Erzbischof Lompo bedankt sich bei niederrheinischen Unterstützer*innen

Spenden ermöglichen Ernährung vieler Flüchtlinge

Wallfahrtsrektor Gregor Kauling begrüßte im Priesterhaus Erzbischof Laurent Lompo und Dr. Elke Kleuren-Schryvers. Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer

Mit eindrucksvollen Worten hat Laurent Lompo, Erzbischof der Diözese Niamey im afrikanischen Niger, die Situation in seiner Heimat geschildert. Im Kevelaerer Priesterhaus berichtete er von Terrorkommandos, die Dörfer überfallen und Felder verwüsten. Tausende Familien sind innerhalb Afrikas auf der Flucht, allein 14.500 Flüchtlinge hoffen in Niamey auf Schutz vor den radikal-islamischen Terroristen.

Auch mit Spenden vom Niederrhein konnte die Kirche dort inzwischen 250 einfache Hütten errichten und zahlreiche Menschen mit Hirse, Reis und Öl versorgen, um ihnen das Überleben zu sichern. Dabei spielt es, betonte Lompo, keine Rolle, ob es sich um Muslim*innen oder Christ*innen handelt. Geholfen werden solle allen Menschen. „Es geht den Terroristen nicht um die Religion, denn sie greifen nicht gezielt Christen an, sondern alle Dorfbewohner, auch die muslimischen“, erklärte Lompo, „wir müssen daher den interreligiösen und den politischen Dialog in meiner Heimat suchen“.

Lebensperspektive

Er bedankte sich bei allen Spender*innen, der Aktion pro Humanität in Kevelaer und dem Bistum Münster für das „proaktive Handeln“. Er habe nicht das Gefühl nach Kevelaer zu kommen, um Spenden zu sammeln, sagte er. „Wenn ich hier bin, dann treffe ich Brüder und Schwestern, die helfen möchten, denen es um Freundschaft und Geschwisterliebe geht und nicht darum, Protokolle abzuarbeiten.“ In seiner Heimat sei es wichtig, den Flüchtlingen Nahrung und ein Dach über dem Kopf zu bieten, die Frauen zu unterstützen sowie Kindern und Jugendlichen Bildung zu ermöglichen – das gebe ihnen eine Lebensperspektive. „Mit der Hilfe vom Niederrhein ist das möglich“, unterstrich der Erzbischof. Dabei lobte er, dass er in akuten Notsituationen schnell und unbürokratisch Hilfszusagen erhalte, sodass auch er unmittelbar helfen könne.

Ein Sack Hirse etwa, mit dem eine ganze Familie einen Monat lang überleben kann, koste rund 50 Euro, für 22 Euro im Monat könne einem Kind die Schulspeisung ermöglicht werden. Das Schulgeld betrage pro Kind 130 Euro jährlich, „damit werden von den Pfarreien Lehrer  finanziert, die die Schülerinnen und Schüler auf einem hohen Niveau unterrichten“, erläuterte Lompo. In den vergangenen Monaten seien bereits 250 einfache Hütten gebaut worden, 2500 Säcke gekauft, außerdem 758 Säcke Reis und 760 Kanister mit Öl. „Jede Aufmerksamkeit“ sei wichtiger, als einfach die Augen zu verschließen und nichts zu tun, sagte er zum Ende des Gespräches, an dem neben Wallfahrtsrektor Gregor Kauling auch die APH-Vorsitzende Dr. Elke Kleuren-Schryvers teilnahm.

Informationen zu den Tätigkeiten der APH gibt es auf www.pro-humanitaet.de im Internet.