodoxe Gemeinde), Christoph Mölders (Oberministrant), Christian Mülders (Jugendwart Musikverein Kevelaer), Gerda Paeßens (DJK Twisteden Ferienlager) , Heinrich Pasch (Schlägerausgabe des Minigolfplatzes Twisteden), Leo Pel (Gemeinschaft Klostergarten), Katharina Peters (Demenzcafé Klostergarten), Peter Riedel (Einsatz für Demenzkranke), Silvia Rommen-Albrecht (Organisatorin der Sprachkurse für Flüchtlinge), Johann Schaffers (Kreuzbund e.v. Kevelaer), Heinz Schilinsky (Vorsitzender Nachbarschaft “Am Wasserturm”/ Bürgerbusfahrer/ Kommunionhelfer/ Heimbeirat Regina Pacis, u.a.), Katharine Schmitz (Geschichtsgruppe des Heimatvereins Kervenheim-Kervendonk), Hans-Jürgen Schmitz (Kirchenvorstand St. Marien), Klaus Schürmanns (Vorsitzender des Bädervereins Kevelaer e.v.), Schwester Ludwiga (Betreuung der Bewohner Regina Pacis), Peter Siebers (Heimatvereins Ons Derp Winnekendonk), Theo Spronk (Integration von Flüchtlingen), Helmut Tillmann (Kevelaerer Männergesangverein), Anna van Gemmeren (Bezirkshelferin und Vorstand KFD), Helmut Venhoven (KSV Fußball), Heinz Verhülsdonk (Mitglied Bürgerbus Kevelaer-Wetten), Elisabeth Werner (Jugendliturgiekreis St. Urbanus Winnekendonk), Maria Weymanns (KFD Wetten), Sonja Winkels (Leiterin Kochteam des Ferienlagers der DJK Twisteden)
Abwesend waren:
Frank Holtappels (Freiwillige Feuerwehr Kevelaer), Johann Jeuken (Minigolfplatz Twisteden), Marion Kohlhoff (“Senioren aktiv”), Cornelia Künsken (Bürgerbusfahrerin, führt die Statistik) und Lea Mulla (Anthony Singers St. Antonius)