St. Martin und St. Petrus

Da waren die kleinen und größeren Kinder wieder versammelt mit ihren selbstgebastelten, gekauften oder mit Omas, Opas hilfreicher Hand hergestellten Laternen und Lampions. Sie zogen durch Kevelaers Straßen und sangen dem heiligen Martin zu Ehren ihm die bekannten Lieder vor. Einigermaßen hübsch war es anzusehen und – hin und wieder – auch anzuhören.

Wenn doch nur alle gesungen hätten …

Selbstverständlich hat in dieser Jahreszeit und diesen Novembertagen keine andere Person solchermaßen „Konjunktur“ wie St. Martin. Er hat es aber auch verdient aufgrund seiner selbstlosen und hilfreichen Tat für den armen Mann am Wegesrand.

Jetzt gibt es natürlich noch viele andere Heilige, zu deren Ehren jedoch keine Umzüge veranstaltet und auch keine Lieder gesungen werden. Verdient hätten sie es bestimmt ebenfalls, denn auch unter ihnen befinden sich einige, die durch große Hilfsbereitschaft und Opfer bekannt wurden.

Aber so sind nun mal unsere Traditionen: dem St. Martin und dem St. Nikolaus bringt man zu gegebener Zeit ein Ständchen nach dem anderen, wenn auch bei Letzterem die Umzüge wegfallen.

Mir fällt ein anderer Heiliger ein, der es wahrlich ebenso verdient hätte, gerade in diesen Zeiten: St. Petrus. Was könnte sich dieser Mann einen noch bekannteren, besseren Namen verschaffen! Als Herrscher der Wolken und des Wetters möge er endlich mal an die Bauern, die Gärtner, die Rheinschiffer, ach was, an die ganze Bevölkerung mit ihren Gärten denken und es anständig, d.h. nicht nur für ein paar Minuten regnen lassen.

Eine Ruhmestat hat er aber doch schon vollbracht, so lobt ihn die Mechel und da muss ich mich anschließen: „Hän hätt leste Freijdag ons Kävelse Blage int Drööge lotte loope. Es dat dann gar neks?“

Euer Hendrick