Erinnerungen von Wilfried Schotten an seine alte Marktschule in Kevelaer

St. Antonius von Kome gab ihr den Namen

Nicht einmal die Hälfte der Rasselbande des Jahrgangs 1947/48 mit ihrem Lehrer Hans Rodewald. Fotos: Archiv Wilfried Schotten


Wenn ein Gebäude alt und ehrwürdig genannt werden soll, dann doch wohl meine gute alte Marktschule. Mein Kollege Busmann hat vor zwei Jahren einen kurzen Text hierzu geschrieben, dem damaligen Jubiläum 2019 zu Ehren. Da wurden 50 Jahre Antoniusschule Biegstraße gefeiert. Das Gebäude am Markt erbaute man bekanntlich schon „ein paar Jährchen früher“, man schrieb das Jahr 1888.

Aber was vor 133 Jahren und seitdem alles mit und in ihr geschah, passt hier sowieso nicht auf eine Seite. Ich muss mich daher beschränken auf das, was ich selber weiß und erlebt bzw. gehört habe.

56 Jungs in einer Klasse

Wir waren sage und schreibe 56 Jungen in einer Klasse, eine Zahl, die in den 1950er-Jahren durchaus gang und gäbe war. Wenn wir seine bekannte Gutmütigkeit (Spitzname „Kasper“) zu stark ausnutzten, zückte er auch schon mal den Rohrstock und es gab „was auf die Finger“. (Hat höllisch wehgetan, gehörte jedoch wie die enorme Klassenstärke zu den pädagogischen Maßnahmen jenes Jahrzehnts).

Die heiß begehrte Pausenschelle.

Aber zurück zur Gutmütigkeit: Mit seinem Satz „Geh mal bei Linssen Linsen kaufen“ holte er aus seinem Portmonee zwei Groschenstücke und beauftragte auf diese Weise einen der Jungen, zur nahen Busmannstraße zu laufen und dort im Lebensmittelladen von Linssen eine Tüte Schokoladen-Lins…