In lockerer Serie stellt KB-Autorin Delia Evers Kevelaerer Persönlichkeiten vor. Die Wallfahrtsstadt beheimatet viele engagierte Menschen – früher wie heute. Ob zum Geburtstag, Jubiläum oder anderen Anlässen werden wir auf bewegte Leben blicken. Heute auf das von …

Gruppenbild mit Hebamme: Die Aufnahme entstand bei der Taufe von Maria Brocks am 15. August 1954. V. l. Maria Bercker geb. Brocks (eine Schwester von Vater Hans Brocks), Klara Schwent mit Maria im Arm, Josef Jansen (ein Bruder von Mutter Maria Brocks geb. Jansen) und Klein-Marias Geschwister, v.l. Theodor (geb. 1948), Johannes (1949), Karl (1951), Wilhelm (1952). Nach Maria kamen Helen (1958) und Mechthild (1961) zur Welt. Foto: Archiv Delia Evers

Klara Schwent

In über 42 Jahren als Hebamme begleitete Klara Schwent in Kevelaer rund 7.000 Geburten. Sie starb hochangesehen bei allen Müttern, denen sie beigestanden hatte, am 12. Dezember vor 25 Jahren.

Die Wirren des Zweiten Weltkriegs hatten sie aus Grotflies im Kreis Rüssel in Ostpreußen vertrieben. Mit dem Zug kam sie im Dezember 1947 am Kevelaerer Bahnhof an. Sie hatte sich auf eine Planstelle als Hebamme beworben. Ihr wertvollstes Gut war die Berufserfahrung.

Klara Schwent, Jahrgang 1905, hatte 1928 ihr Examen als Hebamme abgelegt und Krankenpflege gelernt. Sie arbeitete danach u. a. in der Landesfrauenklinik in Insterburg, später für zwei Jahre im griechischen Athen, kehrte nach Ostpreußen zurück und half Frauen in Rüssel. Als ihre Familie vertrieben wurde, fand Schwester Klara dank bester Zeugnisse eine Anstellung in Kaiserswerth. Schließlich reiste sie nach Kevelaer. Sie wollte ländlich leben. Theo Wolfgarten, damals der Leiter des Sozialamtes und bis heute unvergessener Beigeordneter der Stadt, holte sie vo…