„Spontane“ Superhelden

Vor dem Start in den Flashmob-Tag hatten die 34 Kinder schon etwas Lampenfieber. „Jetzt müssen wir erstmal die Gemüter beruhigen“, sagte Tanzlehrerin Marita Billaudelle, die zusammen mit ihrer Kollegin Edith Bongers-Reul die Heranwachsenden unter der Woche angeleitet hatte.

„Wir haben drei Gruppen gebildet und mit jeder Gruppe gezielt zwei Workshops zum Thema ‚Superheld/-in‘ gemacht – aber alles leicht gestaltet“, beschrieb sie die Grundidee. Jedes der Kinder habe sich für einen Zwischenpart eine eigene „Superheld“-Choreographie überlegt. Edith Bongers-Reul gab klare Anweisungen. „Ich mache sowas auch in Kerpen mit zwei Aufführungen und bin da mit Marita auf der gleichen Wellenlänge. Vielleicht kann man das auch hier in Kooperation mit der Bücherei oder dem Museum entwickeln.“

Stolz zeigen, was man kann

Gemeinsam wärmten sich die Gruppen auf. Nicole Arians vom OGS verfolgte das Schauspiel: „Das Oberste ist der Spaß und ich glaube, den hatten sie. Schön, dass die Kinder auch sowas kennenlernen. Das ist eine ganz andere Art, sich zu bewegen, bei diesem therapeutisch-kreativen Tanzen, eine große Herausforderung. Sie war überzeugt davon, „dass die gleich alles geben werden, weil die das Bedürfnis haben, zu zeigen: Das kann ich, das habe ich gelernt.“

Zwischendurch mussten Billaudelle und Bongers-Reul noch Disziplin in der Gruppe schaffen. „Ich glaube euch das teilweise nicht. Was haben wir gesagt? Ihr habt Kraft wie Feuer, Wasser, Erde und kämpft. Macht euch groß und stellt euch ein zwei Meter langes, schweres Schwert vor“, riet sie den Jungen und Mädchen. Die übten nochmal die gemeinsamen Gruppenbewegungen und ihre selbst individuell gestalteten Tanzeinlagen.

Viele Proben sind das A und O

„Man muss immer auf den anderen aufpassen“, erklärte die zehnjährige Fee. „Wir sind schon ein bisschen nervös“, sagte die gleichaltrige Tabea und zeigte sich aber zuversichtlich. Dass der eine oder andere eher weniger diszipliniert war, missfiel der achtjährigen Martha: „Ist cool, aber wenn die ganze Zeit jemand quatscht, isses doof.“ Bei den Proben zur Bluetooth-Box-Musik wurden die Abläufe immer besser. „Füße verwurzelt, Arme hängen an der Seite, locker die Schulter und Blick in die Ferne“, mahnten die beiden Tanzlehrerinnen. „Es ist ein Experiment“, sagte Ferienfreizeit-Koordinatorin Gabi Büttner und war gespannt, wie es am Ende aussehen würde.

Gegen 11.30 Uhr setzten sich die Kinder in Bewegung, begleitet von vielen der übrigen gut 200 OGS-Kids, die mitverfolgen wollten, wie das auf dem Roermonder Platz vor REWE aussehen sollte. Am Roermonder Platz warteten zahlreiche Eltern und Betreuer, die beim Start des Flashmobs das Handy zückten und Aufnahmen machten. „Ist ganz gut bei meiner Tochter angekommen, sie tanzt selbst sehr gerne“, erzählte Jessica Rieger. Sie hatte von ihrer Tochter Fee nicht viel mehr erfahren als „es musste ein blaues Hemd sein.“

Aus verschiedenen Ecken des Platzes kamen die drei farblich unterschiedlich gekleideten Gruppen auf die Platzmitte und zeigten zur Musik ihre gemeinsame Choreographie. Der Applaus des Publikums war den Kindern gewiss. Im Kollektiv ging’s dann zurück zur Biegstraße, wo eine Tasche mit Spielen und ein Eis auf die Mädchen und Jungen warteten.

„Da freuen sich die Augen, wenn sie Kinder sich so bewegen sehen“, versichert Betreuerin Dorata Wicinska. „Ich bin zufrieden, auch, wenn natürlich ein paar dabei waren, die anstrengend sind“, zeigte sich auch Bongers-Reul erleichtert über das Ergebnis. Und auch Büttner fand es „richtig toll.“

Eine Fotogalerie zum Flashmob finden Sie hier.